Aktualisiert: 20. Dezember 2025
Die „Series A“-Aktie von Warner Bros. Discovery, Inc. (NASDAQ: WBD) wird nicht mehr wie eine typische Medienaktie gehandelt. Seit diesem Wochenende verhält sich der Aktienkurs eher wie ein transaktionsgetriebenes Instrument – hin- und hergerissen zwischen der von Netflix unterzeichneten Bar- und Aktienübernahme des Streaming- &-Studios-Geschäfts von WBD und dem feindlichen Barangebot von Paramount Skydance für das gesamte Unternehmen. [1]
Für Anleger stellt sich nicht nur die Frage: „Ist WBD unterbewertet?“ Sondern: Welcher Transaktionsweg wird am wahrscheinlichsten abgeschlossen – und was ist jeder Weg nach Gebühren, Zeit und Risiko wirklich wert? Hier ist der vollständige, aktuelle Überblick zum Stand vom 20. Dezember 2025, einschließlich der wichtigsten Schlagzeilen, der Transaktionsberechnungen sowie der neuesten Prognosen und Analystenziele, die die Erwartungen prägen.
WBD-Aktienkurs aktuell: Warum er nahe am Netflix-Dealpreis liegt
Da heute Samstag ist, sind die US-Börsen geschlossen. Der letzte Schlusskurs von WBD (Freitag, 19. Dez. 2025) liegt bei etwa 27,77 $ – bemerkenswert nah am im Netflix-Abkommen festgelegten Wert von 27,75 $ pro Aktie. [2]
Dieser „Pinning“-Effekt ist typisch bei prominenten M&A-Situationen: Sobald ein bindender Deal unterzeichnet ist, handelt die Aktie des Zielunternehmens oft in einer Spanne um den implizierten Dealwert, abgezinst um die Zeit bis zum Abschluss und das Risiko eines Scheiterns.
Ein weiteres Signal, dass WBD derzeit „deal-getrieben“ gehandelt wird: Das Volumen ist im Übernahmekampf sprunghaft angestiegen. Technische Analysten verzeichneten zuletzt außergewöhnlich hohe Umsätze, was mit dem Einstieg von Arbitragefonds und ereignisgetriebenen Investoren übereinstimmt. [3]
Die wichtigsten WBD-Aktien-News, die diese Woche die Märkte bewegen
1) Der unterzeichnete Netflix-Deal: 72 Mrd. $ Eigenkapitalwert, 82,7 Mrd. $ Unternehmenswert und zunächst eine Abspaltung von Discovery Global
Netflix und WBD haben eine Transaktionsstruktur angekündigt, die ungewöhnlich spezifisch ist – und entscheidend dafür, wo sich der WBD-Aktienkurs einpendeln könnte.
Wichtige Bedingungen (laut Netflix-Investorenmitteilung):
- Jeder WBD-Aktionär würde bei Abschluss 23,25 $ in bar + 4,50 $ in Netflix-Aktien pro WBD-Aktie erhalten. [4]
- Implizierter Wert: $27,75 pro WBD-Aktie, etwa $72,0 Mrd. Eigenkapitalwert und etwa $82,7 Mrd. Unternehmenswert. [5]
- WBDs zuvor angekündigter Plan, Streaming & Studios und Global Networks zu trennen, soll voraussichtlich im Q3 2026 abgeschlossen werden, bevor die Netflix-Transaktion abgeschlossen ist. [6]
- Die abgespaltene Einheit (Netflix nennt sie Discovery Global) würde bedeutende lineare/Netzwerk-Assets (einschließlich Marken wie CNN und TNT Sports in den USA) und andere internationale/Netzwerk-Eigentümer umfassen. [7]
- Erwartetes Abschlussfenster: 12–18 Monate, vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen und Zustimmung der WBD-Aktionäre. [8]
Netflix hat die Übernahme auch als Möglichkeit dargestellt, sein Content- und Franchise-Portfolio (einschließlich wichtiger WBD-IP) zu erweitern, während $2–$3 Milliarden jährliche Kosteneinsparungen bis zum dritten Jahr und eine EPS-Steigerung ab dem zweiten Jahr prognostiziert werden. [9]
2) Paramount Skydances feindliches Angebot: $30 pro Aktie in bar – und ein Vorstandsstreit über Finanzierungssicherheit
Paramount Skydance ist direkt mit einem feindlichen Angebot im Wert von $30 pro Aktie (alles in bar) auf WBD zugegangen, was weithin mit etwa $108,4 Milliarden Unternehmenswert berichtet wurde. [10]
Doch am 17. Dezember wies der WBD-Vorstand den Ansatz von Paramount öffentlich zurück, bezeichnete das Angebot als „unterlegen“ und kritisierte die Finanzierungsstruktur und die Sicherheiten – insbesondere die Abhängigkeit von einem widerrufbaren Treuhandrahmen und die bedingte Natur des Angebots im Vergleich zur verbindlichen Fusionsvereinbarung mit Netflix. [11]
Reuters berichtete außerdem, dass der Vorsitzende von WBD sagte, die Aktionärsabstimmung über den Netflix-Deal werde für das Frühjahr oder den Frühsommer (2026) erwartet, selbst während Paramount versucht, Unterstützung über das Übernahmeangebot zu gewinnen. [12]
3) Netflix zeigt keine Schwäche – und hebt den „Share of Time“-Kampf mit YouTube hervor
Am 15. Dezember berichtete Reuters, dass Netflix bekräftigte, seine Position zum WBD-Deal bleibe trotz des feindlichen Angebots von Paramount unverändert. Die Netflix-Führung betonte außerdem die Absicht, weiterhin Kinostarts durchzuführen – ein wichtiger Punkt für die Hollywood-Interessengruppen – und argumentierte, der Deal sei notwendig, um mit YouTubes Reichweite und Engagement zu konkurrieren. [13]
4) Eine politisch-finanzielle Wendung: Affinity Partners (Kushner) steigt aus Paramounts Angebot aus
Eine bemerkenswerte Entwicklung: Affinity Partners, die von Jared Kushner geführte Firma, zog laut Associated Press ihre Unterstützung für das feindliche Angebot von Paramount zurück. Auch Reuters verwies auf diese Veränderung bei der Berichterstattung über die Ablehnung durch den Vorstand. [14]
Ob dies Paramounts Fähigkeit, sein Angebot zu verbessern, verändert oder nicht, erhöht es das Schlagzeilenrisiko – und unterstreicht, warum der Markt die höhere 30-Dollar-Barzahlungszahl abwertet.
5) Was passiert mit WBDs Netzwerken? Ein neuer Käufer/Investor kreist
Reuters berichtete, dass Standard General in Gesprächen ist, um WBDs Fernsehsender zu kaufen oder zu investieren – ein wichtiger Nebenaspekt, da der Netflix-Deal darauf ausgelegt ist, Streaming & Studios nach der Abspaltung der Netzwerke zu übernehmen. [15]
Wenn glaubwürdiges Kapital für das Netzwerkgeschäft (Discovery Global) bereitsteht, könnte dies beeinflussen, wie Investoren den „Rest“ bewerten, den WBD-Aktionäre außerhalb der Netflix-Übernahme besitzen würden.
Die Rechenlogik hinter dem „Abschlag“ von WBD auf Paramounts 30-Dollar-Angebot
Wenn Paramount 30 Dollar in bar bietet, warum wird WBD dann nicht zu – oder zumindest viel näher an – 30 Dollar gehandelt?
Weil Investoren drei große „Abschläge“ einpreisen:
A) Paramounts Angebot ist nicht dasselbe wie eine unterzeichnete Fusionsvereinbarung
WBD hat argumentiert (in Mitteilungen und Einreichungen an Aktionäre), dass die Angebotsstruktur von Paramount geändert oder beendet werden kann und im Vergleich zur unterzeichneten Vereinbarung mit Netflix ein erhebliches Ausführungsrisiko birgt. [16]
B) Ein Wechsel weg von Netflix verursacht sofort echte Kosten
WBDs 14D-9-Einreichung legt konkrete Kosten dar, die mit dem Ausstieg aus dem Netflix-Deal zugunsten eines Konkurrenzangebots verbunden sind, darunter:
- Eine $2,8 Mrd. Abbruchgebühr, die in bestimmten Szenarien an Netflix zu zahlen ist, und
- Ungefähr $1,5 Mrd. an Finanzierungskosten, falls WBD unter den Bedingungen einer konkurrierenden Transaktion einen geplanten Schuldenumtausch nicht durchführen kann. [17]
Zusammen sind das etwa $4,3 Mrd., was als ungefähr $1,66 pro Aktie an gefährdetem Wert im „falschen“ Szenario beschrieben wird. [18]
Das ist für Investoren, die „Deal Spread“-Berechnungen anstellen, relevant: Ein nominelles $30-Angebot kann auf risikobereinigter Basis deutlich weniger wert sein, wenn man Kosten, Timing und die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns berücksichtigt.
C) Zeit bis zum Abschluss und regulatorische Prüfung sind zentral – und beide Seiten erkennen das an
Netflix sagt, der Deal sollte in 12–18 Monaten abgeschlossen sein und bereitet sich bereits auf die Prüfung durch die Aufsichtsbehörden vor. [19]
Paramount argumentiert, dass ihr Ansatz auf weniger Hürden stoßen könnte, aber WBD bestreitet, dass der Unterschied im regulatorischen Risiko wesentlich ist. [20]
Die Schlussfolgerung des Marktes: Selbst der „Gewinner“-Weg könnte Zeit brauchen, und der Verlierer-Weg könnte teuer werden.
Analystenprognosen und Kursziele für WBD-Aktien: Warum die Zahlen derzeit unübersichtlich sind
Wenn eine Aktie aktiv im M&A-Wettstreit steht, hinken traditionelle „12-Monats-Kursziele“ oft der Realität hinterher – weil sie für ein eigenständiges Unternehmen und nicht für eine Übernahmesituation erstellt wurden.
Dennoch sehen Investoren am 20. Dezember Folgendes:
Deutsche Bank: $29,50 Kursziel, explizit auf der Netflix-Struktur basierend
Die Deutsche Bank hat ihr Kursziel auf $29,50 (Kaufen) angehoben und bewertet dabei explizit:
- Die Networks Spin-Off-Einheit (Discovery Global) bei etwa 2,35 $ pro Aktie, und
- Streaming & Studios bei 27,75 $ pro Aktie (der vereinbarte Preis von Netflix),
dann Abzinsung für die Zeit bis zum Abschluss, um ein Ziel von etwa 29,50 $ zu erreichen. [21]
Dies ist eines der klareren „deal-bewussten“ Bewertungsmodelle, die derzeit in der öffentlichen Berichterstattung verfügbar sind.
MarketBeat-Konsens: „Moderates Kaufen“, aber ein durchschnittliches Kursziel unter dem Aktienkurs
MarketBeat führt WBD mit einer Moderates Kaufen Konsensbewertung und einem durchschnittlichen Kursziel von etwa 23,22 $, was einen Rückgang gegenüber den aktuellen Handelsniveaus impliziert. [22]
Diese Diskrepanz ist ein klassisches Zeichen dafür, dass ein Großteil der Datenbasis hinter dem Konsens vor dem Deal liegt oder nicht vollständig an M&A-Wahrscheinlichkeiten und die Abspaltungsmechanik angepasst ist.
TradingView: Kursziel nahe am Markt, mit großer Spanne
TradingView zeigt ein Analysten-Kursziel von etwa 27,23 $, mit einer Maximalschätzung von 35 $ und einer Mindestschätzung von 20 $. [23]
Das Fazit zu den Prognosen
Derzeit dreht sich die „Prognose“ von WBD weniger um Abonnententrends und Werbezyklen – und mehr um:
- Welches Gebot sich durchsetzt,
- Was die Regulierungsbehörden verlangen, und
- Wie die Abspaltung von Discovery Global vom Markt bewertet wird, sobald Details und potenzielle Käufer bekannt werden. [24]
Worauf Anleger als Nächstes achten sollten: 5 kurzfristige Katalysatoren für die WBD-Aktie
1) Die Frist für das Übernahmeangebot am 8. Januar – und ob Paramount verlängert oder nachbessert
Mehrere Berichte deuten darauf hin, dass WBD-Aktionäre ein wichtiges Entscheidungsfenster um den 8. Januar haben, wenn der aktuelle Zeitplan für das Übernahmeangebot von Paramount in den Fokus rückt (mit der Möglichkeit einer Verlängerung). [25]
Jede Änderung des Preises, der Finanzierungszusagen oder der Gebührenrückerstattungen könnte die Spanne schnell bewegen.
2) Regulierungshaltung: „Gespräche“ beginnen, aber Auflagen könnten den Wert verändern
Netflix hat eine aktive Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden signalisiert, und die Struktur des Deals (insbesondere die Abspaltung von Discovery Global vor dem Abschluss) scheint darauf ausgelegt zu sein, die regulatorische Situation zu verbessern. [26]
Für die WBD-Aktie besteht das Risiko nicht nur darin, dass genehmigt oder blockiert wird. Es besteht auch das Risiko, dass mit Auflagen genehmigt wird, die beeinflussen, welche Vermögenswerte wo landen.
3) Details zu Discovery Global: Schuldenzuweisung, Vertriebsbedingungen und wer die Netzwerke will
Die Netflix-Mitteilung beschreibt den Vermögensumfang von Discovery Global allgemein, aber Investoren werden in zukünftigen Einreichungen auf Folgendes achten:
- Wie die Schulden nach der Abspaltung zugewiesen werden
- Ob das Netzwerkgeschäft strategische oder finanzielle Käufer anzieht (Standard General ist ein bereits genannter Name) [27]
4) Der Zeitplan für die Aktionärsabstimmung
WBD hat das Abstimmungsdatum noch nicht festgelegt, aber es wurde über einen Zeitraum im Frühjahr/frühen Sommer (2026) berichtet. [28]
5) Netflix-Aktie und die Collar-Mechanik
Da ein Teil der Gegenleistung aus Netflix-Aktien besteht, die einem Collar unterliegen, können größere Bewegungen der Netflix-Aktie die Mischung (Barzahlung vs. gelieferte Aktienanzahl) verändern und den Arbitrage-Spread beeinflussen. [29]
Fazit: Die WBD-Aktie ist ein Deal-Spread, keine normale Medienaktie – zumindest vorerst
Am 20. Dezember 2025 steht Warner Bros. Discovery (WBD) im Zentrum eines der bedeutendsten Medienkonsolidierungskämpfe der letzten Jahre:
- Netflix hat einen unterzeichneten Vertrag für Streaming & Studios zu 27,75 $ pro Aktie, nach der Abspaltung, mit dem Ziel eines Abschlusses in 12–18 Monaten. [30]
- Paramount Skydance treibt ein feindliches Barangebot über 30 $ für das gesamte Unternehmen voran, aber der Vorstand von WBD fordert die Aktionäre aktiv auf, es abzulehnen – und stellt die Sicherheit der Finanzierung und Struktur in Frage. [31]
- Analysten und der Markt bewerten WBD im Wesentlichen als ein wahrscheinlichkeitsgewichtetes Ergebnis dieser konkurrierenden Wege, abzüglich Gebühren, Zeitrahmen und regulatorischem Risiko. [32]
References
1. ir.netflix.net, 2. www.marketbeat.com, 3. stockinvest.us, 4. ir.netflix.net, 5. ir.netflix.net, 6. ir.netflix.net, 7. ir.netflix.net, 8. ir.netflix.net, 9. ir.netflix.net, 10. www.reuters.com, 11. www.reuters.com, 12. www.reuters.com, 13. www.reuters.com, 14. apnews.com, 15. www.reuters.com, 16. www.reuters.com, 17. www.sec.gov, 18. www.sec.gov, 19. ir.netflix.net, 20. www.reuters.com, 21. www.investing.com, 22. www.marketbeat.com, 23. www.tradingview.com, 24. ir.netflix.net, 25. www.businessinsider.com, 26. www.reuters.com, 27. ir.netflix.net, 28. www.reuters.com, 29. ir.netflix.net, 30. ir.netflix.net, 31. www.reuters.com, 32. www.sec.gov

