Internetzugang in Mazedonien: Von Glasfaser bis zur letzten Grenze

Breitband-Infrastruktur: Glasfaser, DSL und Kabel
Das Festnetz-Breitbandangebot in Nordmazedonien hat sich von veralteten DSL-Leitungen zu modernen Glasfasernetzen entwickelt. Der Platzhirsch Makedonski Telekom (MakTel) ist weiterhin der dominierende Festnetzanbieter, doch sein einst allgegenwärtiger DSL-Dienst wird nach und nach von Glasfaser abgelöst. In den letzten Jahren hat MakTel den Ausbau von „Fiber-to-the-Home“ (FTTH) massiv vorangetrieben und viele DSL-Kunden zugunsten höherer Bandbreiten auf Glasfaser migriert globenewswire.com. Das Unternehmen verfügt über das größte Glasfasernetz – mehr als 270.000 Haushalte sind bereits mit Glasfaser erschlossen (Stand Anfang 2020er Jahre) telekom.mk – und bietet mittlerweile Tarife mit bis zu 1 Gbit/s auf seiner optischen Infrastruktur an telekom.mk. Dort, wo Glasfaser noch nicht verfügbar ist, stellt MakTel weiterhin ADSL/VDSL-Anschlüsse (bis zu ca. 50–60 Mbit/s) zur Verfügung, um eine landesweite Abdeckung zu gewährleisten.
Unterdessen hat sich A1 Macedonia (früher One.Vip) als starker Konkurrent etabliert. A1 übernahm durch die Fusion mit Blizoo im Jahr 2016 ein bedeutendes hybrides Glasfaser-Koaxial-(HFC)-Kabelnetz und treibt seither den Ausbau von FTTH in vielen Regionen voran club200.mk a1.mk. Die Kabel- und Glasfasernetze von A1 decken alle größeren Städte und Gemeinden ab. Beispielsweise bietet A1 symmetrische 200 Mbit/s-Glasfaseranschlüsse in seinen Kombi-Bundles an a1.mk und unterstreicht damit seinen Fokus auf Highspeed-Glasfaserdienste. Der größte unabhängige ISP des Landes, Telekabel, spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle. Telekabel startete in den 1990ern als Kabel-TV-Anbieter und war Pionier bei der Einführung von Kabelinternet in Mazedonien, wodurch der Breitbandzugang durch erschwingliche Preise ermöglicht wurde club200.mk. Heute ist Telekabel in 17 Städten landesweit aktiv club200.mk und baut das alte Koaxialnetz jetzt komplett auf Glasfaser um. In einem Interview gab Telekabel an, in mindestens vier Städten eine 100% Glasfaserabdeckung zu haben, mit weiteren Ausbauplänen für kleinere Städte und sogar einige Dörfer club200.mk.
Der Wettbewerb zwischen diesen ISPs sorgt für eine breite Abdeckung und Auswahl für die Verbraucher. Bis 2022 hatten etwa 75,6 % der Haushalte Zugang zu einem Festnetz-Breitbandanschluss enlargement.ec.europa.eu. Wie in Tabelle 1 ersichtlich, nutzen die wichtigsten Festnetzanbieter jeweils unterschiedliche Infrastrukturen, doch alle bieten inzwischen „ultraschnelle“ Bandbreiten (100+ Mbit/s) in ihrem Versorgungsgebiet an. Kabelbetreiber wie Telekabel und A1 rüsten auf DOCSIS 3.1 und Glasfaser um, während MakTels DSL-Angebot die ländlichen Lücken schließt. Der wirksame Wettbewerb zwischen DSL, Kabel und Glasfaser kommt somit den Nutzern zugute, auch wenn die Zahl der DSL-Anschlüsse kontinuierlich abnimmt, da Kunden auf schnellere Glasfaser- oder Kabeloptionen umsteigen globenewswire.com.
Tabelle 1. Größte Festnetz-Breitbandanbieter in Nordmazedonien globenewswire.com club200.mk
Anbieter | Netztechnologien | Abdeckung & Reichweite | Maximal angebotene Bandbreiten | Hinweise |
---|---|---|---|---|
Makedonski Telekom (MakTel) | Glasfaser (GPON) + DSL (ADSL/VDSL) | Glasfaser für ca. 270.000 Haushalte; DSL landesweit (die meisten Städte/Dörfer) telekom.mk. | Bis zu 1 Gbit/s über Glasfaser; 50 Mbit/s+ über VDSL telekom.mk. | Platzhirsch; ca. 40–45 % Marktanteil. Großhandelszugang für Wettbewerber möglich globenewswire.com. |
A1 Macedonia | Kabel (HFC) + Glasfaser (FTTH) | Kabel in allen größeren Städten; 56 % der Bevölkerung hatten 2022 bereits glasfaser-/kabelbasierte 5G-Infrastruktur operatorwatch.com. Schneller Glasfaserausbau in urbanen Gebieten. | Bis zu 200 Mbit/s symmetrisch über Glasfaser (im Bundle) a1.mk; 100+ Mbit/s über Kabel. | Teil von A1 Telekom Austria; ca. 45 % Marktanteil bei Festnetz-Breitband. Bietet konvergente TV-, Mobilfunk- und Internetdienste („Kombi“-Pakete). |
Telekabel | Kabel + Glasfaser (FTTH/FTTB) | Eigenes Netz in 17 Städten (z. B. Štip, Bitola, Ohrid, Prilep usw.) club200.mk; Ausbau auf komplette Glasfaserabdeckung in den Städten club200.mk. Erweiterung auch in einige Dörfer. | Beispieltarife: z. B. 40 Mbit/s Glasfaser für 600 MKD (~10 €) monatlich club200.mk. Höhere Bandbreiten (100+ Mbit/s) über Glasfaser; Kabel bis ca. 50 Mbit/s+. | Größter inländischer ISP (nicht ausländisch im Besitz). Bekannt für vertragsfreie Tarife und aggressive Preispolitik für erschwinglichen Internetzugang für alle club200.mk club200.mk. |
Quellen: Marktdaten und Anbieterinformationen globenewswire.com club200.mk telekom.mk club200.mk.
Insgesamt hat die Festnetz-Breitbandinfrastruktur Mazedoniens deutliche Fortschritte gemacht. Ende 2024 gab es landesweit etwa 545.000 Festnetz-Breitbandanschlüsse, ein Anstieg um ca. 4 % gegenüber dem Vorjahr, was auf ein stetiges Wachstum dank Netzausbau hindeutet enlargement.ec.europa.eu. Der Glasfaserausbau ist dabei eine zentrale Priorität – die Zahl der Glasfaseranschlüsse pro Kopf ist zwar noch relativ niedrig (ca. 3,2 pro 100 Einwohner im Jahr 2019) im Vergleich zu europäischen Durchschnittswerten northmacedonia.un.org, aber die fortlaufenden Investitionen von MakTel, A1 und Telekabel verringern diese Lücke rasch. Der nationale Breitband-Operationsplan der Regierung hat das Ziel, dass bis zum Jahr 2029 jeder Haushalt Zugang zu mindestens 100 Mbit/s bekommt northmacedonia.un.org, sodass in Zukunft mit weiterem Glasfaserausbau und eventuell groß angelegten öffentlichen oder PPP-Projekten für die Anbindung entlegener Regionen gerechnet werden kann.
Mobiles Internet: 3G, 4G und 5G
Mobiles Breitband ist in Nordmazedonien allgegenwärtig, mit nahezu vollständiger Bevölkerungsabdeckung bei 3G/4G-Netzen und einer sich schnell entwickelnden 5G-Ära. Der Mobilfunkmarkt war historisch ein Duopol zwischen MakTel (Marke T-Mobile) und A1 Macedonia (früher Vip/One), aber Ende 2022 startete ein dritter Betreiber Mtel (Telekom Srbija) seinen Dienst und brachte neue Konkurrenz globenewswire.com globenewswire.com. Stand 2023 werden die meisten Nutzer von zwei primären Mobilfunknetzbetreibern (MNOs) bedient: MakTel und A1, jeweils mit etwa 1 bis 1,2 Millionen Mobilfunkkunden (bei ca. 2 Millionen Einwohnern) operatorwatch.com. Der neue Anbieter Mtel baut seine Kundenbasis noch auf, plant jedoch im Laufe der Zeit vollständige Telekommunikationsdienste anzubieten operatorwatch.com operatorwatch.com.
Nordmazedonien war ein früher Anwender mobiler Datentechnologien in der Region. 3G (UMTS)-Netze erreichten bereits Mitte der 2010er Jahre eine Bevölkerungsabdeckung von 99% northmacedonia.un.org. 4G LTE ist seit 2013–2014 verfügbar; heute ist die LTE-Abdeckung praktisch überall – 99,9% der Bevölkerung haben Zugang zu 4G worlddata.info. Sowohl MakTel als auch A1 investierten in LTE-Advanced-Upgrades, um Kapazität und Geschwindigkeit zu erhöhen operatorwatch.com. Laut Regulierungsbehörde deckte 4G im Jahr 2019 99,5% der Bevölkerung ab northmacedonia.un.org, womit Mazedonien in der Netzabdeckung viele Nachbarländer übertrifft.
Der 5G-Ausbau begann erst kürzlich, aber sehr zügig. Die Telekom-Regulierungsbehörde (AEK) vergab Mitte 2022 5G-Frequenzlizenzen (im Bereich 700 MHz und 3,6 GHz) an alle Bewerber operatorwatch.com. MakTel schaltete im Februar 2022 den ersten 5G-Dienst des Landes frei, anfangs über Dynamic Spectrum Sharing auf 4G-Frequenzen operatorwatch.com. Ende 2023 gab MakTel bekannt, dass das 5G-Netz 26 Städte und ca. 82% der Bevölkerung abdeckt, wobei in den meisten Städten Gigabit-5G-Geschwindigkeiten angeboten werden operatorwatch.com operatorwatch.com. A1 Macedonia folgte kurz darauf – sie starteten 5G Ende 2022 und erreichten bis Jahresende eine Abdeckung von etwa 56,6% der Bevölkerung operatorwatch.com und planen, dieses Netz schnell weiter auszubauen. Der neue Anbieter Mtel ist beim Netzausbau ebenfalls bereits 5G-fähig. Die Lizenzbedingungen verlangen, dass jeder Betreiber bis Ende 2023 mindestens eine Stadt mit 5G abdeckt operatorwatch.com – dies wurde von allen (Skopje und viele weitere Städte sind bereits abgedeckt) problemlos erreicht.
Bemerkenswert ist, dass Mazedoniens 5G-Netzleistung zu den besten der Region zählt. Im zweiten Quartal 2023 erzielte es die schnellste mittlere 5G-Download-Geschwindigkeit in Mittel-/Osteuropa mit 317,9 Mbit/s – schneller als alle Nachbarländer operatorwatch.com. Auch am oberen Ende näherten sich die schnellsten 10% 5G-Nutzer mit bis zu 788 Mbit/s dem Gigabit-Niveau, was die Netzkapazität beweist operatorwatch.com. Die Hauptstadt Skopje wurde Mitte 2023 weltweit auf Platz 25 beim mobilen Breitband (mittlerer Download ~97 Mbit/s, alle Technologien) gelistet – vor vielen westeuropäischen Hauptstädten in Bezug auf die mobile Geschwindigkeit operatorwatch.com. Dieses beeindruckende Ergebnis spiegelt die erheblichen Investitionen der Betreiber in die Modernisierung der Netze wider (MakTel investierte allein 2022 über 70 Mio. € in den Netzausbau operatorwatch.com). Zudem profitieren die Netze davon, dass 5G in Mazedonien noch relativ wenig ausgelastet ist und somit Spitzenleistungen möglich sind.
Tabelle 2. Mobilfunknetzbetreiber und Abdeckung in Nordmazedonien operatorwatch.com operatorwatch.com
Betreiber | Abonnenten (ca.) | 4G-Abdeckung (Bevölkerung) | 5G-Abdeckung (Bevölkerung) | Besondere Netzmerkmale |
---|---|---|---|---|
MakTel (T-Mobile) | ca. 1,2 Millionen (Schätzung) | ca. 99,9% operatorwatch.com worlddata.info der Bevölkerung (landesweit) | ca. 82% (2023) operatorwatch.com; 26 Städte abgedeckt; 5G auf 700 MHz- und 3,6 GHz-Bändern. | Führender Mobilfunkanbieter (seit 1996). Erster mit 4G LTE und erster Anbieter von 5G (Feb 2022) operatorwatch.com. Bekannt für Spitzengeschwindigkeiten; Ookla-Auszeichnung für schnellstes 5G. |
A1 Macedonia | ca. 1,2 Millionen (Schätzung) | ca. 99,8% operatorwatch.com der Bevölkerung (landesweit) | ca. 56,6% (Ende 2022) operatorwatch.com; zügige Ausweitung 2023–24. | Markteintritt als “ONE”/Vip; Fusion 2015. Stabiles 4G-Netz (Bestätigung durch Regulierungsbehörde). 5G gestartet 2022, Ausbau läuft. |
Mtel (Telekom Srbija) | k.A. (neu in 2023) | k.A. (zunächst Roaming bei Partnern) | k.A. (Rollout läuft) | Start des Mobilfunks im Dez. 2022 operatorwatch.com, durchbrach das Duopol. Eigener 4G/5G-Infrastrukturausbau sowie eventuell Fixed-Wireless-Zugang erwartet. Derzeit noch kleiner, aber wachsender Player. |
Quellen: Betreiberberichte und Regulierungsdaten operatorwatch.com operatorwatch.com worlddata.info.
Mit robuster Konkurrenz ist mobiles Internet weit verbreitet und relativ erschwinglich. Der Mobile Data Price Benchmark der ITU (ca. 2 GB Nutzung) lag 2023 in Nordmazedonien bei 12,30 USD pro Monat, was etwa 2,0% des durchschnittlichen Einkommens entspricht – besser (erschwinglicher) als der weltweite Durchschnitt von 5,3% worlddata.info. In der Praxis zahlen viele Nutzer noch weniger – zum Beispiel kostet ein monatliches Prepaid-Datenpaket mit 4 GB im Angebot etwa MKD 199 (≈3 €) a1.mk. Beide großen Anbieter bieten günstige unbegrenzte On-Net-Bundles und großzügige Datenpakete im regionalen Vergleich an. Die Nutzung von mobilem Breitband ist entsprechend angestiegen: Für 2022 lag die Anzahl aktiver mobiler Datennutzer bei etwa 86% der Bevölkerung enlargement.ec.europa.eu. Das bedeutet, dass die meisten Mazedonier mobiles Internet auf ihren Handys nutzen – was sowohl dem Komfort als auch der Tatsache geschuldet ist, dass Mobilfunknetze in einigen Gegenden die Versorgungslücken mangels schneller Festnetzanschlüsse schließen.
Satelliteninternet: Die letzte Grenze erreichen
Für wirklich abgelegene oder netzferne Verbindungen – die „letzte Grenze“ des Internetzugangs – ist Satelliten-Breitband in Nordmazedonien zu einer Option geworden. Historisch war Satelliteninternet eine Nische, die nur von wenigen Unternehmen oder ländlichen Nutzern genutzt wurde, da die Kosten und Latenzen hoch waren (z.B. VSAT-Verbindungen). Doch mit dem Aufkommen von Starlink (SpaceX’ Satellitendienst in niedriger Erdumlaufbahn) ändert sich das Spiel grundlegend. Starlink ist seit Juni 2022 in Nordmazedonien verfügbar, nachdem die Regierung es im Rahmen der Bemühungen um die Ausweitung der ländlichen Konnektivität rasch genehmigte ts2.tech. Der Dienst ist nun landesweit zugänglich und bietet über ein Netzwerk von LEO-Satelliten schnelles Internet mit geringer Latenz.
Der Start von Starlink wurde von der Tech-Community mit Begeisterung aufgenommen, da er verspricht, abgelegene Bergdörfer und unterversorgte ländliche Gebiete zu verbinden, in denen die Verlegung von Glasfaser oder sogar zuverlässigem 4G schwierig ist driveteslacanada.ca. Anfangs war der Preis sehr hoch – frühe Nutzer zahlten etwa MKD 39.700 (≈€650) für das Hardware-Kit und MKD 6.570 (€105) pro Monat für den Dienst driveteslacanada.ca. Dies ergab insgesamt über 49.000 Denar (1.100 CAD) im Voraus, wenn Versandkosten inkludiert wurden driveteslacanada.ca. Trotz der hohen Kosten liefert Starlink 100+ Mbps Download-Geschwindigkeiten bei Latenzen unter 50 ms – eine enorme Verbesserung für ländliche Nutzer, die zuvor auf Wählverbindungen oder instabilen 3G festsaßen. Mitte 2023 begann SpaceX mit der Einführung günstigerer Optionen – ein neues „Starlink Mini“-Kit wird in Nordmazedonien für MKD 18.399 (€300) für die Ausrüstung und MKD 2.170 (€35) monatlich beworben starlink.com, was die Einstiegshürde deutlich senkt. Diese Preissenkungen machen Satelliteninternet wettbewerbsfähiger und für Haushalte außerhalb des Glasfasernetzes erschwinglicher.
Abgesehen von Starlink sind andere Satelliteninternet-Lösungen eingeschränkt. Es gibt keinen inländischen Satelliten-ISP, aber regionale Anbieter (wie Viasat/KA-SAT oder Inmarsat) decken theoretisch den Balkan ab. Diese traditionellen GEO-Satelliten bieten zwar Konnektivität (bis zu ~20–50 Mbps), aber mit hoher Latenz (~600 ms) und Datenlimits; ihre Nutzung in Mazedonien ist daher sehr gering. Die Regierung und Telekommunikationsunternehmen haben Satellitenverbindungen gelegentlich für die Anbindung abgelegener öffentlicher Institutionen oder als Notfall-Backups verwendet. Zukünftig wird erwartet, dass LEO-Satellitendienste eine ergänzende Rolle spielen – ideal für ländliche und alpine Gebiete oder als redundante Verbindungen –, während Glasfaser und 5G den Großteil der städtischen und vorstädtischen Konnektivität übernehmen. Aufgrund des bergigen Terrains Mazedoniens stellen Satelliten tatsächlich die „letzte Grenze“ dar, um Orte zu erreichen, die von bodengebundenen Netzen nur schwer abgedeckt werden können.
Es sei darauf hingewiesen, dass Nordmazedonien eine Tradition ehrgeiziger drahtloser Projekte zur Versorgung ländlicher Gemeinden hat. Bereits 2005–2006 initiierte eine von der USAID geförderte Initiative namens „Macedonia Connects“ ein landesweites Netz aus Wi-Fi- und WiMAX-Verbindungen, das Mazedonien seinerzeit berühmt machte als „erstes vollständig drahtloses Breitbandland der Welt“ en.wikipedia.org. Dieses Mesh-Netzwerk bot drahtlosen Internetzugang für 95 % der Bevölkerung, einschließlich abgelegener Hirtenorte in den Bergen en.wikipedia.org. Im Rahmen des Projekts wurde jede Schule im Land angebunden en.wikipedia.org. Auch wenn dieses frühe drahtlose Netz mittlerweile von moderner 3G/4G-Mobilfunkabdeckung abgelöst wurde, zeigt es das langjährige Engagement des Landes für kreative Lösungen der ländlichen Vernetzung. Im gleichen Geist wird die heutige Einführung von Starlink und kommenden Satellitentechnologien dazu beitragen, dass selbst die isoliertesten mazedonischen Haushalte online gehen können, sodass beim Eintritt des Internetzugangs in die letzte Grenze des Weltraums tatsächlich niemand zurückgelassen wird.
Staatliche Initiativen und Digitalisierungsstrategien
Die mazedonische Regierung hat eine aktive Rolle bei der Ausweitung des Internetzugangs und der Förderung der digitalen Entwicklung übernommen. Als EU-Beitrittskandidat hat Nordmazedonien seine Telekom-Regulierungen an den EU-Rahmen angepasst – darunter die Gründung einer unabhängigen Regulierungsbehörde (AEK) sowie die Förderung von Wettbewerb und Infrastruktursharing globenewswire.com globenewswire.com. Mehrere Strategiepläne steuern den Sektor:
- Nationaler Operativer Breitbandplan (NOBP) 2019–2029: Dies ist eine umfassende Breitband-Roadmap, die 2019 verabschiedet wurde. Sie legt ehrgeizige Ziele fest, etwa die 100 % Versorgung aller Haushalte mit ≥100 Mbps Breitband bis 2029 und die Option auf Gigabit-Geschwindigkeiten northmacedonia.un.org. Zudem schreibt der Plan vor, dass alle öffentlichen Institutionen (Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Regierungsstellen) bis 2029 mindestens 1 Gbps symmetrisches Internet bekommen northmacedonia.un.org. Um dies zu erreichen, fördert der Plan den Ausbau von Glasfaserbackbones und last-mile-Netzen, besonders in ländlichen und unterversorgten Gebieten. Öffentlich-private Partnerschaften und die Nutzung von EU-Geldern für ländliche Breitbandprojekte werden betont.
- Nationale IKT-Strategie 2021–2025: Diese Strategie (und ein in Konsultation befindlicher Entwurf 2023–2030) beschreibt übergeordnete Ziele der digitalen Transformation. Sie fokussiert auf E-Government-Dienste, digitale Kompetenzen und Inklusion und unterstreicht die Notwendigkeit robuster Konnektivität als Grundlage interoperable-europe.ec.europa.eu interoperable-europe.ec.europa.eu. Die Regierung hat Maßnahmen wie den Wegfall der Einkommenssteuer für Arbeitnehmer im IT-Sektor bis 2023 sowie Investitionen in digitale Bildungsprogramme zugesagt globenewswire.com. Teil der Strategie ist die Stärkung des Breitband-Kompetenzbüros, das den Fortschritt beim Breitbandausbau überwacht und Politiken berät enlargement.ec.europa.eu.
- Digitale Agenda für den Westbalkan: Nordmazedonien nimmt an regionalen Initiativen unter EU-Aufsicht zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur teil. So wurden z.B. seit 2021 Roaminggebühren zwischen den Westbalkanstaaten (einschließlich Mazedonien) abgeschafft, was die mobile Internetnutzung länderübergreifend erschwinglicher macht prepaid-data-sim-card.fandom.com prepaid-data-sim-card.fandom.com. Das Land hat außerdem Absichtserklärungen zur 5G-Sicherheit und Innovation mit den USA und der EU unterzeichnet globenewswire.com und richtet sich an Best Practices für nächste Netzgenerationen aus.
Zu den konkreten staatlich gesteuerten Programmen gehören Subventionen für den ländlichen Breitbandausbau. In letzter Zeit hat die AEK (Regulierungsbehörde) Ausschreibungen durchgeführt, bei denen der Universaldienstfonds zur Kofinanzierung von Anschlüssen in weißen Flecken (Gebiete ohne kommerzielle Breitbandversorgung) verwendet wird. Es gibt Berichte, dass der Staat in Partnerschaft mit MakTel oder anderen den Glasfaserausbau in Dutzenden ländlichen Ortschaften unterstützt. Zusätzlich hat die Regierung ein Nationales Bildungsnetz aufgebaut, das alle Schulen verbindet (zunächst durch das kabellose Macedonia Connects-Projekt, mittlerweile überwiegend per Glasfaser oder LTE) en.wikipedia.org. Auch Gemeinden erhalten Unterstützung für öffentliche WLAN-Hotspots in Stadtzentren im Rahmen der Initiative „Digitale Gemeinde“.
Auf politischer Ebene wurden Gesetze aktualisiert, um das Wachstum im Telekommunikationsbereich zu erleichtern. Das Gesetz über elektronische Kommunikation wurde geändert, um Genehmigungen für den Netzausbau zu vereinfachen und EU-Regeln zur Kostensenkung beim Breitbandausbau umzusetzen (z. B. einfacherer Zugang zu Wegerechten und gemeinsamer Nutzung von Infrastrukturen) enlargement.ec.europa.eu enlargement.ec.europa.eu. Die Regierung hat außerdem auf E-Governance gesetzt – mit dem Start eines zentralen E-Services-Portals sowie der Digitalisierung vieler öffentlicher Dienstleistungen – was wiederum die Nachfrage nach zuverlässigem Internet landesweit erhöht interoperable-europe.ec.europa.eu interoperable-europe.ec.europa.eu.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass staatliche Initiativen entscheidend waren für die Schaffung eines förderlichen Umfelds für die Internet-Expansion. Von frühen Wireless-Pilotprojekten über aktuelle Glasfaserziele bis hin zu 5G-Frequenzauktionen zielen die öffentlichen Politiken Nordmazedoniens konsequent darauf ab, die digitale Kluft zu überbrücken. Die Behörden erkennen an, dass Konnektivität der Schlüssel zu Wirtschaftswachstum und EU-Integration ist, und ihre Strategien spiegeln eine Balance zwischen marktorientiertem Wettbewerb und gezielter staatlicher Unterstützung wider, um jene Gebiete zu erreichen, die vom Markt vernachlässigt werden könnten. Der anhaltende Fokus auf digitale Inklusion (beispielsweise ein Plan, bis 2025 alle „weißen Flecken“ mit mindestens 30 Mbit/s zu versorgen) soll gewährleisten, dass auch schwer erreichbare Gemeinden in den kommenden Jahren berücksichtigt werden.
Städtische vs. ländliche Konnektivität
Wie in den meisten Ländern gibt es auch in Nordmazedonien einen deutlichen Stadt-Land-Unterschied beim Internetzugang – dieser verringert sich aber nach und nach. Städtische Gebiete, insbesondere die Hauptstadt Skopje sowie Städte wie Bitola, Prilep, Tetovo und Ohrid, verfügen über die schnellsten und vielfältigsten Konnektivitätsoptionen. In Städten können die Einwohner oft zwischen Glasfaser von MakTel oder A1, Kabelinternet von A1/Telekabel und natürlich starken 4G/5G-Mobilfunksignalen wählen. Skopje beispielsweise verfügt inzwischen über eine flächendeckende FTTH-Versorgung (sowohl MakTel als auch A1 haben Netze aufgebaut) und internationale Mehr-Gigabit-Glasfaser-Backbones verlaufen durch die Stadt. Die Internetgeschwindigkeit in den urbanen Zentren ist mit europäischen Durchschnittswerten vergleichbar – Gigabit-Glasfaser ist verfügbar und 5G-Mobilfunk liefert hunderte Mbit/s operatorwatch.com. Außerdem ist der Wettbewerb in Städten am stärksten, was attraktive Kombi-Angebote (TV + Internet etc.) und Aktionspreise für Stadtbewohner bewirkt.
In ländlichen Regionen und kleinen Dörfern hinkte die Konnektivität historisch hinterher. Viele Dörfer in bergigen Regionen hatten in den 2000er Jahren nur langsames ADSL oder gar nur Wählverbindungen (Dial-up). Das Macedonia Connects-Projekt 2006 war ein Wendepunkt, als drahtloses Breitband in abgelegene Bergdörfer ohne Telefonleitung gebracht wurde en.wikipedia.org. Das Vermächtnis dieses Projektes ist heute daran zu sehen, dass praktisch jede bewohnte Ortschaft zumindest eine gewisse drahtlose Internetabdeckung aufweist. Laut offiziellen Daten liegt die Abdeckung mit mindestens 30 Mbit/s Breitband bei ca. 83 % landesweit, aber in einigen entlegenen ländlichen Gebieten ist dieser Wert geringer enlargement.ec.europa.eu. Schnellnetzabdeckung (>100 Mbit/s) beträgt ca. 63 % der Bevölkerung enlargement.ec.europa.eu, was zeigt, dass viele ländliche Gebiete noch keinen Zugang zu ultraschnellen Netzen haben (da die meisten Städte bereits abgedeckt sind, betrifft der nicht abgedeckte Anteil hauptsächlich ländliche Regionen). Tatsächlich hatten 2022 nur 2,5 % der Haushalte einen aktiven Anschluss an „ultraschnelles“ Breitband (100+ Mbit/s), was darauf hindeutet, dass ländliche Haushalte diese Geschwindigkeiten entweder nicht besitzen oder nicht nutzen enlargement.ec.europa.eu. Diese geringe Nutzung unterstreicht die digitale Kluft zwischen Stadt und Land – Stadtfamilien haben eher Gigabit-Internet, während auf dem Dorf oft ein langsamer DSL-Tarif oder mobile Daten für den Heimanschluss genutzt werden.
Trotzdem verbessert sich die Lage: Alle drei Mobilfunkanbieter sind verpflichtet, 4G/5G-Abdeckung auf ländliche Gemeinden auszudehnen; 4G deckt faktisch 100 % der ländlichen Bevölkerung ab (selbst wenn das Signal in manchen Gegenden schwach oder nur im Freien verfügbar ist) worlddata.info. Für viele Dörfer ist 4G-Heiminternet (via Modem) eine beliebte Lösung – sowohl MakTel als auch A1 bieten „Home LTE“-Pakete mit hohen Datenlimits speziell für Regionen ohne Glasfaser an. Diese drahtlosen Breitbandoptionen bieten in der Regel solide Geschwindigkeiten (typischerweise 20–50 Mbit/s) und sind für einige ländliche Nutzer inzwischen der Standard. Die Expansion von Telekabel ist ebenfalls bemerkenswert: Der Anbieter hat Koax-/Glasfaserleitungen in zahlreiche Kleinstädte und sogar einige naheliegende Dörfer verlegt und baut ständig weitere Glasfaseranschlüsse in ländlichen Siedlungen aus club200.mk club200.mk. Die staatlichen Breitbandsubventionen konzentrieren sich oft auf Gebiete ohne ISP; in den letzten Jahren wurden Dutzende entlegener Dörfer durch Glasfaser aus der nächstgelegenen Stadt oder über Mikrowellenfunk (durch Universaldiensteprogramme finanziert) angebunden.
Auch die Erschwinglichkeitslücke zwischen Stadt und Land ist ein Thema. Die Einkommen auf dem Land sind in der Regel niedriger – und wenn für den Heimanschluss nur mobile Daten zur Verfügung stehen, kann der Preis pro GB höher sein (oder die Leistung niedriger) als ein unbegrenzter Glasfasertarif in der Stadt. Die Regierung überwacht solche Ungleichheiten – beispielsweise lagen die Breitbandkosten (relativ zum Einkommen) in Mazedonien über der als erschwinglich geltenden 2-%-GNI-Schwelle northmacedonia.un.org – was besonders Menschen auf dem Land und mit geringem Einkommen belastet. Durch den Ausbau der Abdeckung und das Angebot von Einstiegstarifen (z. B. Telekabels MKD 600-Plan für 40 Mbit/s club200.mk) soll das Internet künftig auch für ländliche Bevölkerungsschichten gleich zugänglich werden.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Das urbane Mazedonien ist bereits sehr gut mit hohen Geschwindigkeiten versorgt, während ländliche Regionen noch auf eine Mischung aus älterer Technik und mobilen Lösungen angewiesen sind. Die digitale Stadt-Land-Schere zeigt sich in Kennzahlen wie der Internetnutzung (etwa 87 % der Gesamtbevölkerung nutzen das Internet worlddata.info, aber der Anteil ist in Städten vermutlich nahezu 100 %, während er in entlegenen Gebieten deutlich niedriger liegt). Dank laufender Bemühungen – wie dem Ausbau von Glasfaser-Backhaul in die Dörfer, dem Ausbau der 5G-Abdeckung und Satellitenoptionen – werden ländliche Gebiete jedoch Schritt für Schritt aufgeschlossen. Der staatliche Breitbandplan zielt explizit auf die Anbindung des ländlichen Raums: Bis 2029 soll die Kluft deutlich kleiner sein und jedes Dorf mindestens 100 Mbit/s via Glasfaser oder 5G erhalten northmacedonia.un.org northmacedonia.un.org. Nordmazedonien zeigt, dass selbst ein kleines, bergiges Land große Fortschritte beim ländlichen Internetzugang machen kann – mit der richtigen Mischung aus Politik, Technologie und innovativen Ansätzen wie landesweitem WLAN und Satellit.
Vergleich: Internet-Erschwinglichkeit und Geschwindigkeit
Hinsichtlich Internetgeschwindigkeiten und Erschwinglichkeit zeigt Nordmazedonien eine interessante Mischung aus Stärken und Herausforderungen. Einerseits wurden beeindruckende mobile Breitbandgeschwindigkeiten erreicht und das Land gehört damit zu den globalen Spitzenreitern; andererseits holen Festnetz-Breitband und dessen Nutzung im Vergleich zu Westeuropa noch auf, und bei der Erschwinglichkeit (relativ zum Einkommen) besteht Verbesserungsbedarf.
Leistung bei Geschwindigkeit: Im Jahr 2025 liegt der durchschnittliche Festnetz-Breitband-Download in Mazedonien bei etwa 50 Mbit/s, was im Ookla-Ranking Platz 102 weltweit bedeutet worlddata.info. Der durchschnittliche Upload beträgt ca. 33 Mbit/s worlddata.info. Diese Werte spiegeln den Mix aus älteren DSL-/Kabelanschlüssen (10–50 Mbit/s) und neueren Glasfaserleitungen (100–1000 Mbit/s) wider. Im Vergleich dazu liegt die durchschnittliche mobile Downloadgeschwindigkeit bei beeindruckenden 167,9 Mbit/s, womit das Land weltweit Rang 14 einnimmt worlddata.info. Diese ungewöhnlich hohe Wertung für Mobilfunk beruht vor allem auf dem schnellen 5G-Rollout – die ersten 5G-Netze in Mazedonien bieten sehr hohe Bandbreiten und heben somit den Landesdurchschnitt. Tatsächlich lag Mazedoniens 5G-Medianrate (318 Mbit/s) 2023 am höchsten in Mittel-/Osteuropa operatorwatch.com – damit wurden sogar einige EU-Länder übertroffen. Das zeigt, wie erfolgreich die Mobilfunkanbieter moderne Technik und ausreichend Frequenzen nutzen. Es ist eine Art Umkehrung der üblichen Verhältnisse: In vielen Ländern ist Festnetz-Breitband schneller als Mobilfunk, in Mazedonien jedoch übertrifft das moderne 5G teilweise die typischen Heimanschlüsse. Natürlich können Glasfaser-Nutzer in Mazedonien 1 Gbit/s bekommen, aber der landesweite Festnetzdurchschnitt wird von älteren Anschlüssen nach unten gezogen (viele Haushalte beziehen z. B. immer noch ≤20 Mbit/s DSL).
Bezahlbarkeit: Die Kosten für das Internet im Verhältnis zum lokalen Einkommen stehen im Mittelpunkt der Diskussion. Das Bezahlbarkeitsziel der Broadband Commission sieht vor, dass 1 GB Daten weniger als 2 % des Bruttonationaleinkommens (BNE) pro Kopf kosten soll. Nordmazedonien hatte in der Vergangenheit Schwierigkeiten, dieses Ziel für Festnetz-Breitband zu erreichen. Im Jahr 2020 kostete ein Basis-Festnetz-Breitbandtarif (5 GB Daten) etwa 3,3 % des BNE pro Kopf, deutlich über dem Durchschnitt der Region Europa von 1,2 % northmacedonia.un.org northmacedonia.un.org. Das deutete darauf hin, dass Breitbandinternet für die Mazedonier:innen zu diesem Zeitpunkt relativ teuer war. Mobile Daten waren günstiger als Festnetz (1,6 % des BNE für 1,5 GB im Jahr 2020), lagen aber immer noch beim Dreifachen des EU-Durchschnitts von 0,5 % northmacedonia.un.org. Die gute Nachricht ist, dass die Preise sinken und gleichzeitig die Einkommen steigen. Bis 2023 lag der durchschnittliche Preis für einen Mobilfunktarif nach dem ITU-Warenkorb (140 Min., 70 SMS, 2 GB Daten) bei 12,30 US-Dollar, etwa 6 % niedriger als im Vorjahr worlddata.info. Absolut betrachtet sind die Preise für unbegrenztes Festnetz-Breitband in Mazedonien recht niedrig: Zum Beispiel kostet MakTels 300 Mbps Glasfaser-Tarif ~1.199 MKD (≈20 €) pro Monat telekom.mk und Telekabels beliebter 40 Mbps Tarif nur 600 MKD (≈9,70 €) club200.mk. Diese Preise entsprechen nur einem Bruchteil dessen, was vergleichbare Tarife in Westeuropa kosten. Allerdings sind auch die mazedonischen Einkommen niedriger, sodass die Bezahlbarkeit in relativer Hinsicht weiterhin ein Thema bleibt – insbesondere für einkommensschwache Familien oder jene in ländlichen Gebieten. Die Regierung hat anerkannt, dass das Land „deutlich über der 2 % BNE“-Bezahlbarkeitsgrenze lag und dadurch die Gefahr einer digitalen Kluft zwischen Bürger:innen mit hohem und niedrigem Einkommen besteht northmacedonia.un.org northmacedonia.un.org. Daher stehen politische Maßnahmen (wie die Förderung von Wettbewerb und möglicherweise Subventionen für einkommensschwache Nutzer:innen) auf der Agenda, um die Bezahlbarkeit zu verbessern.
Regionaler Vergleich: Innerhalb der westlichen Balkanregion liegt Mazedonien hinsichtlich Internetindikatoren meist im Mittelfeld. Die Internetnutzungsrate (etwa 87 % der Bevölkerung nutzen das Internet) zählt zu den höchsten auf dem Balkan und liegt nur knapp unter dem EU-Durchschnitt von ~89–90 % worlddata.info northmacedonia.un.org. Die Penetration von Festnetz-Breitband beträgt etwa 28 % der Bevölkerung (2022) worlddata.info, was rund 55 % der Haushalte entspricht – das ist hinter EU-Niveau (über 70 % der Haushalte), aber vor einigen Nachbarländern. Die Mobilfunkpenetration ist mit über 100 % hoch (im Durchschnitt mehr als eine SIM pro Person) worlddata.info, und die Nutzung von Smartphones/Mobilem Internet ist besonders bei jungen Leuten weitverbreitet. Bei der Geschwindigkeit übertrifft das mobile Internet in Mazedonien viele Nachbarländer, während die Festnetz-Breitbandgeschwindigkeiten zwar besser werden, aber noch aufholen müssen. So ist beispielsweise die mittlere Festnetzgeschwindigkeit in Mazedonien langsamer als in Slowenien oder Kroatien, aber vergleichbar mit Serbien oder Albanien.
Praktisch gesehen haben sich Internetbezahlbarkeit und -qualität von Jahr zu Jahr verbessert. Verbraucher:innen bekommen heute deutlich mehr für ihr Geld – vor einigen Jahren bot ein typisches DSL-Heimangebot noch 10 Mbps; inzwischen sind für denselben Preis oder weniger häufig schon 50–100 Mbps verfügbar. Der Wettbewerb zwischen drei Festnetzanbietern und jetzt drei Mobilfunkunternehmen führt zu Preiskampf und Netzwerkinvestitionen. Hält dieser Trend an, dürften die Breitbandpreise in Mazedonien real weiter sinken und die Geschwindigkeiten (insbesondere Uploadraten und Latenzzeiten im Festnetz) EU-Standards erreichen. Aufgrund der geringen Landesgröße und des einheitlichen Regulierungsansatzes hat Mazedonien sogar einen Vorteil: Sobald die Infrastruktur aufgerüstet ist, lässt sich die gesamte Bevölkerung leichter versorgen und es profitieren alle. Bei fortschreitender Einführung von 5G und Glasfaser ist absehbar, dass sowohl Geschwindigkeits- wie auch Bezahlbarkeitsmetriken in naher Zukunft näher an die EU-Durchschnitte heranrücken und das Ziel eines schnellen, günstigen und für alle zugänglichen Internets erfüllt wird.
Historische Entwicklung der Internet-Infrastruktur
Die Entwicklung der Internetlandschaft Nordmazedoniens erstreckt sich über rund drei Jahrzehnte – geprägt von schneller Modernisierung und einigen Pioniermomenten. Hier eine kurze Chronologie wichtiger Meilensteine beim Ausbau der Internet-Infrastruktur des Landes:
- Mitte der 1990er – Modem-Ära und frühe Telekommunikation: Der Internetzugang kam Ende der 1990er über Modemdienste auf dem analogen Telefonnetz ins Land. Die staatliche Monopolgesellschaft Makedonski Telekom bot die ersten Modemzugänge an. 1995 waren nur ein paar Nutzer:innen online; bis 1999 entstanden Internetcafés und Hochschulnetzwerke in Skopje. Die Vorwahl +389 wurde zum Synonym für die digitale Anbindung des Landes en.wikipedia.org. In dieser Zeit begann die Liberalisierung des Telekommunikationssektors – das erste GSM-Mobilfunknetz (Mobimak, heute T-Mobile/MakTel) startete 1996 operatorwatch.com und schuf damit die Grundlage für spätere mobile Datendienste.
- Frühe 2000er – Einführung von Breitband (ADSL, Kabel): Zwischen 2001 und 2003 wurden die ersten ADSL-Breitbandanschlüsse von MakTel ausgeliefert und boten „always on“-Internet mit 128–512 kbit/s – eine riesige Verbesserung gegenüber Modemzugängen. Zeitgleich startete Kabelinternet: Telekabel beansprucht für sich, als erster Anbieter Kabel-Breitband in Mazedonien eingeführt zu haben (frühe 2000er) club200.mk. Telekabels Einstieg war prägend, weil er die Preise senkte und Internet für normale Haushalte bezahlbar machte club200.mk. Die ersten Kabeltarife lagen bei 256 kbit/s bis 1 Mbit/s, waren aber pro Minute deutlich günstiger als Modemverbindungen. 2001 verlegte Telekabel auch eines der ersten optischen Glasfaser-Backbones des Landes club200.mk. Bis 2005 hatte Mazedonien mehrere Internetanbieter und rund 15 % der Bevölkerung waren online, meist aber noch mit langsamen Verbindungen.
- Mitte 2000er – „Wireless Country“-Projekt und mobile Daten: Das Jahr 2006 war ein Wendepunkt. Mit Unterstützung der US-Entwicklungshilfe (USAID) machte das Macedonia Connects-Projekt weltweit Schlagzeilen, indem es 95 % der Bevölkerung mit drahtlosem Breitband versorgte en.wikipedia.org. Mithilfe eines Netzes aus WLAN-Hotspots und WiMAX-Sendern (und dem Netz des Anbieters On.net) erklärte sich Mazedonien zum ersten Land mit nahezu flächendeckendem drahtlosem Internetzugang en.wikipedia.org. Dadurch konnten sogar abgelegene Dörfer und Schulen (oft über Computerräume) online gehen, was sogar in Industrieländern damals für Bewunderung sorgte en.wikipedia.org. Parallel nahm der zweite Mobilfunkanbieter Cosmofon (später One) (ab 2003) dem MakTel die exklusive Marktstellung. 2007 wurden die ersten 3G-UMTS-Netze aktiviert (T-Mobile 2007, kurz darauf ONE) und ermöglichten mobiles Internet auf Handys und USB-Sticks mit zunächst ~384 kbit/s, dann bis zu 7,2 Mbit/s (mit HSPA). In dieser Zeit erschienen die ersten Smartphones und BlackBerry-Dienste, allerdings waren mobile Daten zunächst noch teuer.
- Ende 2000er – Privatisierung und Marktliberalisierung: Makedonski Telekom wurde 2001 privatisiert, wobei Magyar/Deutsche Telekom die Mehrheit übernahm – das brachte ausländisches Kapital für Modernisierung operatorwatch.com. Die Regulierungsbehörde AEK wurde gegründet. 2007 brachte Telekom Austria mit Vip einen dritten Mobilfunkanbieter auf den Markt – der Wettbewerb intensivierte sich (allerdings fusionierten ONE und Vip später). 2009 war die Internetpenetration in mehr als 50 % der Haushalte überschritten en.wikipedia.org, was billigeren Tarifen und wachsender Reichweite zu verdanken war. Die ersten Fibre-to-the-Building-Anschlüsse tauchten ab 2009–10 in besseren Geschäftsvierteln Skopjes auf (von kleinen ISPs und MakTel für Firmenkunden).
- 2010er – Das Beschleunigen von Breitband (Faser und 4G): Im Jahrzehnt der 2010er gab es einen rasanten Sprung bei Geschwindigkeit und Abdeckung. 4G LTE wurde 2013 von T-Mobile/MakTel eingeführt – Mazedonien war eines der ersten Länder in der Region mit LTE operatorwatch.com. A1 (Vip) folgte kurz darauf mit 4G. 2016 deckte 4G den Großteil der Bevölkerung ab und Smartphones waren überall verbreitet. Im Festnetz begann MakTel um 2010 mit großflächigen FTTC/FTTH-Ausbauprojekten, zunächst VDSL2, später echtes Glasfaser-bis-zum-Haus. 2015 fusionierten ONE und Vip zu einem Anbieter (One.Vip, später A1), was den Markt umgestaltete: Ab 2016 standen sich zwei große Anbieter (MakTel und A1) auf Fest- und Mobilfunkmarkt gegenüber globenewswire.com. Sie bündelten ihre Angebote (z. B. Magenta1, Kombi-Pakete) und investierten intensiv in den Netzausbau. Blizoo, der Kabelanbieter, wurde von Vip übernommen – der Festnetzmarkt konsolidierte sich. Ab 2018 wuchsen die Glasfaser-Breitbandanschlüsse deutlich, während DSL abnahm globenewswire.com. Initiativen wie kostenlose WLAN-Hotspots an öffentlichen Plätzen und „digitale Dörfer“ hielten die Dynamik aufrecht.
- Ende 2010er – Moderne Standards werden erreicht: Bis 2019 lag die Internetnutzung bei etwa 79 % der Bevölkerung northmacedonia.un.org. Die Regierung verabschiedete 2019 den Nationalen Breitbandplan und bekräftigte damit die Gigabit-Ziele. Im gleichen Jahr änderte das Land seinen Namen in Nordmazedonien, was aber keine Auswirkung auf Internet-Domains (.mk) hatte. Der Telekomsektor war zu dem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten: LTE deckte über 97 % der Bevölkerung ab northmacedonia.un.org und über 83 % der Festnetz-Breitbandanschlüsse lagen bei 10 Mbit/s oder darüber (viele zwischen 20–100 Mbit/s) northmacedonia.un.org. Allerdings hatten 2017 erst rund 15 % der Haushalte Anschlüsse mit ≥30 Mbit/s, sodass noch Wachstumspotenzial bestand – und so wurde der Weg für die 2020er geebnet.
- 2020er – 5G-Ära und Gigabit-Ambitionen: Trotz der Corona-Pandemie, die einige Projekte 2020 kurzzeitig verzögerte, begann Nordmazedonien in den frühen 2020ern eine neue Phase bei der Internetausstattung. 5G-Frequenzauktionen 2022 führten zu schnellen Ausbaustarts von MakTel und A1 operatorwatch.com. 2023 waren wie beschrieben schon Dutzende Städte mit 5G versorgt. Im Festnetz meldete MakTel Hunderttausende glasfaserbereite Haushalte und startete 1 Gbps-Produkte telekom.mk – vor zehn Jahren undenkbar. Auch Telekabel wandelte sich ab Mitte des Jahrzehnts zum Glasfaserorientierten Unternehmen club200.mk club200.mk. Der Einstieg von Mtel (Telekom Srbija) 2022 brachte nach langem Duopol erstmals wieder einen dritten Mobilfunkanbieter und versprach mehr Wettbewerb und möglicherweise neue Angebote mit drahtlosem Festnetz globenewswire.com. 2022 startete auch der Starlink-Satellitendienst – ein symbolträchtiges Zeichen, wie weit die Technik seit der Modem-Ära gekommen ist ts2.tech. 2025 ist Nordmazedoniens Internetlandschaft geprägt von nahezu universeller Anbindung, hohen mobilen Geschwindigkeiten und ständig wachsender Festnetzqualität. Das ist ein enormer Fortschritt gegenüber den späten 90ern – und die Entwicklung deutet darauf hin, dass die weitere Digitalisierung bis 2030 erreichbar ist.
Herausforderungen und Chancen beim Ausbau des Internetzugangs
Trotz des Fortschritts steht Nordmazedonien weiterhin vor mehreren Herausforderungen beim Ausbau des Internetzugangs, sieht aber auch große Chancen durch neue Technologien und Investitionen:
Herausforderungen:
- Geographisches Terrain und Kosten: Das bergige Terrain des Landes bedeutet, dass das Erreichen einiger abgelegener Dörfer mit Glasfaserkabeln technisch schwierig und teuer ist. Es gibt kleine Siedlungen in Tälern oder im Hochland, wo private ISPs wenig wirtschaftlichen Anreiz sehen, auszubauen. Selbst mit Subventionen ist das Verlegen von Glasfaser oder die Wartung von Richtfunkverbindungen in solchen Gebieten eine Herausforderung. Die Gewährleistung der letzten Meile für diese Orte bleibt ein Hindernis – hier könnten drahtlose Lösungen (5G oder Satellit) nötig werden, statt Glasfaser.
- Wirtschaftliche Faktoren und Erschwinglichkeit: Obwohl die Preise gesunken sind, ist der relative Preis für Internetdienste für Haushalte mit geringerem Einkommen weiterhin hoch. Die Daten von 2020 zeigten, dass Festnetz-Breitband 3,3 % des BNE pro Kopf kostet, was über dem Erschwinglichkeitsziel liegt northmacedonia.un.org. Das bedeutet, dass einige Familien (vor allem in ländlichen Gebieten oder unter marginalisierten Gruppen) selbst eine Rechnung von 15–20 € monatlich als Belastung empfinden können. Die Regierung muss gezielte Maßnahmen (wie z. B. ermäßigte Tarife oder Gutscheine) in Erwägung ziehen, damit nicht Teile der Gesellschaft wegen der Kosten offline bleiben. Zudem stellen die Betreiber fest, dass der Markt preisempfindlich ist, was bedeutet, dass die Durchschnittserlöse (ARPU) niedrig sind telekom.mk, was wiederum beeinträchtigt, wie stark sie in Infrastruktur investieren können und dabei weiter rentabel bleiben.
- Infrastruktur-Sharing und Doppelausbau: Historisch war das Teilen von Infrastruktur zwischen Wettbewerbern begrenzt ebrd.com ebrd.com. Jeder große ISP baut lieber sein eigenes Netz, was in einem kleinen Land zu doppeltem Ausbau in Städten führen kann – aber in dünn besiedelten Gegenden bleibt die Versorgung trotzdem aus. Gemeinsame Investitionsmodelle (z.B. gemeinschaftlicher Ausbau von Glasfaser in ländlichen Gebieten, die sowohl A1 als auch MakTel nutzen können) wurden bislang nicht vollständig umgesetzt, was die Gesamtkosten erhöht. Bessere Koordination – etwa durch regulatorische Anreize oder gemeinsame Bauvereinbarungen – bleibt eine Herausforderung, könnte aber ländliche Rollouts erheblich beschleunigen, wenn sie gelöst wird.
- Digitale Kompetenz und Nachfrage: Es geht beim Ausbau nicht nur um Infrastruktur – sondern auch darum, ob die Menschen sie nutzen wollen und können. Während junge Mazedonier digital versiert sind, fehlt es älteren oder ländlichen Einwohnern teils an IT-Kenntnissen oder einem Verständnis für den Nutzen des Internets. Es droht eine geringe Nachfrage in bestimmten Regionen, selbst wenn das Netz verfügbar ist, was Investitionen der Anbieter ausbremsen könnte. Hier bietet sich die Chance, den Ausbau mit Programmen der digitalen Bildung zu kombinieren (wie die staatliche ICT-Strategie es vorsieht undp.org interoperable-europe.ec.europa.eu), damit wirklich alle Bürger das Internet nutzen können, sobald es verfügbar ist.
- Regulatorische und politische Hürden: Auf regulatorischer Seite ist das Aktualisieren des Rahmens gemäß EU-Richtlinien ein andauernder Prozess. Mazedonien musste beispielsweise 2022 noch einige Gesetze an die EU-Richtlinie zur Senkung der Breitbandkosten und an den neuen EECC (European Electronic Communications Code) anpassen enlargement.ec.europa.eu. Politische Instabilität oder Reformverzögerungen können Telekommunikations-Fortschritte indirekt ausbremsen. Als EU-Kandidat besteht jedoch externer Druck, die Digitalisierung weiter mit modernen Gesetzen zu fördern.
Chancen:
- 5G als drahtloses Breitband für alle: Der umfassende Ausbau von 5G bietet die Chance, bestehende Breitbandlücken durch drahtlosen Festnetzzugang (FWA) zu schließen. Mit 700 MHz-5G-Signalen können Anbieter auch entlegene ländliche Haushalte mit brauchbarem Internet versorgen. Schon jetzt bieten MakTel und A1 drahtlose Zuhause-Produkte über LTE an; 5G wird diese mit höheren Geschwindigkeiten und Kapazitäten verbessern. Damit könnte das Regierungsziel, „dass jeder bis 2029 über 5G Zugang zu 100 Mbit/s hat“ northmacedonia.un.org, schneller erreicht werden. Einen Funkmast aufzustellen ist oft günstiger und schneller möglich als Glasfaser für verstreute Weiler zu verlegen – damit wird 5G zum Schlüsselfaktor für universellen Service.
- Nutzung von EU- und internationalen Fördermitteln: Während Nordmazedonien dem EU-Beitritt näher kommt, kann es verschiedene EU-Infrastrukturfonds (z. B. Western Balkans Investment Framework, Digital-Agenda-Fonds) erschließen, die gezielt gegen die digitale Spaltung eingesetzt werden. Im „Economic and Investment Plan for the Western Balkans“ sind Mittel für den Breitbandausbau vorgesehen. Mit diesen externen Geldern können Glasfaser-Projekte im ländlichen Raum oder die Modernisierung grenzüberschreitender Netze (z. B. bessere Glasfaser-Routen durch Mazedonien zur Balkananbindung) finanziert werden. Zudem sind Entwicklungsorganisationen wie die Weltbank oder die EBRD an der Finanzierung digitaler Infrastruktur interessiert – eine Chance für öffentlich-private Partnerschaften, teure Projekte gemeinsam zu stemmen.
- Markteintritt von Mtel – neuer Wettbewerb: Mit dem Markteintritt von Mtel (Telekom Srbija) im Mobilfunk eröffnen sich Chancen für mehr Wettbewerb bei Preisen und Innovation. Zwar liegt der aktuelle Fokus noch auf Mobilfunk, aber mittelfristig peilt Mtel festes WLAN und möglicherweise Glasfaserangebote an operatorwatch.com. Sollte Mtel mit aggressiven Angeboten starten (z. B. unbegrenzte Datentarife oder Pakete Mobil+TV per Streaming), könnte dies die etablierten Anbieter zu besseren Konditionen bewegen. Mtel könnte sich auch durch Investitionen in unterversorgte Regionen strategisch positionieren, wovon die Verbraucher profitieren. Ein dritter Anbieter kann einen über Jahre geteilten Markt neu beleben und zu mehr Auswahl führen.
- Kompletter Glasfaser-Umstieg: Die laufende Ersetzung alter Netze durch Glasfaser bedeutet langfristige Kosteneinsparungen und Qualitätssteigerungen. Wie Telekabel festgestellt hat, reduziert der Wechsel von Koaxial auf unterirdisch verlegte Glasfaser Wartungsaufwand und Störungen deutlich club200.mk. In nur wenigen Jahren wird ein Großteil der Telekom-Infrastruktur im Land auf Glasfaser (plus 5G-Funk) basieren. Das ermöglicht nicht nur schnellere Anschlüsse, sondern auch ganz neue Anwendungen (Smart Cities, IoT, etc.) auf einer robusten Hochleistungsplattform. Mazedonien kann so „überspringen“ und Zwischenlösungen auslassen – und direkt auf Glasfaser plus 5G setzen, was es bestens für die Zukunft aufstellt.
- Satellit und Zukunftstechnologien: Die Integration von Satelliten-Breitband und künftigen Innovationen kann Mazedonien helfen, seine Geographie zu überwinden. Starlink ist erst der Anfang; künftig könnten weitere LEO-Konstellationen (OneWeb, vielleicht Amazons Kuiper) verfügbar werden. Das Land könnte Kooperationen mit diesen Anbietern anstreben oder lokale Betreiber beim Vertrieb von Satellitendiensten in abgelegenen Gebieten fördern. Weiter gedacht könnten auch High-Altitude Platform Stations (HAPS) – also schwebende Internet-Ballons oder Drohnen – erprobt werden, um schwer zugängliche Regionen abzudecken. Offenheit für solche neuen Technologien kann Mazedonien helfen, Lücken zu schließen, ohne jeden Kilometer Glasfaser abdecken zu müssen.
Zusammenfassend sind die Herausforderungen Mazedoniens – ländliche Versorgung, Erschwinglichkeit, digitale Teilhabe – typisch für viele digital aufstrebende Märkte, doch das Land ist vergleichsweise gut aufgestellt, um sie zu meistern: Kleinräumigkeit, engagierte Telekommunikationsunternehmen und staatliche Unterstützung schaffen beste Voraussetzungen. In den kommenden Jahren braucht es kluge Koordination: Glasfaser- und 5G-Ausbau kombinieren, externe Mittel nutzen, und die Preise im Rahmen halten. Gelingt dies, liegen die Chancen für einen breiten Zugang (für 100 % der Bevölkerung mit hohen Geschwindigkeiten) in Reichweite. Nordmazedonien hat schon mehrfach Innovationskraft bewiesen (von landesweitem WLAN 2006 bis 5G-Rekorden 2023) – dieser Geist wird helfen, die letzten Hürden zu überwinden und die Segnungen des digitalen Zeitalters zu allen Bürgern zu bringen, egal ob in Skopje oder einem abgelegenen Bergdorf.
Ausblick: 5G-Expansion und Satelliten-Ausbau
Mit Blick nach vorn steht Nordmazedonien vor einer weiteren Transformation des Internetmarktes, da 5G reift und Satelliten-Breitband zum Mainstream wird. Die Prognosen deuten auf ein stärker vernetztes, schnelleres und robusteres Netz der Netze – vom Glasfaserkabel bis ins All.
5G-Ausbau und 5.5G: Kurzfristig (2025–2027) wird der Schwerpunkt auf der Ausweitung der 5G-Abdeckung und -Kapazitäten liegen. Sowohl MakTel als auch A1 werden 5G in alle Orte und entlang der Verkehrsachsen bringen. Die Lizenzbedingungen verlangen eine flächendeckende 5G-Versorgung bis 2027, und auch der nationale Plan zielt darauf, dass alle bis 2029 die Möglichkeit auf 100 Mbit/s per 5G haben northmacedonia.un.org. Für 2025/26 wird erwartet, dass die 5G-Bevölkerungsabdeckung bei 90–95 % liegen wird (gegenüber etwa 66 % in 2023) worlddata.info – de facto eine flächendeckende Versorgung abgesehen von wenigen, sehr abgelegenen Stellen. Die Betreiber werden 5G auf 700 MHz speziell in ländlichen Räumen einsetzen, was weite Flächen mit geringeren Geschwindigkeiten abdeckt, ergänzt durch mehr 3,6 GHz-Kleinzellen in urbanen Hotspots für ultraschnellen Datenverkehr. Auch in der Branche wird bereits über „5.5G“ bzw. LTE/NR-Advanced-Funktionen gesprochen – etwa Carrier Aggregation über weitere Frequenzen, massive MIMO-Updates usw. – die Spitzengeschwindigkeiten weiter erhöhen und die Versorgung in Innenräumen verbessern könnten.
Für Verbraucher bedeutet dieser 5G-Ausbau, dass drahtloses Heim-Internet mit Festnetzanschlüssen konkurrieren kann und neue Anwendungen wie IoT (Internet der Dinge)-Sensoren und intelligente Agrarlösungen (wichtig für die ländliche Wirtschaft) zuverlässig angeschlossen werden können. Nordmazedonien könnte auch private 5G-Netze für die Industrie erschließen, insbesondere angesichts seines produzierenden Sektors – ein potenzielles Wachstumsfeld für die Zukunft.
Glasfaser überall hin: Auf der Festnetzseite wird der Glasfaserausbau weiter voranschreiten. Bis zum Ende des Jahrzehnts wird erwartet, dass mindestens 50 % der Haushalte einen Anschluss mit 100+ Mbit/s nutzen, gemäß den Zielen des NOBP northmacedonia.un.org. Das bedeutet, dass ein Großteil der verbleibenden DSL-Basis zu Glasfaser oder Kabel wechseln wird. MakTel wird voraussichtlich bis 2030 weite Teile seines Kupfernetzes komplett stilllegen und voll auf Glasfaser setzen (dies ist auch in vielen anderen Ländern zu beobachten). A1 und Telekabel werden ihre Koaxial-zu-Glasfasermigration ebenfalls abschließen. Es könnte die Möglichkeit für offenen Glasfaserzugang entstehen – vielleicht nutzen kleinere regionale ISPs die letzte Meile der Glasfaserinfrastruktur der großen Anbieter, um Nischendienste anzubieten, was den Wettbewerb weiter erhöht, ohne dass Infrastruktur doppelt gebaut werden muss.
Mit flächendeckender Glasfaser in städtischen Gebieten werden Gigabit-Geschwindigkeiten zum Standard für Festnetz-Breitband. Wir könnten Angebote mit 2,5 Gbps oder 10 Gbps für Premium-Nutzer sehen (einige EU-Anbieter stellen bereits heute auf 2–10 Gbps-Pläne mit XGS-PON-Glasfaser um). Für den durchschnittlichen Haushalt werden 100–500 Mbit/s Standard sein und somit nahtloses 4K-Streaming, Cloud-Gaming und andere bandbreitenintensive Anwendungen ermöglichen. Auch die internationale Kapazität wird wachsen – als Binnenland wird Mazedonien in mehr grenzüberschreitende Glasfaserverbindungen (nach Griechenland, Serbien, Albanien, Bulgarien) investieren, um ein widerstandsfähiges und leistungsfähiges Internet-Transitnetz zu gewährleisten.
Satelliten-Breitbandausbau: Mit dem „letzten Grenzbereich“ ist der Himmel gemeint – und hier ist Starlink erst der Anfang. Der Erfolg der Starlink-Einführung in Nordmazedonien ebnet den Weg für ein breiteres Satelliten-Breitband-Ökosystem. In den nächsten Jahren könnten wir einen Anstieg der Starlink-Nutzerzahlen erleben, da die Gerätekosten sinken. SpaceXs Pläne für kleinere, günstigere Nutzer-Terminals und vielleicht unbegrenzte Datenpakete machen das Angebot immer attraktiver. Auch andere Anbieter wie OneWeb (in globalen Partnerschaften mit Telekommunikationsunternehmen) könnten aktiv werden. Die inzwischen fast vollständig ausgebrachten OneWeb-Satelliten könnten insbesondere Unternehmen oder staatlichen Stellen in abgelegenen Regionen eine Alternative bieten. Nordmazedonien könnte Satelliten-Internet sogar in seine Universaldienststrategie integrieren – zum Beispiel, indem Starlink für die letzten schwer erreichbaren Dörfer subventioniert wird.
Blickt man 5–10 Jahre voraus, könnten Satellitenkonstellationen der nächsten Generation und neue Technologien eine Rolle spielen. Projekte mit direkter Satelliten-Smartphone-Verbindung (wie etwa SpaceX in den USA mit T-Mobile oder andere) könnten dafür sorgen, dass selbst normale Handys in mazedonischen Dörfern in den Satellitenmodus wechseln, falls kein terrestrisches Signal verfügbar ist – und damit Funklöcher faktisch beseitigen. Auch wenn das 2025 noch experimentell ist, könnte es bis zum Ende des Jahrzehnts Realität werden.
Integration und Resilienz: Das künftige Netzwerk Nordmazedoniens wird wahrscheinlich ein integriertes Geflecht aus Glasfaser, Mobilfunk und Satellit sein. Das bietet Chancen für Resilienz und Innovation. Zum Beispiel kann kritische Infrastruktur (wie abgelegene Gesundheitszentren oder Grenzposten) doppelt angebunden werden: Glasfaser als Hauptanschluss, Satellit als Backup. In Katastrophenfällen kann Satellitennetz die Notversorgung sichern (stellen Sie sich vor, eine Überschwemmung setzt Mobilfunkmasten außer Betrieb – Satellitenterminals könnten betroffene Gemeinden trotzdem online halten). Die Regierung ist sich der Aspekte Cybersicherheit und Resilienz bewusst; eine neue Cybersecurity-Strategie für 2023–2027 ist in Arbeit enlargement.ec.europa.eu enlargement.ec.europa.eu, die voraussichtlich auch den Schutz dieser Netze und deren Verfügbarkeit berücksichtigen wird.
Ein weiterer Aspekt der Zukunft sind Dienste auf der verbesserten Infrastruktur. Mit besserem Internetzugang kann Mazedonien E-Government, E-Commerce, Telemedizin, E-Learning und mehr beschleunigen. Die COVID-19-Pandemie hat einiges davon bereits angestoßen (z.B. Tele-Bildungsinitiativen) und der Trend wird anhalten globenewswire.com. Der ländlich-städtische Graben sollte sich verkleinern: Wir erwarten, dass Unterschiede in Geschwindigkeit oder Verfügbarkeit bis 2030 gering sein werden, da 5G und Glasfaser nahezu alle erreichen. Das kann sozioökonomische Vorteile bringen, etwa indem ländliche Unternehmensgründungen möglich werden oder Landflucht verhindert wird, weil man in kleinen Städten nun auch remote arbeiten kann.
Zukünftige Chancen: Mit weitverbreiteter Hochgeschwindigkeitsanbindung kann Nordmazedonien auch modernste Technologien erschließen: Denken Sie etwa an Smart Cities (Skopje könnte intelligente Verkehrslenkung oder Umweltmonitoring über das 5G/IoT-Netz realisieren), digitale Landwirtschaft (Landwirte, die Sensoren und Drohnen via 5G zur Ertragsoptimierung nutzen), und KI-gestützte Dienste aus der Cloud. Ein konkretes Beispiel in Aussicht ist das GALILEO/IRIS²-Satellitensystem der EU – Mazedonien könnte diese für sichere staatliche Kommunikation integrieren. Auch da die Diskussion um 6G weltweit beginnt (gedacht ab ca. 2030), ist Mazedonien in der Lage, künftige Standards schneller zu übernehmen, da es mit dem aktuellen Stand bereits Schritt hält.
Im Kern ist die Entwicklung sehr positiv: Bis zum Ende dieses Jahrzehnts plant Nordmazedonien, jedem Bürger Zugang zu schnellem Internet zu bieten – sei es über eine Glasfaser unter der Erde, ein 5G-Signal aus der Luft oder einen Satellitenstrahl aus dem All. Der Slogan „Von Glasfaser bis zum letzten Grenzbereich“ wird sich tatsächlich erfüllen, da das Land terrestrische und außerirdische Mittel nutzt, um seine Bevölkerung zu vernetzen. Nachdem man bereits so weit gekommen ist – vom Pionier-Land für Funknetze 2006 en.wikipedia.org bis zum regionalen 5G-Vorreiter 2023 operatorwatch.com – sieht die Internet-Zukunft Nordmazedoniens vielversprechend, innovativ und inklusiv aus.