- Blockbuster-Gewinne & KI-Deals: Anfang September meldete Oracle (ORCL) die Ergebnisse für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2026 mit einem Umsatzanstieg von 12 % im Jahresvergleich und einem Rekord-Auftragsbestand (ausstehende Leistungsverpflichtungen) von 455 Milliarden $ [1]. CEO Safra Catz hob vier riesige KI-Cloud-Verträge hervor und sagte, dass der Auftragsbestand „bald eine halbe Billion Dollar übersteigen dürfte“ [2]. Die Aktie sprang aufgrund dieser Ergebnisse um etwa 40 % nach oben, die Aktienkurse überschritten kurzzeitig $345 [3] [4].
- Aggressive Wachstumsziele: Beim „Oracle AI World“-Event am 16. Oktober erhöhte das Management seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2030 auf 166 Milliarden $ (von 144 Mrd. $) [5], was ein jährliches Cloud-Wachstum von etwa 75 % impliziert. Oracle prognostizierte außerdem, dass der OCI-Umsatz (Cloud-Infrastruktur) bis 2030 auf 144 Mrd. $ steigen wird [6], verglichen mit derzeit etwa 18 Mrd. $. Diese beeindruckenden Ziele erregten die Aufmerksamkeit der Analysten – Dave Sekera von Morningstar witzelte, der 2030-Plan erinnere an die „späten 90er…“, und stellte infrage, ob ein so starkes Wachstum aufrechterhalten werden kann [7].
- Neue Partnerschaften & Produkte: Oracle kündigte mehrere KI-orientierte Allianzen und Produkteinführungen an. Zoom (ZM) wird seine Contact-Center-Software auf Oracle Cloud betreiben, und Oracle selbst hat den Zoom-Dienst übernommen [8]. Die verschlüsselte KI-Plattform von Duality Technologies wurde in den Oracle Cloud Marketplace aufgenommen [9] [10], mit Fokus auf Regierungs- und Verteidigungskunden. NVIDIA und Oracle vertieften ihre Zusammenarbeit bei GPU-basierten „KI-Superclustern“ [11]. Auf der AI World stellte Oracle außerdem einen KI-Agenten-Marktplatz (vorgefertigte smarte Assistenten für seine Apps) vor und präsentierte eine neue „Oracle KI-Datenbank“ für das Ausführen generativer Modelle auf Kundendaten [12].
- Führungswechsel: Ende September kündigte Oracle einen überraschenden CEO-Wechsel an. Die langjährige CEO Safra Catz (seit 2014 an der Spitze) wird Vizevorsitzende, während die Cloud-Manager Clay Magouyrk und Mike Sicilia im nächsten Jahr zu Co-CEOs ernannt werden [13]. Gründer Larry Ellison bleibt Executive Chairman/CTO. Evercore-Analysten stellten fest, dass dieser Schritt „die Bedeutung des Cloud- und Industriesegments als Wachstumstreiber festigt“ und ein „reibungsloser Übergang“ zu erwarten ist, da Ellison und Catz an Bord bleiben [14].
- Aktienkurs & Volatilität: ORCL hat eine wilde Fahrt hinter sich. Die Aktie erreichte Anfang September einen Höchststand von fast 345 $ und fiel dann im Oktober. Am 16. Oktober, dem Tag des AI World Guidance-Schubs, erreichte sie etwa 313 $, aber dann fiel sie am 17. Oktober um etwa 7 % und am 20. Oktober um weitere etwa 5 %, als Investoren Gewinne mitnahmen [15]. Am Mittag des 23. Oktober wird ORCL bei etwa 280 $ gehandelt (etwa 3 % Plus am Tag) [16]. Das liegt immer noch etwa 15 % unter dem Hoch vom September [17], aber etwa 70 % über dem Stand von Anfang Januar – ein massiver YTD-Gewinn, der „sogar die Tech-Aktien der ‚Glorreichen Sieben‘ hinter sich ließ“ [18] [19]. Mit einer Marktkapitalisierung von etwa 780–790 Milliarden $ wird Oracle nun mit einem hohen Vielfachen (~45× erwartete Gewinne) gehandelt [20].
- Analysten sind gespalten – bullisches Szenario: Die Wall Street ist größtenteils optimistisch gegenüber Oracle. Über 30 Analysten bewerten ORCL als Kaufen/Starkes Kaufen [21]. Jefferies bezeichnete Oracles KI-getriebenes Quartal als „wirklich historisch“ und erhöhte das 12-Monats-Kursziel auf 360 $ [22]. Auch UBS und Bank of America hoben ihre Kursziele in den Bereich von 360–370 $ an [23]. Das Konsens-12-Monats-Kursziel liegt im niedrigen 320er-Bereich (vs. ~280 $ aktuell) [24]. TipRanks zeigt ein durchschnittliches Ziel von 354 $ (+29 % Aufwärtspotenzial) [25]. Bullen verweisen auf Oracles großen Cloud-Auftragsbestand, Multi-Cloud-Deals und Führungsrolle bei KI-Infrastruktur: Brad Zelnick von der Deutschen Bank sagte, das Quartal sei „wirklich beeindruckend“ gewesen und habe Oracles Position als KI-Marktführer gestärkt [26]. Sogar Citi erhöhte das Kursziel auf 410 $, was weitere 20 % Aufwärtspotenzial bedeutet [27].
- Analysten sind gespalten – bärisches Szenario: Dennoch warnt eine lautstarke Minderheit zur Vorsicht. Ein großes Anliegen ist die Bewertung: Oracle wird jetzt etwa mit dem 11-fachen Umsatz im Vergleich zu seinem Umsatz gehandelt [28]. Redburn Partners startete die Berichterstattung mit einem Sell/$175-Rating [29] und bezeichnete den $300-Milliarden-OpenAI-Deal als „sehr riskant“ und warnte, dass Oracles KI-Chance überschätzt werden könnte. Analysten wie Mark Murphy von JPMorgan merken an, dass das implizierte langfristige Wachstum von ~75 % für ein Unternehmen dieser Größe „so gut wie beispiellos“ ist [30] [31]. Sie weisen darauf hin, dass Oracle Zehnmilliarden für neue Rechenzentren und GPUs ausgeben muss, um die Nachfrage zu decken [32]. Sollte die Umsetzung oder Finanzierung scheitern, könnte die Aktie stark korrigieren. Selbst optimistische Analysten wie Brent Thill von Jefferies geben zu, dass Oracle nur wenige Details dazu geliefert hat, wie eine solche Expansion finanziert werden soll [33]. Bemerkenswert ist, dass die Spanne der Analystenziele ungewöhnlich groß ist ($175–$400 [34]), was die Uneinigkeit widerspiegelt.
Oracles jüngste Schritte – Mega-Cloud-Verträge, ehrgeizige KI-Pläne und hohe Investitionsausgaben – haben seine Wachstumsgeschichte neu entfacht, werfen aber auch große Fragen auf. Das Unternehmen setzt auf einen Boom der KI-Nachfrage (von OpenAI und anderen), um das Umsatzwachstum anzukurbeln und seine hohe Bewertung zu rechtfertigen [35] [36]. Kurzfristig verweisen technische Händler auf eine Unterstützung im hohen $270er-Bereich und einen Widerstand nahe $300. Indikatoren am Optionsmarkt deuten sogar darauf hin, dass ORCL bis zum Jahresende erneut etwa $354 erreichen könnte (ein Anstieg von ca. 18 %), falls das Bullen-Szenario eintritt [37]. Umgekehrt könnte ein Scheitern bei der Einlösung seiner Versprechen ORCL zurück in den Bereich um $270 oder tiefer schicken [38].
Fazit: Die Oracle-Aktie ist „auf einer wilden, KI-getriebenen Fahrt“ [39]. Investoren werden auf Oracles bevorstehenden Q2-Bericht und auf Neuigkeiten zur massiven OpenAI-Partnerschaft oder zum TikTok/Oracle-Cloud-Deal achten. Derzeit bleiben die meisten Analysten zuversichtlich und verweisen auf Oracles Potenzial als KI-Cloud-Anbieter, doch das Unternehmen steht vor der Herausforderung, gigantische Prognosen in die Realität umzusetzen. Wie ein Kommentator anmerkte: „Nach so einem Lauf muss es liefern“, um das Vertrauen der Investoren aufrechtzuerhalten [40].
Quellen: Unternehmenspressemitteilungen und -unterlagen [41] [42]; Reuters-Berichterstattung [43] [44]; Marktnachrichten und Analystenberichte [45] [46] [47] [48] [49].
References
1. www.reuters.com, 2. www.reuters.com, 3. www.webull.com, 4. ts2.tech, 5. ts2.tech, 6. ts2.tech, 7. www.insidermonkey.com, 8. news.zoom.com, 9. ts2.tech, 10. www.oracle.com, 11. ts2.tech, 12. ts2.tech, 13. www.reuters.com, 14. www.reuters.com, 15. ts2.tech, 16. stockanalysis.com, 17. ts2.tech, 18. ts2.tech, 19. ts2.tech, 20. ts2.tech, 21. ts2.tech, 22. ts2.tech, 23. ts2.tech, 24. ts2.tech, 25. www.tipranks.com, 26. www.webull.com, 27. www.webull.com, 28. ts2.tech, 29. ts2.tech, 30. ts2.tech, 31. ts2.tech, 32. ts2.tech, 33. ts2.tech, 34. ts2.tech, 35. ts2.tech, 36. ts2.tech, 37. www.webull.com, 38. www.webull.com, 39. ts2.tech, 40. ts2.tech, 41. investor.oracle.com, 42. investor.oracle.com, 43. www.reuters.com, 44. www.reuters.com, 45. ts2.tech, 46. www.webull.com, 47. www.insidermonkey.com, 48. ts2.tech, 49. ts2.tech


