20. Dezember 2025 — Der seltene interstellare Besucher, bekannt als Komet 3I/ATLAS, ist nun vorbei an seiner erdnächsten Annäherung und bewegt sich zurück in Richtung äußeres Sonnensystem. Aber „vorbei“ bedeutet nicht „weg“. Die heutigen Updates beinhalten eine neue Forschungsmitteilung, die Ultraviolett-Messungen von NASAs Europa Clipper beschreibt, welche den Kometen erfassten, als Beobachter auf der Erde und dem Mars nur eingeschränkte Sicht hatten, sowie neue Details darüber, wie NASAs Parker Solar Probe den Kometen in Sonnennähe verfolgte – direkt durch das gleißende Licht, das normalerweise Objekte wie dieses vor erdgebundenen Teleskopen verbirgt. [1]
Für Himmelsbeobachter bleibt 3I/ATLAS ein Ziel für Teleskope und kein spektakuläres Objekt für das bloße Auge. Für Wissenschaftler ist es etwas viel Größeres: eine sich schnell bewegende, chemisch aufschlussreiche Probe von Kometenmaterial, das um einen anderen Stern entstanden ist – direkt durch unsere himmlische Nachbarschaft geliefert, und das nur für begrenzte Zeit. [2]
Was ist Komet 3I/ATLAS und warum ist er so bedeutend?
3I/ATLAS wird offiziell als interstellarer Komet kategorisiert, weil seine Umlaufbahn hyperbolisch ist – eine offene Flugbahn, die nicht gravitativ an die Sonne gebunden ist. Die Rückverfolgung seiner Bahn zeigt, dass er von außerhalb unseres Sonnensystems stammt, was ihn zum dritten bestätigten interstellaren Objekt macht, das durch unsere Region des Weltraums zieht, nach 1I/ʻOumuamua (2017) und 2I/Borisov (2019). [3]
Der Komet wurde erstmals am 1. Juli 2025 vom NASA-finanzierten ATLAS-Überwachungsteleskop in Rio Hurtado, Chile, gemeldet, und Folgeuntersuchungen zeigten schnell, dass er sich auf einer ungebundenen Bahn befand. [4]
Frühe Bahnlösungen und physikalische Charakterisierungspapiere ordnen die Umlaufbahn von 3I/ATLAS in die Kategorie „extrem hyperbolisch“ ein (Exzentrizität etwa ~6) und schätzen eine hyperbolische Überschussgeschwindigkeit von etwa ~57–58 km/s – etwa ~130.000 mph – was viel zu schnell ist, als dass ein Komet aus dem Sonnensystem von der Sonne eingefangen werden könnte. [5]
Wo befindet sich Komet 3I/ATLAS heute?
Am 20. Dezember 2025 befindet sich 3I/ATLAS laut aktuellen Ephemeriden etwa 1,8 AE von der Erde und etwa 2,33 AE von der Sonne entfernt und entfernt sich nach der gestrigen Annäherung. Die geschätzte Helligkeit liegt heute bei etwa Magnitude ~12,8 (schwach – Teleskopbereich), und er befindet sich am Himmel in der Nähe des Löwe-Gebiets (ein Bereich, den viele Beobachtungsführer derzeit hervorheben). [6]
Wichtige „heute“-Momentaufnahme (20. Dez.):
- Entfernung von der Erde: ~1,799 AE
- Geschätzte Helligkeit: ~12,8
- Himmelsposition (Ephemeride): etwa RA ~10h38m, Dec ~+07° (ca.) [7]
Die genaue Helligkeit, die Sie sehen, hängt von Ihrem Teleskop, den Himmelsbedingungen und davon ab, wie die diffuse Koma des Kometen gemessen wird – aber das praktische Fazit ist in allen Quellen gleich: es ist kein mit bloßem Auge sichtbarer Komet. [8]
Die „Heute“-Schlagzeile: Europa Clipper fing eine seltene ultraviolette Ansicht ein, als die Erde es nicht konnte
Das neueste große wissenschaftliche Update vom 20. Dezember 2025 konzentriert sich auf eine glückliche Geometrie: Die Raumsonde Europa Clipper der NASA – auf dem Weg zum Jupiter – befand sich zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um 3I/ATLAS mit ihrem Ultraviolett-Spektrographen (Europa-UVS) zu beobachten, während die Blickwinkel von Erde und Mars stark eingeschränkt waren. [9]
Laut einer Mitteilung des Southwest Research Institute, veröffentlicht von ScienceDaily, lieferte Europa-UVS eine ungewöhnliche Perspektive – im Grunde genommen aus einer sonnenzugewandten Position, die es ermöglichte, die Kometenschweife von „hinter“ dem Fluss zu betrachten, was half, die Geometrie des Staub- und Plasmaschweifs aus einem Winkel zu kartieren, der Beobachtern auf oder nahe der Erde selten zur Verfügung steht. [10]
Die UV-Daten identifizierten Sauerstoff und Wasserstoff zusammen mit staubbezogenen Signaturen und stützen die breiteren Hinweise darauf, dass der Komet kurz nach dem Perihel eine Phase von starkem Ausgasen durchlief. Eine der direktesten Erklärungen für diese UV-Signaturen ist der Zerfall von wasserbasierten Molekülen in atomaren Wasserstoff und Sauerstoff im Sonnenlicht – genau der Prozess, den UV-Instrumente diagnostizieren können. [11]
Ein kurzes Zitat aus der Mitteilung zeigt, warum Wissenschaftler begeistert sind: Europa-UVS kann fundamentale Übergänge erkennen, die Gasfreisetzung und Molekülzerfall anzeigen – „Wir können sehen, wie Gase vom Kometen entweichen und Wassermoleküle in Wasserstoff- und Sauerstoffatome zerfallen.“ [12]
Ebenso wichtig: In derselben Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass die ESA-Mission JUICE ebenfalls über UV-Fähigkeiten verfügt, die die Geometrie aus einer typischeren, sonnenabgewandten Perspektive ergänzen können, was es Forschern möglicherweise ermöglicht, die Struktur des Kometenschweifs in 3D aus mehreren Blickwinkeln zu rekonstruieren. [13]
Versteckter Blickwinkel der Parker Solar Probe: Bildgebung durch das grelle Sonnenlicht
Die NASA hob außerdem einen separaten „Lücken füllenden“ Datensatz hervor: Parker Solar Probe beobachtete den Kometen 3I/ATLAS vom 18. Oktober bis 5. November 2025 mit ihrer WISPR-Kamera. Das Raumfahrzeug nahm etwa 10 Bilder pro Tag auf, und zwar zu einer Zeit, als 3I/ATLAS aus der Perspektive der Erde nahe der Sonne stand – genau dann, wenn bodengestützte Beobachter ihn normalerweise aus den Augen verlieren. [14]
Die NASA weist darauf hin, dass die WISPR-Bilder sich noch in der Verarbeitung und Kalibrierung befinden, aber sie liefern bereits eine wertvolle Zeitreihe für einen Zeitraum, in dem das Erscheinungsbild des Kometen von der Erde aus nicht gut überwacht werden konnte. [15]
Die Parker-Perspektive erinnert auch praktisch daran: Beobachtungen in Sonnennähe erfordern oft unkonventionelle Geometrien (einschließlich Raumfahrzeug-Rotationen) und sorgfältige Bildverarbeitung, um die Korona-Helligkeit zu entfernen – Arbeiten, die Veränderungen in der Staub- und Schweifstruktur eines Kometen sichtbar machen können, die sonst übersehen würden. [16]
Röntgenstrahlen bestätigen eine hochenergetische Wechselwirkung mit dem Sonnenwind
Während Ultraviolett wichtige atomare Bestandteile und die Schweifgeometrie zeigt, liefern Röntgenobservatorien eine weitere Ebene: die Wechselwirkung des Kometen mit dem Sonnenwind.
Die ESA berichtet, dass ihr Röntgen-Weltraumobservatorium XMM-Newton 3I/ATLAS am 3. Dezember 2025 für etwa 20 Stunden beobachtete, zu einer Zeit, als der Komet etwa 282–285 Millionen km vom Raumfahrzeug entfernt war. [17]
Die ESA veröffentlichte außerdem Details, dass XRISM den Kometen für 17 Stunden zwischen dem 26.–28. November 2025 beobachtete und damit eine zweite Röntgenperspektive hinzufügte. [18]
Zusammenfassende Berichte zu diesen Veröffentlichungen betonen den wissenschaftlichen Nutzen: Röntgenstrahlen von Kometen entstehen, wenn Sonnenwind-Ionen mit neutralem Gas in der Koma interagieren, und die Beobachtungen zeigten Röntgenemissionen, die sich über Hunderttausende von Meilen/Kilometern vom Kern aus erstrecken – ein Hinweis auf eine erhebliche Gaswechselwirkung über eine große Region. [19]
Was wir bisher über seine Chemie gelernt haben: ein CO₂-reicher interstellarer Komet
Lange vor den UV- und Röntgen-Updates dieser Woche überraschte 3I/ATLAS die Astronomen bereits mit seiner Zusammensetzung.
Ein „Science Nugget“ des NASA Goddard, das die Beobachtungen des James Webb Space Telescope (JWST) zusammenfasst, berichtet, dass Webb 3I/ATLAS am 6. August mit NIRSpec beobachtete, eine asymmetrische, gas- und staubreiche Koma entdeckte und Wassereis sowie gasförmiges H₂O, CO₂ und CO anhand von Infrarotspektren identifizierte. [20]
Entscheidend ist, dass die NASA feststellt, dass das Verhältnis von CO₂ zu H₂O zu den höchsten gehört, die je bei einem Kometen des Sonnensystems beobachtet wurden. Dies deutet auf einen ungewöhnlich CO₂-reichen Kometen hin – und möglicherweise auf andere Entstehungsbedingungen (oder Strahlungseinflüsse) als bei typischen Kometen, die um die Sonne entstanden sind. [21]
Ein detailliertes arXiv-Preprint („JWST detection of a carbon dioxide dominated gas coma…“) geht noch weiter und berichtet von einem CO₂/H₂O-Mischungsverhältnis von ~8,0 ± 1,0, beschreibt es als eines der höchsten, das je beobachtet wurde, und statistisch erhöht im Vergleich zu Trends vieler Kometenpopulationen. Es werden mögliche Entstehungen nahe einer CO₂-Eislinie oder mit Eiskörpern, die stärkerer Strahlung ausgesetzt waren, diskutiert. [22]
Zusätzlich zu Webb berichtete das SPHEREx-Team der NASA, dass sie eine helle CO₂-Koma kartierten, die sich mindestens bis zu ~348.000 km erstreckt, basierend auf Beobachtungen vom 8.–12. August, und dass sie Wassereis im Kern nachwiesen – ein Beweis dafür, dass dieser interstellare Besucher sowohl chemisch besonders als auch immer noch erkennbar „kometenhaft“ in der Freisetzung von flüchtigen Stoffen ist. [23]
Warum ein von der UN unterstütztes Asteroiden-Warnnetzwerk einen harmlosen Kometen verfolgt
Obwohl die NASA betont, dass 3I/ATLAS keine Gefahr für die Erde darstellt, ist er zum Fokus einer koordinierten Beobachtungsübung geworden: Das International Asteroid Warning Network (IAWN) führt eine Kometen-Astrometrie-Kampagne vom 27. November 2025 bis 27. Januar 2026 durch. [24]
Der Grund ist technischer und zukunftsorientierter Natur: Kometen sind schwer präzise zu vermessen, da ihre unscharfen Koma und Schweife die Zentroidmessungen im Vergleich zu punktförmigen Asteroiden verfälschen können. Die IAWN-Kampagne nutzt 3I/ATLAS als prominenten Testfall, um Beobachtungs- und Datenübermittlungstechniken zu verfeinern, die für zukünftige Gefahrenabschätzungen und schnelle astronomische Reaktionen wichtig sein könnten. [25]
Prognose: Wie es mit Sichtbarkeit und Helligkeit weitergeht
Ende Dezember 2025: verblassend, aber mit der richtigen Ausrüstung noch verfolgbar
Prognostizierte Ephemeriden zeigen 3I/ATLAS heute bei etwa Magnitude ~12,8 und stetig abnehmender Helligkeit in Richtung ~13,7 bis zum 30. Dezember, da sich der Abstand zu Erde und Sonne vergrößert. [26]
Das bedeutet, er bleibt wahrscheinlich ein Ziel für Amateurteleskope für Beobachter mit größeren Öffnungen, dunklem Himmel und präziser Nachführung – während kleinere Optiken Schwierigkeiten haben könnten, da sich die Koma ausbreitet und die Flächenhelligkeit insgesamt abnimmt.
Online-Beobachtung und gemeinschaftliches Tracking
Wenn Wetter oder Ausrüstung ein Hindernis sind, bleibt die Online-Beobachtung Teil der Geschichte: Das Virtual Telescope Project hat eine Live-Übertragung zum Zeitfenster der Erdannäherung geplant (mit einem angegebenen Start um 04:00 UTC am 20. Dezember für eine der Sitzungen). [27]
Wie es nach heute weitergeht: ein Jupiter-Vorbeiflug 2026, dann der lange Abschied
Nachdem das Zeitfenster der Erdannäherung nun vorbei ist, ist der nächste wichtige Meilenstein Jupiter. Prognosen deuten auf einen relativ nahen Vorbeiflug an Jupiter im März 2026 hin (häufig beschrieben als einige Dutzend Millionen Meilen / ~0,3–0,4 AE), was eine weitere Runde von Beobachtungsmöglichkeiten für Raumsonden und Großteleskope bieten könnte – bevor der Komet endgültig weiterzieht. [28]
Langfristig bleibt NASAs Kernbotschaft unverändert: 3I/ATLAS ist ein interstellares Objekt auf einem einmaligen Durchflug durch unsere Nachbarschaft, und die aktuelle, missionsübergreifende Beobachtungskampagne dient dazu, möglichst viele wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, bevor er praktisch unerreichbar wird. [29]
Das Fazit zu Komet 3I/ATLAS heute
Am 20. Dezember 2025 ist Komet 3I/ATLAS ein verblassender, aber noch aktiver und messbarer interstellarer Komet – einer, der gerade eine ereignisreiche Woche voller Neuigkeiten geliefert hat:
- Die UVS von Europa Clipper half, die Schweifgeometrie und atomare Signaturen starker Ausgasung zu enthüllen. [30]
- Die Parker Solar Probe verfolgte ihn in Sonnennähe, als erdgebundene Beobachter es nicht konnten. [31]
- XMM-Newton und XRISM zeigten den Kometen, der durch Sonnenwind-Interaktion im Röntgenbereich leuchtet. [32]
- JWST und SPHEREx stellten fest, dass er ungewöhnlich CO₂-reich ist, aber dennoch unverkennbar kometarisch. [33]
Für die Öffentlichkeit ist die Schlagzeile einfach: Der „außerirdische Komet“ ist keine Bedrohung – aber es ist eine außergewöhnlich seltene Gelegenheit, der modernen Weltraumforschung dabei zuzusehen, wie sie in Echtzeit einen Boten aus einem anderen Sternensystem untersucht. [34]
References
1. www.sciencedaily.com, 2. science.nasa.gov, 3. science.nasa.gov, 4. science.nasa.gov, 5. arxiv.org, 6. astro.vanbuitenen.nl, 7. astro.vanbuitenen.nl, 8. astro.vanbuitenen.nl, 9. www.sciencedaily.com, 10. www.sciencedaily.com, 11. www.sciencedaily.com, 12. www.sciencedaily.com, 13. www.sciencedaily.com, 14. science.nasa.gov, 15. science.nasa.gov, 16. science.nasa.gov, 17. www.esa.int, 18. www.esa.int, 19. www.space.com, 20. science.gsfc.nasa.gov, 21. science.gsfc.nasa.gov, 22. arxiv.org, 23. spherex.caltech.edu, 24. iawn.net, 25. iawn.net, 26. astro.vanbuitenen.nl, 27. www.virtualtelescope.eu, 28. astro.vanbuitenen.nl, 29. science.nasa.gov, 30. www.sciencedaily.com, 31. science.nasa.gov, 32. www.esa.int, 33. science.gsfc.nasa.gov, 34. science.nasa.gov

