Aktualisiert: 6. November 2025 — Ein schnelles, leserfreundliches Briefing über das dritte jemals entdeckte interstellare Objekt, zugeschnitten für Google News & Discover.
Auf einen Blick — das ist neu am 5.–6. November
- China bestätigt eine Mars-Orbit-Ansicht: Chinas Tianwen‑1-Orbiter fotografierte 3I/ATLAS aus etwa 30 Millionen km Entfernung während seines Vorbeiflugs an Mars Anfang Oktober; die Bilder und eine kurze Animation wurden heute, am 6. November, veröffentlicht. [1]
- Farbverschiebung & seltsame Bewegung: Unabhängige Berichte diese Woche besagen, dass der Komet anscheinend erneut die Farbe gewechselt hat (in Richtung Blau) und Anzeichen nicht-gravitativer Beschleunigung zeigt—ein Verhalten, das Forscher noch zu erklären versuchen. [2]
- Zurück am Morgenhimmel der Erde: Nach der Sonnenkonjunktion ist 3I/ATLAS wieder für Beobachter am Boden sichtbar; das Virtual Telescope Project in Italien teilte am 5. November ein aktuelles Bild nach dem Perihel. [3]
- Druck zur Datenveröffentlichung: US-Medien berichten über erneute Forderungen, dass die NASA HiRISE-Bilder des Mars Reconnaissance Orbiter veröffentlichen soll, die beim Vorbeiflug des Kometen am Mars Anfang Oktober aufgenommen wurden. [4]
Chinas Tianwen‑1 hat uns gerade einen seltenen Blick aus dem Mars-Orbit auf 3I/ATLAS ermöglicht
Chinas Raumfahrtbehörde sagt, dass der Tianwen‑1 Mars-Orbiter seine hochauflösende Kamera nutzte, um 3I/ATLAS während des nahen Vorbeiflugs am Mars (Anfang Oktober) zu beobachten, als das Raumfahrzeug etwa 30 Millionen km vom Kometen entfernt war—einer der bisher nächsten sondenbasierten Blicke. Die Behörde veröffentlichte Bilder und eine kurze 30-Sekunden-Sequenz, die die Bewegung des Kometen zeigt, und fügte hinzu, dass die Beobachtung auch als technischer Wegbereiter für zukünftige Kleinkörpermissionen dient. [5]
Die Zusammenfassung von China Daily merkt an, dass das Team die Beobachtung seit Anfang September geplant hatte und bestätigt, dass der Vorbeiflug um den 3. Oktober stattfand. Die heutige Veröffentlichung bietet einen neuen Blickwinkel zum Vergleich mit den Mars-Orbit-Aufnahmen der ESA von ExoMars TGO und Mars Express, die in derselben Woche gemacht wurden. [6]
Die Farbe des Kometen ändert sich ständig – und seine Bahn ist möglicherweise nicht rein gravitativ
Am 5. November berichtete Live Science, dass 3I/ATLAS möglicherweise einen bläulichen Farbton angenommen hat, nachdem er zuvor rot und grün erschien. Die Farbschwankungen spiegeln wahrscheinlich wechselnde Gase in der Koma wider (zum Beispiel können Cyanide und Dicarbone grün leuchten; CO oder Ammoniak können zu Blau beitragen), aber die vorübergehende Natur der Farbtöne – und das Timing um das Perihel – geben den Wissenschaftlern weiterhin Rätsel auf. [7]
Zur gleichen Zeit hob IFLScience Anzeichen für nicht-gravitative Beschleunigung in der Nähe des Perihels hervor. Das ist bei Kometen nicht ungewöhnlich – Ausgasungsstrahlen können den Kern anstoßen – aber die Teams sagen, dass der Effekt hier aufgrund des interstellaren Ursprungs von 3I/ATLAS und des jüngsten Aktivitätsschubs genauer untersucht werden sollte. Im Moment ist es eine offene Untersuchung, kein Urteil über die Natur des Kometen. [8]
Erste Bilder nach dem Perihel von der Erde: Die Beobachtungssaison beginnt erneut
Da der Komet hinter der Sonne hervorkommt, hat das Virtual Telescope Projectam 5. November ein neues Bild aufgenommen, das den Beginn des Beobachtungsfensters nach dem Perihel markiert. Dies ermöglicht es professionellen und Amateurastronomen, die Helligkeit, Farbe und Morphologie des Kometen (Koma, Jets, möglicher Schweif) von Nacht zu Nacht zu verfolgen. [9]
Einige heute kursierende Kommentare argumentieren, dass zwei Aufnahmen nach dem Perihel keinen offensichtlichen Schweif zeigen, aber diese Hinweise sind informell und spiegeln frühe Interpretationen wider; das Erscheinen eines Schweifs kann von Belichtungszeit, Filterwahl und Geometrie abhängen. Es ist zu erwarten, dass professionelle Teams quantitative Analysen veröffentlichen, sobald mehr Datensätze vorliegen. [10]
Was Wissenschaftler über 3I/ATLAS wissen (und nicht wissen)
- Er ist interstellar und auf einer hyperbolischen Bahn. Die NASA klassifiziert 3I/ATLAS als das dritte bekannte interstellare Objekt, nach 1I/‘Oumuamua und 2I/Borisov, und bestätigt, dass es keine Gefahr für die Erde darstellt. Das Perihel fand um den 30. Oktober statt (UTC-Datumsunterschiede können den 29. Oktober zeigen), bei etwa 1,4 AE – knapp innerhalb der Marsbahn. Der erdnächste Punkt wird am 19. Dezember bei etwa 1,8 AE (~270 Millionen km) erreicht. [11]
- Es wurde am Perihel heller als erwartet. Weltraumgestützte Überwachungsgeräte registrierten einen stärker als vorhergesagten Helligkeitsanstieg, was auf ungewöhnliches Ausgasen oder ein besonderes Verhältnis von Staub zu Gas hindeutet. Forschende modellieren derzeit die Physik hinter diesem „zusätzlichen Schub“. [12]
- Seine Oberfläche wirkt uralt und verwittert. Die Berichterstattung der letzten Woche zu den JWST-Ergebnissen beschrieb eine strahlungsveränderte äußere Schicht, die möglicherweise 15–20 Meter tief ist, was auf eine Milliarden Jahre andauernde Exposition im interstellaren Raum hindeutet – ein Hinweis darauf, dass wir vielleicht eine verarbeitete Kruste und kein ursprüngliches Kernmaterial sehen. [13]
So sehen Sie 3I/ATLAS diese Woche
- Wann: Kurz vor der Morgendämmerung an klaren Morgen bis November, wenn der Komet für Beobachter der Nordhalbkugel in den östlichen Himmel steigt. Die Sichtbarkeit sollte sich bis Dezember verbessern, da sich die Geometrie zwischen Erde und Komet öffnet. [14]
- Was Sie brauchen: Ein kleines bis mittleres Teleskop unter dunklem Himmel. Erwarten Sie kein Spektakel mit bloßem Auge; halten Sie Ausschau nach einer verschwommenen „Koma“ und achten Sie jede Nacht auf subtile Veränderungen in Helligkeit oder Farbe. (Astrofotografen: Mit kometenzentrischer Nachführung verfolgen, um Sternspuren zu vermeiden.) [15]
- Wo Sie Koordinaten finden: Verwenden Sie seriöse Ephemeriden (z. B. JPL Horizons in Ihrer Planetariums-App) und folgen Sie Observatoriums-Blogs, die aktuelle Aufsuchkarten veröffentlichen, sobald neue Astrometrie verfügbar ist. [16]
Warum heutige Updates wichtig sind
- Mehrere Blickwinkel: Da Chinas Tianwen‑1-Bilder nun öffentlich sind und die ESA-Marsorbiter bereits beitragen, können Wissenschaftler das Verhalten aus verschiedenen Blickrichtungen triangulieren und so Modelle von Ausgasungsstrahlen und Staubdynamik verbessern. [17]
- Physik unter dem Mikroskop: Die bläuliche Wendung und der nicht-gravitative Schub sind genau die Arten von Anomalien, die von interstellaren Besuchern erwartet werden—entweder um Kometen-Grundlagen in extremen Bereichen zu bestätigen oder um eine Chemie zu enthüllen, die in unserer Oortschen Wolke nicht üblich ist. Frühe Behauptungen sollten als Hypothesen behandelt werden, bis sie von Fachkollegen überprüft wurden. [18]
- Debatte um öffentliche Daten: Der Druck, alle Raumfahrtbilder zu veröffentlichen (z. B. alle MRO/HiRISE-Aufnahmen der Mars-Begegnung im Oktober), nimmt zu, sowohl um die Wissenschaft zu beschleunigen als auch um Spekulationen einzudämmen. Die NASA hat betont, dass 3I/ATLAS keine Bedrohung darstellt und dass das Objekt in mehreren Missionen untersucht wird. [19]
Schlüsselzahlen (Kurzinfos)
- Typ: Interstellarer Komet (hyperbolische Umlaufbahn) — das dritte derartige beobachtete Objekt. [20]
- Perihel: ~30. Okt. 2025 bei ~1,4 AE. [21]
- Erdnächster Punkt:19. Dez. 2025 bei ~1,8 AE (etwa 270 Millionen km). [22]
- Aktuelles Schlagzeilen-Update:Tianwen‑1 veröffentlicht Mars-Orbit-Bilder; Bodenaufnahmen nach Perihel werden wieder aufgenommen; blaue Färbung und seltsame Beschleunigung werden untersucht. [23]
Das Fazit
3I/ATLAS tut genau das, was ein nur einmal pro Generation auftretender interstellarer Reisender tun sollte: uns überraschen. Die heutigen Mars-Orbit-Bilder aus China liefern eine wertvolle Perspektive, während erdgebundene Teleskope nach der Konjunktion wieder im Einsatz sind. Die gemeldete Farbverschiebung und die nicht-gravitative Beschleunigung sind Signale zum Untersuchen, keine Schlussfolgerungen – erwarten Sie tiefere Analysen und Gegenprüfungen, sobald mehr Daten eintreffen. In der Zwischenzeit können Frühaufsteher mit einem Teleskop beginnen, den schwachen, schnellen Besucher im vor-dämmernden Osten zu jagen. [24]
Hintergrund & Kontext, die in diesem Bericht verwendet wurden, stützen sich auch auf ESA-Missionsnotizen und aktuelle Perihel-Berichterstattung, um die heutigen Entwicklungen einzuordnen. [25]
References
1. english.news.cn, 2. www.livescience.com, 3. www.virtualtelescope.eu, 4. www.chron.com, 5. english.news.cn, 6. www.chinadailyasia.com, 7. www.livescience.com, 8. www.iflscience.com, 9. www.virtualtelescope.eu, 10. avi-loeb.medium.com, 11. science.nasa.gov, 12. www.space.com, 13. www.livescience.com, 14. www.livescience.com, 15. www.livescience.com, 16. www.virtualtelescope.eu, 17. english.news.cn, 18. www.livescience.com, 19. www.chron.com, 20. science.nasa.gov, 21. science.nasa.gov, 22. science.nasa.gov, 23. english.news.cn, 24. english.news.cn, 25. www.esa.int


