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Drohnen in der Ukraine (2022–2025): Ein umfassender Bericht

TS2 Space - Globale Satellitendienste

Drohnen in der Ukraine (2022–2025): Ein umfassender Bericht

Drones in Ukraine (2022–2025): A Comprehensive Report
  • Ukrspecsystems – Verteidigungstradition, spezialisiert auf robuste Aufklärungsdrohnen (PD-2 mit VTOL, Shark usw.). System PD-2 wurde massenhaft für Aufklärung und Artilleriebeobachtung eingesetzt, inzwischen auch Export über Zivilversionen uasvision.com cleantechnica.com.
  • Skyeton – Hersteller von Raybird-3 (ACS-3): 28 Stunden Flugzeit, 2.500 km Reichweite, u.a. für Aufklärung und Laserzielmarkierung unmannedsystemstechnology.com. Nach dem Krieg Fokussierung auf internationale Märkte (Militär und Zivil).
  • Antonov – Traditionsreicher Flugzeugkonzern, entwickelte 2023 die Langstreckendrohne AN-196 „Lyuty“ (“fierce”), Reichweite ca. 750 km, nach russischen Angaben an Angriffen auf Öldepots in Russland beteiligt uasvision.com.
  • Vyriy – Startup für exzellente FPV-Drohnen (Molfar-Serie), setzt besonders auf niedrige Frequenzen und lokale Komponenten (bis zu 70 % ukrainische Teile) uasvision.com georgetownsecuritystudiesreview.org.
  • Skyfall – Große FPV-Produktion (u.a. Vampire mit 15 kg Traglast), Versorgungsschwerpunkt für die „Armee der Drohnen“ cleantechnica.com.
  • TAF – Wahrscheinlich größter FPV-Hersteller: Serienproduktion Kolibri-Quadcopter, monatlich etwa 40.000 Einheiten (2025) uasvision.com.
  • Athlon Avia – Hersteller der Furia-UAV (Artillerieaufklärung), bereits seit 2014 aktiv, Export.
  • UkrJet – Produzent der UJ-22 und UJ-26 (Bober), Fokus auf Langstrecken- & Angriffsdrohnenstraße uasvision.com.
  • Terminal Autonomy – Neugründung mit internationalen Investoren, produziert billigste Langstreckendrohnen aus Holz (AQ-400 „Scythe“) uasvision.com.
  • Airlogix – Aus Logistikdrohnen erwachsen, baut heute den robusten GOR-ISR-Quadcopter (auch zivile Perspektive für die Zukunft) uasvision.com.

(Das ist nur eine Auswahl führender Firmen – insgesamt umfasst die ukrainische UAV-Branche hunderte Hersteller, viele davon ursprünglich aus Freiwilligengruppen oder Startups hervorgegangen.) Die Regierung förderte das Wachstum aktiv: Vereinfachte Beschaffung und Zertifizierung neuer UAVs, eigenes Crowdfunding-Programm „Army of Drones“  und das Mitgliederförderprogramm Brave1 trieben Innovation und Massenproduktion entscheidend voran georgetownsecuritystudiesreview.org. Heute besitzt die Ukraine laut Regierung das weltweit
größte Produktionsvolumen in bestimmten UAV-Sektoren; 2024 war bereits der Großteil der eingesetzten Drohnen aus eigener Produktion georgetownsecuritystudiesreview.org. Diese Firmen werden künftig nicht nur Bedarf der Ukraine decken, sondern auch als Exporteure in Erscheinung treten, sobald Exportbeschränkungen fallen uasvision.com.

Internationale Zulieferer

Internationale Partner spielten gerade zu Beginn eine Schlüsselrolle – bis die Eigenproduktion hochlief. Zentrale ausländische Lieferanten:

  • Baykar (Türkei) – Hersteller der Bayraktar TB2 (über 50 Drohnen geliefert). 2023 ankündigte der Konzern 100 Mio.$-Invest in eigene Drohnenfabrik in der Ukraine, inklusive Service- und Schulungszentrum euromaidanpress.com.
  • AeroVironment (USA) – Liefern die Loitering-Munition Switchblade (Modelle 300/600), über 700 an die Ukraine – dazu RQ-20 Puma und Raven für Aufklärung defensescoop.com.
  • Teledyne FLIR (USA/Norwegen) – Lieferte mit UK/Norwegen die winzigen Black Hornet-Microdrones für Nahaufklärung
  • DJI (China) – Kein Staatsauftrag, aber zehntausende zivile DJI-Quadcopter (Mavic, Phantom, Matrice) werden eingesetzt – sie sind die Standardaufklärungsdrohne an der Front reuters.com, teils spendenfinanziert.
  • WB Group (Polen) – Mit Warmate-Loitering-Munition und FlyEye-Aufklärungsdrohnen. Polnische und litauische Spendenfonds kauften zusätzliche Einheiten en.wikipedia.org.
  • Vereinigtes Königreich, USA, weitere – Lieferungen von Black Hornet, Malloy-Lastendrohnen, ScanEagle-Aufklärer, Luna x-2000 (DE), tschechische „Bivoj“-Kamikazedrohnen etc.
  • Private/fremdfinanzierte Initiativen – Spenden- & Crowdfundingprojekte (z.B. Bayraktar-Finanzierung aus Litauen, zehntausende DJI durch Privatspender etc.)
  • Weitere ausländische Impulse: Israel blieb neutral, aber Twists über Drittländer ermöglichten gelegentliche Drohnensysteme/UAV-Sensorik. Kanada (Draganfly) und Japan (Industriedrohnen für Minenräumung) engagieren sich im humanitären Sektor.

Fazit: Die ukrainische Drohnenstärke ist eine Gemeinschaftsleistung – lokale Agilität & Masse, ausländische Technologie & Stopgap-Hardware, maximale Diversität wie in keinem anderen laufenden Konflikt.

Entwicklung der ukrainischen Drohnenindustrie im Krieg

In den Kriegsjahren 2022–2025 entwickelte sich die ukrainische Drohnenbranche von einer Nische zu einem mächtigen Industriezweig. Gab es vor 2022 nur wenige Hersteller, wurde die Invasion zum Auslöser: Das Land erreichte explosives Produktionswachstum, raschen technologischen Fortschritt und Investitionen – aus Werkstattbastelei wurde in kurzer Zeit Massenproduktion hochgradig diverser UAVs georgetownsecuritystudiesreview.org.

Beim Volumen hat die Ukraine einen Quantensprung gemacht: 2024 produzierte sie laut offiziellen Angaben über 2 Millionen Drohnen: Zunächst 20.000 FPVs monatlich, 2025 bereits 200.000 Drohnen pro Monat. Präsident Selenskyj sprach im Februar 2025 vom Potenzial für 4 Millionen Drohnen pro Jahr, mit weit über 500 aktiven Herstellerfirmen georgetownsecuritystudiesreview.org.

Entscheidend war die Lokalisierung der Produktion und Unabhängigkeit von Importen: Hersteller wie Vyriy setzten schon 2024 teils UAVs aus vollständig ukrainischen Rahmen, Elektronik, Motoren und Kameras ab georgetownsecuritystudiesreview.org. Staatliche Programme begünstigten heimische Zulieferer (Stammkundenverträge ab 50 % Ukraine-Anteil an Bauteilen) und förderten Speed-Innovation: Innerhalb weniger Monate wurden Prototypen erdacht, getestet und an die Front gebracht – viel schneller als die klassische Militärbeschaffung atlanticcouncil.org.
Das Förderprogramm Brave1 pumpte bis Anfang 2025 bereits ₴1,3 Mrd. (rund 30 Mio. €) Innovationsförderung in die Szene.

Die qualitative Verbesserung der Drohnenwirkung ist ebenso messbar: Zu Kriegsbeginn trafen nur ca. 30 % der FPVs ihr Ziel, 2024 liegt die Erfolgsquote moderner Modelle bei etwa 70 % – dank besserer Elektronik, Anti-Störmaßnahmen und Ausbildung. Gleichzeitig wurde das System auf Masse ausgelegt („Menge hat ihre eigene Qualität…“): Die pure Zahl billiger Drohnen kompensiert Ausfälle durch gegnerisches EW georgetownsecuritystudiesreview.org.

Ab Ende 2024 zeigte sich erstmals ein Überangebot bestimmter Drohnen – Fabriken liefen teils nur zu 37 % ausgelastet, denn Armee und Freiwillige konnten die gesamte Produktion nicht aufkaufen georgetownsecuritystudiesreview.org. Die Ukraine begann daher mit Szenarien zur Exportöffnung: Geprüft wird, wie geprüftes Gerät an Partnerländer exportiert werden kann, um Einnahmen zu generieren, die wiederum dem Verteidigungsetat zugutekommen. Hinzu kommen Sicherungsmaßnahmen: UAV-Fabriken wurden Ziel russischer Angriffe und Spionage, weshalb viele Betriebe nun dezentral oder verdeckt arbeiten georgetownsecuritystudiesreview.org.

Trotz aller Herausforderungen ist der Grundstein für eine mächtige Hightech-Industrie gelegt. Politiker sprechen von einer künftigen „Verteidigungs-Silicon-Valley“ für unbemannte Systeme. Schon heute bezeichnet der Entwicklungsplan JBR (Joint Border Region) UAV & Robotik als zukunftsstrategisch für die ukrainische Wirtschaft. Drehte sich das Bild seit 2022 von Importeur zu Exporteuer, so bleibt lokale Innovationskraft auch nach dem Krieg Treiber für Hightech und Wirtschaftswachstum.

Ausblick: Zukünftige Entwicklungen in militärischer und ziviler Drohnennutzung

Blickt die Ukraine über 2025 hinaus, so planen Streitkräfte wie Wirtschaft ambitionierte nächste Schritte. Erprobung und Notwendigkeit führten zu schnellsten Innovationen. Die wichtigsten Prognosen:

  • Nächste Generation Militärdrohnen (Autonomie & KI): Intensive elektronische Kriegsführung beschleunigt die Entwicklung semiautonomer, KI-gesteuerter Drohnen. Bereits 2024 erste Versuche mit autonomen Zielerkennungsdrohnen; künftig großflächige Schwärme und fiberoptisch gesteuerte UAVs – Vorbild für NATO-Strukturen reuters.com.
  • Ausweitung auf Robotik zu Land und zu Wasser: Ukraine investiert parallel in unbemannte Bodenfahrzeuge (UGVs) und weiterentwickelte Seedrohnen. Ziel: Soldaten durch Maschinen beim Nachschub, bei Sprengfallen oder in direkter Gefechtsnähe schützen atlanticcouncil.org.
  • Drohnenabwehr und Schutzmaßnahmen: Spezialisierte Drohnenabwehr (EW, Laser, Drohnen-Interceptor) wird aufgerüstet; Erfahrungen mit Shahed- und Lancet-Angriffen führen zu neuen Schutzsystemen – möglicher Exportartikel für die Zukunft.
  • Post-Kriegs-Boom im Zivilbereich: Nach Kriegsende sind Drohnen in der Landwirtschaft und Infrastruktur führend: Herstellung und Export von Agrardrohnen, Luftvermessung beim Wiederaufbau, Drohneneinsatz beim 3D-Mapping zerstörter Städte etc.
  • Drohnenlogistik und Urban Air Mobility: Postdienste nehmen Lieferdrohnenprojekte wieder auf; Akzeptanz ist durch den Krieg sehr hoch. Mittelfristig denkbar: Regionale Drohnenlogistikrouten, Pilotprojekte für Ambulanz- oder Taxidrohnen, regulatorische Modernisierung.
  • Globaler Export und Kooperation: Zukünftig massive UAV-Exporte (Militär- wie Zivilsektor, weltweit), Aufbau gemeinsamer Forschungszentren mit EU, Einbindung in den Europäischen Binnenmarkt durch Annäherung ans EU-Recht.
  • Innovationswelle und „Drohnenvalley“: Auch nach dem Krieg bleibt ukrainische Gründerszene Motor: Entwicklungen wie Tarnkappendrohnen, Überschall-UAVs, vollständige digitale Gefechtsfeldintegration etc. – ein breiter Hightech-Schub ist zu erwarten.

Fazit: Der Drohneneinsatz der Ukraine 2022–2025 war nicht nur im Krieg eine Revolution, sondern ebnete auch den Weg für nachhaltigen Wandel bei Militär und Zivilgesellschaft. Drohnen halfen, klassische Nachteile auf dem Schlachtfeld abzufedern, schufen industrielle Kapazitäten und wandelten die Ukraine vom Importeur zum Innovator. Wie General Saluschnyj feststellte, ist der Krieg „komplett verändert“ – künftiger Sieg hängt von technologischer Überlegenheit ab. Die Ukraine nimmt diese Herausforderung an und setzt darauf, dass ihre Drohnen auch in Friedenszeiten Wohlstand und Sicherheit bringen.

Quellen: Die Informationen dieses Berichts stammen aus unterschiedlichen Verteidigungspublikationen, Nachrichten und Fachanalysen 2022–2025 (u. a. Reuters, Atlantic Council, Kyiv Post, DefenseScoop, CleanTechnica), wie jeweils im Text zitiert.

  • Baykar (Türkei) – Hersteller der Bayraktar TB2 (über 50 Drohnen geliefert). 2023 ankündigte der Konzern 100 Mio.$-Invest in eigene Drohnenfabrik in der Ukraine, inklusive Service- und Schulungszentrum euromaidanpress.com.
  • AeroVironment (USA) – Liefern die Loitering-Munition Switchblade (Modelle 300/600), über 700 an die Ukraine – dazu RQ-20 Puma und Raven für Aufklärung defensescoop.com.
  • Teledyne FLIR (USA/Norwegen) – Lieferte mit UK/Norwegen die winzigen Black Hornet-Microdrones für Nahaufklärung
  • DJI (China) – Kein Staatsauftrag, aber zehntausende zivile DJI-Quadcopter (Mavic, Phantom, Matrice) werden eingesetzt – sie sind die Standardaufklärungsdrohne an der Front reuters.com, teils spendenfinanziert.
  • WB Group (Polen) – Mit Warmate-Loitering-Munition und FlyEye-Aufklärungsdrohnen. Polnische und litauische Spendenfonds kauften zusätzliche Einheiten en.wikipedia.org.
  • Vereinigtes Königreich, USA, weitere – Lieferungen von Black Hornet, Malloy-Lastendrohnen, ScanEagle-Aufklärer, Luna x-2000 (DE), tschechische „Bivoj“-Kamikazedrohnen etc.
  • Private/fremdfinanzierte Initiativen – Spenden- & Crowdfundingprojekte (z.B. Bayraktar-Finanzierung aus Litauen, zehntausende DJI durch Privatspender etc.)
  • Weitere ausländische Impulse: Israel blieb neutral, aber Twists über Drittländer ermöglichten gelegentliche Drohnensysteme/UAV-Sensorik. Kanada (Draganfly) und Japan (Industriedrohnen für Minenräumung) engagieren sich im humanitären Sektor.

Fazit: Die ukrainische Drohnenstärke ist eine Gemeinschaftsleistung – lokale Agilität & Masse, ausländische Technologie & Stopgap-Hardware, maximale Diversität wie in keinem anderen laufenden Konflikt.

Entwicklung der ukrainischen Drohnenindustrie im Krieg

In den Kriegsjahren 2022–2025 entwickelte sich die ukrainische Drohnenbranche von einer Nische zu einem mächtigen Industriezweig. Gab es vor 2022 nur wenige Hersteller, wurde die Invasion zum Auslöser: Das Land erreichte explosives Produktionswachstum, raschen technologischen Fortschritt und Investitionen – aus Werkstattbastelei wurde in kurzer Zeit Massenproduktion hochgradig diverser UAVs georgetownsecuritystudiesreview.org.

Beim Volumen hat die Ukraine einen Quantensprung gemacht: 2024 produzierte sie laut offiziellen Angaben über 2 Millionen Drohnen: Zunächst 20.000 FPVs monatlich, 2025 bereits 200.000 Drohnen pro Monat. Präsident Selenskyj sprach im Februar 2025 vom Potenzial für 4 Millionen Drohnen pro Jahr, mit weit über 500 aktiven Herstellerfirmen georgetownsecuritystudiesreview.org.

Entscheidend war die Lokalisierung der Produktion und Unabhängigkeit von Importen: Hersteller wie Vyriy setzten schon 2024 teils UAVs aus vollständig ukrainischen Rahmen, Elektronik, Motoren und Kameras ab georgetownsecuritystudiesreview.org. Staatliche Programme begünstigten heimische Zulieferer (Stammkundenverträge ab 50 % Ukraine-Anteil an Bauteilen) und förderten Speed-Innovation: Innerhalb weniger Monate wurden Prototypen erdacht, getestet und an die Front gebracht – viel schneller als die klassische Militärbeschaffung atlanticcouncil.org.
Das Förderprogramm Brave1 pumpte bis Anfang 2025 bereits ₴1,3 Mrd. (rund 30 Mio. €) Innovationsförderung in die Szene.

Die qualitative Verbesserung der Drohnenwirkung ist ebenso messbar: Zu Kriegsbeginn trafen nur ca. 30 % der FPVs ihr Ziel, 2024 liegt die Erfolgsquote moderner Modelle bei etwa 70 % – dank besserer Elektronik, Anti-Störmaßnahmen und Ausbildung. Gleichzeitig wurde das System auf Masse ausgelegt („Menge hat ihre eigene Qualität…“): Die pure Zahl billiger Drohnen kompensiert Ausfälle durch gegnerisches EW georgetownsecuritystudiesreview.org.

Ab Ende 2024 zeigte sich erstmals ein Überangebot bestimmter Drohnen – Fabriken liefen teils nur zu 37 % ausgelastet, denn Armee und Freiwillige konnten die gesamte Produktion nicht aufkaufen georgetownsecuritystudiesreview.org. Die Ukraine begann daher mit Szenarien zur Exportöffnung: Geprüft wird, wie geprüftes Gerät an Partnerländer exportiert werden kann, um Einnahmen zu generieren, die wiederum dem Verteidigungsetat zugutekommen. Hinzu kommen Sicherungsmaßnahmen: UAV-Fabriken wurden Ziel russischer Angriffe und Spionage, weshalb viele Betriebe nun dezentral oder verdeckt arbeiten georgetownsecuritystudiesreview.org.

Trotz aller Herausforderungen ist der Grundstein für eine mächtige Hightech-Industrie gelegt. Politiker sprechen von einer künftigen „Verteidigungs-Silicon-Valley“ für unbemannte Systeme. Schon heute bezeichnet der Entwicklungsplan JBR (Joint Border Region) UAV & Robotik als zukunftsstrategisch für die ukrainische Wirtschaft. Drehte sich das Bild seit 2022 von Importeur zu Exporteuer, so bleibt lokale Innovationskraft auch nach dem Krieg Treiber für Hightech und Wirtschaftswachstum.

Ausblick: Zukünftige Entwicklungen in militärischer und ziviler Drohnennutzung

Blickt die Ukraine über 2025 hinaus, so planen Streitkräfte wie Wirtschaft ambitionierte nächste Schritte. Erprobung und Notwendigkeit führten zu schnellsten Innovationen. Die wichtigsten Prognosen:

  • Nächste Generation Militärdrohnen (Autonomie & KI): Intensive elektronische Kriegsführung beschleunigt die Entwicklung semiautonomer, KI-gesteuerter Drohnen. Bereits 2024 erste Versuche mit autonomen Zielerkennungsdrohnen; künftig großflächige Schwärme und fiberoptisch gesteuerte UAVs – Vorbild für NATO-Strukturen reuters.com.
  • Ausweitung auf Robotik zu Land und zu Wasser: Ukraine investiert parallel in unbemannte Bodenfahrzeuge (UGVs) und weiterentwickelte Seedrohnen. Ziel: Soldaten durch Maschinen beim Nachschub, bei Sprengfallen oder in direkter Gefechtsnähe schützen atlanticcouncil.org.
  • Drohnenabwehr und Schutzmaßnahmen: Spezialisierte Drohnenabwehr (EW, Laser, Drohnen-Interceptor) wird aufgerüstet; Erfahrungen mit Shahed- und Lancet-Angriffen führen zu neuen Schutzsystemen – möglicher Exportartikel für die Zukunft.
  • Post-Kriegs-Boom im Zivilbereich: Nach Kriegsende sind Drohnen in der Landwirtschaft und Infrastruktur führend: Herstellung und Export von Agrardrohnen, Luftvermessung beim Wiederaufbau, Drohneneinsatz beim 3D-Mapping zerstörter Städte etc.
  • Drohnenlogistik und Urban Air Mobility: Postdienste nehmen Lieferdrohnenprojekte wieder auf; Akzeptanz ist durch den Krieg sehr hoch. Mittelfristig denkbar: Regionale Drohnenlogistikrouten, Pilotprojekte für Ambulanz- oder Taxidrohnen, regulatorische Modernisierung.
  • Globaler Export und Kooperation: Zukünftig massive UAV-Exporte (Militär- wie Zivilsektor, weltweit), Aufbau gemeinsamer Forschungszentren mit EU, Einbindung in den Europäischen Binnenmarkt durch Annäherung ans EU-Recht.
  • Innovationswelle und „Drohnenvalley“: Auch nach dem Krieg bleibt ukrainische Gründerszene Motor: Entwicklungen wie Tarnkappendrohnen, Überschall-UAVs, vollständige digitale Gefechtsfeldintegration etc. – ein breiter Hightech-Schub ist zu erwarten.

Fazit: Der Drohneneinsatz der Ukraine 2022–2025 war nicht nur im Krieg eine Revolution, sondern ebnete auch den Weg für nachhaltigen Wandel bei Militär und Zivilgesellschaft. Drohnen halfen, klassische Nachteile auf dem Schlachtfeld abzufedern, schufen industrielle Kapazitäten und wandelten die Ukraine vom Importeur zum Innovator. Wie General Saluschnyj feststellte, ist der Krieg „komplett verändert“ – künftiger Sieg hängt von technologischer Überlegenheit ab. Die Ukraine nimmt diese Herausforderung an und setzt darauf, dass ihre Drohnen auch in Friedenszeiten Wohlstand und Sicherheit bringen.

Quellen: Die Informationen dieses Berichts stammen aus unterschiedlichen Verteidigungspublikationen, Nachrichten und Fachanalysen 2022–2025 (u. a. Reuters, Atlantic Council, Kyiv Post, DefenseScoop, CleanTechnica), wie jeweils im Text zitiert.

  • Ukrspecsystems – Verteidigungstradition, spezialisiert auf robuste Aufklärungsdrohnen (PD-2 mit VTOL, Shark usw.). System PD-2 wurde massenhaft für Aufklärung und Artilleriebeobachtung eingesetzt, inzwischen auch Export über Zivilversionen uasvision.com cleantechnica.com.
  • Skyeton – Hersteller von Raybird-3 (ACS-3): 28 Stunden Flugzeit, 2.500 km Reichweite, u.a. für Aufklärung und Laserzielmarkierung unmannedsystemstechnology.com. Nach dem Krieg Fokussierung auf internationale Märkte (Militär und Zivil).
  • Antonov – Traditionsreicher Flugzeugkonzern, entwickelte 2023 die Langstreckendrohne AN-196 „Lyuty“ (“fierce”), Reichweite ca. 750 km, nach russischen Angaben an Angriffen auf Öldepots in Russland beteiligt uasvision.com.
  • Vyriy – Startup für exzellente FPV-Drohnen (Molfar-Serie), setzt besonders auf niedrige Frequenzen und lokale Komponenten (bis zu 70 % ukrainische Teile) uasvision.com georgetownsecuritystudiesreview.org.
  • Skyfall – Große FPV-Produktion (u.a. Vampire mit 15 kg Traglast), Versorgungsschwerpunkt für die „Armee der Drohnen“ cleantechnica.com.
  • TAF – Wahrscheinlich größter FPV-Hersteller: Serienproduktion Kolibri-Quadcopter, monatlich etwa 40.000 Einheiten (2025) uasvision.com.
  • Athlon Avia – Hersteller der Furia-UAV (Artillerieaufklärung), bereits seit 2014 aktiv, Export.
  • UkrJet – Produzent der UJ-22 und UJ-26 (Bober), Fokus auf Langstrecken- & Angriffsdrohnenstraße uasvision.com.
  • Terminal Autonomy – Neugründung mit internationalen Investoren, produziert billigste Langstreckendrohnen aus Holz (AQ-400 „Scythe“) uasvision.com.
  • Airlogix – Aus Logistikdrohnen erwachsen, baut heute den robusten GOR-ISR-Quadcopter (auch zivile Perspektive für die Zukunft) uasvision.com.

(Das ist nur eine Auswahl führender Firmen – insgesamt umfasst die ukrainische UAV-Branche hunderte Hersteller, viele davon ursprünglich aus Freiwilligengruppen oder Startups hervorgegangen.) Die Regierung förderte das Wachstum aktiv: Vereinfachte Beschaffung und Zertifizierung neuer UAVs, eigenes Crowdfunding-Programm „Army of Drones“  und das Mitgliederförderprogramm Brave1 trieben Innovation und Massenproduktion entscheidend voran georgetownsecuritystudiesreview.org. Heute besitzt die Ukraine laut Regierung das weltweit
größte Produktionsvolumen in bestimmten UAV-Sektoren; 2024 war bereits der Großteil der eingesetzten Drohnen aus eigener Produktion georgetownsecuritystudiesreview.org. Diese Firmen werden künftig nicht nur Bedarf der Ukraine decken, sondern auch als Exporteure in Erscheinung treten, sobald Exportbeschränkungen fallen uasvision.com.

Internationale Zulieferer

Internationale Partner spielten gerade zu Beginn eine Schlüsselrolle – bis die Eigenproduktion hochlief. Zentrale ausländische Lieferanten:

  • Baykar (Türkei) – Hersteller der Bayraktar TB2 (über 50 Drohnen geliefert). 2023 ankündigte der Konzern 100 Mio.$-Invest in eigene Drohnenfabrik in der Ukraine, inklusive Service- und Schulungszentrum euromaidanpress.com.
  • AeroVironment (USA) – Liefern die Loitering-Munition Switchblade (Modelle 300/600), über 700 an die Ukraine – dazu RQ-20 Puma und Raven für Aufklärung defensescoop.com.
  • Teledyne FLIR (USA/Norwegen) – Lieferte mit UK/Norwegen die winzigen Black Hornet-Microdrones für Nahaufklärung
  • DJI (China) – Kein Staatsauftrag, aber zehntausende zivile DJI-Quadcopter (Mavic, Phantom, Matrice) werden eingesetzt – sie sind die Standardaufklärungsdrohne an der Front reuters.com, teils spendenfinanziert.
  • WB Group (Polen) – Mit Warmate-Loitering-Munition und FlyEye-Aufklärungsdrohnen. Polnische und litauische Spendenfonds kauften zusätzliche Einheiten en.wikipedia.org.
  • Vereinigtes Königreich, USA, weitere – Lieferungen von Black Hornet, Malloy-Lastendrohnen, ScanEagle-Aufklärer, Luna x-2000 (DE), tschechische „Bivoj“-Kamikazedrohnen etc.
  • Private/fremdfinanzierte Initiativen – Spenden- & Crowdfundingprojekte (z.B. Bayraktar-Finanzierung aus Litauen, zehntausende DJI durch Privatspender etc.)
  • Weitere ausländische Impulse: Israel blieb neutral, aber Twists über Drittländer ermöglichten gelegentliche Drohnensysteme/UAV-Sensorik. Kanada (Draganfly) und Japan (Industriedrohnen für Minenräumung) engagieren sich im humanitären Sektor.

Fazit: Die ukrainische Drohnenstärke ist eine Gemeinschaftsleistung – lokale Agilität & Masse, ausländische Technologie & Stopgap-Hardware, maximale Diversität wie in keinem anderen laufenden Konflikt.

Entwicklung der ukrainischen Drohnenindustrie im Krieg

In den Kriegsjahren 2022–2025 entwickelte sich die ukrainische Drohnenbranche von einer Nische zu einem mächtigen Industriezweig. Gab es vor 2022 nur wenige Hersteller, wurde die Invasion zum Auslöser: Das Land erreichte explosives Produktionswachstum, raschen technologischen Fortschritt und Investitionen – aus Werkstattbastelei wurde in kurzer Zeit Massenproduktion hochgradig diverser UAVs georgetownsecuritystudiesreview.org.

Beim Volumen hat die Ukraine einen Quantensprung gemacht: 2024 produzierte sie laut offiziellen Angaben über 2 Millionen Drohnen: Zunächst 20.000 FPVs monatlich, 2025 bereits 200.000 Drohnen pro Monat. Präsident Selenskyj sprach im Februar 2025 vom Potenzial für 4 Millionen Drohnen pro Jahr, mit weit über 500 aktiven Herstellerfirmen georgetownsecuritystudiesreview.org.

Entscheidend war die Lokalisierung der Produktion und Unabhängigkeit von Importen: Hersteller wie Vyriy setzten schon 2024 teils UAVs aus vollständig ukrainischen Rahmen, Elektronik, Motoren und Kameras ab georgetownsecuritystudiesreview.org. Staatliche Programme begünstigten heimische Zulieferer (Stammkundenverträge ab 50 % Ukraine-Anteil an Bauteilen) und förderten Speed-Innovation: Innerhalb weniger Monate wurden Prototypen erdacht, getestet und an die Front gebracht – viel schneller als die klassische Militärbeschaffung atlanticcouncil.org.
Das Förderprogramm Brave1 pumpte bis Anfang 2025 bereits ₴1,3 Mrd. (rund 30 Mio. €) Innovationsförderung in die Szene.

Die qualitative Verbesserung der Drohnenwirkung ist ebenso messbar: Zu Kriegsbeginn trafen nur ca. 30 % der FPVs ihr Ziel, 2024 liegt die Erfolgsquote moderner Modelle bei etwa 70 % – dank besserer Elektronik, Anti-Störmaßnahmen und Ausbildung. Gleichzeitig wurde das System auf Masse ausgelegt („Menge hat ihre eigene Qualität…“): Die pure Zahl billiger Drohnen kompensiert Ausfälle durch gegnerisches EW georgetownsecuritystudiesreview.org.

Ab Ende 2024 zeigte sich erstmals ein Überangebot bestimmter Drohnen – Fabriken liefen teils nur zu 37 % ausgelastet, denn Armee und Freiwillige konnten die gesamte Produktion nicht aufkaufen georgetownsecuritystudiesreview.org. Die Ukraine begann daher mit Szenarien zur Exportöffnung: Geprüft wird, wie geprüftes Gerät an Partnerländer exportiert werden kann, um Einnahmen zu generieren, die wiederum dem Verteidigungsetat zugutekommen. Hinzu kommen Sicherungsmaßnahmen: UAV-Fabriken wurden Ziel russischer Angriffe und Spionage, weshalb viele Betriebe nun dezentral oder verdeckt arbeiten georgetownsecuritystudiesreview.org.

Trotz aller Herausforderungen ist der Grundstein für eine mächtige Hightech-Industrie gelegt. Politiker sprechen von einer künftigen „Verteidigungs-Silicon-Valley“ für unbemannte Systeme. Schon heute bezeichnet der Entwicklungsplan JBR (Joint Border Region) UAV & Robotik als zukunftsstrategisch für die ukrainische Wirtschaft. Drehte sich das Bild seit 2022 von Importeur zu Exporteuer, so bleibt lokale Innovationskraft auch nach dem Krieg Treiber für Hightech und Wirtschaftswachstum.

Ausblick: Zukünftige Entwicklungen in militärischer und ziviler Drohnennutzung

Blickt die Ukraine über 2025 hinaus, so planen Streitkräfte wie Wirtschaft ambitionierte nächste Schritte. Erprobung und Notwendigkeit führten zu schnellsten Innovationen. Die wichtigsten Prognosen:

  • Nächste Generation Militärdrohnen (Autonomie & KI): Intensive elektronische Kriegsführung beschleunigt die Entwicklung semiautonomer, KI-gesteuerter Drohnen. Bereits 2024 erste Versuche mit autonomen Zielerkennungsdrohnen; künftig großflächige Schwärme und fiberoptisch gesteuerte UAVs – Vorbild für NATO-Strukturen reuters.com.
  • Ausweitung auf Robotik zu Land und zu Wasser: Ukraine investiert parallel in unbemannte Bodenfahrzeuge (UGVs) und weiterentwickelte Seedrohnen. Ziel: Soldaten durch Maschinen beim Nachschub, bei Sprengfallen oder in direkter Gefechtsnähe schützen atlanticcouncil.org.
  • Drohnenabwehr und Schutzmaßnahmen: Spezialisierte Drohnenabwehr (EW, Laser, Drohnen-Interceptor) wird aufgerüstet; Erfahrungen mit Shahed- und Lancet-Angriffen führen zu neuen Schutzsystemen – möglicher Exportartikel für die Zukunft.
  • Post-Kriegs-Boom im Zivilbereich: Nach Kriegsende sind Drohnen in der Landwirtschaft und Infrastruktur führend: Herstellung und Export von Agrardrohnen, Luftvermessung beim Wiederaufbau, Drohneneinsatz beim 3D-Mapping zerstörter Städte etc.
  • Drohnenlogistik und Urban Air Mobility: Postdienste nehmen Lieferdrohnenprojekte wieder auf; Akzeptanz ist durch den Krieg sehr hoch. Mittelfristig denkbar: Regionale Drohnenlogistikrouten, Pilotprojekte für Ambulanz- oder Taxidrohnen, regulatorische Modernisierung.
  • Globaler Export und Kooperation: Zukünftig massive UAV-Exporte (Militär- wie Zivilsektor, weltweit), Aufbau gemeinsamer Forschungszentren mit EU, Einbindung in den Europäischen Binnenmarkt durch Annäherung ans EU-Recht.
  • Innovationswelle und „Drohnenvalley“: Auch nach dem Krieg bleibt ukrainische Gründerszene Motor: Entwicklungen wie Tarnkappendrohnen, Überschall-UAVs, vollständige digitale Gefechtsfeldintegration etc. – ein breiter Hightech-Schub ist zu erwarten.

Fazit: Der Drohneneinsatz der Ukraine 2022–2025 war nicht nur im Krieg eine Revolution, sondern ebnete auch den Weg für nachhaltigen Wandel bei Militär und Zivilgesellschaft. Drohnen halfen, klassische Nachteile auf dem Schlachtfeld abzufedern, schufen industrielle Kapazitäten und wandelten die Ukraine vom Importeur zum Innovator. Wie General Saluschnyj feststellte, ist der Krieg „komplett verändert“ – künftiger Sieg hängt von technologischer Überlegenheit ab. Die Ukraine nimmt diese Herausforderung an und setzt darauf, dass ihre Drohnen auch in Friedenszeiten Wohlstand und Sicherheit bringen.

Quellen: Die Informationen dieses Berichts stammen aus unterschiedlichen Verteidigungspublikationen, Nachrichten und Fachanalysen 2022–2025 (u. a. Reuters, Atlantic Council, Kyiv Post, DefenseScoop, CleanTechnica), wie jeweils im Text zitiert.

Einleitung

Der Zeitraum von 2022 bis 2025 sah, wie sich die Ukraine zu einem Brennpunkt für den Einsatz und die Innovation von Drohnen entwickelte. Unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs), gemeinhin als Drohnen bekannt, sind in nahezu alle Bereiche des militärischen, kommerziellen, zivilen und humanitären Lebens der Ukraine vorgedrungen. Im andauernden Krieg, ausgelöst durch die russische Invasion 2022, wurden Drohnen zu einem unentbehrlichen Instrument auf dem Schlachtfeld – von Aufklärung und Präzisionsschlägen bis hin zu Logistik und elektronischen Gegenmaßnahmen. Gleichzeitig nutzten Gesellschaft und Industrie der Ukraine Drohnentechnologie auch für zivile Zwecke – von Landwirtschaft und Infrastrukturüberwachung bis zu Katastrophenhilfe und medizinischer Versorgung. Dieser Bericht gibt einen formalen Überblick über den Drohneneinsatz in der Ukraine von 2022 bis 2025: Er untersucht militärische Einsätze, zivile Anwendungen, die wichtigsten Hersteller und Zulieferer (aus dem In- und Ausland), die Entwicklung der ukrainischen Drohnenindustrie im Krieg und Prognosen für zukünftige Entwicklungen im militärischen wie zivilen Bereich.

Militärischer Drohneneinsatz im Krieg (2022–2025)

Ukrainische Soldaten bereiten während Kampfeinsätzen eine große Quadcopter-Drohne vor. Drohnen haben die militärischen Abläufe im ukrainischen Verteidigungskampf gegen die russische Aggression grundlegend verändert. Bis Ende 2023 hatte nahezu jede ukrainische Kampfbrigade Drohnen in ihre Strukturen integriert: Spezialisierte UAV-Einheiten für Überwachung, Artilleriebeobachtung und Angriffseinsätze reuters.com reuters.com. Kleine Aufklärungsdrohnen sind an der Front allgegenwärtig – viele davon handelsübliche Quadcopter wie die chinesische DJI Mavic, die umgebaut werden, um den Truppen in den Gräben einen Echtzeit-Luftblick auf das Schlachtfeld zu geben reuters.com reuters.com. Diese günstigen Quadcopter (pro Stück rund 1.500–3.000 US-Dollar) sind unschätzbar für das Aufspüren feindlicher Stellungen und die Lenkung von Artilleriefeuer reuters.com reuters.com. Größere Flügelaufklärer mit größerer Reichweite und High-End-Kameras operieren weiter an der Front, spähen tief ins Feindesland und übermitteln Zielkoordinaten an digitale Kartensysteme wie die Kropyva-Plattform reuters.com. Dank dieser dauerhaften Luftüberwachung – häufig von zivil ausgebildeten Drohnenpiloten betrieben – verfügen die ukrainischen Streitkräfte über überlegene Lageübersicht und Zielgenauigkeit.

Kampf- und Angriffsrollen: Bewaffnete Drohnen und Loitering-Munition werden von der Ukraine extensiv als Angriffswaffen eingesetzt. Zu Kriegsbeginn machte die türkische Bayraktar TB2 weltweit Schlagzeilen, indem sie russische Panzer und Versorgungskolonnen zerstörte. Mindestens 50 Bayraktar TB2 wurden geliefert; in den ersten Wochen der Invasion dezimierten diese Mittelstreckendrohnen russische Verbände auf dem Vormarsch nach Kiew und stärkten die Moral der Ukrainer businessinsider.com businessinsider.com. Mit Russlands Anpassung der Luftabwehr und elektronischen Kriegsführung verlagerte sich die Rolle der TB2 jedoch auf Aufklärung; groß angelegte Angriffe nahmen ab businessinsider.com. Mitte 2023 bemerkten Kommandeure, es sei „schwer, noch Situationen für den effektiven TB2-Einsatz zu finden“ wegen der dichten Luftabwehr businessinsider.com businessinsider.com. Stattdessen griff die Ukraine vermehrt zu kleineren Kamikaze-Drohnen und günstigen Munitionsvarianten. Die USA stellten Hunderte Switchblade „Loitering Munition“ sowie ähnliche Systeme – über 700 Switchblades (Modell 300/600) und rund 1.800 Phoenix Ghost Taktikdrohnen bereit defensescoop.com. Diese „one-way“ Drohnen können vom Boden abgeschossen und aufs Ziel – z. B. Panzer – gesteuert werden, um bei Aufschlag zu explodieren. Polen lieferte weitere WB Electronics Warmate Loitering-Drohnen als Militärhilfe en.wikipedia.org, Großbritannien und Norwegen spendeten Mikro- Black Hornet Drohnen (winzige Handflächendrohnen für Aufklärung), um die Nahbereichsaufklärung der Infanterie zu verbessern reuters.com reuters.com.

Am revolutionärsten dürfte die flächendeckende Nutzung von FPV-Kamikaze-Drohnen sein. Dabei handelt es sich ursprünglich um günstige Renndrohnen, nun mit Sprengladung und Kamera bestückt, deren Bild der Pilot mit VR-Brille empfängt reuters.com reuters.com. Sie kosten in der Herstellung nur 400–500 US-Dollar (plus Granate oder Sprengkopf) reuters.com reuters.com, können aber militärische Ziele im Millionenwert wie Panzer zerstören reuters.com reuters.com. In Schwärmen eingesetzt, werden ihnen bis zu 60–80 % der Verluste russischer Ausrüstung zugeschrieben georgetownsecuritystudiesreview.org georgetownsecuritystudiesreview.org. Tagtäglich veröffentlichen Einheiten Videos, wie 500-Dollar-Drohnen feindliche Fahrzeuge treffen reuters.com reuters.com. Ihre geringe Flughöhe und Wendigkeit machen sie schwer abzuwehren, da sie bewegliche Ziele verfolgen können reuters.com. Angriffseinheiten nutzen handelsübliche Quadcopter zudem für Granaten- oder Mörserabwürfe – eine Taktik, die feindliche Soldaten ständig in Alarm hält reuters.com. Bis Ende 2023 war der Drohneneinsatz hochgradig organisiert: Fast jede Infanteriegruppe führte eigene Aufklärungsdrohnen für die lokale Lageübersicht reuters.com reuters.com. Die Regierung startete sogar ein Schnellprogramm zur heimischen Drohnenproduktion – 1 Million FPV-Drohnen für 2024 wurden als Ziel ausgerufen reuters.com reuters.com. Anfang 2025 stellte die Ukraine laut Berichten etwa 200.000 FPV-Drohnen monatlich her atlanticcouncil.org atlanticcouncil.org.

Langstreckenangriffe: Beide Seiten setzen Drohnen auch für Angriffe weit hinter der Front ein. Im Herbst 2022 begann Russland mit dem massenhaften Einsatz von Shahed-136 Loitering-Drohnen (aus dem Iran) gegen ukrainische Städte und Infrastruktur reuters.com reuters.com. Die Shahed-136 ist eine Deltaflügel-Kamikaze-Drohne mit Reichweite bis 2.500 km, niedriger Radarsignatur und Kosten von unter 100.000 $ – viel günstiger als die meisten Raketen reuters.com reuters.com. Mit vordefinierten, teils irrwitzigen Kursen zwangen Shahed-Schwärme die Ukraine oft zur Abwehr mit teuren Luftabwehrraketen oder sogar Maschinengewehren reuters.com reuters.com. Als Reaktion darauf improvisierte die Ukraine u.a. mit Pickups, auf denen Flugabwehrkanonen montiert wurden reuters.com reuters.com. Gleichzeitig entwickelte die Ukraine eine eigene Langstrecken-Drohnenfähigkeit, um Ziele tief in Russland zu attackieren reuters.com. Frühe Versuche wurden noch oft durch russische Gegenmaßnahmen gestoppt, doch ab 2023 verzeichnet die Ukraine Erfolge mit Eigenentwicklungen wie UJ-22 (UkrJet, Propeller, 800 km Reichweite) reuters.com. Auch größere Typen wie das „Lyuty“-Modell von Antonov, vergleichbar mit der Shahed, wurden für tiefgreifende Streiks auf russische Luftwaffenbasen und Öl-Infrastruktur eingesetzt uasvision.com. Ein Angriff auf Novateks Ust-Luga-Tankterminal im Januar 2024 stoppte dort mehrere Tage den Betrieb reuters.com. Präsident Selenskyj lobte die wachsende Flotte als „deutliche und effektive Sicherheitsgarantie“, da sie tiefer gelegene Ziele erreichbar macht atlanticcouncil.org.

Elektronische Kriegsführung und Gegenmaßnahmen: Der intensive Drohnenkrieg löste eine ebenso intensive elektronische Auseinandersetzung aus. Elektronisches Stören erwies sich als wirksamste Methode gegen Drohnen reuters.com. Russische und ukrainische Fronten sind mit Systemen gesättigt, die GPS oder Funksignale blockieren, sodass Drohnen außer Kontrolle geraten reuters.com. Ein Katz-und-Maus-Spiel entstand: Sobald Drohnen neue Frequenzen oder Verschlüsselung nutzten, entwickelten Gegner ihre Störtechnik weiter reuters.com. Ukrainische Piloten setzen Signalwiederholer oder weniger verbreitete Frequenzen ein, manchmal sogar einen zweiten „Relaisdrohnen“ zur Reichweitenvergrößerung reuters.com. Im Vordergrund werden tragbare Anti-Drohnen-„Gewehre“ genutzt – Geräte, die gezielt Funkstörungen aussenden, um feindliche Quadcopter auszuschalten reuters.com. Da russische Drohnen ihrerseits auf neue Frequenzen ausweichen, verlieren ältere oder improvisierte Abwehrgeräte an Wirkung reuters.com. 2024 war das elektromagnetische Umfeld an der Front so dicht, dass sogar eigene Drohnen gestört wurden. Deshalb entwickeln beide Seiten neue Drohnengenerationen mit hoher Autonomie oder unjammbaren Steuerverbindungen. Künstliche Intelligenz, die Ziele erkennt und Drohnen eigenständig angreifen lässt, ist in Pilotprojekten im Einsatz („So eine Drohne kann man nicht mehr stören, da nichts zu stören ist“) reuters.com. Auch Glasfaser-gebundene Drohnen, bei denen die Steuerung völlig störungssicher über ein Lichtleiterkabel erfolgt, werden eingeführt atlanticcouncil.org. All dies deutet darauf hin, dass Autonomie und neue Steuerungsmethoden die nächste Ära der Drohnenkriegsführung prägen werden reuters.com.

Logistik und weitere militärische Anwendungen: Neben Kampf und Aufklärung experimentiert die Ukraine auch mit Drohnenlogistik im Feld: Kleine Multicopter transportieren gelegentlich Munition, Wasser oder Verbandsmaterial zu abgeschnittenen Einheiten und entlasten so die Boten. Das Konzept größerer Lastendrohnen bestand bereits vor dem Krieg (z.B. beim Startup Airlogix) uasvision.com. Nach der Invasion wurde bestehende Technik zwar schnell für ISR-Zwecke umgebaut, das Potenzial für Logistik per Drohne zeichnet sich jedoch ab. Bislang ist der operative Nachschub im Gefecht wegen Luftraumüberwachung und Nutzlastgrenzen jedoch auf Ad-hoc-Zwecke beschränkt; die Streitkräfte prüfen, ob „Maultierdrohnen“ künftig Material über gefährliche Zonen liefern könnten.

Seedrohnen: Die Ukraine setzte zudem erstmals massiv unbemannte Überwasserfahrzeuge („maritime drones“) ein – eine weitere Dimension des Drohnenkrieges. Seit 2022 griffen Marine und Spezialeinheiten sprengstoffbeladene ferngesteuerte Boote russische Kriegsschiffe im Schwarzen Meer an. Diese Seedrohnen durchdrangen Hafenabwehr, beschädigten bzw. versenkten mehrere russische Schiffe atlanticcouncil.org. Sie zwangen die russische Schwarzmeerflotte faktisch zum Rückzug aus Häfen der Krim und lockerten so die Blockade der ukrainischen Küste. Ab Ende 2024 erhielten Seedrohnen sogar Lenk- und Luftabwehrraketen, wodurch sie zu mobilen Startplattformen wurden – im Januar 2025 schoss eine ukrainische Seedrohne mit Raketen mehrere russische Hubschrauber über dem Schwarzen Meer ab atlanticcouncil.org. Im Mai 2025 meldete die Ukraine sogar den Abschuss zweier russischer Kampfflugzeuge durch Seedrohnen atlanticcouncil.org. Mit diesen Innovationen – auch im Bereich bodengebundener Roboter – nutzt die Ukraine Drohnen, um zahlenmäßige Nachteile auszugleichen. Ende 2024 führte sie gar den ersten weltweit komplett unbemannten gemeinsamen Angriff aus (Koordination von Bodenrobotern mit FPVs), ohne dass Soldaten unmittelbar vor Ort waren atlanticcouncil.org. Das zeigt, wie weit die Ukraine die Integration von Drohnen getrieben hat.

Zivile und kommerzielle Drohnennutzung in der Ukraine

Abseits direkter Gefechte finden Drohnen in der Ukraine wachsende Verwendung in Wirtschaft und Zivilgesellschaft, oft als Folge kriegsbedingter Innovation. Landwirtschaft ist ein Paradebeispiel: Landwirte setzen zunehmend Drohnen für Ertrags- und Feldüberwachung, Aussaat, Spritzung und Präzisionslandwirtschaft ein. Ursprünglich war das ein Trend der Vor-Kriegszeit; der Krieg befeuerte die ukrainische Drohnenexpertise, die jetzt zielgerichtet für höhere Produktivität eingesetzt wird cleantechnica.com. Militärische Aufklärungsdrohnen wie der PD-2 von Ukrspecsystems (Überwachungsdrohne mit Senkrechtstart und großer Ausdauer) lassen sich für großflächige Felddatenerhebung nutzen, ebenso ukrainische Raybird-3 UAVs von Skyeton mit 28 Stunden Flugzeit; ursprünglich für Aufklärung bestimmt, aber ideal für tagelange Feldüberwachung cleantechnica.com. Mit der Skyfall „Vampire“ Plattform (ursprünglich als FPV-Kampfmaschine) können gar 15 kg Nutzlast – also Dünger, Saatgut etc. – transportiert werden cleantechnica.com. Große ukrainische Drohnenfirmen bereiten bereits zivile Varianten ihrer Plattformen vor – Ukrspecsystems und Skyeton besitzen die Produktions- und Vertriebsnetze, um kurzfristig Militärdrohnen für Bauern um zumodeln cleantechnica.com. Ebenso werden zahlreiche Startups und etablierte Unternehmen (wie Athlon Avia, Drohnenbauer seit 2014) in diesen Markt drängen und ihre Bordcomputer und Sensorik für Agrardrohnen einsetzen cleantechnica.com.

Die ukrainische Landwirtschaft profitiert so von einer „Drohnendividende“ nach dem Krieg: Drohnen können Erträge und Effizienz erhöhen durch gezielte Überwachung, präzisen Pestizideinsatz und Luftvermessung riesiger Güter, zumal Arbeitskräfte knapp sind cleantechnica.com. Der Produktionsboom verschafft ukrainischen Firmen eine führende Rolle im Bereich der Agrardrohnentechnik in ganz Europa. Ukrainische Unternehmen positionieren sich bereits für Exportmärkte und Partnerschaften mit internationalen Agrar-Konzernen (z.B. Bayer, Syngenta) cleantechnica.com. Mit anderen Worten: Dieselben Drohnen, die Felder gegen Invasoren verteidigten, werden sie nun produktiver machen.

Infrastruktur und industrielle Anwendungen: Drohnen sind zudem wertvoll für Infrastrukturüberwachung und industrielle Inspektionen geworden. Versorger und Ingenieure setzen UAVs zur Prüfung von Stromtrassen, Bahnlinien, Brücken und Gebäuden ein – verstärkt durch den Krieg, etwa zur Schadensaufnahme nach russischen Angriffen. Kameradrohnen beschleunigen die Begutachtung schwer zugänglicher Leitungsabschnitte oder machen Wärmebilder von Fernwärmerohren, bevor Minenräumdienste das Gebiet sichern – das beschleunigt Reparaturen und schützt Arbeiter. Ebenso helfen Drohnen bei der Dokumentation von Kriegs- und Kulturerbeschäden für die Wiederaufbauplanung. In der Industrie nutzen Bergbau- und Metallurgieunternehmen UAVs zur Grubenkartierung oder Lagerplatzüberwachung. Auch Medien und Nachrichtenagenturen stützen sich auf Drohnen, um Kriegs- und Zivilopferszenen live zu dokumentieren captechu.edu. So wurde das UAV in der Ukraine zum selbstverständlichen Hilfsmittel vieler ziviler Branchen.

Drohnenlieferungen und zukünftige Dienstleistungen: Großflächige Drohnenlogistiknetze existieren wegen des Krieges und Luftraumbeschränkungen noch nicht, aber es gibt Pilotprojekte: Vor dem Krieg testete die staatliche Post Nova Poshta Paketzustellungen per Drohne zwischen Städten archive.kyivpost.com. Während der Kämpfe wurden reguläre Lieferdrohnen pausiert, aber für Notfälle transportierten UAVs Medikamente, Blutproben oder Nahrung in abgeschnittene Gebiete. Mit Friedensbeginn dürften inländische Logistikunternehmen eigene Flotten an Lieferdrohnen für Land, Apotheken und E-Commerce aufbauen – insbesondere zur Anbindung entlegener Dörfer mit schlechter Straßenanbindung. Die im Krieg getriebene Drohnenkompetenz der Ukraine wird so zur Grundlage für einen Aufschwung ziviler und kommerzieller Drohnendienste in Friedenszeiten.

Humanitäre und Katastrophenhilfe-Anwendungen von Drohnen

Drohnen spielten auch eine entscheidende humanitäre Rolle in der Ukraine – im Katastropheneinsatz, bei der Suche nach Verschütteten, in der medizinischen Hilfe und beim Minenräumen. In urbanen Kampfregionen, wo Bombardements Gebäude in Trümmer legten, wurden sie für Rettungsdienste lebensrettend. Kleine SAR-Drohnen mit Kamera und Zweiweg-Lautsprecher dienen dem Aufspüren Überlebender in einsturzgefährdeten Strukturen ohne Gefahr für die Retter captechu.edu. So können UAVs in eingestürzte Ruinen und Hochhäuser vordringen, Livebilder senden und im Notfall sogar mit Eingeschlossenen kommunizieren captechu.edu. Amerikanische Firmen und Hilfsorganisationen spendeten schon zu Kriegsbeginn spezielle Mikrodrohnen, deren Bedienung ukrainischen Einsatzteams beigebracht wurde captechu.edu. Einige Modelle können sogar Türen öffnen oder sich selbst aufrichten, was im Trümmerlabyrinth oft entscheidet. Das verbessert die Rettungschancen in den ersten Stunden nach einem Angriff deutlich – ganz ohne weitere Gefährdung von Feuerwehr oder Sanitätern.

Ein weiterer lebensrettender Einsatz ist die medizinische Luftlieferung per Drohne. Früh im Krieg kooperierte die ukrainische NGO „Revived Soldiers Ukraine“ mit dem Drohnenbauer Draganfly bei der Lieferung von Arzneimitteln, Blut und Erste-Hilfe-Material an Front und eingeschlossene Orte nationaldefensemagazine.org. Diese Drohnen transportieren bis zu 16 kg Ladung in temperaturkontrollierten Lastboxen nationaldefensemagazine.org. Draganfly lieferte im Frühjahr 2022 zunächst einige Drohnen, die Flotte wurde schnell ausgebaut nationaldefensemagazine.org. Die Lieferung erfolgt per Abwurf an vorgegebenen GPS-Koordinaten, um kein Ziel für Artillerie zu bieten nationaldefensemagazine.org. Anfangs mussten Zivilisten lernen, keine Angst vor gelandeten Drohnen zu haben – mit dem neuen Verfahren wurden dann erfolgreich Insulin, Antibiotika, Verbandsmaterial und Wasser abgeworfen. „Medical Response and Search and Rescue Drones will play a crucial role in ensuring those affected have access to the aid they require,” hieß es von Seiten eines US-Spenders captechu.edu.

Drohnen kamen auch bei Katastrophenhilfseinsätzen außerhalb militärischer Gefechte heldenhaft zum Einsatz. Ein prägnantes Beispiel war die Zerstörung des Nova-Kachowka-Staudamms in der Südukraine im Juni 2023 und die anschließende Flutkatastrophe. Behörden suchten mit UAVs nach Eingeschlossenen und lieferten Trinkwasser direkt auf Hausdächer telegraph.co.uk. Solche Missionen füllten die Lücke, wenn Rettungsboote nicht sofort alle Opfer erreichen konnten. Auch bei Bränden, Explosionen oder Unfällen werden in der Ukraine Drohnen zur Lageerkundung und Feuerwehrführung eingesetzt.

Ein zentrales humanitäres Thema ist das Minenräumen: Die Ukraine zählt zu den weltweit am stärksten verminten Ländern. Spezialdrohnen mit Sensoren (Magnetometer, Bodenradar) und KI-Software scannen Felder und markieren vermutete Sprengfallen jmu.edu. Projekte wie Safe Pro AI setzen maschinelles Lernen auf Drohnenbildern ein spectrum.ieee.org. Fliegende Minensucher können so riesige Flächen in kürzerer Zeit gefahrlos absuchen; experimentell detonieren sogar UAVs einzelne Minen direkt aus der Luft. Erprobt werden zudem „Drohnenhunde“ (UGVs), die Sprengstoff aufspüren und entschärfen, während Bediener in sicherer Entfernung bleiben jmu.edu. Mit bis zu 30 % des Staatsgebiets von Sprengmitteln verseucht, KI-gesteuerte Minenräumdrohnen sind entscheidend, um Landwirtschaft und Dörfer zu sichern inkstickmedia.com. Internationale Partner (Japan, UK u.a.) arbeiten mit der Ukraine an Weiterentwicklungen und Ausbildung kyivpost.com. So wird erstmals moderne Technik in die Minenräumung integriert und wertvolle Flächen für die Wirtschaft zurückgewonnen.

Kurzum: Ukrainische Drohnen sind nicht nur Kriegswerkzeug, sondern dienen als humanitäres Instrument – für Rettung, Versorgung und die Linderung von Kriegsfolgen. Ihr flexibler Einsatz liefert eine Blaupause für den globalen Kriseneinsatz von UAVs.

Wichtige Drohnenhersteller und Zulieferer (national und international)

Der ukrainische Drohnen-Aufschwung basiert sowohl auf nationalen Produzenten, die innovative Lösungen etablierten, als auch auf ausländischen Partnern, die entscheidende Systeme und Komponenten lieferten. Im Folgenden ein Überblick über zentrale Akteure und ihre Rolle:

Ukrainische Hersteller

Aus der Kriegsnot heraus entwickelte die Ukraine ein nie dagewesenes Innovationsumfeld – hunderte neue Hersteller stiegen ein. Das Ministerium für digitale Transformation meldete bis 2025 etwa 500 heimische Drohnenbauer, gegenüber nur 7 vor Kriegsbeginn georgetownsecuritystudiesreview.org. Von kleinen Startups für Hobbydrohnen bis zu etablierten Rüstungskonzernen für hochmoderne UAVs reicht die Spanne. Zu den wichtigsten Herstellern zählen:

  • Nächste Generation Militärdrohnen (Autonomie & KI): Intensive elektronische Kriegsführung beschleunigt die Entwicklung semiautonomer, KI-gesteuerter Drohnen. Bereits 2024 erste Versuche mit autonomen Zielerkennungsdrohnen; künftig großflächige Schwärme und fiberoptisch gesteuerte UAVs – Vorbild für NATO-Strukturen reuters.com.
  • Ausweitung auf Robotik zu Land und zu Wasser: Ukraine investiert parallel in unbemannte Bodenfahrzeuge (UGVs) und weiterentwickelte Seedrohnen. Ziel: Soldaten durch Maschinen beim Nachschub, bei Sprengfallen oder in direkter Gefechtsnähe schützen atlanticcouncil.org.
  • Drohnenabwehr und Schutzmaßnahmen: Spezialisierte Drohnenabwehr (EW, Laser, Drohnen-Interceptor) wird aufgerüstet; Erfahrungen mit Shahed- und Lancet-Angriffen führen zu neuen Schutzsystemen – möglicher Exportartikel für die Zukunft.
  • Post-Kriegs-Boom im Zivilbereich: Nach Kriegsende sind Drohnen in der Landwirtschaft und Infrastruktur führend: Herstellung und Export von Agrardrohnen, Luftvermessung beim Wiederaufbau, Drohneneinsatz beim 3D-Mapping zerstörter Städte etc.
  • Drohnenlogistik und Urban Air Mobility: Postdienste nehmen Lieferdrohnenprojekte wieder auf; Akzeptanz ist durch den Krieg sehr hoch. Mittelfristig denkbar: Regionale Drohnenlogistikrouten, Pilotprojekte für Ambulanz- oder Taxidrohnen, regulatorische Modernisierung.
  • Globaler Export und Kooperation: Zukünftig massive UAV-Exporte (Militär- wie Zivilsektor, weltweit), Aufbau gemeinsamer Forschungszentren mit EU, Einbindung in den Europäischen Binnenmarkt durch Annäherung ans EU-Recht.
  • Innovationswelle und „Drohnenvalley“: Auch nach dem Krieg bleibt ukrainische Gründerszene Motor: Entwicklungen wie Tarnkappendrohnen, Überschall-UAVs, vollständige digitale Gefechtsfeldintegration etc. – ein breiter Hightech-Schub ist zu erwarten.

Fazit: Der Drohneneinsatz der Ukraine 2022–2025 war nicht nur im Krieg eine Revolution, sondern ebnete auch den Weg für nachhaltigen Wandel bei Militär und Zivilgesellschaft. Drohnen halfen, klassische Nachteile auf dem Schlachtfeld abzufedern, schufen industrielle Kapazitäten und wandelten die Ukraine vom Importeur zum Innovator. Wie General Saluschnyj feststellte, ist der Krieg „komplett verändert“ – künftiger Sieg hängt von technologischer Überlegenheit ab. Die Ukraine nimmt diese Herausforderung an und setzt darauf, dass ihre Drohnen auch in Friedenszeiten Wohlstand und Sicherheit bringen.

Quellen: Die Informationen dieses Berichts stammen aus unterschiedlichen Verteidigungspublikationen, Nachrichten und Fachanalysen 2022–2025 (u. a. Reuters, Atlantic Council, Kyiv Post, DefenseScoop, CleanTechnica), wie jeweils im Text zitiert.

  • Baykar (Türkei) – Hersteller der Bayraktar TB2 (über 50 Drohnen geliefert). 2023 ankündigte der Konzern 100 Mio.$-Invest in eigene Drohnenfabrik in der Ukraine, inklusive Service- und Schulungszentrum euromaidanpress.com.
  • AeroVironment (USA) – Liefern die Loitering-Munition Switchblade (Modelle 300/600), über 700 an die Ukraine – dazu RQ-20 Puma und Raven für Aufklärung defensescoop.com.
  • Teledyne FLIR (USA/Norwegen) – Lieferte mit UK/Norwegen die winzigen Black Hornet-Microdrones für Nahaufklärung
  • DJI (China) – Kein Staatsauftrag, aber zehntausende zivile DJI-Quadcopter (Mavic, Phantom, Matrice) werden eingesetzt – sie sind die Standardaufklärungsdrohne an der Front reuters.com, teils spendenfinanziert.
  • WB Group (Polen) – Mit Warmate-Loitering-Munition und FlyEye-Aufklärungsdrohnen. Polnische und litauische Spendenfonds kauften zusätzliche Einheiten en.wikipedia.org.
  • Vereinigtes Königreich, USA, weitere – Lieferungen von Black Hornet, Malloy-Lastendrohnen, ScanEagle-Aufklärer, Luna x-2000 (DE), tschechische „Bivoj“-Kamikazedrohnen etc.
  • Private/fremdfinanzierte Initiativen – Spenden- & Crowdfundingprojekte (z.B. Bayraktar-Finanzierung aus Litauen, zehntausende DJI durch Privatspender etc.)
  • Weitere ausländische Impulse: Israel blieb neutral, aber Twists über Drittländer ermöglichten gelegentliche Drohnensysteme/UAV-Sensorik. Kanada (Draganfly) und Japan (Industriedrohnen für Minenräumung) engagieren sich im humanitären Sektor.

Fazit: Die ukrainische Drohnenstärke ist eine Gemeinschaftsleistung – lokale Agilität & Masse, ausländische Technologie & Stopgap-Hardware, maximale Diversität wie in keinem anderen laufenden Konflikt.

Entwicklung der ukrainischen Drohnenindustrie im Krieg

In den Kriegsjahren 2022–2025 entwickelte sich die ukrainische Drohnenbranche von einer Nische zu einem mächtigen Industriezweig. Gab es vor 2022 nur wenige Hersteller, wurde die Invasion zum Auslöser: Das Land erreichte explosives Produktionswachstum, raschen technologischen Fortschritt und Investitionen – aus Werkstattbastelei wurde in kurzer Zeit Massenproduktion hochgradig diverser UAVs georgetownsecuritystudiesreview.org.

Beim Volumen hat die Ukraine einen Quantensprung gemacht: 2024 produzierte sie laut offiziellen Angaben über 2 Millionen Drohnen: Zunächst 20.000 FPVs monatlich, 2025 bereits 200.000 Drohnen pro Monat. Präsident Selenskyj sprach im Februar 2025 vom Potenzial für 4 Millionen Drohnen pro Jahr, mit weit über 500 aktiven Herstellerfirmen georgetownsecuritystudiesreview.org.

Entscheidend war die Lokalisierung der Produktion und Unabhängigkeit von Importen: Hersteller wie Vyriy setzten schon 2024 teils UAVs aus vollständig ukrainischen Rahmen, Elektronik, Motoren und Kameras ab georgetownsecuritystudiesreview.org. Staatliche Programme begünstigten heimische Zulieferer (Stammkundenverträge ab 50 % Ukraine-Anteil an Bauteilen) und förderten Speed-Innovation: Innerhalb weniger Monate wurden Prototypen erdacht, getestet und an die Front gebracht – viel schneller als die klassische Militärbeschaffung atlanticcouncil.org.
Das Förderprogramm Brave1 pumpte bis Anfang 2025 bereits ₴1,3 Mrd. (rund 30 Mio. €) Innovationsförderung in die Szene.

Die qualitative Verbesserung der Drohnenwirkung ist ebenso messbar: Zu Kriegsbeginn trafen nur ca. 30 % der FPVs ihr Ziel, 2024 liegt die Erfolgsquote moderner Modelle bei etwa 70 % – dank besserer Elektronik, Anti-Störmaßnahmen und Ausbildung. Gleichzeitig wurde das System auf Masse ausgelegt („Menge hat ihre eigene Qualität…“): Die pure Zahl billiger Drohnen kompensiert Ausfälle durch gegnerisches EW georgetownsecuritystudiesreview.org.

Ab Ende 2024 zeigte sich erstmals ein Überangebot bestimmter Drohnen – Fabriken liefen teils nur zu 37 % ausgelastet, denn Armee und Freiwillige konnten die gesamte Produktion nicht aufkaufen georgetownsecuritystudiesreview.org. Die Ukraine begann daher mit Szenarien zur Exportöffnung: Geprüft wird, wie geprüftes Gerät an Partnerländer exportiert werden kann, um Einnahmen zu generieren, die wiederum dem Verteidigungsetat zugutekommen. Hinzu kommen Sicherungsmaßnahmen: UAV-Fabriken wurden Ziel russischer Angriffe und Spionage, weshalb viele Betriebe nun dezentral oder verdeckt arbeiten georgetownsecuritystudiesreview.org.

Trotz aller Herausforderungen ist der Grundstein für eine mächtige Hightech-Industrie gelegt. Politiker sprechen von einer künftigen „Verteidigungs-Silicon-Valley“ für unbemannte Systeme. Schon heute bezeichnet der Entwicklungsplan JBR (Joint Border Region) UAV & Robotik als zukunftsstrategisch für die ukrainische Wirtschaft. Drehte sich das Bild seit 2022 von Importeur zu Exporteuer, so bleibt lokale Innovationskraft auch nach dem Krieg Treiber für Hightech und Wirtschaftswachstum.

Ausblick: Zukünftige Entwicklungen in militärischer und ziviler Drohnennutzung

Blickt die Ukraine über 2025 hinaus, so planen Streitkräfte wie Wirtschaft ambitionierte nächste Schritte. Erprobung und Notwendigkeit führten zu schnellsten Innovationen. Die wichtigsten Prognosen:

  • Nächste Generation Militärdrohnen (Autonomie & KI): Intensive elektronische Kriegsführung beschleunigt die Entwicklung semiautonomer, KI-gesteuerter Drohnen. Bereits 2024 erste Versuche mit autonomen Zielerkennungsdrohnen; künftig großflächige Schwärme und fiberoptisch gesteuerte UAVs – Vorbild für NATO-Strukturen reuters.com.
  • Ausweitung auf Robotik zu Land und zu Wasser: Ukraine investiert parallel in unbemannte Bodenfahrzeuge (UGVs) und weiterentwickelte Seedrohnen. Ziel: Soldaten durch Maschinen beim Nachschub, bei Sprengfallen oder in direkter Gefechtsnähe schützen atlanticcouncil.org.
  • Drohnenabwehr und Schutzmaßnahmen: Spezialisierte Drohnenabwehr (EW, Laser, Drohnen-Interceptor) wird aufgerüstet; Erfahrungen mit Shahed- und Lancet-Angriffen führen zu neuen Schutzsystemen – möglicher Exportartikel für die Zukunft.
  • Post-Kriegs-Boom im Zivilbereich: Nach Kriegsende sind Drohnen in der Landwirtschaft und Infrastruktur führend: Herstellung und Export von Agrardrohnen, Luftvermessung beim Wiederaufbau, Drohneneinsatz beim 3D-Mapping zerstörter Städte etc.
  • Drohnenlogistik und Urban Air Mobility: Postdienste nehmen Lieferdrohnenprojekte wieder auf; Akzeptanz ist durch den Krieg sehr hoch. Mittelfristig denkbar: Regionale Drohnenlogistikrouten, Pilotprojekte für Ambulanz- oder Taxidrohnen, regulatorische Modernisierung.
  • Globaler Export und Kooperation: Zukünftig massive UAV-Exporte (Militär- wie Zivilsektor, weltweit), Aufbau gemeinsamer Forschungszentren mit EU, Einbindung in den Europäischen Binnenmarkt durch Annäherung ans EU-Recht.
  • Innovationswelle und „Drohnenvalley“: Auch nach dem Krieg bleibt ukrainische Gründerszene Motor: Entwicklungen wie Tarnkappendrohnen, Überschall-UAVs, vollständige digitale Gefechtsfeldintegration etc. – ein breiter Hightech-Schub ist zu erwarten.

Fazit: Der Drohneneinsatz der Ukraine 2022–2025 war nicht nur im Krieg eine Revolution, sondern ebnete auch den Weg für nachhaltigen Wandel bei Militär und Zivilgesellschaft. Drohnen halfen, klassische Nachteile auf dem Schlachtfeld abzufedern, schufen industrielle Kapazitäten und wandelten die Ukraine vom Importeur zum Innovator. Wie General Saluschnyj feststellte, ist der Krieg „komplett verändert“ – künftiger Sieg hängt von technologischer Überlegenheit ab. Die Ukraine nimmt diese Herausforderung an und setzt darauf, dass ihre Drohnen auch in Friedenszeiten Wohlstand und Sicherheit bringen.

Quellen: Die Informationen dieses Berichts stammen aus unterschiedlichen Verteidigungspublikationen, Nachrichten und Fachanalysen 2022–2025 (u. a. Reuters, Atlantic Council, Kyiv Post, DefenseScoop, CleanTechnica), wie jeweils im Text zitiert.

  • Ukrspecsystems – Verteidigungstradition, spezialisiert auf robuste Aufklärungsdrohnen (PD-2 mit VTOL, Shark usw.). System PD-2 wurde massenhaft für Aufklärung und Artilleriebeobachtung eingesetzt, inzwischen auch Export über Zivilversionen uasvision.com cleantechnica.com.
  • Skyeton – Hersteller von Raybird-3 (ACS-3): 28 Stunden Flugzeit, 2.500 km Reichweite, u.a. für Aufklärung und Laserzielmarkierung unmannedsystemstechnology.com. Nach dem Krieg Fokussierung auf internationale Märkte (Militär und Zivil).
  • Antonov – Traditionsreicher Flugzeugkonzern, entwickelte 2023 die Langstreckendrohne AN-196 „Lyuty“ (“fierce”), Reichweite ca. 750 km, nach russischen Angaben an Angriffen auf Öldepots in Russland beteiligt uasvision.com.
  • Vyriy – Startup für exzellente FPV-Drohnen (Molfar-Serie), setzt besonders auf niedrige Frequenzen und lokale Komponenten (bis zu 70 % ukrainische Teile) uasvision.com georgetownsecuritystudiesreview.org.
  • Skyfall – Große FPV-Produktion (u.a. Vampire mit 15 kg Traglast), Versorgungsschwerpunkt für die „Armee der Drohnen“ cleantechnica.com.
  • TAF – Wahrscheinlich größter FPV-Hersteller: Serienproduktion Kolibri-Quadcopter, monatlich etwa 40.000 Einheiten (2025) uasvision.com.
  • Athlon Avia – Hersteller der Furia-UAV (Artillerieaufklärung), bereits seit 2014 aktiv, Export.
  • UkrJet – Produzent der UJ-22 und UJ-26 (Bober), Fokus auf Langstrecken- & Angriffsdrohnenstraße uasvision.com.
  • Terminal Autonomy – Neugründung mit internationalen Investoren, produziert billigste Langstreckendrohnen aus Holz (AQ-400 „Scythe“) uasvision.com.
  • Airlogix – Aus Logistikdrohnen erwachsen, baut heute den robusten GOR-ISR-Quadcopter (auch zivile Perspektive für die Zukunft) uasvision.com.

(Das ist nur eine Auswahl führender Firmen – insgesamt umfasst die ukrainische UAV-Branche hunderte Hersteller, viele davon ursprünglich aus Freiwilligengruppen oder Startups hervorgegangen.) Die Regierung förderte das Wachstum aktiv: Vereinfachte Beschaffung und Zertifizierung neuer UAVs, eigenes Crowdfunding-Programm „Army of Drones“  und das Mitgliederförderprogramm Brave1 trieben Innovation und Massenproduktion entscheidend voran georgetownsecuritystudiesreview.org. Heute besitzt die Ukraine laut Regierung das weltweit
größte Produktionsvolumen in bestimmten UAV-Sektoren; 2024 war bereits der Großteil der eingesetzten Drohnen aus eigener Produktion georgetownsecuritystudiesreview.org. Diese Firmen werden künftig nicht nur Bedarf der Ukraine decken, sondern auch als Exporteure in Erscheinung treten, sobald Exportbeschränkungen fallen uasvision.com.

Internationale Zulieferer

Internationale Partner spielten gerade zu Beginn eine Schlüsselrolle – bis die Eigenproduktion hochlief. Zentrale ausländische Lieferanten:

  • Baykar (Türkei) – Hersteller der Bayraktar TB2 (über 50 Drohnen geliefert). 2023 ankündigte der Konzern 100 Mio.$-Invest in eigene Drohnenfabrik in der Ukraine, inklusive Service- und Schulungszentrum euromaidanpress.com.
  • AeroVironment (USA) – Liefern die Loitering-Munition Switchblade (Modelle 300/600), über 700 an die Ukraine – dazu RQ-20 Puma und Raven für Aufklärung defensescoop.com.
  • Teledyne FLIR (USA/Norwegen) – Lieferte mit UK/Norwegen die winzigen Black Hornet-Microdrones für Nahaufklärung
  • DJI (China) – Kein Staatsauftrag, aber zehntausende zivile DJI-Quadcopter (Mavic, Phantom, Matrice) werden eingesetzt – sie sind die Standardaufklärungsdrohne an der Front reuters.com, teils spendenfinanziert.
  • WB Group (Polen) – Mit Warmate-Loitering-Munition und FlyEye-Aufklärungsdrohnen. Polnische und litauische Spendenfonds kauften zusätzliche Einheiten en.wikipedia.org.
  • Vereinigtes Königreich, USA, weitere – Lieferungen von Black Hornet, Malloy-Lastendrohnen, ScanEagle-Aufklärer, Luna x-2000 (DE), tschechische „Bivoj“-Kamikazedrohnen etc.
  • Private/fremdfinanzierte Initiativen – Spenden- & Crowdfundingprojekte (z.B. Bayraktar-Finanzierung aus Litauen, zehntausende DJI durch Privatspender etc.)
  • Weitere ausländische Impulse: Israel blieb neutral, aber Twists über Drittländer ermöglichten gelegentliche Drohnensysteme/UAV-Sensorik. Kanada (Draganfly) und Japan (Industriedrohnen für Minenräumung) engagieren sich im humanitären Sektor.

Fazit: Die ukrainische Drohnenstärke ist eine Gemeinschaftsleistung – lokale Agilität & Masse, ausländische Technologie & Stopgap-Hardware, maximale Diversität wie in keinem anderen laufenden Konflikt.

Entwicklung der ukrainischen Drohnenindustrie im Krieg

In den Kriegsjahren 2022–2025 entwickelte sich die ukrainische Drohnenbranche von einer Nische zu einem mächtigen Industriezweig. Gab es vor 2022 nur wenige Hersteller, wurde die Invasion zum Auslöser: Das Land erreichte explosives Produktionswachstum, raschen technologischen Fortschritt und Investitionen – aus Werkstattbastelei wurde in kurzer Zeit Massenproduktion hochgradig diverser UAVs georgetownsecuritystudiesreview.org.

Beim Volumen hat die Ukraine einen Quantensprung gemacht: 2024 produzierte sie laut offiziellen Angaben über 2 Millionen Drohnen: Zunächst 20.000 FPVs monatlich, 2025 bereits 200.000 Drohnen pro Monat. Präsident Selenskyj sprach im Februar 2025 vom Potenzial für 4 Millionen Drohnen pro Jahr, mit weit über 500 aktiven Herstellerfirmen georgetownsecuritystudiesreview.org.

Entscheidend war die Lokalisierung der Produktion und Unabhängigkeit von Importen: Hersteller wie Vyriy setzten schon 2024 teils UAVs aus vollständig ukrainischen Rahmen, Elektronik, Motoren und Kameras ab georgetownsecuritystudiesreview.org. Staatliche Programme begünstigten heimische Zulieferer (Stammkundenverträge ab 50 % Ukraine-Anteil an Bauteilen) und förderten Speed-Innovation: Innerhalb weniger Monate wurden Prototypen erdacht, getestet und an die Front gebracht – viel schneller als die klassische Militärbeschaffung atlanticcouncil.org.
Das Förderprogramm Brave1 pumpte bis Anfang 2025 bereits ₴1,3 Mrd. (rund 30 Mio. €) Innovationsförderung in die Szene.

Die qualitative Verbesserung der Drohnenwirkung ist ebenso messbar: Zu Kriegsbeginn trafen nur ca. 30 % der FPVs ihr Ziel, 2024 liegt die Erfolgsquote moderner Modelle bei etwa 70 % – dank besserer Elektronik, Anti-Störmaßnahmen und Ausbildung. Gleichzeitig wurde das System auf Masse ausgelegt („Menge hat ihre eigene Qualität…“): Die pure Zahl billiger Drohnen kompensiert Ausfälle durch gegnerisches EW georgetownsecuritystudiesreview.org.

Ab Ende 2024 zeigte sich erstmals ein Überangebot bestimmter Drohnen – Fabriken liefen teils nur zu 37 % ausgelastet, denn Armee und Freiwillige konnten die gesamte Produktion nicht aufkaufen georgetownsecuritystudiesreview.org. Die Ukraine begann daher mit Szenarien zur Exportöffnung: Geprüft wird, wie geprüftes Gerät an Partnerländer exportiert werden kann, um Einnahmen zu generieren, die wiederum dem Verteidigungsetat zugutekommen. Hinzu kommen Sicherungsmaßnahmen: UAV-Fabriken wurden Ziel russischer Angriffe und Spionage, weshalb viele Betriebe nun dezentral oder verdeckt arbeiten georgetownsecuritystudiesreview.org.

Trotz aller Herausforderungen ist der Grundstein für eine mächtige Hightech-Industrie gelegt. Politiker sprechen von einer künftigen „Verteidigungs-Silicon-Valley“ für unbemannte Systeme. Schon heute bezeichnet der Entwicklungsplan JBR (Joint Border Region) UAV & Robotik als zukunftsstrategisch für die ukrainische Wirtschaft. Drehte sich das Bild seit 2022 von Importeur zu Exporteuer, so bleibt lokale Innovationskraft auch nach dem Krieg Treiber für Hightech und Wirtschaftswachstum.

Ausblick: Zukünftige Entwicklungen in militärischer und ziviler Drohnennutzung

Blickt die Ukraine über 2025 hinaus, so planen Streitkräfte wie Wirtschaft ambitionierte nächste Schritte. Erprobung und Notwendigkeit führten zu schnellsten Innovationen. Die wichtigsten Prognosen:

  • Nächste Generation Militärdrohnen (Autonomie & KI): Intensive elektronische Kriegsführung beschleunigt die Entwicklung semiautonomer, KI-gesteuerter Drohnen. Bereits 2024 erste Versuche mit autonomen Zielerkennungsdrohnen; künftig großflächige Schwärme und fiberoptisch gesteuerte UAVs – Vorbild für NATO-Strukturen reuters.com.
  • Ausweitung auf Robotik zu Land und zu Wasser: Ukraine investiert parallel in unbemannte Bodenfahrzeuge (UGVs) und weiterentwickelte Seedrohnen. Ziel: Soldaten durch Maschinen beim Nachschub, bei Sprengfallen oder in direkter Gefechtsnähe schützen atlanticcouncil.org.
  • Drohnenabwehr und Schutzmaßnahmen: Spezialisierte Drohnenabwehr (EW, Laser, Drohnen-Interceptor) wird aufgerüstet; Erfahrungen mit Shahed- und Lancet-Angriffen führen zu neuen Schutzsystemen – möglicher Exportartikel für die Zukunft.
  • Post-Kriegs-Boom im Zivilbereich: Nach Kriegsende sind Drohnen in der Landwirtschaft und Infrastruktur führend: Herstellung und Export von Agrardrohnen, Luftvermessung beim Wiederaufbau, Drohneneinsatz beim 3D-Mapping zerstörter Städte etc.
  • Drohnenlogistik und Urban Air Mobility: Postdienste nehmen Lieferdrohnenprojekte wieder auf; Akzeptanz ist durch den Krieg sehr hoch. Mittelfristig denkbar: Regionale Drohnenlogistikrouten, Pilotprojekte für Ambulanz- oder Taxidrohnen, regulatorische Modernisierung.
  • Globaler Export und Kooperation: Zukünftig massive UAV-Exporte (Militär- wie Zivilsektor, weltweit), Aufbau gemeinsamer Forschungszentren mit EU, Einbindung in den Europäischen Binnenmarkt durch Annäherung ans EU-Recht.
  • Innovationswelle und „Drohnenvalley“: Auch nach dem Krieg bleibt ukrainische Gründerszene Motor: Entwicklungen wie Tarnkappendrohnen, Überschall-UAVs, vollständige digitale Gefechtsfeldintegration etc. – ein breiter Hightech-Schub ist zu erwarten.

Fazit: Der Drohneneinsatz der Ukraine 2022–2025 war nicht nur im Krieg eine Revolution, sondern ebnete auch den Weg für nachhaltigen Wandel bei Militär und Zivilgesellschaft. Drohnen halfen, klassische Nachteile auf dem Schlachtfeld abzufedern, schufen industrielle Kapazitäten und wandelten die Ukraine vom Importeur zum Innovator. Wie General Saluschnyj feststellte, ist der Krieg „komplett verändert“ – künftiger Sieg hängt von technologischer Überlegenheit ab. Die Ukraine nimmt diese Herausforderung an und setzt darauf, dass ihre Drohnen auch in Friedenszeiten Wohlstand und Sicherheit bringen.

Quellen: Die Informationen dieses Berichts stammen aus unterschiedlichen Verteidigungspublikationen, Nachrichten und Fachanalysen 2022–2025 (u. a. Reuters, Atlantic Council, Kyiv Post, DefenseScoop, CleanTechnica), wie jeweils im Text zitiert.

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