Am 12. Dezember 2025 steht der seltene interstellare Komet 3I/ATLAS (auch geschrieben als 3I/Atlas) aus zwei Gründen wieder in den Schlagzeilen: eine neu veröffentlichte Röntgenaufnahme von ESAs XMM-Newton und neue Bilder des Gemini-Nord-Teleskops, die den Kometen deutlich grüner erscheinen lassen – und das alles, während sich das Objekt seinem erdnächsten Punkt am 19. Dezember nähert (immer noch sehr weit entfernt und keine Bedrohung). [1]
Was heute neu ist: 3I/ATLAS leuchtet im Röntgenbereich und wird im sichtbaren Licht grüner
Die heutige Berichterstattung (12.12.2025) konzentriert sich auf ein einfaches Thema: Während sich 3I/ATLAS von der Sonne entfernt, beobachten Wissenschaftler ihn in immer mehr Wellenlängen – und das Verhalten des Kometen entwickelt sich so schnell, dass Veränderungen sogar im Wochenvergleich sichtbar sind.
Die wichtigsten Entwicklungen heute sind:
- ESA veröffentlichte ein Röntgenbild, das 3I/ATLAS nach einer langen Beobachtung durch XMM-Newton im niederenergetischen Röntgenbereich leuchtend zeigt. [2]
- Gemini North veröffentlichte neue Farbbilder, (aufgenommen am 26. Nov.), die zeigen, dass die Koma nun ein schwaches grünliches Leuchten aufweist – ein Zeichen dafür, dass der Komet Gase freisetzt, die im grünen Wellenlängenbereich emittieren. [3]
- Mehrere Medien betonen außerdem, dass die beste Beobachtungsgeometrie um den 19. Dezember erreicht wird, wenn 3I/ATLAS seinen minimalen Abstand zur Erde erreicht – aber immer noch weit jenseits des Mondes und sogar jenseits der Sonne-Erde-Distanz bleibt. [4]
ESAs XMM-Newton fängt den Kometen 3I/ATLAS im Röntgenlicht ein – und es ist mehr als nur eine schöne Entdeckung
Die auffälligste „neue“ Meldung vom 12. Dezember ist die Ankündigung der ESA, dass das XMM-Newton Röntgen-Weltraumobservatorium den interstellaren Kometen 3I/ATLAS am 3. Dezember etwa 20 Stunden lang beobachtet hat, als der Komet ungefähr 282–285 Millionen Kilometer vom Raumfahrzeug entfernt war. Die ESA sagt, XMM-Newton habe seine EPIC-pn-Kamera, seinen empfindlichsten Röntgendetektor, verwendet. [5]
Warum leuchten Kometen überhaupt im Röntgenbereich?
Die ESA erklärt, dass Astronomen das Leuchten erwartet hatten: Wenn Gas, das von einem Kometen abströmt, mit dem Sonnenwind interagiert, können die Kollisionen Röntgenstrahlen erzeugen (ein Prozess, der oft mit dem Ladungsaustausch des Sonnenwinds verbunden ist). [6]
Warum das speziell für einen interstellaren Kometen wichtig ist
Die ESA weist auf einen entscheidenden Vorteil hin: Röntgenbeobachtungen können einzigartig empfindlich auf Gase sein, die mit optischen/UV-Instrumenten schwer zu messen sind, darunter molekularer Wasserstoff (H₂) und Stickstoff (N₂). Das ist wichtig, weil die Debatten um den ersten interstellaren Besucher 1I/‘Oumuamua Ideen über ungewöhnliche „exotische Eise“ wie Stickstoff oder Wasserstoff beinhalteten – Hypothesen, die bei ‘Oumuamua nicht mehr getestet werden können, weil er längst verschwunden ist, aber mit 3I/ATLAS untersucht werden können, solange er noch von modernen Observatorien erreichbar ist. [7]
Die ESA merkt außerdem an, dass andere Einrichtungen – wie JWST und NASAs SPHEREx – bereits Gase wie Wasserdampf, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid nachgewiesen haben und dass Röntgendaten diese Messungen ergänzen, indem sie die Palette der nachweisbaren Spezies erweitern. [8]
Neue Bilder von Gemini North zeigen, dass 3I/ATLAS grüner wird – das bedeutet das
Auf der Seite der sichtbaren Lichtbeobachtungen der heutigen Nachrichtenrunde hat Gemini North (Maunakea, Hawai‘i) 3I/ATLAS am 26. November 2025 mit dem Gemini Multi-Object Spectrograph (GMOS) aufgenommen – nachdem der Komet wieder hinter der Sonne hervorgekommen war. [9]
Die heute in mehreren Berichten veröffentlichten Bilder zeigen ein schwaches grünliches Leuchten um die Koma. Phys.org berichtet, dass die Farbe von Gasemissionen stammt, wobei diatomarer Kohlenstoff (C₂) als Quelle des grünen Lichts hervorgehoben wird – ein Phänomen, das auch bei vielen „gewöhnlichen“ Kometen des Sonnensystems zu sehen ist, wenn sie aktiv werden. [10]
Eine Farbänderung kann auf eine veränderte Chemie – oder eine veränderte Aktivität – hindeuten
Ein subtiler, aber wichtiger Punkt in der heutigen Berichterstattung: Frühere Gemini-Aufnahmen zeigten 3I/ATLAS rötlicher, während das neue Bild grüner aussieht, was darauf hindeutet, dass sich die Ausgasungsmischung (oder die relativen Stärken der Emissionen) des Kometen verändert, während die Sonnenwärme in frische Schichten aus Eis und Staub eindringt. [11]
Wissenschaftler von Gemini/NOIRLab weisen auch auf ein bekanntes Kometenverhalten hin, das Beobachter wachsam hält: thermische Verzögerung kann dazu führen, dass Kometen „verzögert“ auf die Sonnenwärme reagieren, was manchmal neue Emissionsmerkmale oder sogar Ausbrüche nach dem Perihel statt am Perihel auslöst. [12]
Wie nah wird der Komet 3I/ATLAS kommen – und ist er ohne Teleskop sichtbar?
Lassen Sie uns die Schlagzeilen zum „nahen Vorbeiflug“ in praktische Realität übersetzen.
Datum der größten Annäherung: 19. Dezember 2025
NASAs offizielle FAQ gibt an, dass am 19. Dez. 2025 3I/ATLAS etwa 1,8 astronomische Einheiten von der Erde entfernt sein wird – rund 270 Millionen Kilometer (170 Millionen Meilen) – und betont, dass keine Gefahr eines Einschlags besteht. [13]
NASAs Himmelsbeobachtungs-Guide für Dezember wiederholt, dass keine Gefahr besteht, und vergleicht die Entfernung anschaulich: mehr als 700-mal weiter entfernt als der Mond bei der größten Annäherung. [14]
Wird er mit bloßem Auge sichtbar sein?
Nein – die aktuellen Beobachtungsempfehlungen sind eindeutig: Sie benötigen optische Hilfsmittel.
- NASA schlägt vor, dass Sie wahrscheinlich ein Teleskop mit einer Öffnung von mindestens ~30 cm benötigen, um eine realistische Chance zu haben. [15]
- El País (englische Ausgabe) sagt ebenfalls, dass er nicht mit bloßem Auge sichtbar sein wird, empfiehlt Fernglas oder Teleskop und betont dunkle Himmel; es wird angemerkt, dass einige Beobachter ihn unter guten Bedingungen mit einfachen Optiken als „Lichtpunkt“ sehen könnten. [16]
Wo man suchen sollte (allgemeine Hinweise)
NASAs „What’s Up“ weist darauf hin, dass Himmelsbeobachter am frühen Morgen im Osten bis Nordosten in den Stunden vor Sonnenaufgang suchen sollten, wobei der Komet um die Zeit der größten Annäherung in der Nähe von Regulus (im Löwen) erscheint. [17]
El País liefert ein spezifisches Beispiel für Europa: Vom spanischen Festland hebt es die Nacht vom späten 18. auf den 19. Dezember hervor, wobei der Komet gegen Morgen eine größere Höhe erreicht (die lokale Uhrzeit variiert je nach Standort). [18]
Praktische Tipps, die den aktuellen Expertenempfehlungen entsprechen:
- Bevorzuge dunkle Himmel (ländliche Gegenden, minimale Lichtverschmutzung). [19]
- Plane für Beobachtungen vor der Morgendämmerung und gib deinen Augen Zeit zur Anpassung; verwende dann eine Aufsuchkarte oder eine Astronomie-App, um Regulus/Löwe zu identifizieren. [20]
- Wenn du Zugang zu einer lokalen Sternwarten-Veranstaltung hast, ist das vielleicht deine beste Chance – sowohl wegen der Öffnung als auch der Erfahrung. [21]
Was ist 3I/ATLAS genau – und warum ist es wissenschaftlich besonders?
3I/ATLAS ist das dritte bestätigte interstellare Objekt, das je beim Durchqueren des Sonnensystems beobachtet wurde – nach 1I/‘Oumuamua (2017) und 2I/Borisov (2019). Die NASA erklärt, dass es sich auf einer hyperbolischen Bahn befindet, was bedeutet, dass es sich zu schnell bewegt, um an die Sonne gebunden zu sein, und nicht auf einer geschlossenen Umlaufbahn zurückkehren wird. [22]
Laut NASA:
- Perihel: um den 30. Oktober 2025, bei etwa 1,4 AE (knapp außerhalb/nahe der Marsbahn). [23]
- Geschwindigkeit: bei Entdeckung etwa 221.000 km/h, steigend auf ungefähr 246.000 km/h im Perihel (wie unter Sonnenanziehung zu erwarten), dann abnehmend auf dem Weg hinaus. [24]
- Größe (noch unsicher): Hubble-Grenzen setzen den Kerndurchmesser irgendwo zwischen etwa 440 Metern und 5,6 Kilometern (für die von der NASA zitierten Hubble-Beobachtungen). [25]
Die NASA weist außerdem darauf hin, dass der Komet wahrscheinlich für Millionen oder Milliarden von Jahren zwischen den Sternen umhertrieb, bevor er ankam, und dass seine Ankunftsrichtung im Großen und Ganzen mit der Region des Schützen am Himmel übereinstimmt (die Richtung des zentralen Bereichs der Milchstraße). [26]
Woraus er bestehen könnte: CO₂-reiche, Nickel-Signaturen – und warum Röntgenstrahlen helfen
Ein zentrales Thema in den heutigen Berichten ist, dass 3I/ATLAS wie ein Komet aussieht, aber in seiner Zusammensetzung möglicherweise nicht „typisch“ ist.
El País berichtet, dass Forscher große Mengen an Gas in der Koma, insbesondere Kohlendioxid, sowie ionisiertes Nickel identifiziert haben – und zitiert Astronomen, die darauf hinweisen, dass diese Bestandteile nicht unbedingt nie in Kometen des Sonnensystems vorkommen, aber dass die relativen Anteile unterschiedlich sein können. [27]
Im selben Bericht weist El País auch auf Folgendes hin:
- Jets und Staubaktivität nahe dem Perihel (Ende Okt.), verbunden mit innerer Erwärmung und Freisetzung von flüchtigen Stoffen,
- und auf ALMA-basierte Arbeiten, die angereicherte Nachweise von Methanol und Wasserstoffcyanid in der Koma nahelegen (mit ausdrücklichen Hinweisen, dass „astrobiologisches Potenzial“ nicht dasselbe ist wie Leben). [28]
Das XMM-Newton-Update der ESA fügt eine ergänzende Perspektive hinzu: Da Röntgenbeobachtungen helfen können, Gase zu erkennen, die für optische/UV-Instrumente schwer nachweisbar sind, können sie konkurrierende Theorien darüber stärken (oder schwächen), ob interstellare Besucher ungewöhnliche Vorräte an flüchtigen Stoffen enthalten könnten – insbesondere bei Wasserstoff- oder Stickstoffverbindungen. [29]
Hubble (und eine Flotte von Raumsonden) verfolgen 3I/ATLAS weiterhin – denn das Zeitfenster ist kurz
Auch wenn das heutige größte Schlagzeile das Röntgenbild ist, ist es erwähnenswert, dass 3I/ATLAS von einer breiten Multi-Missions-Kampagne verfolgt wird.
Die NASA berichtet, dass Hubble 3I/ATLAS am 30. November erneut beobachtet hat mit der Wide Field Camera 3, als der Komet etwa 286 Millionen Kilometer von der Erde entfernt war; die Nachführmethode lässt Hintergrundsterne als Streifen erscheinen. [30]
Und NASAs umfassendere „Multiple Lenses“-Kampagne beschreibt eine wirklich das gesamte Sonnensystem umfassende Anstrengung – von Mars-Missionen über helio-physikalische Raumsonden, die in der Nähe der Sonne beobachten können, bis hin zu Tiefraumsonden – denn sobald 3I/ATLAS das Sonnensystem verlässt, ist es für immer verschwunden. [31]
Was nach Dezember passiert: 3I/ATLAS bewegt sich weiter nach außen in Richtung Jupiters Umlaufbahn
Nach dem Beobachtungsfenster im Dezember zieht der Komet weiter nach außen. NASAs Kampagnenzusammenfassung stellt fest, dass 3I/ATLAS im Frühjahr 2026 die Umlaufbahn des Jupiter passieren wird, während er das Sonnensystem verlässt. [32]
Dieser Zeitplan ist der Grund, warum die heutigen neuen Röntgen- und optischen Veröffentlichungen wichtig sind: Sie sind Teil eines konzertierten Versuchs, möglichst viele wissenschaftliche Erkenntnisse – Chemie, Staubverhalten, Ausgasungsphysik und Hinweise zur Entstehung – zu gewinnen, bevor der interstellare Besucher außer Reichweite verblasst.
References
1. www.esa.int, 2. www.esa.int, 3. phys.org, 4. science.nasa.gov, 5. www.esa.int, 6. www.esa.int, 7. www.esa.int, 8. www.esa.int, 9. phys.org, 10. phys.org, 11. phys.org, 12. phys.org, 13. science.nasa.gov, 14. science.nasa.gov, 15. science.nasa.gov, 16. english.elpais.com, 17. science.nasa.gov, 18. english.elpais.com, 19. science.nasa.gov, 20. science.nasa.gov, 21. science.nasa.gov, 22. science.nasa.gov, 23. science.nasa.gov, 24. science.nasa.gov, 25. science.nasa.gov, 26. science.nasa.gov, 27. english.elpais.com, 28. english.elpais.com, 29. www.esa.int, 30. science.nasa.gov, 31. science.nasa.gov, 32. science.nasa.gov

