Die US-Aktien-Futures steigen am Mittwoch, den 19. November 2025, leicht an, während die Wall Street nach einem starken, technologiegetriebenen Ausverkauf versucht, sich zu stabilisieren und in einen Tag startet, den viele Händler als „entscheidend“ für das Geschäft mit künstlicher Intelligenz bezeichnen. Im Fokus stehen die Nvidia-Gewinne, frische Protokolle der US-Notenbank und ein Rückstau wichtiger Wirtschaftsberichte, die nach dem langen Regierungsstillstand endlich veröffentlicht werden. [1]
Futures deuten auf eine vorsichtige Erholung nach einem schwierigen Dienstag hin
Am frühen Mittwochmorgen in New York lagen die US-Aktienindex-Futures leicht im Plus:
- S&P 500 E‑mini-Futures stiegen um etwa 0,26 %,
- Nasdaq 100-Futures gewannen rund 0,3 %, und
- Dow-Futures legten etwa 0,11 % zu. [2]
Der vorsichtige Aufschwung folgt auf eine verlustreiche Sitzung am Dienstag, als:
- Der Dow Jones Industrial Average verlor 498 Punkte (-1,1 %) auf 46.091,74,
- Der S&P 500 fiel um 0,83 % auf 6.617,32, und
- Der Nasdaq Composite rutschte um 1,2 % auf 22.432,85 ab. [3]
Diese Verluste verlängerten die vier Tage andauernde Verlustserie des S&P 500, die längste seit etwa drei Monaten, und zogen den Index um etwa 4–4,5 % unter sein Hoch von Ende Oktober, obwohl er immer noch rund 12,5 % im Jahresverlauf im Plus liegt. [4]
Zur Verunsicherung trägt bei: Sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq sind nun erstmals seit Ende April unter ihre 50-Tage-Durchschnittslinie gefallen – ein technisches Warnsignal, dass die Dynamik der Rally zumindest vorerst nachgelassen hat. [5]
Nvidia-Gewinne: Der große „KI-Blase oder nicht?“-Moment des Tages
Das Hauptereignis des Tages ist Nvidias Bericht zum dritten Quartal, der nach Börsenschluss erwartet wird. Der Chiphersteller ist das wichtigste Symbol des KI-Booms, und seine Ergebnisse werden weithin als Stresstest für das gesamte KI-Geschäft gesehen:
- Analysten erwarten, dass der Umsatz im Jahresvergleich um etwa 56 % steigen wird auf ungefähr 54,9 Milliarden US-Dollar im Quartal August–Oktober. [6]
- Die Optionspreise deuten auf eine Schwankung von etwa 7 % in beide Richtungen nach dem Bericht hin — eine Bewegung, die groß genug ist, um eine der größten eintägigen Marktwertveränderungen in der Geschichte von Nvidia zu verursachen. [7]
Nvidias Aktie ist vor den Quartalszahlen ins Straucheln geraten:
- Sie fiel am Dienstag um etwa 2,8 %,
- und weitete ihren monatlichen Rückgang auf über 10 % aus, was der üblichen Definition einer „Korrektur“ entspricht. [8]
- Dennoch lagen die Aktien am frühen Mittwoch im vorbörslichen Handel etwa 0,4 % im Plus, da sich einige Händler auf eine mögliche Erholungsrally positionierten. [9]
Da Nvidia ein so großer Bestandteil wichtiger Indizes ist, könnte die Kursbewegung nach den Quartalszahlen erheblichen Einfluss haben auf:
- Den Nasdaq 100, in dem KI- und Halbleiterwerte dominieren;
- Den S&P 500, der zunehmend von einigen wenigen Mega-Tech- und KI-Aktien dominiert wird; und
- Die Wahrnehmung der Anleger, ob die „Magnificent 7“ und der breitere KI-Sektor sich in einer Blase befinden.
Eine kürzlich in US-Medien zitierte globale Fondsmanager-Umfrage ergab, dass etwa 45 % der Großanleger jetzt eine „KI-Blase“ als das größte Extremrisiko sehen, noch vor Sorgen um Anleihen, Inflation oder Handelskonflikte. [10]
Mit anderen Worten: Sollten Nvidias Zahlen oder Prognosen enttäuschen, könnte der Ausverkauf bei KI-Werten sich ausweiten und vertiefen. Ein starker Übertreffer hingegen könnte Händler davon überzeugen, dass die Korrektur eher eine Bereinigung als ein Regimewechsel ist.
Tech- und KI-Ausverkauf hat global um sich gegriffen
Der Rückgang am Dienstag war nicht nur ein US-Phänomen. Über Nacht und bis Mittwoch:
- Der Nasdaq liegt jetzt mehr als 6 % unter seinem Rekordhoch von Ende Oktober, angetrieben durch Sorgen, dass Aktien mit KI-Bezug zu weit und zu schnell gestiegen sind. [11]
- Globale Aktien (gemessen am MSCI All‑Country Index) verzeichnen eine fünfte Verlustserie in Folge, die längste Verluststrecke seit August. [12]
- Auch wichtige asiatische und europäische Benchmarks stehen unter Druck. Indizes wie der japanische Nikkei und der europäische STOXX 600 sind von ihren jüngsten Höchstständen gefallen – ebenfalls wegen Bewertungsbedenken. [13]
Die Risikoaversion hat sich auch auf andere spekulative Bereiche ausgeweitet:
- Bitcoin fiel am Dienstag kurzzeitig unter 90.000 $, bevor er sich auf etwa 91.000–93.000 $ erholte. Damit liegt er rund 25–27 % unter seinem Oktober-Rekord und hat seine Jahresgewinne ausgelöscht. [14]
Bislang wird diese Schwäche bei Krypto und Highflyer-Aktien als Teil derselben Entwicklung gesehen: Investoren hinterfragen, ob einige der größten Gewinner von 2025, insbesondere im Bereich KI-Infrastruktur, einfach zu teuer geworden sind.
Fed-Protokolle, Zinssenkungserwartungen und eine datenreiche Woche
Neben Nvidia sind die Politik der US-Notenbank und lange verzögerte Wirtschaftsdaten die anderen Haupttreiber für den US-Aktienmarkt heute.
Fed-Protokolle später heute
Die Fed hat auf ihrer Sitzung im Oktober die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt – die zweite Zinssenkung in diesem Jahr, um einen abkühlenden Arbeitsmarkt zu stützen, ohne die Inflation neu zu entfachen. [15]
- Das Protokoll dieser Sitzung wird heute Nachmittag veröffentlicht.
- Händler hoffen auf mehr Klarheit darüber, wie viele weitere Zinssenkungen die Fed-Vertreter noch für angemessen halten – falls überhaupt.
Die Markterwartungen haben sich deutlich verschoben:
- Eine Zinssenkung im Dezember, die einst als nahezu sicher galt, wird nun als alles andere als garantiert angesehen. Die Terminmärkte weisen derzeit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 40–42% für eine weitere Senkung um 25 Basispunkte im Dezember zu, was im Vergleich zum Vormonat deutlich gesunken ist. [16]
Diese Unsicherheit hat die Renditen von US-Staatsanleihen schwankungsanfällig gemacht: Die 10‑Jahres-Rendite bewegte sich zuletzt im Bereich von 4,11–4,13%, nachdem sie am Dienstag gegenüber der vorherigen Sitzung nachgegeben hatte. [17]
Der Daten-„Nebel“ nach dem Shutdown lichtet sich endlich
Zur Komplexität trägt auch der Neustart der US-Konjunkturveröffentlichungen bei, nachdem die Bundesregierung nach einem Rekord-Shutdown von 43 Tagen wieder geöffnet hat. [18]
Während der Rückstau abgebaut wird, bereiten sich Investoren auf eine Flut von Zahlen vor, darunter:
- Der Arbeitsmarktbericht für September, der wochenlang verschoben wurde und nun für Donnerstag, den 20. November angesetzt ist,
- Wichtige Inflationsindikatoren wie CPI, PPI und PCE, und
- Eine Reihe von Daten zu Einzelhandelsumsätzen, BIP und Konsumausgaben sowie weiteren. [19]
Ökonomen haben den jüngsten Zeitraum ohne offizielle Daten mit „Fliegen im Nebel ohne Instrumente“ verglichen. [20] Die Flut an Veröffentlichungen in den nächsten Tagen könnte die Erwartungen sowohl für die Fed als auch für das Wachstum 2026 – und damit auch die Bewertungen in zinssensiblen Marktsegmenten wie Technologie, Nebenwerte und wachstumsstarke Titel – neu gestalten.
Wichtige Aktien und Sektoren, die heute im Fokus stehen
Mega-Cap-Tech und KI
Der Mega-Cap-Growth-Komplex bleibt der Hauptfaktor für die Schwankungen am US-Aktienmarkt:
- Nvidia (NVDA): Im Mittelpunkt der heutigen Geschichte, wobei Optionen auf eine große Kursbewegung nach den Quartalszahlen hindeuten. [21]
- Alphabet (GOOGL): Handelt etwa 1,5 % höher im vorbörslichen Handel nach jüngster Stärke und positiver Stimmung rund um KI und Cloud; eines der wenigen großen Tech-Unternehmen mit frühen Gewinnen heute. [22]
- Andere Mega-Caps: Aktien wie Microsoft und Amazon haben in den letzten Sitzungen bereits deutliche Rückgänge verzeichnet, da Investoren aus KI-bezogenen Trades aussteigen und hohe Bewertungen neu bewerten. [23]
Einzelhändler: Home Depot, Target, Walmart
Einzelhandels- und verbraucherbezogene Namen stehen heute ebenfalls im Mittelpunkt:
- Home Depot (HD) fiel am Dienstag um etwa 6 %, nachdem das Unternehmen schwächere Sommergewinne als erwartet gemeldet und seinen Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt hatte, unter Berufung auf eine schwächere Wohnungsbauaktivität, weniger größere Stürme und vorsichtige Verbraucher. [24]
- Target (TGT) veröffentlicht heute vor Börsenbeginn die Ergebnisse, während Walmart (WMT) später in dieser Woche an der Reihe ist. Die Wall Street wird nach Hinweisen suchen zu:
- Weihnachtsausgaben,
- Der Gesundheit der Verbraucher mit niedrigem und mittlerem Einkommen, und
- Ob Einzelhändler ihre Margen angesichts weiterhin hoher Kosten halten können. [25]
Zusammen werden diese Unternehmen den Investoren helfen einzuschätzen, wie widerstandsfähig die US-Verbrauchernachfrage in der bevorstehenden Hauptsaison ist, zu einer Zeit, in der das reale BIP im 2. Quartal mit etwa 3,8 % annualisiert wächst, nach einer leichten Schrumpfung im 1. Quartal. [26]
DoorDash und andere Einzelwerte
- DoorDash (DASH) stieg im frühen Handel um etwa 2,7 %, nachdem Jefferies die Aktie von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft und die Wachstumsaussichten im Bereich Essenslieferung und Logistik hervorgehoben hatte. [27]
- Andernorts bleiben einige Halbleiter- und KI-Infrastrukturwerte volatil angesichts sich verändernder Erwartungen für KI-Ausgaben und Investitionen in Rechenzentren. [28]
Unter der Oberfläche: Small Caps und Sektorbreite
Interessanterweise, selbst während Big Tech die wichtigsten Indizes nach unten gezogen hat, war die Marktbreite nicht durchweg negativ:
- Am Dienstag schlossen tatsächlich sechs von elf S&P 500 Sektoren im Plus, und der Russell 2000 Small-Cap-Index legte laut Reuters-Daten um etwa 0,3 % zu. [29]
Dieses gemischte Bild deutet darauf hin, dass der jüngste Ausverkauf sich auf hoch bewertete, KI-verbundene Megacaps konzentriert und nicht auf einen breit angelegten Einbruch der Risikobereitschaft.
Makro-Hintergrund: Dollar, Gold, Öl und Krypto
Abseits von Aktien geben Bewegungen in anderen Anlageklassen zusätzliche Signale zur Anlegerstimmung:
- Der US-Dollar-Index liegt immer noch etwa 8 % im Minus für das Jahr gegenüber wichtigen Währungen und steuert auf das schlechteste Jahresergebnis seit 2017 zu, obwohl er sich von zweistelligen Verlusten erholt hat, da die Aktienmarktrally ins Stocken geriet und Zinssenkungserwartungen abgekühlt sind. [30]
- Gold hat sich von Rekordhochs zurückgezogen, lag aber zuletzt etwa 0,4 % im Plus am Tag, nahe 4.080 $ je Unze, da einige Anleger sowohl gegen Marktvolatilität als auch gegen politische Unsicherheit absichern. [31]
- Brent-Rohöl wird nahe 64 $ pro Barrel gehandelt, ein Niveau, das sowohl Sorgen um das globale Wachstum als auch anhaltende Angebotsdynamiken widerspiegelt. [32]
- Bitcoin bleibt, wie bereits erwähnt, volatil und deutlich unter seinem Höchststand, was unterstreicht, wie schnell sich die Stimmung gegen einige der größten spekulativen Gewinner des Jahres 2025 gewendet hat. [33]
Was das heutige Setup für Anleger bedeutet
Für die US-Märkte 19. November 2025 gestaltet sich weniger als „ruhige Mittwochs-Session“ und mehr als Wendepunkt:
- Nvidias Quartalszahlen könnten entweder jahrelangen KI-Optimismus bestätigen oder die Angst vor einer Blase verstärken.
- Fed-Protokolle und die bevorstehende Datenflut werden helfen zu bestimmen, ob Anleger weiterhin auf niedrigere Zinsen zur Unterstützung der hohen Bewertungen setzen können.
- Die Marktführerschaft verengt sich, da Mega-Cap-AI- und Tech-Namen einen übergroßen Einfluss auf die wichtigsten Indizes ausüben, während sich andere Sektoren und Small Caps ruhiger verhalten.
Für Privatanleger heben Episoden wie diese oft die Bedeutung hervor von:
- Vermeidung einer Überkonzentration auf ein einzelnes Thema (selbst auf ein so dominantes wie KI),
- Beachtung, wie Zinserwartungen und Wirtschaftsdaten die Marktstimmung schnell verändern können, und
- Anpassung des Portfoliorisikos an den Anlagehorizont und die eigene Volatilitätstoleranz.
Nichts in diesem Artikel ist eine persönliche Anlageberatung, aber es ist klar, dass die Volatilität zurück ist, und was nach dem Börsenschluss passiert – wenn Nvidia seine Bücher öffnet – könnte den Ton für den Rest von 2025 angeben.
References
1. www.reuters.com, 2. www.reuters.com, 3. www.reuters.com, 4. www.reuters.com, 5. www.reuters.com, 6. www.reuters.com, 7. www.reuters.com, 8. www.reuters.com, 9. www.reuters.com, 10. www.mariettatimes.com, 11. www.reuters.com, 12. www.reuters.com, 13. www.reuters.com, 14. www.reuters.com, 15. www.mariettatimes.com, 16. www.reuters.com, 17. www.mariettatimes.com, 18. m.economictimes.com, 19. m.economictimes.com, 20. m.economictimes.com, 21. www.reuters.com, 22. www.reuters.com, 23. www.nasdaq.com, 24. www.reuters.com, 25. www.reuters.com, 26. www.bea.gov, 27. www.reuters.com, 28. www.nasdaq.com, 29. www.reuters.com, 30. www.reuters.com, 31. www.reuters.com, 32. www.reuters.com, 33. www.reuters.com

