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Satellitentelefone: Umfassende globale FAQ

TS2 Space - Globale Satellitendienste

Satellitentelefone: Umfassende globale FAQ

Satellite Phones: Comprehensive Global FAQ

Grundlagen von Satellitentelefonen

Was ist ein Satellitentelefon?

Ein Satellitentelefon (oder Satphone) ist ein mobiles Telefon, das sich direkt mit Satelliten im Orbit verbindet, anstatt mit terrestrischen Mobilfunkmasten. Das bedeutet, es kann Anrufe tätigen und Nachrichten senden, von fast jedem Ort der Erde aus, insbesondere in Regionen ohne Mobilfunkabdeckung. Wie ein reguläres Handy unterstützt ein Satellitentelefon Sprach- und SMS-Kommunikation, und einige Modelle bieten langsame Datenverbindungen für E-Mails oder grundlegenden Internetzugang. Der entscheidende Vorteil ist, dass Satellitentelefone in abgelegenen Gebieten funktionieren – in Bergen, Ozeanen, Wüsten – wo es kein Festnetz oder Mobilfunknetz gibt. Sie benötigen jedoch eine freie Sicht zum Himmel, um die Verbindung zu den Satelliten herzustellen, weshalb sie meist eine auffällige Antenne haben und typischerweise im Freien oder in der Nähe eines Fensters benutzt werden müssen.

Wie funktioniert ein Satellitentelefon?

Satellitentelefone übertragen Ihren Anruf oder Ihre Nachricht hoch zu einem die Erde umkreisenden Satelliten, der das Signal dann an eine Bodenstation weiterleitet, die mit dem öffentlichen Telefonnetz verbunden ist tridon.com. Im Wesentlichen reist Ihre Stimme also nicht von einem Mobilfunkmast zum nächsten, sondern durch den Weltraum. Je nach Netzarchitektur kann der Anruf auch durch mehrere Satelliten weitergeleitet werden (einige Konstellationen nutzen Verbindungen zwischen den Satelliten), bevor das Signal eine Bodenstation erreicht, die es an die gewünschte Person weiterleitet. Durch diese Technik können Satellitentelefone riesige Gebiete abdecken. Allerdings entsteht dadurch auch eine geringe Verzögerung (Latenz) in der Sprachübertragung – besonders bei Netzen mit hoch fliegenden geostationären Satelliten, bei denen das Signal rund 36.000 km ins All und wieder zurück reisen muss. Praktisch bedeutet das, dass es bei Satellitenanrufen in manchen Netzen eine hörbare Verzögerung von rund einer halben Sekunde geben kann. Netze mit Low-Earth-Orbit (LEO) Satelliten minimieren diese Verzögerung, da ihre Satelliten viel näher an der Erde kreisen.

Worin unterscheidet sich ein Satellitentelefon von einem normalen Handy?

Der Hauptunterschied besteht darin, womit sie sich verbinden. Ein Handy nutzt nahegelegene Mobilfunkmasten (und funktioniert daher nicht, wenn man außer Reichweite ist oder die Masten ausfallen), während ein Satellitentelefon direkt zu den Satelliten am Himmel funkt. Das hat praktisch folgende Auswirkungen:

  • Abdeckung: Satphones funktionieren praktisch überall auf der Welt (mit einigen unten genannten Ausnahmen), während Handys auf Gebiete mit Netzabdeckung beschränkt sind. Deshalb sind Satellitentelefone lebenswichtig für Expeditionen, Schiffe, abgelegene Baustellen und Katastrophengebiete, wo Handys nicht funktionieren.
  • Sichtverbindung: Ein Satellitentelefon benötigt freie Sicht zum Himmel. Gebäude, Bäume, Berge oder sogar dichte Vegetation können das Signal blockieren, daher funktionieren Satphones meist nicht im Innenbereich ohne externe Antenne. Im Gegensatz dazu funktionieren Handys oft auch in Gebäuden, wenn ausreichend Signal vom Mast vorhanden ist.
  • Antennen und Größe: Satellitenhandys verfügen normalerweise über eine große externe Antenne (oft klappbar oder abstehend), um mit Satelliten zu kommunizieren. Frühe Modelle waren so groß wie Handys aus den 80er Jahren, aber moderne Satphones sind in etwa so groß wie normale Telefone (~13–17 cm hoch, 200–300 g schwer). Sie sind aber aufgrund der Antenne und des robusten Designs immer noch etwas sperriger als schlanke Smartphones.
  • Kosten: Satelliten-Telefonie ist viel teurer. Gesprächskosten pro Minute und Gerätepreise sind deutlich höher als bei normalen Handyverträgen (Details siehe unten). Deshalb benutzt man Satphones meist nur im Bedarfsfall – nicht als Alltags-Handy.
  • Funktionen: Die meisten Satphones konzentrieren sich auf Basisfunktionen wie Telefonie und Textnachrichten. Sie bieten in der Regel keine schnellen Datenverbindungen, App-Stores oder hochauflösenden Kameras wie moderne Smartphones. Im Gegenzug verfügen viele über Spezialfunktionen wie einen SOS-Notrufknopf oder GPS-Positionsübermittlung für die Sicherheit (Features, die in normalen Handys selten sind).

Zusammengefasst ist ein Satellitentelefon ein spezielles Gerät für zuverlässige Kommunikation abseits des Netzes. Es bringt gewisse Unbequemlichkeiten (freie Sicht zum Himmel, höhere Kosten, einfache Ausstattung) mit, bietet dafür aber Konnektivität praktisch überall auf der Erde.

Wann und warum brauche ich ein Satellitentelefon? Wer verwendet sie?

Sie sollten ein Satellitentelefon in Betracht ziehen, wenn Sie reisen oder arbeiten, wo normale Telefonnetze nicht reichen, oder wenn Sie für Notfälle eine Backup-Kommunikation benötigen. Häufige Anwendungsfälle:

  • Abgelegenes Reisen und Abenteuer: Wanderer, Segler, Overlander, Bergsteiger und Entdecker führen Satphones mit sich, um in Wildnis, Ozeanen oder Polarregionen ohne Mobilfunk verbunden zu bleiben. Im Notfall (Verletzung, Verlaufen) kann ein Satphone überall einen Notruf absetzen. Es ist im Hinterland ein echter Lebensretter.
  • See- und Luftfahrt: Schiffe auf See und Privatflugzeuge nutzen oft Satellitentelefone (oder fest installierte Satelliten-Kommunikationssysteme), da außerhalb der Küsten kein terrestrisches Netz existiert. Satphones ermöglichen Sprach- und Textkommunikation weit draußen auf See (häufig in Kombination mit Satellitenfunksystemen).
  • Ländliche & abgelegene Arbeit: Feldforscher, Bergleute, Öl- und Gas-Teams, Forstwirtschaftler, humanitäre Helfer und militärische Einheiten in entlegenen Regionen verlassen sich auf Satellitentelefone für die Koordination und Berichterstattung. Jede Branche, die außerhalb von Städten operiert, kann Satphones zur Sicherheit und Logistik an das Personal ausgeben.
  • Katastrophenvorsorge und -einsatz: Nach Naturkatastrophen (Hurrikans, Erdbeben etc.) oder in Kriegsgebieten kann die lokale Kommunikation zusammenbrechen. Satphones werden dann lebenswichtig für Ersthelfer, NGOs und Behörden zur Koordination der Hilfseinsätze. Sie sind auch beliebt für Notfallsets (z.B. halten manche Haushalte oder Unternehmen in Hurrikanregionen ein Satphone als Backup bereit, wenn Strom und Mobilfunk ausfallen).
  • Persönlicher Notfallgebrauch: Einige Menschen halten ein Satphone für Notfälle bereit (z.B. ländliche Hausbesitzer, „Doomsday Preppers“ oder Personen mit kritischen Gesundheitsproblemen, die abseits unterwegs sind). Wenn Sie unbedingt erreichbar sein oder in jedem Fall Hilfe rufen müssen, verschafft ein Satellitentelefon diese Sicherheit.

Zusammengefasst: Satellitentelefone werden verwendet, wenn herkömmliche Telefone nicht ausreichen. Sind Sie immer in der Stadt oder im Handynetz, brauchen Sie keines. Aber für Weltenbummler, abgelegene Profis oder Notfallplaner kann ein Satphone unverzichtbar sein.

Ein Reisender benutzt ein Iridium-Satellitentelefon im Freien. Satellitentelefone müssen mit freier Sicht zum Himmel verwendet werden – beachten Sie die ausgezogene Antenne, die für die Sichtverbindung zu den Satelliten erforderlich ist.

Gibt es Nachteile bei Satellitentelefonen?

Ja – mehrere Nachteile gibt es bei Satphone-Technik:

  • Kosten: Sowohl Gerät als auch Nutzung sind deutlich teurer als reguläre Handys. Für das Telefon fallen schnell mehrere Hundert bis über tausend Euro an, und die Gesprächsminuten kosten häufig 1 $ oder mehr (mehr dazu im Abschnitt Kosten und Tarife). Der hohe Preis macht die gelegentliche Nutzung für die meisten Leute unattraktiv.
  • Sichtverbindungs-Limitierungen: Wie erwähnt, funktionieren Satphones nicht unterirdisch, in den meisten Gebäuden oder selbst unter dichtem Blätterdach ohne externe Antenne. Sie müssen eventuell erst einen freien Platz suchen oder auf einen Hügel steigen, um telefonieren zu können. Selbst beim Halten des Telefons kann es nötig sein, die Antenne auf einen Satelliten auszurichten. In Städten ist es besonders schwierig – hohe Gebäude können das Signal blockieren („urbane Schluchten“).
  • Sprach-Verzögerung: Je nach Netz merkt man eine Gesprächsverzögerung. Besonders bei geostationären Satellitennetzen (wie Inmarsat oder Thuraya) sind Verzögerungen von rund 0,5 Sekunden pro Richtung üblich, da das Signal über 70.000 km hin und her unterwegs ist. Das erfordert etwas Geduld, um nicht am Gesprächspartner vorbeizureden. Bei LEO-Netzen (Iridium, Globalstar) ist die Verzögerung geringer (vielleicht 50–150 ms), sodass das Anrufgefühl eher einem normalen Handy gleicht.
  • Geringere Gesprächsqualität: Die Audioqualität ist im Allgemeinen gut (digitale Codecs), aber meist nicht ganz so klar wie moderne HD-Voice-Handys. Bei schlechtem oder behinderten Signal kann es Aussetzer geben. Die Sprachqualität hat sich mit modernen Satphones allerdings deutlich verbessert (Globalstar wirbt z.B. mit „kristallklarer“ Stimme), kann aber je nach Bedingungen schwanken.
  • Langsame Daten: Brauchen Sie Internet, ist das Satphone sehr langsam – weit unter 3G-Tempo. Wir sprechen von Modem-Geschwindigkeit wie früher (~2,4 kbps bis maximal 20 kbps bei Handgeräten) – genug für Text-E-Mails oder GPS-Koordinaten, aber nicht zum surfen oder streamen. Einige neuere Dienste und Hotspots schaffen ein paar Hundert kbps (mehr dazu unter Datendienste), aber für Breitband braucht es größere Stationen (keine Handgeräte).
  • Größe/Akku: Satphones sind zwar tragbar, aber wegen Antenne und robustem Aufbau etwas schwerer und klobiger als moderne Smartphones. Die Akkulaufzeit ist ordentlich, aber meist kürzer als bei einfachen Handys – typischerweise ein paar Stunden Telefonie. Auf längeren, stromlosen Touren müssen Sie mit dem Laden haushalten (Solar-Lader oder Ersatzakku sind üblich).
  • Regulatorische Einschränkungen: In einigen Ländern dürfen Sie ein Satellitentelefon einfach nicht benutzen oder sogar mitführen (mehr dazu unter Legalität). Das kann bei internationalen Reisen ein großer „Nachteil“ sein, denn am falschen Ort kann ein Satphone große Probleme bringen.

Trotz dieser Nachteile gilt: Wenn Sie ein Satphone brauchen, gibt es oft keinen Ersatz. Anwender akzeptieren die genannten Limitierungen für Konnektivität in kritischen Situationen.

Abdeckung und Satellitennetze

Funktionieren Satellitentelefone überall auf der Welt?

Fast. Das Versprechen eines Satellitentelefons ist globale Abdeckung, aber es gibt einige Einschränkungen:

  • Sichtverbindung (Line of Sight): Technisch gesehen kann ein Satellitentelefon überall ein Signal empfangen, solange es eine klare Sichtverbindung zum Satelliten hat (keine Hindernisse wie Gelände, Gebäude, dichte Vegetation). Befindet man sich in einer tiefen Schlucht, einem Bunker oder unter dichtem Blätterdach, kann es sein, dass das Telefon erst in einem offenen Bereich ein Satellitensignal empfängt. In einer Umgebung mit freiem Himmel (Ebene, Wüste, offener Ozean usw.) kann man in der Regel von jedem Punkt der Erde aus mit dem richtigen Netz verbinden.
  • Netzabdeckung: Verschiedene Satellitennetzwerke haben unterschiedliche Abdeckungsgebiete. Iridium ist das einzige Netzwerk, das eine wirklich 100 %ige globale Abdeckung bietet, einschließlich der Polarregionen. Inmarsat hat eine nahezu globale Abdeckung (ungefähr 70° N bis 70° S Breitengrad); die extremen Pole werden nicht abgedeckt. Thuraya deckt etwa 160 Länder ab, hauptsächlich in Europa, Afrika, dem Nahen Osten, Asien und Australien, aber nicht Amerika oder Polarregionen. Globalstar deckt die meisten besiedelten Landflächen ab, hat jedoch einige Lücken (es erfordert die Verbindung über regionale Bodenstationen, daher sind sehr abgelegene ozeanische oder Polarregionen nicht abgedeckt). Prüfen Sie immer die Abdeckungskarte des Anbieters, bevor Sie sich in einer bestimmten Region auf ein Satphone verlassen. Wenn Sie überall eine Abdeckung benötigen, ist Iridium die erste Wahl.
  • Extreme Breitengrade: Wie erwähnt, sollten Polar-Expeditionen Iridium verwenden. Inmarsats geostationäre Satelliten kreisen über dem Äquator, daher befindet sich der Satellit in Polnähe sehr niedrig am Horizont; Sie könnten die Sichtverbindung verlieren oder eine instabile Verbindung haben (und jenseits bestimmter Breitengrade gibt es überhaupt keine Abdeckung). Thuraya erreicht die Pole ebenfalls nicht. Die Satelliten von Globalstar decken hohe polare Breitengrade ebenfalls nicht ab (ihre Bahnneigung beträgt maximal ca. 52°). Für den Einsatz in der Arktis/Antarktis ist Iridium daher im Grunde die einzige Option.
  • Ozeane: Inmarsat und Iridium bieten beide Abdeckung über den Ozeanen (Inmarsat bedient seit Langem die maritime Industrie). Thuraya ist regional begrenzt (z. B. Küstenregionen im Abdeckungsbereich, aber nicht den mittleren Pazifik). Globalstar weist einige Lücken inmitten der Ozeane auf, da ein Satellit in Reichweite einer Bodenstation sein muss – beste Abdeckung in Kontinentalnähe. Wiederum: Iridiums Konstellation deckt überall offene Ozeane ab (ein Grund, warum Iridium-Telefone auf Yachten und Schiffen beliebt sind).
  • Innenräume & Unterirdisch: Im Normalfall nein – wenn Sie sich in einem Gebäude befinden, funktioniert ein Satellitentelefon allein nicht (das Gebäude blockiert das Signal). Die Lösung ist die Verwendung einer externen Antenne oder Dockingstation. Es gibt z. B. Docking-Kits, mit denen Sie eine Antenne draußen (auf einem Dach oder Fahrzeug) platzieren und das Kabel zu einer Dockingstation nach drinnen führen können. So entsteht quasi eine „Satellitentelefon-Festnetzleitung“ im Gebäude. So können Sie ein Satphone auch im Innenraum nutzen (üblich auf Booten, in Fahrzeugen oder Feldbüros), benötigen dafür jedoch zusätzliche Hardware. Es gibt auch tragbare Satelliten-WLAN-Hotspots (wie den Thuraya Hotspot oder Iridium GO), die Sie draußen oder am Fenster platzieren und sich dann drinnen mit Ihrem Handy per WLAN verbinden satcomglobal.com. Ohne diese Zubehörteile benötigt ein reines Satphone-Handgerät jedoch den Aufenthalt im Freien unter freiem Himmel.

Zusammengefasst kann ein Satellitentelefon praktisch überall auf der Erde funktionieren, wenn Sie das passende Netzwerk wählen und Sichtverbindung besteht. Für wirklich globale Nutzung (inklusive Pole): Iridium verwenden. Für die meisten anderen Regionen können auch Inmarsat oder andere reichen. Prüfen Sie immer, ob Ihr Anbieter Ihre Zielregion abdeckt (besonders bei speziellen Orten).

Welche großen Satellitennetzwerke für Telefone gibt es und wie unterscheiden sie sich (Iridium, Inmarsat, Thuraya, Globalstar, usw.)?

Es gibt mehrere Satellitendiensteanbieter, jeweils mit eigener Satellitenflotte und Abdeckung. Die „Big Four“ für mobile Satphones sind Iridium, Inmarsat, Thuraya und Globalstar:

  • Iridium: Ein US-basiertes Netzwerk mit 66 aktiven Satelliten im Low-Earth-Orbit (LEO). Iridium bietet wirklich globale Abdeckung, von Pol zu Pol. Seine Satelliten umkreisen die Erde in ca. 780 km Höhe und bilden ein Mesh-Netzwerk mit Verbindungen zwischen den Satelliten, sodass Ihr Anruf im All zu einer Bodenstation weitergeleitet werden kann. Wichtige Vorteile: Funktioniert überall auf dem Planeten, einschließlich offener Ozeane und Pole; geringere Latenz (~0,1–0,2 Sekunden einfach) wegen der niedrigen Umlaufbahn; wenn ein Satellit blockiert wird, ist meist schnell ein anderer in Sicht (Satelliten bewegen sich ständig am Himmel). Zu beachten: Benötigt – wie alle Satphones – freien Sichtkontakt zum Himmel; Signale können durch Hindernisse blockiert werden, aber durch die Bewegung der Satelliten kann das Signal oft nach ein paar Minuten wieder erscheinen. Iridium-Geräte und Gesprächskosten sind tendenziell höher, was die globale Funktionalität widerspiegelt. Typische Nutzer: Expeditionsteilnehmer, Behörden/Militär, Luftfahrt und Schifffahrt (vor allem in Polarregionen).
  • Inmarsat: Ein britisch gegründetes Netzwerk (seit den 1980ern aktiv). Es nutzt wenige große geostationäre (GEO) Satelliten etwa 35.700 km über dem Äquator. Inmarsat deckt nahezu die gesamte Erde ab, außer die Polarregionen (ungefähr ab ±75° Breite). Nur 3–4 GEO-Satelliten genügen für diese Quasi-Globalabdeckung. Wichtige Vorteile: Stabile Verbindung (Satellit „steht“ scheinbar fest am Himmel); generell starkes Signal im Abdeckungsbereich, wenn die Antenne in Richtung Satellit (Äquator) ausgerichtet ist. Inmarsat-Handgeräte (z. B. IsatPhone) bieten gute Sprachqualität und sehr lange Akkulaufzeit. Zu beachten: Keine Abdeckung in den Polarregionen; höhere Latenz (~0,5 s) wegen der Entfernung; benötigt gezieltes Ausrichten der Antenne zum Äquator (das Gerät zeigt eine Empfangsanzeige zur Hilfe). Inmarsat bietet auch verschiedene Breitbanddienste (wie BGAN für Datenübertragung). Beliebt v. a. im maritimen Bereich, beim Rundfunk aus entlegenen Regionen und bei global Reisenden, die nicht zu den Polen müssen. Gesprächskosten können günstig sein, wenn keine Polabdeckung benötigt wird.
  • Thuraya: Mit Sitz in den VAE betreibt Thuraya 2 GEO-Satelliten mit regionaler Abdeckung. Das Netz umfasst Europa, den Großteil Afrikas, Naher Osten, Asien und Australien. Amerika und die Polarregionen sind nicht abgedeckt. Thuraya ist bekannt für kompakte, Handy-ähnliche Geräte und vergleichsweise niedrige Preise. Wichtige Vorteile: Günstigere Geräte und Tarife (im Abdeckungsgebiet), innovative Produkte (z. B. „SatSleeve“ zur Umwandlung normaler Smartphones in Satphones). Zu beachten: Nur regionale Nutzung; wer nach Amerika reist, kann Thuraya nicht nutzen. Latenz ist GEO-typisch (~0,5 s). In hohen Breiten seines Netzes (z. B. Nordeuropa) steht der Satellit sehr tief, sodass Gelände ihn leicht abschirmt. Thuraya ist ideal für Nutzer in EMEA und Teilen Asiens, die eine günstige Satellitentelefonie für diese Regionen möchten.
  • Globalstar: US-Netzwerk mit einer Konstellation von LEO-Satelliten (wie Iridium) – ursprünglich 48 LEO-Satelliten, jetzt zweite Generation mit 24 Einheiten (weitere geplant). Abdeckung: Globalstar deckt große Bereiche ab, aber nicht global. Hauptsächlich Nordamerika, Europa, Australien, Teile Südamerikas und die Küsten Afrikas/Asiens – vor allem mittlere Breitengrade auf Landflächen, wo es Bodenstationen gibt. Globalstar-Satelliten müssen eine Boden-Gateway-Station im Blick haben, um Anrufe durchzuleiten, sodass es Lücken auf dem Ozean und in sehr abgelegenen Gebieten gibt. Polargebiete sind nicht abgedeckt (Bahnneigung ca. 52°). Wichtige Vorteile: Innerhalb der Abdeckung meist ausgezeichnete Sprachqualität und niedrige Latenz (LEO, ca. 1.400 km). Oft günstige Angebote mit subventionierten Geräten und Vertragsbindung. Zu beachten: Für Extremexpeditionen mit voller globaler Flexibilität ungeeignet, wegen der Lücken. Unbedingt Abdeckungskarte prüfen. Populär bei Outdoor-Fans in Nordamerika (Globalstar ist auch Basis der SOS- und Tracking-Geräte von SPOT).

Es gibt auch einige neue und kommende Satellitennetzwerke, die erwähnenswert sind:

  • Starlink (SpaceX): Vor allem ein Satelliten-Internet-Dienst (mit Tausenden LEO-Satelliten), der eine spezielle Antenne benötigt. Kein tragbares Telefonsystem. SpaceX hat jedoch eine Partnerschaft mit T-Mobile angekündigt, um Starlink künftig direkt mit normalen Handys für SMS zu nutzen. Neue Starlink-Satelliten erhalten „Direct-to-Cell“-Antennen, die künftig SMS und später Sprache für Standard-Handys unterstützen sollen (erwartet Ende 2024 oder 2025). Das befindet sich noch in Entwicklung, deutet aber eine Zukunft an, in der auch Ihr übliches Handy für eingeschränkten Service Satellitenkontakt herstellen kann (siehe dazu auch den Abschnitt über normale Handys und Satelliten).
  • AST SpaceMobile und Lynk: Diese Startup-Unternehmen bringen Satelliten in den Orbit, die als „Mobilfunkmasten im All“ für normale Handys dienen sollen. 2023 gelang AST SpaceMobile der erste 5G-Sprachanruf direkt zwischen einem unveränderten Smartphone und einem Satelliten (BlueWalker-3-Test). Lynk Global hat erfolgreich Textnachrichten von Satelliten an normale Handys geschickt und von der US-Regulierungsbehörde FCC eine Zulassung für solche Dienste erhalten. Diese Netze sind noch nicht weltweit in Betrieb, aber in Tests und Pilotbetrieb. Ziel ist es, künftig globale SMS-/Sprachabdeckung für normale Handys zu bieten (in Partnerschaft mit Mobilfunkanbietern).
  • Weitere regionale Systeme: Es gab kleinere oder regionale Satphonesysteme (z. B. TerreStar und LightSquared/SkyTerra in Nordamerika, ACES in Asien, Tiantong in China usw.). Manche davon waren Einzelsatelliten-Systeme für bestimmte Gebiete oder sollten mit Mobilfunk integriert werden (TerreStar bot kurzzeitig ein Satelliten-Add-on für AT&T-Smartphones an). Viele davon sind inzwischen eingestellt oder nur noch eingeschränkt nutzbar. China betreibt mit Tiantong (seit 2016 gestartet) ein eigenes nationales Satphone-System samt eigens entwickelter Handtelefone. Diese sind nicht global verfügbar, aber eine von China genehmigte Alternative im Inland (da ausländische Satphones verboten sind – siehe Abschnitt zu Legalität).

Zur Veranschaulichung hier ein Vergleichstabelle der wichtigsten Merkmale der großen Netzwerke:

NetzwerkSatelliten (Umlaufbahn)VersorgungsgebietBesondere Merkmale
Iridium~66 Satelliten (LEO ~780 km)Tatsächlich global (100 % Erdabdeckung, einschließlich Pole)Niedrige Latenz; miteinander verbundene Satelliten (keine Bodenabhängigkeit); robuste Sprach-/SMS-Dienste; langsame Datenübertragung (bis zu ~2,4–10 kbit/s auf Handgeräten; höher über Iridium Certus-Terminals).
Inmarsat3-4 Satelliten (GEO 35.786 km)~Global, außer in polaren Extremen (deckt ~+70° bis -70° Breite ab)Stabile GEO-Satelliten; höhere Latenz; zuverlässige Sprachübertragung; bietet Hochgeschwindigkeitsdienste (BGAN) über spezielle Terminals (bis zu 492 kbit/s), aber das Handgerät IsatPhone ist auf Niedriggeschwindigkeitsdaten beschränkt.
Thuraya2 Satelliten (GEO)Regional (EMEA, Großteil Asiens/Australien) – ~160 LänderErschwingliche Geräte und Gesprächsgebühren; GSM/Sat Dual-Mode-Optionen (einige Thuraya-Telefone können auch lokal GSM nutzen); erfordert Ausrichtung auf den Satelliten; keine Abdeckung in Amerika oder im Fernen Osten Asiens.
Globalstar24 Satelliten (LEO ~1414 km)Regional (Großteil Nordamerikas, Europas, Teile Südamerikas, Asiens, Australiens) – Lücke in abgelegenen Ozeanen/PolargebietenNiedrige Latenz, gute Sprachqualität; benötigt Sichtverbindung zu Bodenstationen (keine echte „Überall“-Abdeckung); dient auch SPOT-Trackern (Einweg-SOS/Tracking). Neue Gen2-Satelliten verbessern Abdeckung und Dienste (geplant sind begrenzte Datendienste).

Jedes Netzwerk benötigt sein eigenes spezifisches Telefon oder Gerät – Sie können z. B. kein Inmarsat-Telefon im Iridium-Netzwerk verwenden usw. Ihre Wahl hängt davon ab, wo Sie den Service benötigen und was Ihre Prioritäten sind (globale Reichweite vs. Kosten vs. Datenrate).

Welches Satellitennetzwerk ist das beste für mich – Iridium vs. Inmarsat vs. andere?

Es gibt keine Einheitslösung – es hängt von Ihren Bedürfnissen ab:

  • Wenn Sie überall Abdeckung benötigen (einschließlich Pole oder abgelegene Ozeane): Nehmen Sie Iridium. Es ist der einzige Anbieter mit Satelliten, die wirklich jeden Ort der Erde abdecken. Beispiele: Polarexpeditionen, Weltumsegelungen oder ein einziges Gerät für globale Reisen auf jeden Kontinent.
  • Wenn Sie überwiegend außerhalb der Polarregion arbeiten und zuverlässigen Service wollen: Inmarsat ist eine ausgezeichnete Wahl. Es bietet sehr stabile Verbindungen im Abdeckungsbereich, und das IsatPhone 2 wird wegen Gesprächsqualität und Akkulaufzeit geschätzt. Für maritime Nutzer, die nicht in Polnähe sind, ist Inmarsat sehr beliebt (Standard für Seenotkommunikation). Auch die Gesprächspakete von Inmarsat können günstig sein, wenn man keine Polabdeckung braucht.
  • Wenn Sie aufs Budget achten und Ihre Region im Thuraya-Gebiet liegt: Thuraya kann Kosten sparen. Das Thuraya XT-LITE etwa ist deutlich günstiger als ein Iridium-Telefon, und manche Thuraya-Tarife bieten niedrigere Minutenpreise. Ideal für Nutzer in Afrika, Nahost, Europa und Asien. Aber Achtung: Es funktioniert nicht in Amerika, ist also nicht für Weltreisende geeignet – es ist regionsspezifisch.
  • Wenn Sie in Nordamerika sind und eine günstige Lösung für gelegentliche Nutzung suchen: Globalstar könnte ausreichen. Beispielsweise greifen Wanderer oder Jäger in den USA/Kanada oft zu Globalstar, wenn sie nur aus der Wildnis nach Hause telefonieren wollen. Telefone und Tarife sind häufig subventioniert (mit Vertrag bekommt man ein Globalstar-Telefon teils für ein paar hundert Dollar). Die Sprachqualität ist sehr gut, solange Abdeckung besteht. Aber beachten Sie die Abdeckungslimits – z.B. wäre es nichts für eine Atlantiküberquerung oder den Amazonas.
  • Wenn Sie Daten oder Breitband benötigen: Keines der Handheld-Satellitentelefone bietet Highspeed-Daten – dafür brauchen Sie ein größeres Terminal. Inmarsats BGAN oder der neue Dienst Iridium Certus liefern mehrere hundert kbit/s bis sogar einige Mbit/s (mit laptopgroßen oder fahrzeugmontierten Einheiten), aber das sind keine Hosentaschentelefone. Thuraya bietet mit SatSleeve und Hotspot für Smartphones etwa ~60 kbit/s bzw. 384 kbit/s. Wenn Daten Priorität haben (z. B. für große Dateien, schnelles Internet), sollten Sie diese Spezialgeräte statt eines klassischen Sat-Handgeräts in Betracht ziehen. Für reine E-Mail-/WhatsApp-Kommunikation reicht meist auch ein simples Satphone, wenn auch langsam.

Zusammengefasst: Iridium = ultimative AbdeckungInmarsat = solide nahezu globale Abdeckung mit guten DienstenThuraya = günstige RegionaloptionGlobalstar = günstig, aber Abdeckung prüfen. Viele Profis nutzen tatsächlich mehrere Geräte (z. B. ein Iridium-Telefon plus ein Inmarsat-Breitbandgerät), um diese Stärken zu kombinieren. Für Einsteiger gilt: wichten Sie zuerst, wo Sie es nutzen wollen, und wählen Sie das Netzwerk, das diese Region abdeckt.

Funktioniert ein Satellitentelefon in Gebäuden, unterirdisch oder im Fahrzeug?

Allein nicht. Satellitentelefone benötigen Sichtverbindung zum Satelliten und funktionieren daher in der Regel nicht in Innenräumen, unter der Erde oder selbst in einem geschlossenen Fahrzeug wie einem Auto – es sei denn, sie erhalten Unterstützung. Hier einige Details:

  • Innenräume: Wenn Sie versuchen, mit einem Hand-Satellitentelefon tief im Gebäudeinneren zu telefonieren, werden Sie kein Signal bekommen. Manchmal erhält man schwaches Signal in Fensternähe oder im oberen Stock mit dünnem Dach, aber Verlass ist darauf nicht. Standard ist: rausgehen! Es gibt allerdings Lösungen: Viele Satphones besitzen Anschlussmöglichkeiten für externe Antennen. Man kann eine kleine Antenne aufs Dach oder nach draußen ans Fenster montieren und per Kabel ein Dock oder direkt das Gerät anschließen. Zubehörhersteller wie ASE und Beam bieten Docking-Kits an, die ein Satphone zum „Festnetztelefon“ machen, das innen mit Außenantenne nutzbar ist – auf Booten Standard (Antenne am Mast, Telefon in der Kajüte) oder im Feldbüro. Zusätzlich gibt es Geräte wie das Thuraya SatSleeve Hotspot oder Iridium GO, die einen kabellosen Satelliten-Hotspot erzeugen – Sie stellen das Gerät (mit Antenne) ins Freie oder aufs Dach und verbinden dann Ihr Smartphone per WLAN aus dem Inneren. Mit dem passenden Setup kann man also auch drinnen Satellitenkommunikation nutzen – aber nicht ohne Zusatzhardware.
  • Unterirdisch oder Unterwasser: Nein – in einer Höhle, einem Stollen, U-Bahn-Tunnel etc. funktioniert ein Hand-Satphone gar nicht (kein Blick zum Himmel). Ohne nach oben geführte Kabelantennen gibt es keine Chance. Unter Wasser ist es ohnehin unmöglich (Funksignale dringen schlecht ins Wasser, und es fehlt der Himmel). Für Kommunikationssysteme in U-Booten werden andere Technologien genutzt – keine Satphones.
  • Im Fahrzeug: Im Auto oder Flugzeug blockiert meist die Metallkarosserie die Satellitensignale. Im Auto besteht geringe Chance durch Fenster oder bei Cabrios mit offenem Dach – in der Regel braucht man aber eine Außenantenne. Viele Satphone-Nutzer nehmen Magnetfuß-Antennen aufs Autodach, die per Kabel mit einer Dockingstation oder dem Telefon direkt satcomglobal.com verbunden werden. So ist Nutzung während der Fahrt möglich – z. B. mit einer Halterung am Armaturenbrett und Antenne auf dem Dach (wie bei GPS). Auf Booten wird analog außen (Mast) montiert, um Dauerbetrieb zu sichern.
  • Flugzeuge: Die Nutzung eines Hand-Satphones in Passagierflugzeugen ist untersagt (außerdem gäbe es durch den Metallrumpf kein Signal). Flugzeuge verfügen über eigene Kommunikationssysteme. Einige Privatmaschinen haben ein Iridium-Telefon mit Externantenne – das geht mit speziellen Sets. Der normale Passagier kann im Flug aber kein Satphone nutzen. (Und Achtung: Manche Airlines werten sie als Gefahrgut, wenn ein Gerät mit Lithiumakku im eingecheckten Gepäck mitfliegt – bitte Airline-Bestimmungen vor Reisen prüfen!)

Die Faustregel lautet also: Satphones brauchen freien Himmel. Für Gebrauch in Räumen oder Fahrzeugen sollten Sie in eine Außenantenne oder ein Repeater-System investieren. Einige Netze bieten durch Paging-Funktionen oder Anrufsignale eine leichte Hilfe – sie dringen manchmal nur soweit ein, dass Sie z. B. per Signalbenachrichtigung über einen eingehenden Anruf informiert werden, den Sie dann draußen annehmen satcomglobal.com. So hat z. B. Iridium einen Paging-Kanal, der den Nutzer drinnen über einen eingehenden Anruf informieren kann, damit Sie rausgehen satcomglobal.com. Kommuniziert werden muss aber draußen.

Beeinflussen Wetter oder Gelände das Satellitentelefon-Signal?

Gelände – ja; Wetter – normalerweise nur bei Extremwetter.

  • Gelände und Hindernisse: Alles, was die Sichtlinie blockiert, unterbricht das Satphone-Signal. Berge, Hügel, Felswände oder große Gebäude können die Verbindung zum Satelliten behindern. Bei GEO-Satelliten (Inmarsat/Thuraya) reicht ein südlich (bzw. nördlich auf der Südhalbkugel) gelegener Berg oder Wolkenkratzer, um den festen Satelliten auszusperren. Bei LEO (Iridium/Globalstar) sind Hindernisse ebenso relevant, aber da die Satelliten wandern, erhält man eventuell Signal, wenn ein Satellit an anderer Himmelsposition steht. Dichte Wälder oder Dickicht schwächen die Verbindung merklich – Nutzer suchen oft Lichtungen oder bringen die Antenne über das Blätterdach. In Städten erzeugen Hochhäuser „Schattierungen“. Es gibt portable Repeater, die die Abdeckung geringfügig erweitern, aber große Hindernisse = kein Service.
  • Wetter: Satellitentelefonfrequenzen (L-Band, ca. 1,5–1,6 GHz) sind relativ wetterrobust. Regen, Schnee und Wolken beeinträchtigen L-Band-Signale kaum, weshalb diese Bänder verwendet werden – sie durchdringen Regen besser als Hochfrequenzsysteme. Leichtes/mittleres Wetter beeinträchtigt Gespräche meist nicht spürbar.
    Bei heftigstem Regen oder Gewitter kann es zu Signalabschwächung kommen (Rain Fade), aber selten fällt das Gespräch ganz aus, meist gibt es höchstens etwas Knistern oder leichte Qualitätsminderung.
    In starkem Unwetter oder wenn das Telefon durchnässt ist, kann die Antenne verstimmt werden. Viele nutzen Satphones jedoch selbst in Hurrikanen und Schneestürmen erfolgreich – wichtiger ist oft, das Gerät vor Wasser zu schützen.
    Wolken, Nebel, Schnee haben praktisch keinen Effekt auf L-Band.
  • Sonnenaktivität: Ein seltenes Problem – Sonnenstürme oder geomagnetische Ereignisse können Satellitenfunk beeinträchtigen. Sehr selten, bei starken Ereignissen kommt es zu kurzzeitigen Beeinträchtigungen großflächig. Nutzer können wenig dagegen tun, aber das ist selten und meist von kurzer Dauer.
  • Temperatur & Umweltbedingungen: Zählt nicht zur Signalstörung, aber: Satphones sind für harte Bedingungen gebaut. Die meisten arbeiten bei -20°C bis +55°C, sind staub- und teilweise wassergeschützt. Sie funktionieren in Wüste wie Arktis (Akkulaufzeit nimmt bei Kälte ab). Viele sind robust, z. B. das Iridium Extreme 9575 ist Militärstandard-robust und IP65-klassifiziert (staubdicht, wasserstrahlfest). Das Wetter zerstört das Telefon also normalerweise auch nicht.

Fazit: Gelände ist meist das größte Problem fürs Satphone – nicht das Wetter. Suchen Sie bei schwierigem Gelände eine hohe, freie Stelle. Regen oder Schnee sind kein Problem – schützen Sie nur das Gerät, wenn es nicht vollkommen wasserdicht ist. Und wenn ein Berg/Gebäude im Weg steht: Position wechseln oder bei LEO-Systemen auf einen besseren Satellitenwinkel warten.

Benutzung eines Satellitentelefons: Bedienung und Funktionen

Wie führe ich einen Anruf mit einem Satellitentelefon durch?

Die Nutzung eines Satellitentelefons ist ähnlich wie die eines Mobiltelefons, mit einigen zusätzlichen Schritten zu beachten:

  1. Gehen Sie ins Freie und fahren Sie die Antenne aus: Stellen Sie sicher, dass Sie freie Sicht zum Himmel haben. Ziehen oder klappen Sie die Antenne Ihres Telefons vollständig heraus oder auf (je nach Modell). Satellitentelefone werden erst im Netzwerk registriert, wenn die Antenne ausgefahren ist und sie Sichtkontakt zum Satelliten haben. Viele Telefone zeigen die Signalstärke an, sodass Sie das Telefon ausrichten können. Bei GEO-Satelliten (Inmarsat/Thuraya) müssen Sie eventuell das Telefon drehen oder kippen, bis eine Verbindung hergestellt wird (das Telefon gibt dann meist Signaltöne oder Balken aus). Bei Iridium/Globalstar reicht es meist, wenn Sie das Telefon mit senkrechter Antenne draußen halten, während die Satelliten vorbeifliegen.
  2. Warten Sie auf die Registrierung: Schalten Sie das Telefon ein und warten Sie, bis es das Satellitennetzwerk gefunden hat. Das kann einige Sekunden bis ein bis zwei Minuten dauern. Im Display erscheint dann zum Beispiel „Registriert“ oder der Name des Netzwerks. Erst wenn das Telefon registriert ist, können Sie Anrufe tätigen und empfangen. Wenn es nicht verbindet, müssen Sie eventuell Ihren Standort verändern oder prüfen, ob die SIM-Karte aktiv ist.
  3. Nummer wählen: Satellitentelefone verwenden das internationale Wählformat. Jedes Satellitentelefon hat quasi eine internationale Nummer. Für einen Anruf müssen Sie meist „+“ (oder die internationale Vorwahl) wählen, dann die Landesvorwahl und die Rufnummer, wie Sie es von einem internationalen Anruf mit dem Handy kennen. Beispiel: Um eine US-Nummer (555-1234 mit Vorwahl 212) zu erreichen, wählen Sie +1 212 555 1234. Bei einer UK-Nummer +44 … usw. Wenn Sie ein anderes Satellitentelefon anrufen, wählen Sie dessen spezielle Landesvorwahl (siehe dazu die nächste Frage & Antwort zur Nummerierung von Satellitentelefonen).
    • Manche Satellitennetze bieten Abkürzungen: z. B. bei Iridium können Sie stattdessen auch 00 plus Landesvorwahl und Rufnummer wählen (00 ist die internationale Vorwahl). Aber mit „+“ funktioniert es immer, wenn das Telefon diese Taste hat.
    • Drücken Sie die grüne „Senden“- oder Anruftaste (wie beim Handy), um das Gespräch zu starten.
  4. Sprechen und zuhören – mit kleiner Pause: Nach dem Verbindungsaufbau kann es zu etwa einer halben Sekunde Verzögerung kommen. Es hilft, „over“ zu sagen oder kurz zu pausieren, damit man sich nicht ins Wort fällt – insbesondere bei GEO-Systemen.
  5. Beenden Sie das Gespräch: Drücken Sie zum Auflegen wie gewohnt die rote Taste.

Tipps: Halten Sie die Antenne während des Gesprächs nach oben (manche Telefone haben einen Signalbalken – wenn dieser schwankt, Antenne neu ausrichten). Halten Sie die Antenne möglichst frei und blockieren Sie sie nicht mit der Hand. Da die Antenne sehr richtungsabhängig ist, nutzen viele eine Freisprecheinrichtung, um das Telefon optimal zu positionieren, während sie sprechen. Bleiben Sie, wenn möglich, stationär, um das Signal nicht zu verlieren – vor allem bei GEO-Satelliten, wo schon kleine Bewegungen das Signal verschlechtern können. Sollte ein Anruf abbrechen, einfach erneut probieren – das kann vorkommen, wenn z. B. bei LEO-Netzen der Satellit die Reichweite verlässt. Zwar findet ein Handover von einem Satelliten zum anderen statt, aber manchmal wird das Gespräch dabei unterbrochen, besonders wenn das Sichtfeld kurz blockiert war.

Im Grunde ist das Wählen und Telefonieren mit einem Satellitentelefon nicht schwer – es erinnert an ältere Handys. Der wichtigste Unterschied ist die Verbindung zum Satelliten sowie das internationale Wahlformat.

Wie sende ich eine Textnachricht (SMS) mit einem Satellitentelefon?

Das Verschicken einer SMS mit einem Satellitentelefon ähnelt der Nutzung am Handy, allerdings ist die Bedienoberfläche meist einfacher gehalten (kein WhatsApp oder iMessage – nur klassische SMS):

  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Telefon im Netz registriert ist (also Telefon an, Antenne oben, im Freien).
  • Öffnen Sie das Nachrichten-Menü (üblicherweise „Nachrichten“ oder ein Umschlag-Symbol). Wählen Sie „Neue Nachricht“ oder „SMS erstellen“.
  • Sie werden aufgefordert, die Zielnummer einzugeben. Wichtig: Meist müssen Sie auch hier die Nummer im internationalen Format eingeben (mit +Landesvorwahl), selbst bei lokalen Mobilnummern. Also z. B. +61… für Australien oder +254… für Kenia usw. Wenn Sie eine Nachricht an ein anderes Satellitentelefon senden möchten, geben Sie dessen vollständige Satellitennummer einschließlich des speziellen Vorwahl-Präfix ein.
  • Schreiben Sie die Nachricht. Satellitentelefone bieten meist altes T9-Tippen mit der Zifferntastatur (außer Sie haben ein Modell mit vollständiger Tastatur oder Touchscreen). Fassen Sie sich kurz – es gelten die üblichen SMS-Zeichenbegrenzungen (160 Zeichen). Manche Netze erlauben längere, zusammengefügte Nachrichten, aber es empfiehlt sich, kurze Nachrichten zu senden, da längere Textmitteilungen wegen schwankendem Signal unter Umständen nicht durchkommen.
  • Senden Sie die Nachricht ab und warten Sie auf die Bestätigung. Über den Satelliten kann das Versenden einer SMS etwas länger dauern als auf einem Handy. Sie sehen eventuell einen Fortschrittsbalken oder die Nachricht wechselt nach wenigen Sekunden von „Postausgang“ zu „Gesendet“, sobald sie erfolgreich versendet wurde. Wenn Sie sich bewegen oder das Signal während des Sendevorgangs verlieren, kann der Versand fehlschlagen oder sich verzögern. Normalerweise wiederholt das Telefon den Sendeversuch einige Male, falls es nicht sofort klappt.

Satelliten-SMS können an normale Handys oder an E-Mail-Adressen gesendet werden (bei manchen Geräten können Sie z. B. statt einer Rufnummer auch eine Mailadresse eingeben). Wenn Sie eine SMS vom Satellitennetz an ein Handy schicken, sieht der Empfänger eine spezielle Nummer (meist eine ungewöhnliche internationale Vorwahl). Der Empfänger kann in der Regel einfach mit „Antworten“ antworten, allerdings zahlt er dafür internationale SMS-Gebühren, da er auf eine Satelliten-/Internationale Nummer textet.

Kosten: Texte im Satellitennetz sind günstiger als Sprachanrufe, aber nicht kostenfrei – meist etwa $0,50 bis $1 pro Nachricht bei vielen Anbietern (manche Tarife enthalten eine Anzahl kostenloser SMS). Bei speziellen Tarifen (z. B. manchen Iridium-Paketen) sind SMS schon ab etwa 0,10 $ möglich, aber wenn man nach Verbrauch zahlt, rechnet man besser mit etwa $0,50 pro Nachricht.

Ein Vorteil: Eingehende SMS auf das Satellitentelefon sind oft kostenlos für den Benutzer (Sie zahlen das Versenden, aber nicht das Empfangen). Manche Anbieter bieten sogar ein Webportal, über das man Ihnen kostenlos oder sehr günstig eine Kurznachricht aufs Satellitentelefon schicken kann. So gibt es bei Iridium ein Webformular für kostenlose 160-Zeichen-SMS an ein Iridium-Telefon, und bei Globalstar SPOT Messaging sind einige kostenlose eingehende Nachrichten möglich.

Haben Satellitentelefone Internet- oder Datenfunktionen?

Ja, aber sehr eingeschränkt im Vergleich zu Smartphones. Alle modernen Satellitentelefone bieten zumindest eingeschränkte Datenübertragung, doch die Geschwindigkeiten sind sehr niedrig und die Nutzung ist teuer. Das können Sie erwarten:

  • Modemverbindung (Dial-up Data): Klassische Satellitentelefone (Iridium 9555/9575, Inmarsat IsatPhone) verfügen über einen leitungsvermittelten Datenmodus – im Prinzip wie ein analoges Modem über Satellit, mit lediglich 2,4 kbit/s (Iridium) oder etwa 20 kbit/s (Inmarsat). Das ist heutzutage extrem langsam und eignet sich nur für reine Text-E-Mails oder sehr einfache Datenübertragungen. Das Inmarsat IsatPhone 2 kann z. B. Kurz-E-Mails oder GPS-Positionsmeldungen über diesen Datenweg versenden. Iridium-Telefone lassen sich über USB mit dem Laptop verbinden und mit spezieller Software können Sie E-Mails versenden oder einfachste Web-Texte laden. Bilder oder Medien sind nicht praktikabel – es geht um reine Textkommunikation.
  • SMS-zu-E-Mail und kurze Datenübertragung: Manche Telefone erlauben das Versenden kurzer E-Mails als SMS oder haben eine eingebaute GPS-Funktion zum Versenden der Position. Das sind keine breitbandigen Features, aber sehr hilfreich (z. B. „Standort senden“, wobei Ihre GPS-Position per Text oder E-Mail übertragen wird). Hierfür werden nur kleinste Datenpakete genutzt.
  • Erweiterte Datenzubehörgeräte: Es gibt Zubehör, das die Möglichkeiten erweitert:
    • Thuraya SatSleeve+ – eine Hülle für Smartphones (iPhone/Android), die Ihr Smartphone im Prinzip in ein Satellitentelefon für Sprache, SMS und einfache Daten wandelt. Sie bietet Datenraten von etwa 60 kbit/s – ausreichend für Messenger-Apps, eingeschränkte Social-Media-Nutzung oder einfaches Surfen. Das ist immer noch langsam (etwa ein Zehntel von 3G), aber deutlich besser als 2,4 kbit/s. Für Handgeräte eines der fortschrittlichsten Daten-Features.
    • Satelliten-Wi-Fi-Hotspots: Beispielsweise das Inmarsat IsatHub (Wideye iSavi) ist ein tragbarer Hotspot: Sie tragen ein kleines Terminal (etwa iPad-Größe) mit, das eine Verbindung zu Inmarsat herstellt und ein WLAN für Ihre Geräte erzeugt. Bis zu 384 kbit/s im Download sind möglich, das entspricht etwa frühem 3G und reicht für E-Mails mit Anhang, Übertragung kleiner Bilder oder einfaches Websurfen. Iridiums GO! funktioniert ebenso, allerdings bietet Iridium GO nur ca. 2,4 kbit/s im Dauerbetrieb, kann aber komprimierte Datenpakete bündeln, wodurch praktisch bis zu 20 kbit/s möglich werden. Damit lassen sich spezielle E-Mail-Apps oder Kompressionsbrowser auf Ihrem Smartphone oder Laptop nutzen, um die geringe Bandbreite optimal zu verwenden.
    • BGAN-/Certus-Terminals: Nicht mehr Handgeräte, aber der Vollständigkeit halber – Inmarsat BGAN-Terminals und Iridiums neue Certus-Terminals liefern einige hundert kbit/s bis zu mehreren Mbit/s (z. B. Iridium Certus auf dem größten Gerät ~700 kbit/s, BGAN HDR ~800 kbit/s). Das sind etwa Laptop- oder Kofferequipment, oft im Medienbereich für Liveuplinks eingesetzt. Für das klassische „Satellitentelefon“ ist das schon zu groß, zeigt aber, was im Satellitendatennetz heute möglich ist.

Kurz gesagt: Handgehaltene Satellitentelefone eignen sich nicht für umfangreiche Internetnutzung. Sie sind gemacht für Nachrichtenübermittlung und Koordination im Notfall. Wenn Sie versuchen, auf einem Laptop mit Sat-Telefon-Anbindung ohne Kompression eine Webseite zu laden, kann dies Minuten dauern (und in den Datenkosten sehr teuer werden). Mit spezieller E-Mail-Software oder Kompressionsbrowsern sind aber wichtige Aufgaben machbar. Viele Nutzer kombinieren ein Sat-Telefon mit Diensten wie UUPlus oder OneMail, die E-Mails stark komprimieren und effizient über das Satellitennetz versenden.

Die Kosten für Daten sind hoch – oft wird pro Minute oder pro Megabyte abgerechnet. Zum Beispiel kostet Datenübertragung über Iridium effektiv über 1 $ pro Minute, wobei pro Minute nur wenige Kilobyte übertragen werden! Einige neuere Dienste (wie die Prepaid-Einheiten von Inmarsat) berechnen pro Megabyte (und es können über 6 $ pro MB zusätzlich zu den Basiseinheiten sein). Daher nutzt man sie wirklich nur, wenn es notwendig ist.

Fazit: Ja, Sie können mit einem Satellitentelefon online gehen, aber Geduld ist erforderlich. Es eignet sich für Bandbreiten-arme Anwendungen wie E-Mails, Textwettervorhersagen oder Nachrichten. Wenn Sie echtes Internet benötigen (Zoom-Anrufe, Streaming, große Dateiübertragungen), brauchen Sie eine wesentlich teurere Satelliten-Breitbandlösung (wie ein Starlink-Terminal oder BGAN) anstelle eines Handheld-Satellitentelefons.

Kann ich mit einem Satellitentelefon normale Telefone anrufen – und umgekehrt?

Absolut. Satellitentelefone sind mit dem regulären Telefonnetz verbunden, sodass Sie normale Telefonnummern wählen können und Personen mit Festnetz- oder Mobiltelefonen die Satellitentelefonnummer anrufen können. Es gibt einige Dinge, die man beachten sollte:

  • Wählformat: Wenn Sie vom Satellitentelefon ein normales Telefon anrufen, wählen Sie wie bereits erwähnt „+ [Ländervorwahl] [Nummer]“. Das Satellitennetz leitet Ihren Anruf ins öffentliche Netz des Ziel-Landes weiter. Um zum Beispiel eine New Yorker Festnetznummer vom Satphone zu erreichen, wählen Sie +1 212 xxx xxxx. Für die angerufene Person erscheint es als eingehender Auslandsanruf (mit Ihrer Satellitentelefonnummer als Anruferkennung).
  • Anrufen eines Satellitentelefons: Jedem Satellitenhandy wird eine Telefonnummer zugewiesen, oft mit einer speziellen Ländervorwahl, die keinem einzelnen Staat zugeordnet ist. Beispielsweise beginnen Iridium-Nummern mit +8816 oder +8817 (Vorwahl 881 ist für das „Global Mobile Satellite System“ reserviert). Inmarsat-Nummern fangen meist mit +870 an (Inmarsat verwendet die Vorwahl 870 weltweit). Thuraya-Nummern nutzen +88216 oder +882 (auch spezielle Satellitenvorwahlen). Globalstar vergibt in vielen Fällen Nummern innerhalb eines Landes (z.B. könnte ein US-Globalstar-Telefon eine +1-Nummer bekommen) oder benutzt +8818/8819 für einige Dienste. Oft lassen sich Globalstar-Anrufe über lokale Nummern routen. Aus Sicht des Anrufers ist das Anrufen eines Satphones genauso wie das Wählen einer internationalen Nummer: Man wählt die internationale Vorwahl und dann die komplette Satphone-Nummer. Beispielsweise wählt jemand aus den USA für ein Iridium-Telefon 011 8816 XXX XXXX.
  • Kosten für Anrufe zu Satellitentelefonen: Hier kommt das Häkchen: Anrufe auf ein Satphone können von normalen Telefonen aus sehr teuer sein – je nach Anbieter. Die Tarife sind oft nicht in normalen Handy- oder Festnetzpaketen enthalten. Es ist nicht unüblich, dass Mobilfunkanbieter 5 bis 10 US-Dollar pro Minute (oder mehr) für einen Anruf zu einer Iridium- oder Thuraya-Nummer verlangen. Die Person mit dem Satphone zahlt für eingehende Anrufe üblicherweise nichts (sie hat schon viel für den Dienst bezahlt), also trägt der Anrufer die Kosten. Aufgrund dieser hohen Preise bieten einige Satellitennetze Alternativen an, wie Zweistufiges Wählen oder die Zuweisung einer lokalen Nummer:
    • Zweistufiges Wählen (bei Iridium): Der Anrufer wählt zunächst eine spezielle lokale Nummer (bei Iridium eine Nummer in Arizona, USA). Dann folgt eine Ansage, bei der die Iridium-Nummer eingegeben wird und das System verbindet den Anruf. Der Anrufer zahlt einen normalen Anruf nach Arizona, und der Satphone-Nutzer wird für die Weiterleitung belastet (insgesamt oft günstiger).
    • Lokale Zugangsnummern: Einige Anbieter können dem Satphone eine lokale Telefonnummer (gegen Gebühr) in einem bestimmten Land zuweisen, die auf das Satphone weiterleitet. Zum Beispiel eine UK +44- oder US +1-Nummer, die auf das Satphone verweist – so wird es für Freunde/Familie günstiger, Sie zu erreichen (sie zahlen Inlands- oder übliche Auslandstarife, Sie zahlen eine Gebühr pro Minute für die Weiterleitung).

Zusammengefasst: Ja, man kann problemlos zwischen Satphones und normalen Telefonen telefonieren, man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass es wie ein Auslandsgespräch behandelt wird. Der Satphone-Nutzer wählt ganz normal raus (+Ländervorwahlen verwenden), und jeder, der ihn erreichen will, braucht die globale Satphone-Nummer und muss mit hohen Gebühren rechnen, sofern kein „Trick“ genutzt wird.

Haben Satellitentelefone eigene Telefonnummern oder SIM-Karten?

Ja, Satellitentelefone bekommen eigene Telefonnummern und verwenden (meistens) SIM-Karten, vergleichbar mit Mobiltelefonen:

  • Telefonnummern: Wie besprochen, haben Satphone-Nummern oft spezielle, für Satellitendienste reservierte Ländervorwahlen. Zum Beispiel:
    • Iridium: Nummern liegen im Bereich +881 6 und +881 7. Das gehört zur „881“-Vorwahl für globale Satelliten. Haben Sie ein Iridium-Gerät, sieht Ihre Nummer z.B. so aus: +8816 325 XXXXX.
    • Inmarsat: Verwendet für alle Dienste die +870-Vorwahl (früher gab es mehrere Vorwahlen für verschiedene Ozeanregionen, jetzt sind alle auf +870 konsolidiert). Eine Inmarsat-Nummer könnte z.B. +870 773XXXXX sein.
    • Thuraya: Nutzt Teile des +882- und +88216-Raums (weitere internationale Satellitencodes).
    • Globalstar: Globalstar funktioniert etwas anders – in vielen Regionen ist der Dienst in örtliche Telekom-Systeme integriert, sodass Sie eine „normale“ Nummer erhalten können. Ein Globalstar-Satphone in den USA könnte z.B. eine +1-Vorwahl besitzen, was es für US-Anrufer günstiger/einfacher macht (der Anruf geht über ein terrestrisches Gateway ins Satellitennetz). In anderen Regionen werden lokale Nummern oder +881 verwendet. Bitte beim Anbieter nachfragen; Globalstar wirbt in Amerika oft damit, dass deren Telefone lokale Nummern haben.
    • Weitere Systeme: Bei neueren Geräten (z.B. Satelliten-Messengern) wird manchmal eine Nummer oder einfach nur ein Account vergeben (zum Beispiel haben Garmin inReach Geräte keine direkt anwählbare Telefonnummer für Sprache – sie nutzen E-Mail/SMS-Relais für Texte).

Also ja, ein Satphone hat eine eindeutige Telefonnummer, die Sie an Personen weitergeben, die Sie erreichen sollen. Es ist wichtig, dass diese Menschen wissen, dass sie Sie über ein Auslandsgespräch erreichen (siehe oben zu den Kosten).

  • SIM-Karten: Die meisten Satellitentelefone verwenden eine SIM-Karte, sehr ähnlich wie GSM-Handys. Iridium, Inmarsat, Thuraya – alle nutzen SIM-Karten, die Sie ins Gerät einsetzen. Die SIM ist Ihrem Tarif zugeordnet (Prepaid-Guthaben oder Vertrag) und Ihrer Telefonnummer. Sie können eine SIM oft von einem zum nächsten Gerät innerhalb eines Netzes tauschen (ein Gerät aktiv zur Zeit). Das heißt auch: Wenn Sie ein Satphone mieten oder leihen, bestimmt die SIM den Service/des Tarifs. Manche Anbieter erlauben Multi-Netzwerk-SIMs (selten); normalerweise bindet man sich aber an ein Netz pro SIM. Auch Globalstar nutzt spezielle SIM-Lösungen. Einzige größere Ausnahme waren historisch alte Festnetz-Inmarsat-Modelle – alle aktuellen Handhelds sind aber SIM-basiert.
    • Wenn Sie ein Telefon kaufen, benötigen Sie dazu eine SIM sowie einen geeigneten Tarif. Beim Kauf über Anbieter wird die SIM meist mitgeliefert, ansonsten separat. Erst die Aktivierung der SIM gibt Ihnen Nummer und Dienst frei.
    • Prepaid-SIMs: Viele Nutzer bevorzugen Prepaid-SIM-Karten – sie laden Einheiten (Minuten/Nachrichten) auf, die eine gewisse Zeit gültig sind. Jede SIM besitzt ihre eigene Nummer und ein Ablaufdatum, sofern nicht wieder aufgeladen.

Kurz gesagt ist ein Satphone vergleichbar mit einem entsperrten GSM-Handy: Nummer und Dienst laufen über die SIM. Ist die SIM nicht aktiv, kann sich das Telefon nicht verbinden (auch Notrufe wie 911 gehen meist nicht – dazu mehr unten). Das heißt: Die SIM/den Tarif aktiv zu halten ist entscheidend.

Sind Satellitentelefone einfach zu bedienen?

Überraschenderweise ja – die Bedienung eines einfachen Satellitentelefons ist nicht schwieriger als bei einem Handy der 1990er. Das Design ist meist bewusst simpel gehalten, mit Fokus auf Telefonie und SMS. Wer ein Nokia- oder Motorola-Handy aus den 90ern bedienen konnte, kann auch ein Satphone bedienen. Hinweise zur Bedienung:

  • Benutzeroberfläche: Die meisten Satphones haben ein simples, menügeführtes Interface, meist mit monochromem oder einfachem Farbdisplay. Sie bieten eine physische Tastatur. Über das Menü gelangen Sie zu Kontakten, Nachrichten, Anruflisten etc. Das Bedienkonzept orientiert sich meist stark an normalen Mobiltelefonen, ergänzt um einige Sat-Spezifische Anzeigen zur Signalstärke. Moderne Geräte wie das Thuraya X5-Touch sind sogar Android-Touchscreen-Geräte (und so einfach wie ein Smartphone – aber hochpreisig). Die gängigen Modelle (Iridium 9555/9575, Inmarsat IsatPhone) haben unkomplizierte Menüs und große Tasten.
  • Sprache und Display: Sie unterstützen mehrere Sprachen (Englisch, Spanisch, Französisch, Arabisch, Chinesisch etc., da sie weltweit verkauft werden). Die Bildschirme sind meist für Außeneinsatz konzipiert (transreflektive Displays für Sonnenlichtablesbarkeit). Tastenfelder sind großzügig und meist so gestaltet, dass man sie auch mit Handschuhen bedienen kann (wichtig für kalte Klimazonen). Diese Details machen sie auch unter extremen Bedingungen benutzerfreundlich.
  • Anrufe & SMS: Wie beschrieben, ist das Tätigen von Anrufen fast wie bei einem normalen Handy – abgesehen davon, dass Sie halt Empfang haben müssen. Sobald verbunden, läuft alles wie gewohnt: Lautsprecher/Mikrofon wie bei jedem Telefon (teilweise mit Freisprecheinrichtungen). Das Senden einer SMS ist ggf. etwas umständlicher wegen T9-Text (wer noch sms auf alten Handys getippt hat, kennt das System).
  • Robustheit: Satphones sind gebaut, um einiges einzustecken. Sie können sie im Regen, Staub usw. verwenden. Sie sind darauf ausgelegt, Stürze zu überstehen und in Hitze oder Kälte zu funktionieren. Dadurch müssen Sie beim Einsatz keine Sorge haben, dass ein Regenschauer das Gerät zerstört – Sie können sich auf das Telefonat konzentrieren. Viele Modelle sind wasser- und staubresistent (manche sogar kurzzeitig 1m wasserdicht). Das entspannt in der rauen Praxis.

Zusammengefasst: Die meisten Menschen können ein Satellitentelefon mit minimaler Einweisung nutzen. Wichtigste Merkpunkte sind: Immer die Antenne ausziehen, die richtige Richtung bei GEO-Satelliten einhalten, im internationalen Format (+Ländervorwahl) wählen und etwas Geduld beim Aufbau der Verbindung haben. Hat man dies verinnerlicht, funktioniert es wie ein normales Handy. Fast alle Anbieter legen eine Schnellstart-Anleitung bei, die diese Besonderheiten auf 1–2 Seiten erklärt – oft kann man auch eine kostenlose Testnummer anrufen (z.B. bietet Iridium das an), um die Funktionsfähigkeit zu prüfen. Sie müssen also kein Technikprofi sein, um ein Satphone zu bedienen!

Welche besonderen Funktionen haben Satellitentelefone (z. B. SOS-Taste, GPS)?

Viele Satellitentelefone verfügen über einige zusätzliche Funktionen über das Telefonieren und das Versenden von SMS hinaus, insbesondere mit Fokus auf Sicherheit und den Einsatz im Freien:

  • SOS-/Notfalltaste: Viele Satphones besitzen eine programmierbare Notruftaste. Zum Beispiel verfügen das Iridium Extreme (9575) und das Inmarsat IsatPhone 2 beide über eine SOS-Taste, die man im Notfall gedrückt halten kann. Diese Taste kann so eingestellt werden, dass sie entweder eine vordefinierte Nummer anruft (wie eine Rettungsleitstelle oder einen Teamleiter etc.) und/oder eine automatische Notfall-SMS mit Ihrem Standort an ausgewählte Kontakte sendet. Beim Iridium Extreme kann das Drücken der SOS-Taste auch einen Tracking-Modus aktivieren, sodass Helfer Ihre Standort-Updates sehen können. Diese Funktion ist unschätzbar wertvoll, wenn man z. B. verletzt ist und keine Zeit zum Telefonieren hat – man kann die SOS-Taste drücken und weiß, dass Hilfe mit den letzten bekannten GPS-Koordinaten alarmiert wird. Einige Dienste arbeiten beim Auslösen mit GEOS oder anderen Notfall-Koordinationszentralen zusammen (für die Überwachung ist u. U. ein Abonnement erforderlich).
  • GPS-Empfänger: Praktisch alle modernen Satellitentelefone haben einen eingebauten GPS-Empfänger. Das ermöglicht dem Telefon nicht nur, seinen Standort zu kennen (zur Unterstützung des Netzwerks und zur Information des Nutzers), sondern auch, den Standort in Nachrichten zu integrieren. Normalerweise kann man seine Koordinaten auf dem Display anzeigen lassen, und viele Telefone erlauben es, den GPS-Standort per SMS zu versenden (etwa „Hier bin ich: Breite/Länge“). Das ist nützlich zur Navigation und bei der Notfallortung. Wenn Sie zum Beispiel um Hilfe rufen, können Sie die Koordinaten direkt vom Handy an die Retter durchgeben. Das GPS kann bei einigen Modellen auch für Basis-Wegpunkte oder den Kompass genutzt werden, ist aber kein vollwertiges Karten-GPS-Gerät.
  • Tracking- und SOS-Dienste: Einige Satphones und zugehörige Geräte unterstützen ein fortlaufendes Tracking. Sie können z. B. ein Iridium Extreme so einstellen, dass es in regelmäßigen Abständen Standortdaten an ein Portal sendet (wird bei Expeditionen genutzt, damit Freunde/Familie Fortschritt verfolgen können). Meist benötigt man hierfür eine entsprechende Tarifoption oder externe App – viele wissen nicht, dass Satphones das können.
  • Robustes Design: Wie erwähnt sind sie typischerweise robust – viele erfüllen den Standard MIL-STD-810G (Schock, Vibration, Feuchtigkeit etc.) sowie IP65+ für Staub/Wasser. Das Iridium Extreme 9575 gilt als militärtauglich robust. Dies ist zwar keine umschaltbare „Funktion“, aber ein starkes Verkaufsargument – es übersteht Dinge, bei denen ein normales Handy kaputtgehen würde.
  • Lange Standby-Zeit: Satphones haben oft eine sehr gute Standby-Zeit (da sie in abgelegenen Regionen eingeschaltet auf einen Anruf warten). Das IsatPhone 2 kommt beispielsweise auf bis zu 160 Stunden (fast eine Woche) Standby. Das ist für sich schon eine wertvolle Funktion – man kann das Handy tagelang eingeschaltet lassen und ist für eingehende Anrufe oder SOS bereit. Die Gesprächszeit liegt meist bei mehreren Stunden (4–8 Stunden, je nach Modell). Sie kommen oft mit Hochleistungs-Akkus und manchmal optionalen Solarladegeräten für den Expeditionsgebrauch.
  • Privatsphäre / Verschlüsselung: Nicht direkt sichtbar für den Nutzer, aber Satellitenanrufe sind standardmäßig über Funk verschlüsselt. Das ist in den meisten Netzwerken Standard, um Gelegenheitsmitschnitte zu verhindern. (Hinweis: Das garantiert keine absolute Privatsphäre – entschlossene Angreifer oder staatliche Stellen können mit spezieller Technik eventuell abhören, aber generell ist es für den Normalgebrauch sicher. Spezialisierte, vollständig Ende-zu-Ende-verschlüsselte Satphones gibt es für Regierungen, das ist aber extrem nischig.) Der normale Nutzer profitiert davon, dass Satphone-Kommunikation nicht so einfach von Hobbyisten abgehört werden kann.
  • Weitere Tools: Einige Satphones bieten Basis-Werkzeuge wie Wecker, Kalender, Taschenrechner – typische Standardfunktionen. Sonst gibt es meist keine besonderen Extras (außer bei Hybrid-Smartphone-Satellite-Geräten wie dem Thuraya X5-Touch mit vollem Android).

Insgesamt sind Satellitentelefone bei den Funktionen im Vergleich zu modernen Smartphones eher minimalistisch, aber alle Funktionen sind auf Zuverlässigkeit und Sicherheit ausgerichtet. Die SOS-Notruftaste und das GPS sind die zwei wichtigsten, sie können im Ernstfall Leben retten. Wenn Sie ein Satphone führen, ist es ratsam, die SOS-Taste gleich beim Kauf mit einer Notfallnummer oder einem Rettungsdienst zu programmieren und zu testen (die meisten Telefone haben einen Testmodus für SOS, sodass Sie beim Einrichten keinen echten Alarm auslösen).

Wie lange hält der Akku eines Satellitentelefons?

Akkulaufzeit ist bei Satphones im Standby-Modus recht gut und beim Telefonieren durchschnittlich:

  • Standby-Zeit: Die meisten tragbaren Satellitentelefone geben Standby-Zeiten von etwa 30–100 Stunden oder mehr an, je nach Modell und Netz. Das Inmarsat IsatPhone 2 hat zum Beispiel eine exzellente Standby-Zeit von bis zu 160 Stunden (etwa 1 Woche), wenn es eingeschaltet auf einen Anruf wartet. Das Thuraya XT-LITE bietet etwa 80 Stunden Standby. Das Iridium Extreme 9575 liegt bei etwa 30–54 Stunden Standby, je nach Akku. Das Globalstar GSP-1700 schafft etwa 36 Stunden Standby. Diese Werte gelten bei gutem Netzempfang; wenn das Telefon ständig nach Netz sucht (z. B. drinnen ohne Empfang), entlädt sich der Akku schneller. Standby bedeutet, dass das Gerät eingeschaltet und registriert ist, aber kein Gespräch stattfindet.
  • Gesprächszeit: Das sind normalerweise 3 bis 8 Stunden Dauergespräch, abhängig von Gerät und Akku. Einige Beispiele: Iridium 9575 Extreme – ca. 4 Stunden Gespräch mit Standardakku. Iridium 9555 ähnlich ~3,5–4 Stunden. Thuraya XT-LITE – bis zu 6 Stunden Gespräch. Inmarsat IsatPhone 2 – bis zu 8 Stunden Gespräch (hat einen starken Akku). Globalstar GSP-1700 – etwa 4 Stunden Gespräch. Im Schnitt also einige Stunden Telefonie mit einer vollen Ladung. Zu bedenken: Satphone-Gespräche sind meist kurz (wegen der Kosten), sodass ein voll geladenes Gerät im Alltag mehrere Tage für gelegentliche Kurzgespräche reicht.
  • Faktoren, die den Akku beeinflussen: Die Nutzung in extremer Kälte reduziert die Akkuleistung (das Gerät im Winter nah am Körper tragen und nur zum Telefonieren kurz rausnehmen). Auch intensives GPS-Tracking oder viel Displaylicht verbrauchen mehr Energie. Zudem wird beim Einschalten und Netzsuche kurzzeitig mehr Strom benötigt. Insgesamt sind diese Akkus jedoch auf lange Standby-Zeit ausgelegt.
  • Laden: Satellitentelefone werden mit Netzteilen (AC) und oft auch Auto-Ladekabeln (DC) geliefert. Viele Expeditionsnutzer nehmen Solarlader oder Powerbanks für das Aufladen unterwegs mit. Die Telefone nutzen meist proprietäre Lithium-Ionen-Akkus, es sind auch Ersatzakkus erhältlich. Für längere Reisen abseits vom Stromnetz empfiehlt sich oft ein zweiter Akku. Z. B. kann man einen Akku im Innenfach warmhalten, während man den anderen nutzt – das ist bei Minusgraden hilfreich.
  • Lebensdauer: Lithium-Akkus verlieren über ein paar Jahre an Kapazität. Ein frischer Akku schafft vielleicht 8 Stunden Gespräch, nach ein paar Jahren eventuell nur noch 6 Stunden. Wenn Sie sich auf Ihr Satphone verlassen, sollten Sie den Akku alle paar Jahre ersetzen bzw. einen neuen kaufen, sobald die Laufzeit spürbar nachlässt.

In der Praxis kann man ein voll aufgeladenes Satphone einige Tage bis zu einer Woche eingeschaltet lassen, um Anrufe zu empfangen. Schaltet man es nur bei Bedarf ein, hält der Akku in Kalendertagen deutlich länger. Viele sparen Akku, indem sie das Telefon ausschalten und nur zu vereinbarten Zeiten zum Einchecken oder für einen Anruf einschalten (da eingehende Anrufe selten und meist terminiert sind). Muss es dauerhaft für den Notfall eingeschaltet sein, erhält man im besten Fall ein paar Tage ohne Aufladen (das IsatPhone2 ist hier mit fast 7 Tagen Standby besonders stark).

Kosten und Tarife

Wie viel kostet es, ein Satellitentelefon zu kaufen?

Satellitentelefone sind teurer als übliche Mobiltelefone, aber die Preise sind im Laufe der Jahre gesunken. Der Preis hängt von Marke/Modell ab und davon, ob man neu oder gebraucht kauft. Hier Richtwerte (in USD) für beliebte Modelle:

  • Iridium Extreme 9575: ~1.400 $ (High-End, robustes Global Phone).
  • Iridium 9555: ~1.000–1.200 $ (das etwas ältere Iridium-Modell, etwas günstiger als das Extreme).
  • Inmarsat IsatPhone 2: ~1.000 $ (oft etwa 700–1.000 $; eine Quelle nennt ca. 1.080 $. Manchmal gibt es Angebote zu günstigerem Preis).
  • Thuraya XT-LITE: ~600–800 $ (oft um die 650 $). Thurayas höherwertige Modelle (XT-Pro, X5-Touch Smartphone) sind teurer (über 1.000 $), das XT-LITE ist eine beliebte und erschwingliche Option in Thuraya-Regionen.
  • Globalstar GSP-1700: ~500 $ (mit Serviceplan). Es gibt häufig Angebote, bei denen das Telefon z. B. 499 $ kostet, wenn man einen Tarif aktiviert rfgear2go.com. Die UVP liegt einzeln meist höher (manche Seiten nennen 750 $+), aber Globalstar subventioniert das Telefon oft. Ältere oder generalüberholte Globalstar-Modelle kosten teils 300–500 $ satellitephonerental.com.
  • Garmin inReach (Satelliten-Kommunikator, kein Sprachgerät): 300–450 $ (nur als Alternative für reine Textgeräte genannt).
  • Mietoption: Sie müssen kein Gerät kaufen – Sie können Satellitentelefone auch mieten. Die Mietkosten liegen bei etwa 8–15 $ pro Tag. Zum Beispiel kostet die Miete eines Iridium-Telefons etwa 9 $ pro Tag oder 60 $ pro Woche. Für kurze Reisen (ein bis zwei Wochen) kann dies günstiger sein, als ein Gerät zu kaufen.

Preise können schwanken, und es gibt Paketangebote (bei einigen Anbietern ist ein Telefon mit Gesprächsminuten gebündelt). Auch gebrauchte Satphones sind oft am Markt – ein gebrauchtes älteres Iridium oder Thuraya bekommt man teils für einige hundert Dollar. Achten Sie jedoch darauf, dass das Gerät funktioniert und nicht als gestohlen gemeldet wurde (Satellitenanbieter können die IMEI eines gestohlenen Geräts sperren).

Denk daran, der Kauf des Telefons ist nur ein Teil – du musst auch für den Service (SIM-Karte, Gesprächsguthaben) ein Budget einplanen, was ebenfalls erheblich sein kann (unten behandelt). Die Anschaffungskosten des Geräts sind jedoch eine einmalige Ausgabe. Die Telefone sind robust und können viele Jahre halten, sodass oft die laufenden Servicekosten über die Jahre hinweg höher sind als die Hardwarekosten.

Hier ein schneller Vergleich einiger Gerätekosten und -spezifikationen:

TelefonmodellNetzwerkTypischer PreisAkkulaufzeit (Gespräch/Standby)Bemerkungen
Iridium Extreme 9575Iridium (Weltweit)~1.440 $ neu~4 Stunden Gespräch, 30 Stunden StandbyUltrarobust, SOS-Taste, globale Abdeckung.
Inmarsat IsatPhone 2Inmarsat (Weltweit außer Pole)~1.000 $~8 Stunden Gespräch, 160 Stunden StandbyHervorragender Akku, integriertes SOS/GPS, benötigt GEO-Ausrichtung.
Thuraya XT-LITEThuraya (Regional)~650 $~6 Stunden Gespräch, 80 Stunden StandbyErschwinglich, zuverlässig in EMEA/Asien-Abdeckungszone.
Globalstar GSP-1700Globalstar (Regional)~500 $ (mit Tarifangeboten) rfgear2go.com~4 Stunden Gespräch, 36 Stunden StandbyHäufig mit Vertrag subventioniert; gute Sprachqualität bei Netzabdeckung.

(Preise sind ca.-Angaben für Neugeräte; Straßenpreise können variieren. Stand: aktuelle Daten, in USD.)

Falls diese Preise hoch erscheinen: Satellitentelefone werden in deutlich geringeren Stückzahlen produziert als Handys und enthalten spezielle Technik, oft ist auch ein gewisser Infrastrukturzuschuss enthalten. Die Spitzenmodelle sind sehr robust gebaut, was die Kosten erhöht. Falls du das Gerät nur für ein einmaliges Abenteuer brauchst, kannst du auch mieten oder gebraucht kaufen, um die Kosten deutlich zu senken.

Wie viel kosten Anrufe und SMS mit einem Satellitentelefon?

Satelliten-Gesprächsguthaben ist teuer im Vergleich zu Mobilfunk. Die genauen Kosten hängen von Anbieter und Tarif ab, aber typische Zahlen sind:

  • Sprachanrufe (ausgehend): Etwa 1 bis 2 $ pro Minute in den meisten Netzen mit einem Standardtarif. Zum Beispiel verlangen Iridium-Tarife oft rund 1,00 bis 1,50 $ pro ausgehender Minute (bei Bundles oder Postpaid-Abos evtl. etwas weniger). Inmarsat ist ähnlich oder geringfügig günstiger (~0,80 bis 1,50 $/Min., je nach Tarif und ob Festnetz oder anderes Satellitentelefon angerufen wird). Thuraya kann im eigenen Netz günstiger sein – manchmal 0,50 bis 1,00 $/Min. für Gespräche im eigenen Netz oder ins Festnetz, teurer bei Gesprächen in andere Regionen oder in andere Satellitennetze. Ein Beispiel: Ein Iridium-Basistarif (Postpaid) verrechnet weitere Minuten mit 0,99 $/Min.. Prepaid-Guthaben entsprechen meist etwa 1,20 $/Min. WICHTIG: Wenn du von deinem Satellitentelefon ein anderes Satellitentelefon in einem anderen Netz anrufst, kann es extrem teuer werden (oft 5–10 $ pro Minute) – z.B. Iridium-zu-Thuraya wird zu einem Aufschlag abgerechnet (da es über internationale Gateways läuft). In der Praxis rufst du meist normale Telefone oder Satphones im gleichen Netz an.
    • Eingehende Anrufe: Du (der Satphone-Nutzer) zahlst in der Regel nicht für eingehende Anrufe auf deinem Satphone (der Anrufer zahlt den teuren Tarif, um dich zu erreichen). So kann dich jemand anrufen und ihr könnt sprechen, aber die Kosten liegen bei der anderen Person. Falls du allerdings Zwei-Wege-Rufumleitung oder Weiterleitungsdienste einrichtest, könnten dir Kosten für eingehende Anrufe entstehen (z.B. Iridium-Zweistufenanrufe: 1 $/Min. für den Sat-Nutzer). Prüfe die Details deines Tarifs.
  • SMS: Typischerweise etwa 0,50 bis 1 $ pro Nachricht, wenn sie vom Satphone verschickt wird. Einige Tarife sind günstiger; zum Beispiel berechnet Global Satellite (Provider) rund 0,10 $ pro SMS bei bestimmten Tarifen, was sehr niedrig ist. Bei Iridium kostet eine 160-Zeichen-SMS auf Pay-As-You-Go meist etwa 0,50 $. Inmarsat liegt auch bei rund 0,50 $. Thuraya ist oft günstiger, etwa 0,25 $. Aber auch das kann sich unterscheiden. Eingehende SMS ans Satphone sind meist kostenlos (du zahlst nichts fürs Empfangen).
  • Daten: Daten werden meist pro Minute oder pro Megabyte berechnet. Zum Beispiel verlangt Inmarsat Prepaid etwa 9 Einheiten pro MB (und eine Einheit kann ~$1 sein), also ~9 $ pro MB. Oder bei Iridium kostet eine Datenminute effektiv 1,30 $ (bei sehr wenig Datenübertragung, nur 2,4 kbps!). Die Abrechnung ist komplex, aber generell: Daten können schnell teuer werden, wenn du mehr als ein paar E-Mails versenden willst. Neue Tarife wie Iridium Certus bieten Datenpakete, aber handheld werden meist nur wenige E-Mails versandt, was einige Dollar pro Mail an Airtime kostet.
  • Tarife vs. Prepaid:
    • Prepaid: Du kaufst ein Minuten- oder Einheitenguthaben. Z.B. eine Iridium Prepaidkarte mit 75 Minuten für 150 $ (gültig 30 Tage) – effektiv 2 $/Min. Größere Bundles ergeben bessere Minutenpreise (z.B. 500 Minuten für 600 $ = 1,20 $/Min.). Prepaid-Einheiten werden häufig je nach Nutzung unterschiedlich verrechnet: Anruf in ein Fremdnetz kann 5 Einheiten/Min. kosten, SMS 0,5 Einheiten usw. – du musst die Umrechnung beachten. Prepaid ist sinnvoll, um Kosten zu begrenzen und keine laufenden Gebühren zu zahlen.
    • Monatlich (Postpaid): Du zahlst eine monatliche Gebühr und bekommst entweder ein Minutenpaket oder die Möglichkeit, zu nutzen und zu zahlen. Z.B. 70 $ monatlich inkl. 10 Minuten, danach 1,20 $ pro weitere Minute. Höhere Tarife bieten mehr Minuten, z.B. 150 $/Monat für 100 Minuten. Intensive Nutzer fahren mit Vertrag evtl. günstiger, bei nur gelegentlicher Nutzung besser Prepaid oder Saisonvertrag. Manche Anbieter bieten auch „Suspend“-Modus für wenige Dollar/Monat in der Nichtnutzungszeit.
  • Anrufe vom Festnetz/Mobilfunk zum Satphone: Wie erwähnt zahlt der Anrufer einen hohen Tarif. Das betrifft dein Guthaben nicht (außer bei bestimmten Sonderdiensten für eingehende Anrufe), aber du solltest Bekannten raten, nicht unüberlegt dein Satphone anzurufen, da ihre Rechnung schnell bei 10 $/Min. liegen kann. Als Satphone-Nutzer kannst du absprechen, dass du sie zurückrufst, um ihnen diese Kosten zu ersparen.

Beispiel: Du hast ein Iridium-Telefon mit Prepaid-SIM. Du kaufst einen 200-Minuten-Gutschein mit 6 Monaten Gültigkeit für 400 $. Das sind effektiv 2 $/Min. Wenn du auf einer Reise 20 Minuten telefonierst und 10 SMS schickst, hast du 40 $ für Gespräche und etwa 5 $ für SMS verbraucht. Nicht genutzte Einheiten verfallen nach 6 Monaten, wenn du nicht auflädst. Alternativ könntest du mit Monatsvertrag 50 $/Monat zahlen, auch wenn du nicht nutzt, aber der Minutenpreis ist evtl. niedriger.

Beachte außerdem: Mietgeräte werden meistens ebenfalls pro Minute abgerechnet (zusätzlich zur Mietgebühr). Beispiel: Eine Woche mieten kostet 60 $, dann vielleicht 1,50 $/Min. für Anrufe und 0,50 $ pro SMS im Miettarif.

Es empfiehlt sich, die aktuellen Preise beim Anbieter zu checken, denn durch Wettbewerb werden die Tarife manchmal günstiger. Es gibt auch regionale Tarife: Z.B. Thuraya bietet einen „NOVA“-Zonentarif mit günstigeren Minutenpreisen in bestimmten Ländern. Inmarsat hat regionale Bundles. Wenn du das Telefon nur in einer Region brauchst, frage gezielt nach Sondertarifen (z.B. gibt es oftmals Afrika- oder Alaska-Tarife mit niedrigen Minutenpreisen).

Fazit: Kalkuliere mit 1–2 $ pro Minute für Anrufe und etwa 0,50 $ pro SMS, sofern kein spezielles Paket vorliegt. Satellitenkommunikation ist teuer, aber sparsam genutzt (z.B. für Notfälle oder kurze Statusmeldungen), bleiben die Gesamtkosten überschaubar. Kläre immer die aktuellen Preise beim Anbieter, um böse Überraschungen auf der Rechnung zu vermeiden.

Muss ich monatlich für ein Satellitentelefon zahlen, oder gibt es Prepaid-Optionen?

Du musst nicht zwingend monatlich zahlen; es gibt sowohl Prepaid- (Pay-as-you-go) als auch Postpaid- (Monatsabo) Optionen:

  • Monatliche Tarife (Postpaid): Das ist wie ein Handyvertrag. Du buchst einen Tarif mit Monatsrechnung. Meist zahlst du eine Grundgebühr, die einige Minuten umfasst, und jede weitere Nutzung wird abgerechnet. Z.B. ein Iridium-Tarif mit 70 $/Monat, inklusive 10 Minuten, danach 1 $/Min. Höhere Tarife bieten mehr Minuten. Vorteile: Die Nummer bleibt aktiv, du musst nicht ständig Guthaben laden, der Service ist jederzeit bereit. Häufignutzer und alle, die für eingehende Anrufe jederzeit erreichbar sein wollen, fahren damit besser. Manche Tarife bieten Extras wie eine US-Festnetznummer (Aufpreis), Einzelverbindungsnachweis usw. Nachteil: Du zahlst jeden Monat, auch wenn du das Telefon kaum nutzt – das kann im Jahr hunderte Dollar ausmachen. Manche Anbieter erlauben saisonale Stilllegung für eine kleine Gebühr.
  • Prepaid-Guthaben/SIM (Prepaid): Du kaufst ein Minuten- oder Einheitenguthaben, das eine Gültigkeitsdauer hat. Z.B. eine „50-Einheiten“-Karte, „500-Einheiten“-Karte usw. Die Einheiten entsprechen Minuten/SMS (je nach Netzwerk meist 1 Einheit = 1 Minute, 0,5 Einheit = SMS, usw.). Prepaid eignet sich für gelegentliche Nutzung oder kurzzeitigen Bedarf. Du lädst die SIM vor deiner Reise auf. Nachladen ist meist online oder per Guthabenkarte möglich. Prepaid-Guthaben ist unterschiedlich lange gültig (z.B. 30 Tage, 90 Tage, 1 Jahr bei großen Bundles). Nicht genutztes Guthaben verfällt danach (manche Anbieter erlauben Verlängerung, wenn vor Ablauf nachgeladen wird). Vorteil: Keine monatliche Verpflichtung. Du zahlst im Voraus, das war’s – keine Überraschungsrechnungen. Brauchst du das Telefon nur selten für Expeditionen, ist Prepaid günstig. Wer aber das Telefon ganzjährig erreichbar halten will, muss das Guthaben rechtzeitig nachladen (auch ohne viel Nutzung) – manche Netze verlangen eine Mindestaufladung pro Jahr. Zum Beispiel kann Inmarsat eine jährliche Aufladung verlangen.
  • Hybrid-/Jahrespläne: Manche Anbieter verkaufen Jahresguthaben (fixer Betrag, Zahl X Minuten für 12 Monate). Z.B. 1.000 Einheiten für 1.150 $ – gut für mittlere Nutzung ohne Monatsrechnung. Andere bieten „Notfalltarife“, bei denen du eine niedrige Grundgebühr für Mindestdienste zahlst und pro genutzter Minute extra.

Laut einem Anbieter: „Iridium bietet Postpaid ab etwa 72 $/Monat … Inmarsat und Thuraya bieten ähnliche Tarife von 50–150 $/Monat je nach Nutzung.“ Prepaid gibt es bei all diesen Netzen ebenso.

Also, zahlt man monatlich? Nur wenn Sie einen monatlichen Tarif wählen. Wenn Sie das nicht möchten, können Sie problemlos auf Prepaid setzen und haben keine laufenden Kosten – Sie laden einfach auf, wenn Sie es brauchen. Viele Gelegenheitsnutzer wählen Prepaid, um wiederkehrende Kosten zu vermeiden.

Eine Sache ist zu beachten: Wenn das Guthaben einer Prepaid-SIM abläuft und Sie nicht wieder aufladen, kann die SIM-Karte nach einer Kulanzfrist deaktiviert werden. Sie könnten die Telefonnummer verlieren oder müssten eine Reaktivierungsgebühr zahlen. Wenn es Ihnen also wichtig ist, die gleiche Nummer zu behalten, behalten Sie das Ablaufdatum im Auge. Für selten genutzte „Notfall“-Satphones besteht eine Strategie darin, nur so viel Prepaid-Guthaben zu kaufen, dass es aktiv bleibt, und es gelegentlich auszuprobieren – oder Sie entscheiden sich für einen günstigen Jahrestarif.

Zusammengefasst: Flexibilität ist gegeben – monatliches Abonnement für Viel- oder Dauernutzer und Prepaid für gelegentliche Nutzung. Sie können wählen, was zu Ihrem Budget und Nutzungsverhalten passt.

Kann ich ein Satellitentelefon mieten, statt eines zu kaufen?

Ja. Satellitentelefon-Mietangebote sind weit verbreitet und eine großartige Option für kurzfristigen Bedarf. Viele Satelliten-Kommunikationsfirmen und sogar Outdoor-Ausrüstungsverleiher bieten Satphone-Mieten an.

So funktioniert die Miete: Sie reservieren das Telefon gewöhnlich für den benötigten Zeitraum und zahlen einen Tages- oder Wochenpreis. Ein gängiger Preis ist etwa 8–15 $ pro Tag, oft mit Wochenpaketen um 50–100 $ pro Woche. Für ein Iridium-Telefon zum Beispiel etwa 9 $ pro Tag, wie eine Quelle angibt. Manchmal gibt es eine Mindestmietdauer wie eine Woche. In der Regel ist eine SIM und eine temporäre Telefonnummer enthalten und Sie zahlen extra für die Nutzung (Anrufe/SMS) oder es sind einige Minuten inklusive.

Verbindungskosten bei Mietgeräten: Die Minutenpreise können bei der Miete etwas höher oder vergleichbar mit einem Standardtarif sein. Beispielsweise könnte eine Miete 1,50 oder 2 $ pro Gesprächsminute berechnen. Oft wird einfach von der Kaution abgezogen oder nach Rückgabe von Ihrer Kreditkarte abgerechnet. Manche Vermieter bieten ein paar Freiminuten an. Prüfen Sie immer die Verbindungskosten, damit Sie keine bösen Überraschungen erleben – die Miete spart zwar die Hardwarekosten, aber die Gesprächskosten bleiben bestehen.

Kaution/Versicherung: Die Anbieter verlangen in der Regel eine Sicherheitsleistung (da die Telefone teuer sind). Das können 500 $ oder mehr sein, oder einfach eine Kreditkartenreservierung, die zurückerstattet wird, wenn das Gerät in gutem Zustand zurückgegeben wird. Manche bieten gegen Aufpreis eine Versicherung für Beschädigung/Verlust an.

Was ist dabei: Typischerweise enthält das Mietpaket das Telefon, einen Akku, ein Ladegerät (meist Netzteil und Autoadapter) sowie oft eine kleine Außenantenne oder ein Freisprechset. Sie bekommen Anleitungen und die Kontaktdaten des Supports. Für die Mietdauer erhalten Sie eine Telefonnummer. Bei seriösen Anbietern werden die Geräte vorab geprüft und aufgeladen.

Wann mieten? Wenn Sie ein Satphone nur für eine kurze Reise (einige Wochen bis wenige Monate) benötigen, ist Mieten oft viel günstiger als kaufen. Beispielsweise kostet eine zweiwöchige Reise etwa 100 $ Mietgebühr statt 1000 $ für den Kauf. Wenn Sie jedoch mehrere Reisen oder längere Expeditionen planen, kann der Kauf irgendwann wirtschaftlicher sein. Häufig werden Geräte für einmalige Abenteuer, Medienaufträge, Segeltörns usw. gemietet. Außerdem eignet sich Mieten, wenn Sie ein bestimmtes Netz oder Gerät testen möchten, bevor Sie sich zum Kauf verpflichten.

Ein Hinweis: Reservieren Sie frühzeitig, besonders in der Hochsaison (z. B. Sommer-Expeditionssaison oder Hurrikansaison), da die Verfügbarkeit dann knapp werden kann. Mietgeräte können Ihnen meist zugeschickt werden oder Sie holen sie beim Anbieter ab. Manche Flughäfen oder Outdoorgeschäfte in Abenteuerregionen bieten ebenfalls Satphone-Mieten an.

Kurz gesagt: Mieten ist eine bequeme, unkomplizierte Option, wenn Sie ein Satphone nur zeitweise benötigen. Berücksichtigen Sie sowohl den Mietpreis als auch die Minutenpreise in Ihrem Budget. Und geben Sie das Gerät pünktlich zurück – bei verspäteter Rückgabe fallen in der Regel Zusatzkosten an.

(Bonus-Tipp: Wenn Sie nur die Möglichkeit brauchen, eine Notfallnachricht zu senden – aber kein vollständiges Telefon – vermieten manche Anbieter auch Satelliten-Messenger wie Garmin inReach, die pro Tag günstiger sind. Für vollständige Telefongespräche ist jedoch die Satphone-Miete der richtige Weg.)

Kostet ein Anruf auf Satellitentelefone für den Anrufer wirklich 10 $ pro Minute?

Ja, das kann sein, je nach Mobilfunk- oder Festnetzanbieter des Anrufers. Das überrascht viele Menschen. Die hohen Gebühren fallen meist an, wenn von herkömmlichen Telefonnetzen auf Satellitenummern angerufen wird (insbesondere auf die internationalen Sat-Codes wie +881 oder +870).

Zur Erklärung: Wenn jemand Ihr Satellitentelefon von Festnetz oder Handy aus anruft, erkennt dessen Anbieter dies als internationalen Anruf zu einer speziellen Länderkennung und berechnet entsprechende Gebühren. Viele Anbieter behandeln Inmarsat-/Iridium-Rufnummern als teure internationale Zonen. Beispielsweise nehmen einige US-Mobilfunkanbieter 5 bis 15 $ pro Minute für Anrufe zu diesen Sat-Codes. Es gibt Berichte (z. B. auf Reddit), dass jemand ein Iridium-Telefon angerufen hat und 10 $ pro Minute auf seiner Handyrechnung stand. Das ist nicht ungewöhnlich.

Warum so teuer? Der Anruf muss über Gateways zu den Satellitennetzen weitergeleitet werden – diese liegen nicht im normalen Gebührenverkehr. Der Satellitenbetreiber verlangt vom Anbieter eine hohe Gebühr, die weitergegeben (plus Aufschlag) wird. Zudem gibt es für diese Routen kaum Wettbewerb, der die Preise senken könnte.

Wie vermeide ich das? Als Satphone-Nutzer können Sie:

  • Die Methode des Zwei-Stufen-Anrufaufbaus (bei einigen Netzen wie Iridium) nutzen, wie oben beschrieben, sodass der Anrufer nur für einen Inlandsgespräch zahlt und Sie die Verbindungskosten übernehmen.
  • Einen lokalen Rufnummernservice nutzen: Einige Anbieter koppeln Ihr Satphone mit einer regulären Rufnummer (z. B. eine US-Nummer mit Vorwahl 480 für Iridium). Dann ruft Ihr Kontakt diese Nummer an, zahlt Normalgebühr (oder internationale Standardtarife) und der Service leitet den Anruf an Ihr Satphone weiter. Sie übernehmen die Gebühren für den eingehenden Anruf (z. B. 1,50 $/min), aber Ihr Anrufer wird verschont. Besonders praktisch für Firmen, die für Kunden erreichbar sein möchten, ohne diese abzuschrecken – Sie subventionieren die Kosten quasi selbst.
  • Falls trotzdem jemand direkt anrufen muss, warnen Sie die Person, sich bei ihrem Anbieter nach den Gebühren zu „Inmarsat“ oder „Iridium“ zu erkundigen. Oder lassen Sie sich lieber eine SMS schicken – das kostet den Absender vielleicht 50 Cent, dann rufen Sie zurück (Ihr Preis, aber meist billiger als der Preis für den Anrufer).

Anruf vom Satphone auf ein normales Telefon: Hier zahlen Sie mit Ihrem Satelliten-Guthaben (meist ca. 1–2 $ pro Minute), und der Angerufene zahlt nichts extra (wie bei einem normalen internationalen Anruf, ggf. gehen Inklusivminuten drauf). Für längere Gespräche ist es fast immer günstiger, dass der Satphone-Nutzer selbst anruft.

Fazit: Das 10 $/min-Szenario ist bei manchen Anbietern Realität und Sie sollten es ernst nehmen. Es gibt Möglichkeiten, das durch spezielle Anwahlverfahren zu vermeiden. Viele Satphone-Ratgeber weisen ausdrücklich darauf hin, um einen Schock bei der Abrechnung zu vermeiden.

Zum Beispiel ein Zitat: „Netzprovider verlangen bis zu 10,00 $ pro Minute für Anrufe zu Satellitentelefonnummern…“ – das ist branchenweit bekannt. Darum rufen Privatleute selten aus dem Stand auf ein Satphone an, außer im Notfall.

Fazit: Wenn Sie Ihre Sat-Nummer an Familie oder Kollegen geben, stellen Sie sicher, dass diese nicht leichtfertig anrufen, außer im Notfall. Nutzen Sie Nachrichten/SMS oder vereinbaren Sie Anrufe vorab bzw. nutzen Sie die oben genannten Alternativen. Dies ist eine Eigenheit von Satellitentelefonen, die aus der besonderen Abwicklung solcher Gespräche durch die Netzbetreiber resultiert.

Legalität und Sicherheit

Sind Satellitentelefone legal? (Wo sind sie verboten oder eingeschränkt?)

In den meisten Ländern sind Satellitentelefone legal zu besitzen und zu nutzen. Es gibt allerdings einige wichtige Ausnahmen und Einschränkungen in bestimmten Regionen. Es ist entscheidend, dies zu wissen, wenn Sie mit einem Satphone reisen – denn bei Verstößen gegen Satphone-Verbote drohen ernste Konsequenzen (im schlimmsten Fall Verhaftung wegen Spionage).

Länder mit Satphone-Verbot oder -Einschränkungen:

  • Indien: Sehr streng reguliert. Privatpersonen dürfen in Indien Satellitentelefone nicht frei nutzen. Nur Services über das vom Staat zugelassene Inmarsat-Netz (via staatlichem Gateway) mit vorheriger Lizenz sind erlaubt. Das Mitbringen von Iridium, Thuraya oder anderen nicht genehmigten Satphones kann zur Festnahme und Beschlagnahme des Telefons führen. Touristen wurden schon an Flughäfen festgehalten. Wenn Sie unbedingt eins brauchen, benötigen Sie die explizite Erlaubnis vom Department of Telecommunications – für die meisten Reisenden ist es einfacher, das Gerät daheim zu lassen.
  • China: Besitz eines Satphones ist illegal ohne Genehmigung. China ist sehr misstrauisch gegenüber solchen Geräten (auch bei vielen GPS-Geräten). Die Regierung möchte volle Kommunikationskontrolle; nicht genehmigte Satphones werden als potenzielles Mittel zur Umgehung staatlicher Überwachung betrachtet. Nehmen Sie kein Satphone nach China mit, außer es ist für eine bestimmte Expedition genehmigt und deklariert. Geräte werden teils bereits beim Zoll beschlagnahmt. Aufgrund der guten Mobilfunkabdeckung erwartet man, dass Sie das lokale Netz (überwacht) nutzen.
  • Bangladesch: Komplett verboten. Besitz kann Gefängnisstrafe nach sich ziehen.
  • Myanmar (Birma): War unter der Militärjunta grundsätzlich verboten. In den letzten Jahren durch Reformen teils gelockert, aber weiterhin sensibel. Nach aktuellem Stand sollten Sie in jedem Fall eine Genehmigung der Behörden einholen, wenn Sie eins benötigen. Im Zweifel lieber davon ausgehen, dass es nicht erlaubt ist.
  • Kuba: Ohne Genehmigung der Regierung verboten. Sie dürfen kein Satellitentelefon nach Kuba bringen, außer Sie haben ein spezielles Permit vom kubanischen Kommunikationsministerium apollosat.com. Satphones gelten als subversive Kommunikationsmittel (Umgehung staatlicher Kontrolle). Bei Entdeckung droht Verhaftung oder sogar Spionage-Anklage apollosat.com.
  • Nordkorea: Komplett verboten. Bei Entdeckung droht sofortige Inhaftierung. Nach einigen Zwischenfällen hat Nordkorea sogar Satphone-Signale an der Grenze gestört und verfolgt. Nehmen Sie keinesfalls ein Gerät dorthin mit.
  • Russland: Erlaubt, aber Sie müssen das Gerät und die SIM registrieren (bei Roskomnadzor) und anmelden. Es sind nur bestimmte Geräte und Anbieter legal zugelassen. Wenn Sie ein Satphone mitbringen, müssen Sie es deklarieren und die Einfuhrformulare ausfüllen. Die Nutzung eines nicht registrierten Satphones kann rechtliche Probleme verursachen, besonders in sensiblen Regionen.
  • Sri Lanka: Eine Lizenz der Regulierungsbehörde ist zum Import notwendig – wohl ein Überbleibsel aus Bürgerkriegszeiten. Journalisten können teils im Voraus eine Sondergenehmigung erhalten.
  • Tschad: Wegen Sicherheitsbedenken (Angst vor Terroristen) illegal. Bei Entdeckung droht Verhaftung und Beschlagnahmung.
  • Sudan: Stark eingeschränkt; bei Einfuhr droht die Beschlagnahmung am Zoll, außerdem muss das Satphone bei Beantragung des Visums angegeben werden.
  • Libyen: Im Jahr 2011 waren Thuraya-Telefone verboten (wurden von Rebellen genutzt). Die Rechtslage ist inzwischen unklar – aktuelle Lage prüfen oder besser verzichten.
  • Nigeria (Norden): In Borno-Staat während der Boko-Haram-Unruhen verboten, um militärische Kommunikation der Aufständischen zu erschweren. Landesweit besteht kein generelles Verbot, aber Nutzung kann kritisch beäugt werden.
  • Weitere Länder: In einigen Staaten im Nahen Osten und Afrika bestehen temporäre oder regionale Beschränkungen, meist aus Sicherheitsgründen.

In den meisten Ländern Europas, Nord- und Südamerikas, Ostasiens usw. sind Satphones legal. Beispielsweise sind sie in der EU, Nordamerika, Australien, Japan usw. legal. In einigen Ländern wie Ägypten bestanden früher Einschränkungen, aber momentan konnten Touristen Geräte nutzen (ich würde sie dennoch deklarieren). Prüfen Sie immer die aktuellen Reisehinweise für jedes Land – Regeln ändern sich gerade bei politischen Umbrüchen schnell.

Warum die Verbote? Regierungen verbieten oder beschränken Satellitentelefone typischerweise aus Sicherheits- und Kontrollgründen. Satphones umgehen lokale Telekommunikationsnetze, sodass Behörden die Kommunikation nicht so einfach überwachen können. In Ländern mit Aufständen oder strengen Regimen befürchtet man, dass Satphones von Rebellen, Spionen oder zur Weitergabe von Informationen genutzt werden könnten. So führten die indischen Behörden als Grund für strenge Kontrollen den Einsatz von Thuraya-Telefonen durch Terroristen bei den Anschlägen von Mumbai 2008 an. China und Kuba wollen schlichtweg keine unkontrollierte Kommunikation. Es geht also hauptsächlich darum, keinen unkontrollierten Kommunikationskanal zuzulassen. Zudem gibt es in einigen Ländern nur staatliche Gateways (Indien erlaubte Inmarsat erst kürzlich über BSNL) – sie wollen Umsatz/Kontrolle von jedem Sat-Dienst.

Strafen: Bei Verstößen reichen die Konsequenzen von Beschlagnahmung und Geldstrafen bis zu Gefängnis und Spionagevorwürfen. Es ist ernst. Ein bekannter Fall: 2012 wurden Touristen in Indien für einige Tage inhaftiert, weil sie ein Thuraya-Telefon besaßen. Ein Journalist im Iran (einem weiteren sensiblen Land) geriet vor einigen Jahren durch ein Satellitentelefon von Thuraya in große Schwierigkeiten.

Das Fazit: Prüfen Sie die Regeln, bevor Sie mit einem Satellitentelefon reisen. Ein sicherer Ansatz ist, die Botschaft des Landes zu kontaktieren oder zu prüfen, ob Genehmigungen erforderlich sind. In manchen Ländern (z. B. Indien) kann man im Voraus eine Erlaubnis beantragen (für Touristen wird diese aber selten gewährt, es sei denn, es gibt zwingende Gründe). Wenn es gänzlich verboten ist, gehen Sie kein Risiko ein – mieten/organisieren Sie ein Telefon am Zielort, wenn möglich mit Genehmigung, oder nutzen Sie andere Kommunikationsmittel.

apollosat.com (beispielsweise werden dort Einschränkungen aufgeführt: Kuba verlangt eine Genehmigung und in Indien sind nur mit Erlaubnis Inmarsat-Geräte zugelassen, bei Verstoß droht eine Festnahme).

Können Satellitentelefonate abgefangen oder geortet werden? Wie sicher sind sie?

Sicherheit: Satellitentelefone bieten ein angemessenes Maß an Privatsphäre, aber sie sind nicht zu 100 % abhörsicher. Die meisten Satellitennetzwerke nutzen Verschlüsselung auf der Funkstrecke:

  • Iridium zum Beispiel verwendet eine proprietäre Verschlüsselung für Sprachübertragung über Funk, was es für Abhörversuche ohne hochspezialisierte Ausrüstung sehr schwer macht tridon.com.
  • Auch Inmarsat und Thuraya nutzen Verschlüsselung (z. B. mit Algorithmen wie GMR-2). Allerdings gab es Fälle, in denen Forscher ältere Thuraya/Inmarsat-Verschlüsselungen (GMR-1/GMR-2) unter Laborbedingungen knacken konnten – ein motivierter Angreifer mit passender Ausrüstung könnte also möglicherweise in Echtzeit entschlüsseln. Aber das ist nicht trivial – das können weder normale Personen noch durchschnittliche staatliche Abhörer einfach so. Das damalige Knacken erforderte erheblichen Rechenaufwand.
  • Regierungen: Es ist bekannt, dass fortgeschrittene Nachrichtendienste (NSA, u. a. in Russland/China) wahrscheinlich in der Lage sind, bestimmte Satellitentelefonate abzufangen und zu entschlüsseln oder mindestens die Nutzung und den Standort von Satphones zu identifizieren. Einer der Gründe für Satphone-Verbote in autoritären Regimes ist tatsächlich, dass sie schwerer (nicht unmöglich, aber schwerer) zu überwachen sind als normale Telefone tridon.com. Außerdem sind Satphone-Übertragungen mit Peiltechnik detektierbar, sodass Ihre Position ermittelt werden kann, wenn gezielt gesucht wird (die Signale können von nahegelegenen Sensoren oder sogar Satelliten geortet werden). Es wurde beispielsweise berichtet, dass das indische Militär Satellitentelefon-Aktivität nahe der Grenzen detektieren kann.
  • Ortung: Das eigene GPS des Telefons kann Ihren Standort übermitteln, wenn Sie diesen absenden oder die SOS-Funktion aktivieren. Aber auch ohne das entstehen durch die Nutzung eines Satellitentelefons Aufzeichnungen – das Satellitennetz weiß ungefähr, wo Sie sind (basierend auf Spot-Beams oder Timing). Diese Informationen sind nicht öffentlich zugänglich, aber Behörden könnten per richterlicher Anordnung die Standorte oder Anrufprotokolle abfragen. In einem Konfliktgebiet könnte der militärische Geheimdienst mittels Funkpeilung die Quelle einer Satphone-Übertragung orten. Verlassen Sie sich also nicht darauf, dass ein Satphone „unsichtbar“ ist – vor allem in Ländern, in denen sie illegal sind, könnte allein das Einschalten Alarm auslösen, falls dort Überwachung installiert ist (z. B. können die Signale von Messstationen aufgefasst werden).
  • Für den Durchschnittsnutzer sind praxisorientierte Sicherheit und Schutz vor zufälligem Abhören gegeben – Ihr Gespräch wird nicht einfach von Fremden abgehört. Es ist sicherer als unverschlüsselte Funkgeräte (z. B. analoge Walkie-Talkies). Tridon Communications merkt dazu an: „Satellitentelefonate sind in aller Regel sicher; die Verschlüsselung erschwert das Abhören mehr als bei Standard-Handys“ tridon.com. Für geschäftliche oder private Vertraulichkeit reicht das meist aus. Wenn Sie allerdings ein besonders interessantes Ziel sind, sollten Sie trotzdem davon ausgehen, dass große Regierungen mithören können, falls sie das wollen.

Für maximale Sicherheit gibt es spezielle verschlüsselte Satellitentelefone (z. B. GSMK CryptoPhone oder Behörden-Geräte), die End-to-End-Verschlüsselung nutzen. Diese sind aber für den normalen Gebrauch irrelevant.

Fazit: Die Nutzung eines Satphones für normale Gespräche ist weitgehend privat und vor Gelegenheitshörern sicher. Sie sollten jedoch davon ausgehen, dass die Tatsache, dass Sie ein Satellitentelefon nutzen, den Behörden bekannt werden kann und dass spezialisierte Geheimdienste die Inhalte abfangen könnten, wenn Sie im Fokus stehen. In Ländern, in denen Satphones verboten sind, ist deshalb die bloße Benutzung riskant – weniger das Mithören eines Anrufs bei Ihrer Mutter. Wenn Recht oder kritische Geheimhaltung ein Thema sind: Planen Sie entsprechend (ggf. auf andere absichere Kommunikation wie verschlüsselte Sat-Messenger oder Codewörter etc. ausweichen).

Kann ich mit einem Satellitentelefon Notrufe (911/112) absetzen?

Ja, in vielen Fällen können Sie mit einem Satellitentelefon Notrufe absetzen, aber wie das funktioniert, hängt vom Netz und Standort ab:

  • Universelle Notrufnummern: Die meisten Satellitentelefone erkennen gängige Notrufnummern wie 911 (Nordamerika) oder 112 (international) und leiten sie richtig weiter. Zum Beispiel sind Iridium-Telefone so programmiert, dass 911-Anrufe an ein spezialisiertes Notrufzentrum (z. B. von GEOS/Intrado betrieben) weitergeleitet werden. In den USA verbindet das Wählen von 911 auf Iridium Sie mit einem Notfalldisponenten, der Ihre Situation und Koordinaten abfragt und Sie dann an lokale Rettungsdienste weiterleitet bzw. eine Reaktion selbst koordiniert. Dies, weil Iridium in den USA gesetzlich verpflichtet ist, 911-Notdienste für Abonnenten zu ermöglichen. Wenn Sie 112 bei Inmarsat oder Thuraya wählen, werden Sie ähnlich zu einem weltweiten oder regionalen Notfallzentrum weitergeleitet. In manchen Netzen funktionieren 112 und 911 gleichermaßen.
  • Standortabhängige Einschränkungen: Wichtig: Die Notrufnummer funktioniert nur in Regionen, für die der Anbieter es eingerichtet hat. Der Iridium-911-Dienst über Intrado gilt z. B. nur für die USA (alle Bundesstaaten/DC). Wenn Sie außerhalb der USA auf Iridium 911 wählen, werden Sie ggf. nur informiert, dass kein Dienst verfügbar ist und Sie sich direkt an einen Notdienst wenden sollen. Laut Apollo Satellite müssen Sie außerhalb bestimmter Regionen gegebenenfalls die lokale Notfallnummer oder die Telefonnummer einer Rettungsleitstelle kennen. Seeleute rufen zum Beispiel direkt bei einer Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) an; ein Abenteurer in Nepal müsste evtl. direkt die Nummer eines Hubschrauber-Services wählen.
  • SOS-Dienste: Viele Satphone-Nutzer abonnieren einen SOS-Überwachungsdienst (wie GEOS, jetzt Teil von Garmin IERCC). Wenn Ihr Telefon eine SOS-Taste hat und Sie diese drücken, geht der Notruf meist an eine spezialisierte Notrufzentrale, die rund um die Uhr erreichbar ist – unabhängig vom Standort; sofern Ihr GPS-Standort bekannt ist, wird lokale Hilfe organisiert. Dieser Dienst ist unabhängig von 911, aber mit ähnlicher Wirkung – wie eine private Notruf-Hotline (z. B. bei Garmin inReach inklusive, beim Telefon ggf. separat buchbar).
  • Direkte Notrufnummern: Sie können immer direkt spezielle Notrufnummern wählen. Beispielsweise erreichen Sie unter +1-703-255-3000 die weltweite Notrufnummer der US-Küstenwache (für Seeleute weltweit). Die britische Coastguard hat ebenfalls eine eigene Nummer. Wenn Sie die passende Nummer kennen, können Sie wie bei einem internationalen Anruf wählen. Es gibt Länder mit speziellen per Satellit erreichbaren Notrufnummern. Seeleute senden häufig auch Notrufe via DSC oder nutzen EPIRBs für Notfälle, aber für Sprachkontakt können Sie über das Satellitentelefon direkt bei der jeweiligen Stelle anrufen.
  • Ohne SIM / Kein Dienst: Im Gegensatz zu Mobiltelefonen, die auch ohne SIM-Karte oder Netz versuchen, Notrufe (112/911) abzusetzen, funktioniert das bei Satellitentelefonen nicht ohne aktives Abonnement/SIM. Ist Ihre SIM-Karte inaktiv oder das Prepaid-Guthaben aufgebraucht, kann es sein, dass 911 nicht erreichbar ist (die US-Regulierungsbehörde FCC verlangt von Satphone-Anbietern keine 911-Verbindung ohne aktives Abo wie bei Handy-Netzen – Apollo merkt an, dass auf Iridium ein aktives Guthaben für Notrufe nötig ist). Sorgen Sie im Notfall also unbedingt für ausreichend Guthaben!

Beispiel (Iridium 911): Sie wählen 911. Das Iridium-System erkennt die Nummer und verbindet mit Intrado (einem Notrufdienstleister). Ein geschulter Mitarbeiter nimmt das Gespräch entgegen, fragt nach dem Notfall, Ihrem Standort, Rückrufnummer usw. Dann kontaktiert er je nach Lage den zuständigen örtlichen Notdienst (Rettungsdienst, Polizei, Küstenwache usw.). Das ist besonders hilfreich, wenn Sie nicht wissen, wen Sie anrufen müssen – die Notfallzentrale kümmert sich um alles Weitere. Sollten Sie sich in einer Region oder auf hoher See befinden, wo dieses zentrale System nicht vollständig eingebunden ist, versucht man dennoch, über internationale Partner Hilfe zu organisieren.

Fazit: Haben Sie ein Satellitentelefon und einen Notfall:

  • Versuchen Sie, 911 oder 112 zu wählen. Sie werden höchstwahrscheinlich mit einer Notrufzentrale verbunden oder erhalten zumindest eine Ansage mit weiteren Anweisungen.
  • Falls das fehlschlägt, halten Sie alternative Notrufnummern bereit (z. B. eine vertrauenswürdige Person, die für Sie die Behörden alarmiert, oder bekannte Rettungsdienstnummern Ihrer Region).
  • Die SOS-Funktion des Telefons zu nutzen (falls verfügbar und eingerichtet) kann noch einfacher sein – betätigen Sie SOS, und das System regelt den Rest. Zum Beispiel kann das IsatPhone 2 eine Alarmnachricht mit GPS an eine voreingestellte Nummer oder E-Mail senden (etwa an Ihren Freund oder einen Überwachungsdienst).

Viele Abenteurer verlassen sich heute sogar mehr auf Satelliten-Messenger-SOS (wie Garmin inReach) für weltweite Abdeckung mit 24/7-Überwachung, aber ein Satellitentelefon bietet Ihnen den Vorteil der bidirektionalen Sprachkommunikation mit Rettern.

Ja, Hilfe ist mit einem Satellitentelefon nur einen Anruf entfernt. Sie sollten jedoch wissen, wie Ihr Netzwerk damit umgeht, und immer Ihren Standort klar angeben (Satellitentelefon-Anrufe übermitteln Ihre GPS-Position nicht automatisch an die 911-Zentrale, Sie müssen ihn also verbal oder per SOS-Text angeben). Es ist ratsam, Ihre Koordinaten aufzuschreiben oder bereit zu halten, sie vom GPS-Bildschirm des Telefons abzulesen, wenn Sie den Notruf anrufen.

Stimmt es, dass Satellitentelefone zu bestimmten Zeiten (z. B. Sonnenstürmen oder bei einer Finsternis) nicht funktionieren?

Im Allgemeinen sind Satellitentelefone rund um die Uhr verfügbar, aber es gibt seltene Ereignisse, die sie stören könnten:

  • Sonnenstürme: Wie bereits erwähnt, können schwere Sonneneruptionen/geografische Stürme die Satellitenkommunikation beeinträchtigen. Trifft ein gewaltiger Sonnensturm die Erde, kann es für kurze Zeit zu Ausfällen oder erhöhter Störung bei Satellitenverbindungen kommen. Das kommt nur sehr selten vor – bei einem extremen Ereignis wie einem „Jahrhundert-Supersturm“ könnte der Satphone-Empfang vorübergehend schlechter werden. Die meisten Nutzer erleben das nie. Leichte Sonnenaktivität hat normalerweise keine spürbaren Auswirkungen auf Satphone-Signale im L-Band.
  • Finsternis (bei Satelliten): LEO-Satelliten durchqueren regelmäßig den Erdschatten (bei jedem Umlauf), was ihre Funktion nicht beeinträchtigt – sie laufen im Schatten auf Batterien (die Satelliten sind darauf ausgelegt). GEO-Satelliten erleben während der Tagundnachtgleichen Sonnenfinsternisse durch die Erde zu bestimmten Stunden, schalten dann aber ebenfalls auf Batteriebetrieb – normalerweise für den Nutzer unsichtbar, sofern der Satellit keine Energieprobleme hat.
  • Wartung oder Ausfall: Die Satellitennetzwerke sind sehr zuverlässig. Es kann jedoch Wartungsarbeiten oder gelegentlich Satellitenprobleme geben. Iridium hatte beispielsweise vor Jahren einen Zusammenstoß mit einem defekten Satelliten, aber das Netzwerk hatte Reserve-Satelliten, die die Lücke geschlossen haben. Inmarsat nimmt gelegentlich alte Satelliten außer Dienst und ersetzt sie durch neue – für den Nutzer in der Regel unbemerkt. Es empfiehlt sich, die neueste Firmware auf dem Telefon zu haben, falls sich am Netzwerk etwas ändert (die Anbieter informieren normalerweise über geplante Wartungszeiten).
  • Überlastetes Netzwerk: Im Katastrophenfall mit vielen gleichzeitig aktiven Satellitentelefonen in einem Gebiet kann es zu Besetztzeichen kommen (Satellitenkanäle können überfüllt sein). Nach großen Erdbeben oder am 11.9. erlebten Satphone-Netzwerke starke Belastungen. Die Kapazität ist in jedem Spot-Beam begrenzt. In solchen Fällen muss man mehrere Male versuchen, eine Verbindung zu bekommen. Da die Nutzerzahl aber normalerweise gering ist, gibt es selten Probleme.

Es gibt keine regelmäßige „Downtime“ wie täglich zu bestimmten Uhrzeiten. Die Netzwerke laufen kontinuierlich. Einige Nutzer fragen, ob Satphones auf Bodenstationen angewiesen sind, die nur zu bestimmten Geschäftszeiten arbeiten: Nein, ist eine Station ausgefallen, wird der Verkehr in der Regel über andere umgeleitet.

Zusammengefasst: Ereignisse wie „Finsternis“ oder „Nachtzeit“ behindern die Funktion eines Satellitentelefons nicht (ob Tag oder Nacht ist für Funk egal). Sie sind auf dauerhafte Verfügbarkeit ausgelegt. Nur außergewöhnliche Weltraumwetterlagen oder technische Probleme würden einen Ausfall verursachen – das ist sehr selten.

Wenn absolute Zuverlässigkeit entscheidend ist, setzen manche Profis auf mehrere Netzwerke – z. B. auf ein Iridium- und ein Inmarsat-Telefon gleichzeitig. Sollte eins einen Ausfall haben (oder etwa durch Gelände blockiert sein), könnte das andere trotzdem funktionieren. Für die meisten reicht aber ein Satphone aus, das extrem zuverlässig ist.

Die Wahrheit ist also: Satellitentelefone funktionieren im Allgemeinen immer und überall (sofern Sie freie Sicht haben) und sind keinen nächtlichen oder täglichen Ausfällen unterworfen. Sie sind sogar oft zuverlässiger als Mobilfunknetze, die häufiger ausfallen (da Satelliten nicht durch lokale Strom- oder Katastrophenausfälle beeinträchtigt werden).

Was bedeutet das „Satellit“-Symbol oder „SOS“ auf meinem Smartphone? Ist mein Handy ein Satellitentelefon?

Das ist eine gute Frage, denn moderne Smartphones (wie iPhones) haben neue Satelliten-Nachrichtenfunktionen eingeführt und deren Anzeigen sind manchmal verwirrend.

  • iPhones „SOS über Satellit“-Symbol: Wenn Sie ein iPhone 14 oder neuer besitzen und sich in einer Region mit Apples Emergency SOS via Satellite befinden, sehen Sie möglicherweise „SOS“ oder ein Satellitensymbol in der Statusleiste, sobald Sie keinen Mobilfunkempfang haben. Das bedeutet nicht, dass Ihr iPhone jetzt ein echtes Satellitentelefon ist – es heißt nur, dass Sie den speziellen SOS-Nachrichtendienst über Satellit verwenden können. Wenn Sie mit dem iPhone 911 (oder die lokale Notrufnummer) wählen und keinen Mobilfunkempfang haben, fordert Sie das Handy auf, die SOS-Funktion über Satellit zu nutzen, und zeigt Anweisungen, wohin Sie das Handy ausrichten müssen (Symbol mit Satellit und Pfeil). Wenn verbunden, können Sie eine kurze Nachricht an Notdienste senden. Das Satellitensymbol mit grünem Punkt erscheint oben, sobald Sie erfolgreich eine Satellitenverbindung für SOS haben. Ab iOS 17+ kann das Symbol auch für Funktionen wie Emergency SOS, Roadside Assistance oder Teilen des Standorts über „Wo ist?“ angezeigt werden, sofern die Funktion verfügbar ist. Dieses Symbol bedeutet nicht, dass Sie mit dem Handy normale Satellitentelefonate führen können – es ist nur für diese spezielle Notruf-Funktion.
  • „SOS“ vs. „Nur SOS“: Viele Handys (auch schon vor Satellitenfunktionen) zeigen „SOS“ oder „Nur Notrufe“ an, wenn sie kein eigenes Netz, aber noch Notrufe über irgendein verfügbares Netz absetzen können. Bei Android steht z. B. oft „Nur Notrufe“, wenn das Handy nicht angemeldet ist. Beim iPhone heißt „SOS“ (ohne Satellitensymbol) meist: Kein Empfang im eigenen Netz, aber mögliche Notrufe über ein anderes Netz (z. B. erkennt es das Signal eines anderen Anbieters für 112/911). Satelliten-SOS ist extra gekennzeichnet und erscheint als „SOS über Satellit“, wenn aktiv.
  • GPS-Symbol falsch interpretiert: Auf manchen Android-Geräten erscheint beim aktiven GPS das GPS-Standortsymbol (ähnlich einer Satellitenschüssel oder Sat-Symbol). Viele verwechseln das mit Satellitenkommunikation. Das Symbol bedeutet nur, dass das Handy Satelliten-Navigation (GPS) nutzt, nicht dass Sie für Anrufe mit einem Satelliten verbunden sind. Alle Smartphones nutzen GPS-Satelliten zur Positionsbestimmung, aber nur sehr wenige neue für Nachrichtenversand via Satellit.
  • Satellitenmodus in den Einstellungen: Einige Smartphones bieten eine Einstellung oder App für Satellitenfunktionen. Neue Androidgeräte (Gerücht: mit Qualcomm Snapdragon Satellite) könnten ein Menü für Satelliten-SMS besitzen. Beim iPhone findet sich die Info unter „Emergency SOS via Satellite“, dort kann man einen Demo-Modus ausprobieren. Wenn Sie in iOS (z. B. iOS 17 Beta) ein Satellitensymbol im Kontrollzentrum sehen, ist das auf diese Features bezogen. Das bedeutet nicht, dass Ihr Handy ein volles Satellitentelefon ist – nur eine spezielle Funktion ist verfügbar.
  • Fazit: Sehen Sie ein Satellitensymbol, achten Sie auf den Kontext: Beim iPhone steht es für den Notruf-Text via Satellit (für Notfälle oder in manchen Regionen auch Pannenhilfe). Bei anderen Geräten bedeutet es meist: GPS ist aktiv. Ihr herkömmliches Handy kann im Normalfall keine normalen Anrufe oder SMS via Satellit tätigen (außer in seltenen Not- oder Spezialfällen). Es handelt sich also nicht um ein echtes Satphone. Für reguläre Satellitenanrufe oder -texte brauchen Sie ein spezielles Satellitengerät oder einen Sonderdienst.

In Kurzform: Das Satellitensymbol beim Smartphone weist auf eine begrenzte Satellitenfunktion hin (z. B. SOS). Es bedeutet nicht, dass Ihr Smartphone ein echtes Satellitentelefon für alltägliche Anrufe oder SMS ersetzt. Wenn Sie auf das Symbol tippen oder den Modus nutzen, erkennen Sie: Es ist nur für Notfälle oder spezielle Anwendungsfälle verfügbar – nicht, um einfach per Satellit Freunde anzurufen.

Was ist „Satelliten-Texten“ und wie kann ich Nachrichten per Satellit versenden?

„Satelliten-Texten“ bezeichnet das Senden von SMS oder Kurznachrichten über ein Satellitennetzwerk anstelle eines Mobilfunknetzes. Es gibt mehrere Möglichkeiten:

  • Mit einem Satellitentelefon: Alle Satellitentelefone unterstützen SMS. Sie können von Ihrem Satphone aus eine Textnachricht an ein anderes Satphone oder ein normales Handy schicken – das ist Satelliten-Texten. Für den Nutzer fühlt es sich an wie das Schreiben einer SMS auf einem alten Handy: Man tippt eine SMS ein und sendet sie ab – sie wird via Satellit zum Empfänger oder dessen Netz übertragen. Diese Methode wählen viele Satphone-Nutzer für Kurzmitteilungen, weil sie weniger Gesprächszeit kostet (und damit günstiger ist und auch gesendet wird, wenn kurzfristig Empfang besteht usw.). Zum Beispiel: SMS von einem Iridium-Telefon zu einem Mobiltelefon ist Satelliten-Texten. Empfänger können in der Regel darauf antworten (ihre SMS läuft dann über internationale Gateways zurück ins Satnetz). Oft muss der Empfänger eine spezielle Satellitennummer nutzen oder zahlt evtl. Auslandstarife, aber generell klappt das netzübergreifend.
  • Spezielle Satelliten-Messenger: Geräte wie Garmin inReach, Spot X, ZOLEO, Bivy Stick usw. sind speziell für Satelliten-Nachrichtenversand (und SOS) konzipiert. Das sind keine Sprachtelefone – sie verbinden sich meist mit dem Smartphone oder besitzen eine eigene Miniklavatur und ermöglichen den Textversand via Satellit. Garmin inReach z. B. nutzt Iridium, um Textnachrichten (ca. 160 Zeichen) und E-Mails weltweit zu versenden und zu empfangen. Die Übertragung dauert meist 20-60 Sekunden – ist aber sehr verlässlich. Abenteurer informieren so die Familie oder kommunizieren außerhalb des Netzes. Der Dienst braucht ein Abo (Monatsplan mit X Nachrichten). In der Praxis öffnet man eine App (bei Verbindung mit Smartphone), schreibt die Nachricht, sendet sie ab, das Gerät verbindet sich mit dem Satelliten und verschickt sie. Der Empfänger erhält die Nachricht als normale SMS (von einer Spezialnummer) oder E-Mail. Er kann antworten – diese kommt dann wieder auf Ihr Gerät. Das ist bidirektionales Satelliten-Texten.
  • Satelliten-Text auf dem Smartphone (integriert): Neu ist das Apple Emergency SOS via Satellite (iPhone 14/15), das sehr begrenztes Texten ermöglicht – nur zu Notdiensten oder wenigen speziellen Anwendungen (wie Standort per Apple „Wo ist?“ oder Pannenhilfe in den USA). Es handelt sich nicht um allgemeines Texten – Sie können z. B. Ihrem Freund kein „Hallo“ via Satellit schicken (höchstens per Notiz, die Standortdaten überträgt). In Zukunft wird Qualcomm mit Snapdragon Satellite manches Android-Handy (vermutlich ab 2024+) für Zwei-Wege-SMS per Satellit ausrüsten – zunächst für Notfälle, evtl. auch für grundlegende Nachrichten. Das läuft dann auch über Iridium. Bald könnte also selbst Ihr normales Handy mit passender Hardware vom Berg abseits des Mobilfunknetzes eine Satelliten-Nachricht schicken. Zurzeit ist das in Mainstream-Handys aber fast nur für Notfälle verfügbar.
  • Wie kann man jetzt eine Satelliten-Nachricht schicken? Haben Sie ein Satellitentelefon, nutzen Sie einfach die SMS-Funktion. Mit einem Gerät wie Garmin inReach nehmen Sie die zugehörige App oder das Gerät selbst. Haben Sie ein iPhone 14 in einem unterstützten Land (USA, UK, Kanada, Europa, Australien etc.) und kein Netz, probieren Sie die Emergency SOS-Funktion (es gibt auch einen Demo-Modus in den Einstellungen). Sie erhalten Anweisungen zur Ausrichtung des Geräts und können anschließend eine vorformatierte Nachricht an den Rettungsdienst schicken. Apple system presst Nachrichten auf ca. 100 Bytes und eine sehr kurze Nachricht braucht 15+ Sekunden, bis sie gesendet ist – es ist für Notfälle gedacht, z. B. „Verletzt, Beinbruch, benötige Rettung bei diesen Koordinaten.“ Das ist eine Satelliten-Nachricht, aber kein normaler Plausch.
  • Kosten: Satelliten-SMS über ein Satphone werden meist über Ihre Tarifoption abgerechnet, ca. 0,50 € pro Nachricht. Satelliten-Messenger erfordern ein Abo, z. B. bei Garmin ab 15 $/Monat für 10 Nachrichten, danach Zusatzkosten. Das SOS-Texten über Smartphone ist derzeit kostenlos (Apple bietet beim Neukauf eines iPhone 14/15 zwei Jahre gratis, was später kostet, ist offen; manche Mobilfunkanbieter könnten das künftig auch bundeln).

„Satelliten-Texten“ ist also jegliche Kommunikation per Text über Satelliten. Sie ist extrem hilfreich – schnell, energiesparend, und im Notfall kann eine kurze Textnachricht („Alles okay“ oder „Brauche Hilfe“) überlebenswichtig sein, wenn ein Anruf nicht klappt oder zu aufwändig ist. Viele Abenteurer nehmen deshalb einen Satelliten-Messenger mit: Eine Textnachricht reicht meist und ist günstiger als ein Anruf.

Beispiele:

  • Ein Wanderer mit einem Garmin inReach kann seiner Familie aus dem Himalaya per Textnachricht „Camp erreicht, alles gut“ schicken (diese Nachricht wird über Iridium als SMS an das Telefon der Familie gesendet).
  • Ein Segler mit einem Spot X kann anderen Booten oder dem Festland Nachrichten senden.
  • Ein iPhone-Nutzer, der in einem Gebiet ohne Empfang einen Autounfall hat, kann mit Emergency SOS eine Textnachricht an ein Relay-Zentrum senden, das dann den Notruf 911 für ihn benachrichtigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass satellitengestütztes Texten bereits Realität ist und wächst. Wenn Sie Nachrichten über Satellit versenden möchten, benötigen Sie entweder ein satellitenfähiges Gerät bzw. einen entsprechenden Dienst oder eines der neuen Smartphones mit Notfall-Satellitenfunktion. Es ist nicht so schnell oder günstig wie normales Texten, funktioniert aber dort, wo sonst nichts geht.

Werden normale Smartphones in Zukunft direkt mit Satelliten verbinden?

Es sieht sehr danach aus, dass ja, in naher Zukunft werden Standard-Smartphones eine gewisse Satellitenkonnektivität für grundlegende Dienste erhalten. In diesem Bereich tut sich gerade sehr viel:

  • Stand (2023): Wie bereits erwähnt, hat Apple bei iPhone 14 das Notfall-Satellitentexten eingeführt und arbeitet dabei mit den Globalstar-Satelliten zusammen. T-Mobile (USA) und SpaceX haben einen Plan angekündigt, mit Starlink-Satelliten das Texten für bestehende Handys zu ermöglichen (mithilfe eines Teils des T-Mobile-Frequenzspektrums) – sie behaupteten, dass Kunden etwa ab 2024 SMS oder MMS über Satellit senden könnten, wenn kein Mobilfunknetz verfügbar ist. AST SpaceMobile hat tatsächlich einen direkten Sprachanruf zu einem unveränderten Smartphone mithilfe seines Prototypsatelliten BlueWalker 3 und AT&T-Frequenzen demonstriert. Sie erreichten außerdem eine 4G-Datenverbindung und einen 5G-Test. Lynk Global bringt ebenfalls kleine Satelliten in Umlauf, um direkt mit normalen Handys zu texten, und hat Verträge mit Providern in mehreren Ländern sowie eine FCC-Lizenz in den USA. Tatsächlich verschickte Lynk bereits 2020-21 Testnachrichten an Standard-Android-Handys ohne spezielle Hardware.
  • Wie kann das ein normales Handy? Moderne Smartphones verfügen bereits über Radios, die theoretisch auf Satellitenfrequenzen oder zumindest auf bestimmte Frequenzen schalten können, die Satelliten nutzen (wie AST und Lynk in Mobilfunkbändern, wobei die Satelliten aber leistungsstark sind und große Antennen haben). Die limitierenden Faktoren sind die Sendeleistung (Handyantennen sind winzig und die Satelliten weit entfernt), aber neue Satelliten werden mit riesigen Antennen oder regenerativen Nutzlasten konstruiert, um das zu ermöglichen. Beispielsweise fungiert ASTs Satellit wie ein gigantischer Mobilfunkturm im All. Normale Handys erkennen ihn einfach als weiteren „Turm“ (nur mit riesiger Reichweite). Die Tests beweisen, dass es machbar ist – sie haben sogar erst kürzlich einen Videoanruf über Satellit auf ein reguläres Handy realisiert.
  • Zeitrahmen: Wahrscheinlich sehen wir 2024-2025 erste Dienste für Textnachrichten. Apple könnte seinen Dienst über Notfälle hinaus ausbauen (evtl. als kostenpflichtige Option zur Kontaktkommunikation). Android-Telefone mit Snapdragon Satellite ermöglichen ab 2024 auf einigen Geräten über Iridium eingeschränktes Messaging. T-Mobile/Starlink wollen etwa Ende 2024 das Texten im Betatest starten. AST SpaceMobile beabsichtigt, ab 2025+ eine Konstellation für begrenztes Breitband und Sprache aufzubauen (es gibt bereits Verträge mit AT&T, Vodafone usw. zur Integration). Lynk kooperiert bereits mit kleineren Providern, um SMS-Notfunktionen als Roamingdienst in Gebieten ohne Abdeckung anzubieten. Es kann also sein, dass Ihr Handy künftig automatisch Satelliten-SMS nutzt, wenn kein Mast erreichbar ist (abhängig von Provider und Modell).
  • Einschränkungen: Anfangs werden diese Dienste langsam sein (Bandbreite für wenige Nachrichten oder geringe Datenmengen gleichzeitig) und eventuell nur im Freien mit freiem Himmel funktionieren, eventuell müssen Sie das Handy ausrichten (wie bei Apple). Echtzeit-Sprachtelefonie wird es wohl erst geben, wenn die Konstellationen wachsen (AST plant das für die Zukunft, aber lückenlose Sprachabdeckung erfordert viele Satelliten gleichzeitig, das ist aufwendig im Aufbau). Starlinks „Direct-to-Phone“ zielt zunächst auf grundlegende Nachrichtenübertragung und evtl. langsame Daten (Messenger, Mail), nicht auf Highspeed-Verbindungen. Aber es ist der Startschuss für „NTN“ (Non-Terrestrial Networks) als Bestandteil des 5G-Standards.

Also ja, der Trend geht in Richtung Verschmelzung von Satelliten- und Mobilfunknetzen. In ein paar Jahren könnte die Frage „Brauche ich ein separates Satellitentelefon?“ so beantwortet werden: „Nur, wenn Sie überall zuverlässige Telefonie brauchen – ansonsten kann Ihr normales Smartphone im Notfall per Satellit noch eine Nachricht absetzen.“

Dennoch werden dedizierte Satellitentelefone für Intensivnutzer, Profis im Außeneinsatz usw. weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben, weil sie längere Gespräche und häufigere Nutzung ermöglichen, was diese neuen Satelliten-Smartphone-Dienste möglicherweise nicht (sie könnten auf Notfälle oder gelegentliche Nutzung beschränkt sein, weil die Kapazitäten begrenzt sind).

Fazit: Die Zukunft kommt rasant näher – dass gewöhnliche Smartphones Satelliten nutzen, ist keine Science-Fiction mehr. Erste Beispiele gibt es bereits (iPhone SOS, AST-Sprachanruf, Lynk-SMS). Während Sie heute für zuverlässige Off-Grid-Kommunikation noch ein Satellitentelefon brauchen, kann Ihr Handy morgen vielleicht schon einfache Verbindungen herstellen, wenn keine Masten verfügbar sind.

Behalten Sie die Ankündigungen der Provider im Blick – z. B. AT&T, Vodafone und andere arbeiten mit AST, oder achten Sie auf Geräte mit der Kennzeichnung „Satellite Ready“. Es ist eine spannende Entwicklung, die Notfall- und Basis-Kommunikation weltweit viel zugänglicher machen wird.


Quellen: Die obigen Informationen stammen aus einer Vielzahl seriöser Quellen, darunter Hersteller von Satellitentelefonen, Serviceanbieter und technische Publikationen. Beispielsweise lieferte Satcom Globals FAQ Einblicke in die Fähigkeiten und Reichweite von Satellitentelefonen, die Übersicht von Global Satellite erklärte die Kostenstrukturen, Apollo Satellite und Global Rescue erklärten länderspezifische rechtliche Beschränkungen apollosat.com, und aktuelle Techniknachrichten beschrieben Neuerungen wie Apples Satelliten-SOS und AST SpaceMobiles Tests. Diese und weitere Quellen werden im Text genannt, um Aussagen zu belegen und für eine möglichst genaue Darstellung in diesem umfassenden FAQ zu sorgen.

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