Kriegsschiff-Milliarden: Thyssenkrupps TKMS geht am 20. Oktober an die Börse – Das müssen Anleger wissen

Kriegsschiff-Milliarden: Thyssenkrupps TKMS geht am 20. Oktober an die Börse – Das müssen Anleger wissen

  • Börsengangstermin: Der Marine-Schiffbauer TKMS (Thyssenkrupp Marine Systems) wird am 20. Oktober 2025 an der Frankfurter Börse notiert [1]. Die Finanzaufsicht Bafin hat die Erstnotiz genehmigt.
  • Aktienverteilung: Thyssenkrupp-Aktionäre erhalten für jeweils 20 TK-Aktien automatisch 1 TKMS-Aktie gutgeschrieben; dadurch wandern 49 % der 63,52 Mio. TKMS-Aktien in die Depots der Anleger, während Thyssenkrupp über eine neue Holding 51 % der Stimmrechte behält [2] [3]. Die Zuteilung erfolgt am 17. Oktober 2025 per Einbuchung über die Depotbanken [4].
  • Unternehmensprofil: TKMS ist eigenen Angaben zufolge Weltmarktführer für nicht-nukleare U-Boote und baut außerdem Fregatten, Korvetten sowie Sonar- und Minensuchsysteme [5]. Rund 9.100 Mitarbeiter sind bei TKMS in Kiel, Wismar, Brasilien (Itajaí) und weiteren Werftstandorten beschäftigt [6].
  • Kennzahlen: Im Geschäftsjahr 2024/25 (Stichtag 30.9.) erzielte TKMS bei 1,59 Mrd. € Umsatz einen Nettogewinn von 75,2 Mio. € [7]. Das Auftragsvolumen liegt dank des Rüstungsbooms bei rund 18,6 Mrd. € [8].
  • Marge & Dividende: Vorstand und Analysten erwarten deutliche Margenverbesserungen. TKMS peilt eine operative EBIT-Marge > 7 % an (Vorjahr 4,3 %) [9]. Geplant ist eine Ausschüttung von 30–50 % des Netto­gewinns als Dividende ab dem Geschäftsjahr 2025/26 [10].

Umbruch bei Thyssenkrupp und Neue Ausrichtung

Thyssenkrupp geht mit dem IPO von TKMS einen weiteren Schritt im Konzernumbau. Konzernchef Miguel López sprach von einem „neuen Kapitel“ für den Konzern und betonte: „Wir ermöglichen Wachstumsperspektiven und Kapitalmarktzugang für TKMS und schaffen zugleich Werte für unsere Aktionärinnen und Aktionäre“ [11]. Strategisches Ziel sei es, die Thyssenkrupp AG als Finanzholding mit starken, eigenständigen Beteiligungen aufzustellen [12].

Gleichzeitig sorgt Bewegung in der Stahlsparte für Schlagzeilen: Nach geplatzten Verhandlungen mit dem tschechischen Investor Křetínský steht nun der indische Stahlkonzern Jindal bereit. Ein kompletter Verkauf von Thyssenkrupp Steel Europe würde das Unternehmen dauerhaft von dem volatilen Stahlmarkt lösen und zusätzliche Reserven mobilisieren [13]. Anleger sehen den TKMS-IPO daher auch als Möglichkeit, unabhängig von der Stahlkrise in das krisensichere Rüstungsgeschäft einzusteigen [14].

Börsengang am 20. Oktober: Termine & Ablauf

Die Thyssenkrupp-Aktie notierte im Vorfeld leicht über ihrem Jahrestief – der Schlüsseltermin naht. Am 17. Oktober 2025 wird der Bezugsaktienstand festgestellt, am 20. Oktober erfolgt die Erstnotiz der TKMS-Aktie [15] [16]. Danach können die neuen TKMS-Anteile im regulären Handel erworben werden. Thyssenkrupp bleibt mit 51 % Mehrheitseigner, TKMS wird als TKMS AG & Co. KGaA im Prime Standard geführt.

Mit dem Börsengang werden 49 % der TKMS-Anteile an die bisherigen Thyssenkrupp-Aktionäre transferiert [17] [18]. Jeder Aktionär hat Anspruch auf 1 TKMS-Aktie pro 20 TK-Anteile. Die Auflage der TKMS-Aktien erfolgt ohne frisches Kapitalzufluss – sie gehen direkt von der Stammgesellschaft an die Altaktionäre [19] [20]. Für TKMS bedeutet das Listing den Zugang zu externen Investoren und Kapitalmärkten bei gleichzeitig hoher Sicherheit durch den Thyssenkrupp-Mutterkonzern.

TKMS im Überblick: Geschäftszahlen und Perspektiven

In Kiel und Wismar produziert TKMS einen Großteil der deutschen U-Boot-Flotte. Das Unternehmen verweist auf weltweit überdurchschnittliche Nachfrage: Russland-Krise und Unsicherheit über US-Militärhilfen befeuern das Geschäft. „TKMS ist ideal positioniert, um die dynamische Nachfrage zu bedienen,“ sagte CEO Oliver Burkhard unlängst [21].

Kernzahlen untermauern die Stellung: Die Auftragsbücher sind prall gefüllt (etwa 18,6 Mrd. €) [22]. Umsatz und Gewinn wachsen – im bisherigen Jahr 2024/25 stieg der Gewinn auf 75,2 Mio. € bei 1,59 Mrd. € Umsatz [23]. Da ausnahmslos für künftige Projekte und Forschung investiert wird, wurde keine Dividende für vergangene Jahre ausgeschüttet. Künftig sind jedoch 30–50 % Gewinn­ausschüttung geplant [24]. Die verbesserte Profitabilität spiegelt sich auch im Margenziel wider: Über 7 % operative Marge sollen angepeilt werden (bisher 4,3 %) [25], um mit internationalen Werften mitzuhalten.

Mit diesen Plänen reiht sich TKMS in eine Welle von Verteidigungs-IPO ein. Jefferies-Analysten taxieren den Börsenwert bei etwa 2,3 Mrd. € [26] (oberhalb des bisherigen Nettowertes), was rund einem Drittel der aktuellen Thyssenkrupp-Bewertung entspricht. Das wäre einer der größten deutschen Neuzugänge 2025 – lediglich das kürzlich in die MDAX gekommene Aumovio (ehemals Continental-Werksteile) wird vergleichbar bewertet.

Bewertung & Expertenstimmen

Marktbeobachter sehen im TKMS-IPO eine attraktive Investitionschance: Durch den Rüstungsboom liege die Aktie künftig in einem „krisensicheren“ Umfeld [27]. Bereits in den letzten 12 Monaten trieb das Marinegeschäft den Thyssenkrupp-Kurs massiv nach oben: Die Aktie legte im Jahresverlauf “über 300 Prozent” zu (gerechnet vom Tief) [28]. Zum Vergleich: Andere Rüstungskonzerne wie Rheinmetall, Hensoldt oder Renk wurden zuletzt hoch bewertet – TKMS bietet jetzt einen direkteren Einstieg in diese Branche.

Analysten von Jefferies weisen darauf hin, dass die Bewertung moderat sei – sie dürfe später gern steigen, wenn TKMS die Margen plangemäß erhöht. Die Bundesregierung hat zudem Einfluss gesichert: Berlin kann über künftige Anteilstransaktionen bei TKMS mitreden (Zustimmungsrecht ab 25 % Anteilsverkauf), um Schlüsseltechnologie zu schützen [29].

Zum Abschluss bleibt die Frage der Marktreaktion: Am 20. Oktober wird sich zeigen, ob TKMS das Anlegerinteresse bestätigt. Schon im Vorfeld sorgten Meldungen über Schutzmaßnahmen für Stahlimporte für Kursgewinne bei Thyssenkrupp [30]. Nun stehen zwei Großereignisse ins Haus: Der mögliche Stahldeal mit Jindal und der Marine-Börsengang. Zusammen könnten sie Thyssenkrupp von einem traditionellen Industriekonzern endgültig in eine moderne Beteiligungsholding verwandeln – und Anleger direkt am Erfolg zweier Top-Geschäftsfelder partizipieren lassen [31] [32].

Quellen: Offizielle Börsen- und Konzernmitteilungen (via Reuters/dpa) sowie Analysen von Fachportalen [33] [34] [35] [36] [37].

References

1. www.comdirect.de, 2. www.comdirect.de, 3. www.welt.de, 4. www.welt.de, 5. www.welt.de, 6. www.marketscreener.com, 7. www.marketscreener.com, 8. www.marketscreener.com, 9. www.wallstreet-online.de, 10. www.wallstreet-online.de, 11. www.welt.de, 12. www.welt.de, 13. www.wallstreet-online.de, 14. www.wallstreet-online.de, 15. www.comdirect.de, 16. www.welt.de, 17. www.welt.de, 18. www.comdirect.de, 19. www.comdirect.de, 20. www.welt.de, 21. www.wallstreet-online.de, 22. www.marketscreener.com, 23. www.marketscreener.com, 24. www.wallstreet-online.de, 25. www.wallstreet-online.de, 26. www.reuters.com, 27. www.wallstreet-online.de, 28. www.wallstreet-online.de, 29. www.reuters.com, 30. ts2.tech, 31. www.welt.de, 32. www.wallstreet-online.de, 33. www.comdirect.de, 34. www.welt.de, 35. www.marketscreener.com, 36. www.wallstreet-online.de, 37. www.reuters.com

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