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Import von Drohnen in die Ukraine – Ein umfassender Überblick

Import von Drohnen in die Ukraine – Ein umfassender Überblick

Importing Drones to Ukraine – A Comprehensive Overview

Steuern und Zölle auf Drohnenimporte

Aktuelle Steuerbefreiungen: Seit 2023 hat die Ukraine die Mehrwertsteuer (MwSt.) und die Zölle auf den Import von Drohnen und zugehöriger Ausrüstung aufgrund der Kriegsnotwendigkeit aufgehoben kyivindependent.com. Im Februar 2023 verabschiedete das Parlament Gesetze, die die MwSt. (normalerweise 20 %) und die Einfuhrzölle auf Drohnen, Wärmebildkameras, Nachtsichtgeräte und Funkgeräte abschafften und „alle bürokratischen Hürden“ für den Import dieser verteidigungskritischen Güter beseitigten kyivindependent.com. Diese mit Freiwilligenorganisationen entwickelte Politik zielte darauf ab, die Lieferungen an die Front zu beschleunigen. Weitere Gesetze im Juli 2023 änderten das Zoll- und Steuergesetzbuch, um diese Befreiungen bis mindestens 1. Januar 2025 (oder bis zum Ende des Kriegsrechts) zu festigen globalpost.ua. Unter der „235-Vorzugregelung“ sind internationale Post- und Expresssendungen, die unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs) in die Ukraine enthalten, vollständig von Zoll und MwSt. befreit globalpost.ua. In der Praxis bedeutet das, dass Importeure während des Krieges keine üblichen Steuern auf Drohnen zahlen.

Vorherige Regelungen: Vor diesen Kriegsmaßnahmen hätten importierte Drohnen die normalen Importkosten verursacht – typischerweise 20 % MwSt. und ggf. Zölle (oft etwa 0–10 % je nach Klassifizierung der Drohne). Importeure mussten außerdem Papierkram für sogenannte Dual-Use-Güter erledigen. Diese Kosten und der bürokratische Aufwand entfallen nun für Drohnen und viele Komponenten, die „wichtig für unsere Verteidigung“ sind kyivindependent.com. So hätte z. B. eine Freiwilligen-Stiftung oder ein Unternehmen, das 2021 einen DJI-Quadcopter einführte, MwSt. und möglicherweise Zoll gezahlt; 2023–2024 zahlen sie unter der Befreiung 0 % voxukraine.org voxukraine.org. Die Abschaffung der Steuern senkt die Versorgungskosten von Drohnen für ukrainische Nutzer erheblich.

Verlängerung und Reichweite: Diese Steuervergünstigungen wurden angesichts des anhaltenden Konflikts wiederholt verlängert globalpost.ua. Sie gelten für komplette Drohnen sowie Drohnenteile und Zubehör (wie Akkus, Kameras), sofern sie für Sicherheits- oder Verteidigungszwecke importiert werden globalpost.ua. Bemerkenswert ist, dass Gesetze Ende 2022 und Anfang 2023 auch die Einfuhrzölle auf Komponenten (z. B. Glasfaserkabel für UAVs) abschafften, um die heimische Drohnenproduktion zu fördern ukrinform.net. Im Ergebnis kann jede Art von UAV – von kleinen Konsumer-Quadcoptern bis zu größeren Aufklärungsdrohnen – aktuell steuerfrei in die Ukraine importiert werden, solange sie für Verteidigungs- oder humanitäre Zwecke unter den Kriegsrechtsbestimmungen vorgesehen sind globalpost.ua globalpost.ua.

Quellen: Parlamentsgesetze und Regierungsverordnungen (2023) kyivindependent.com brdo.com.ua; Änderungen am ukrainischen Zollgesetz globalpost.ua.

Versand und Logistik für Drohnenimporte

Der Import von Drohnen in die Ukraine umfasst verschiedene Versandoptionen, und die Logistik hängt davon ab, wer kauft und wie dringend geliefert werden muss. Internationale Kuriere und Postdienste sind entscheidend für die Lieferung kleiner Drohnen. Unternehmen wie DHL, FedEx und UPS bieten in der Regel Expresslieferung in die Ukraine an, auch wenn einige ihre Dienste zu Kriegsbeginn vorübergehend ausgesetzt haben. Viele Importeure setzen inzwischen auf spezialisierte Speditionen und regionale Kuriere, die weiterhin tätig sind. Ukrainische Logistikunternehmen (wie GlobalPost) organisieren beispielsweise tägliche Importe aus der EU mit schnellen Lieferzeiten globalpost.ua. Diese Dienste bündeln Sendungen z. B. in Nachbarländern (wie Polen) und transportieren diese per Straße oder Luft in die Ukraine und übernehmen die Zollabwicklung für den Absender.

Kosten: Die Versandkosten variieren je nach Größe, Gewicht und Schnelligkeit. Kleine Konsumer-Drohnen (z. B. ein 1–2 kg schwerer Quadcopter im Koffer), die per Luftkurier aus Europa oder den USA versandt werden, kosten meist etwa 50–150 US-Dollar an Versandgebühren, während Sammeltransporte mit mehreren Drohnen pro Stück günstiger werden. Günstiger, aber langsamer (mehrere Tage) sind Economy-Landtransporte aus EU-Ländern (wie Polen oder Deutschland), während Express-Luftfracht (z. B. aus den USA oder Asien) schneller (2–5 Tage), aber teurer ist. Während des Krieges bieten viele Spediteure ermäßigten oder freiwilligen Versand für humanitäre Hilfsgüter an – auch für Drohnen, die für die Front bestimmt sind. GlobalPost zum Beispiel bewirbt Kostenoptimierung für Kunden und zahlreiche Optionen (FedEx, DHL, UPS usw.), um günstige Routen zu finden globalpost.ua globalpost.ua. Freiwilligennetzwerke bringen gespendete Drohnen teils sogar persönlich oder per Auto ins Land – für den Empfänger ganz ohne Kosten.

Logistik nach Herkunftsregion: Drohnen aus China (z. B. DJI, Autel) werden häufig indirekt versandt. Seit DJI 2022 den Direktvertrieb in die Ukraine eingestellt hat, erwerben ukrainische Käufer chinesische Drohnen über Drittstaaten voxukraine.org. In der Regel kaufen Lieferanten in der EU (Polen, baltische Staaten) oder den USA die Geräte und senden sie dann an die Ukraine weiter. Das führt zu längerer Transitzeit und höheren Kosten, ist aber inzwischen eine etablierte Lieferkette. Europäische Drohnen oder Lagerware (wie französische Parrot-Modelle) werden innerhalb Europas per Straße oft in wenigen Tagen geliefert. US-Drohnen oder -Teile gelangen in der Regel per Luftfracht nach Europa oder direkt in die Ukraine. Trotz des Krieges werden am Flughafen Boryspil in Kiew Frachtflüge abgewickelt, und Landwege aus Polen sind weiterhin offen und werden intensiv für Lieferungen genutzt.

Abwicklung und Zollfreigabe: Da Drohnen nun zollfrei sind, läuft die Zollabfertigung recht schnell – insbesondere für Sendungen, die mit dem speziellen UAV-Code (UKTZED 8806221010) gekennzeichnet sind, der sie für die steuerfreie „Verteidigungsregelung“ kennzeichnet globalpost.ua. Versanddienstleister helfen beim Ausfüllen der vereinfachten Zollanmeldung. Im Kriegsrecht wurde das Verfahren stark vereinfacht: keine Einfuhrsteuern und weniger Bürokratie. Wie GlobalPost betont, sind „Drohnen ohne Zollabwicklung“ jetzt möglich – die UAVs passieren den Zoll mit minimalem Aufwand globalpost.ua. Das ist ein deutlicher Unterschied zu Vorkriegszeiten, als die Importeure teils technische Zertifikate vorlegen oder Kautionen zahlen mussten.

Zusammengefasst: Egal ob Einzelperson, die online eine Drohne bestellt, ein Unternehmen, das eine Charge zum Wiederverkauf importiert, oder eine Hilfsorganisation, die Dutzende für das Militär verschickt: Es gibt zahlreiche Logistikkanäle, um Drohnen schnell in die Ukraine zu bringen. Die Kosten reichen von sehr gering (bei gespendeten Sendungen über Freiwillige) bis zu wenigen Hundert Dollar für Express-Internationalversand, aber insgesamt ist der Prozess deutlich zugänglicher geworden. Die Erleichterungen der ukrainischen Regierung (Steuerbefreiung und vereinfachtes Verfahren) zusammen mit spezialisierten Logistiknetzwerken ermöglichen trotz des Krieges eine vergleichsweise effiziente Versorgungslinie für Drohnen.

Quellen: Hinweise von GlobalPost zur Logistik globalpost.ua; Berichte über Freiwilligen­transporte.

Rechtliche Verfahren und Importbeschränkungen

Vereinfachte Importverfahren: Die ukrainische Regierung hat seit 2022 die gesetzlichen Anforderungen für den Import von Drohnen stark vereinfacht. Früher waren für Drohnen (insbesondere mit militärischen oder Dual-Use-Fähigkeiten) verschiedene Genehmigungen erforderlich – wie Endverwenderbescheinigungen oder Garantiebriefe von Militäreinheiten, wenn Freiwillige diese importierten. Anfang 2023 wurden diese Anforderungen abgeschafft. Das Ministerkabinett strich die Pflicht, dass Freiwillige beim Import einen Garantiebrief eines militärischen Endabnehmers vorlegen müssen brdo.com.ua, nachdem öffentliche Kritik laut wurde, dass diese Bürokratie die Lieferung wichtiger Ausrüstung verzögere. Nun können Freiwillige und Organisationen Drohnen importieren, ohne im Vorfeld eine Genehmigung der Verteidigungsbehörden einholen zu müssen. Darüber hinaus müssen Importeure keine speziellen Lizenzen mehr für Dual-Use-Drohnen erwerben. Die Regierung hat die Anforderungen an bestimmte Zertifikate und Papierkram für zivile und Dual-Use-Drohnen abgeschafft, da diese für die Kriegsanstrengungen als unverzichtbar angesehen werden brdo.com.ua brdo.com.ua.

Freiwilligen- und Hilfsimporte: Für anerkannte Freiwilligenorganisationen und Wohltätigkeitsstiftungen werden Drohnenimporte als Einfuhr von humanitärer Hilfe oder Verteidigungshilfe behandelt. Seit April 2024 hat die Ukraine ein elektronisches System zur Registrierung von humanitärer Fracht einschließlich Drohnen eingeführt buhgalter911.com buhgalter911.com. Eine Wohltätigkeitsorganisation muss sich auf dem Regierungsportal (good.gov.ua) registrieren, die Ware (z. B. Typ und Menge der Drohnen) auflisten und einen eindeutigen Code für die Lieferung erhalten buhgalter911.com. Diese elektronische Deklaration ersetzt das alte Papierformular. Der Vorgang ist so gestaltet, dass er schnell abläuft (Registrierung online mit elektronischer Signatur möglich), und der Code wird zur reibungslosen Zollabfertigung an der Grenze vorgelegt buhgalter911.com. Wichtig ist, dass ab 2024 Freiwilligengruppen keinen formellen Brief von einer Militäreinheit mehr benötigen, die die Drohnen anfordert – ein Schreiben, das zuvor vom Zoll als Bedarfsnachweis verlangt wurde buhgalter911.com. Die Abschaffung dieses „Anforderungsschreibens“ bedeutet, dass NGOs Drohnen proaktiv importieren und dann an bedürftige Einheiten verteilen können. Freiwillige müssen später berichten, wie die Drohnen verteilt wurden (um Missbrauch oder Weiterverkauf zu verhindern) buhgalter911.com buhgalter911.com, aber auch hier erfolgt die Erfassung nun digital und unbürokratisch.

Für Unternehmen und Privatpersonen: Privatunternehmen, die Drohnen importieren (zum Verkauf oder Eigengebrauch), unterliegen derzeit nur geringen Beschränkungen. Sie müssen weiterhin die üblichen Produktvorschriften (z. B. Funkfrequenzstandards) einhalten, doch viele Zertifizierungsregeln wurden gelockert. Die Regierung hat 2023 Anforderungen an technische Begleitdokumente für Drohnenimporte gestrichen economicleadership.institute. Beispielsweise müssen Importeure für gewöhnliche DJI-Drohnen kein Gutachten des staatlichen Exportkontrolldienstes mehr vorlegen. Unternehmen geben einfach eine Zollanmeldung ab (nun oft vereinfacht bei Expressfracht) und profitieren von den Steuerbefreiungen. Privatpersonen können Drohnen per Post erhalten oder selbst mitbringen, solange diese nicht außergewöhnlich groß oder militärisch sind, ohne Abgaben zahlen zu müssen. Verbraucherdrohnen unter 20 kg unterliegen in der Ukraine keiner speziellen Importlizenz. Für private Postsendungen gilt: Drohnen sind nach der Regelung des Kriegsrechts zoll- und mehrwertsteuerfrei globalpost.ua. Bringt eine Person eine Drohne physisch über die Grenze (z. B. aus dem Ausland), ist dies in der Regel erlaubt und wird als persönlicher Besitz oder humanitäre Spende behandelt, wenn dies deklariert wird. Es gibt kein Einfuhrverbot für private Drohnen – allerdings müssen Einzelpersonen etwaige Export-Kontrollen des Herkunftslandes beachten (z. B. können die USA oder die EU den Export militärischer High-End-Drohnen einschränken, jedoch nicht von Standardmodellen).

Beschränkungen: Im Kriegsfall liegt der Fokus der Ukraine auf der Erleichterung des Imports, daher gibt es kaum ukrainische Beschränkungen für Drohnen. Eine bedeutsame Einschränkung resultiert aus externen Exportkontrollen: DJI aus China hat den direkten Verkauf von Drohnen in die Ukraine eingestellt (sowie in westliche Länder, die weiterliefern könnten) kyivindependent.com kyivindependent.com. Das heißt, ukrainische Käufer können nicht einfach im DJI-Shop in China bestellen, sondern müssen Drittanbieter nutzen. Dies ist eine kommerzielle Beschränkung, keine ukrainische Gesetzgebung, beeinflusst aber die Verfügbarkeit. Ähnlich ist es bei hochwertigen Komponenten aus den USA oder der EU (wie Wärmebildkameras oder militärischen Teilen): Hierfür sind oft Exportgenehmigungen erforderlich, da diese Länder den Export regeln thedroningcompany.com. Beispielsweise stellte Aerorozvidka fest, dass viele US-Komponenten nicht nach Ukraine exportiert werden dürfen thedroningcompany.com. Solche Beschränkungen gelten meist für Hightech (Verschlüsselungsmodule, Wärmebildsensoren etc.), jedoch nicht für handelsübliche Drohnen. Auf ukrainischer Seite gibt es nach Ankunft der Drohnen keine Importquoten oder -verbote – selbst große Kampfdrohnen wurden über Regierungskanäle frei importiert oder gespendet.

Zusammengefasst hat die Ukraine rechtliche Hürden beim Drohnenimport auf ein Minimum reduziert, für alle Käufergruppen. Freiwillige und NGOs profitieren von einem Schnellverfahren für humanitäre Importe ohne den alten Papierkram brdo.com.ua buhgalter911.com. Unternehmen und Privatpersonen profitieren von steuerfreien und vereinfachten Zollverfahren ohne spezielle Lizenz für Standarddrohnen. Die zentralen “Beschränkungen” liegen damit in externen Vorgaben (Hersteller- oder Exportlandregulierungen), nicht im ukrainischen Importrecht. Dieses liberalisierte System entspricht internationalen Best Practices, bei denen der Fokus mehr auf Export- als auf Importkontrolle liegt brdo.com.ua – die Ukraine heißt Drohnen im Prinzip willkommen und überwacht nur die Verteilung, um Missbrauch zu verhindern.

Quellen: Regierungs- und NBU-Ankündigungen brdo.com.ua ukrinform.net; Analysen des Better Regulation Delivery Office brdo.com.ua brdo.com.ua; Ukrinform-Berichte über neue Importregeln für Freiwillige buhgalter911.com.

Unterschiede im Importprozess nach Käuferkategorie

Das Importverfahren und die gesetzlichen Regelungen für Drohnen unterscheiden sich leicht je nach Käufer bzw. Importeur. Nachfolgend eine Übersicht der Kategorien und der wichtigsten Unterschiede:

KäuferkategorieSteuern & AbgabenImportverfahrenBeschränkungen/Anforderungen
PrivatpersonenKeine Einfuhr-MwSt. oder Zoll auf Drohnen unter Kriegsrecht kyivindependent.com. (Vorher 20% MwSt. + Zoll.)Bestellung per Post- oder Kurierdienst; vereinfachte Abfertigung als persönliches Gut. Bei Eigenmitnahme: Deklaration am Zoll (meist gebührenfrei laut Ausnahmeregelung).Keine spezielle Genehmigung für Konsumentendrohnen <20 kg nötig. Es gelten allgemeine zivile Luftfahrtregeln nach Einfuhr (Registrierung ggf. bei schweren Drohnen). Regelungen des Exportlandes beachten (z. B. keine DJI Direktverkäufe, Kauf über Dritte) kyivindependent.com.
PrivatunternehmenKeine MwSt./Zoll beim Import kyivindependent.com. Bei Weiterverkauf im Inland fällt MwSt. auf den Verkauf an.Standard-Import über Spediteur oder Kurier. Zollanmeldung nötig (UAV-Code nutzen für Steuerbefreiung globalpost.ua). Großimporte über Frachtzentrum (oft via Polen).Zertifizierungsanforderungen entfallen (keine Dual-Use-Lizenz für typische Drohnen nötig) brdo.com.ua. Dronen müssen Funkstandards (Frequenz etc.) erfüllen. Bei Militärdrohnen ggf. Abstimmung mit Verteidigungsministerium.
NGOs & FreiwilligenorganisationenKeine MwSt./Zoll – Drohnen werden häufig als humanitäre Hilfe voll steuerbefreit importiert kyivindependent.com.Humanitäres Importverfahren nutzen: Sendung online anmelden (good.gov.ua) buhgalter911.com, Code erhalten, Schnellabfertigung an der Grenze. Alternativ vereinfachter Zoll bei Kleinsendungen. Häufige Zusammenarbeit mit Freiwilligenkurieren oder unterstützenden Logistikfirmen.Kein Garantiebrief mehr nötig (Anforderung entfällt) brdo.com.ua. Nach Import muss Verteilung gemeldet werden (Missbrauchsprävention) buhgalter911.com. Kaum Typenbeschränkungen, Fokus aber meist auf kleine/mittlere Drohnen.
Staat & offizielle BeschaffungKeine Steuern (Staatsimport von Verteidigungsgütern gesetzlich steuerfrei) kyivindependent.com.Großbestellungen über Verteidigungsministerium oder andere Behörden. Häufig via Prozorro E-Beschaffung mit internationalen Ausschreibungen armyrecognition.com. Lieferung oft direkt ab Werk zum Militärstandort oder MoD-Lager, reguläre Zollabwicklung entfällt (Behandlung als Militärfracht).Offizieller Import ausschließlich für staatlichen/militärischen Gebrauch. Üblicherweise Verträge und Qualitätskontrollen, aber keine Importlizenz außer bei speziellen Forderungen der Rüstungsbehörden nötig. Manche Hochtechnologie-Drohnen werden geheim behandelt.
Ukrainische StreitkräfteN/A (Streitkräfte erhalten Drohnen abgabenfrei, ob durch Spenden, Freiwillige oder MoD-Käufe) kyivindependent.com.Militäreinheiten erhalten Drohnen meist durch staatliche Beschaffung oder Spenden im Land. Direkter Import durch Einheit selten; meist Logistik über MoD oder Freiwillige. Bei eigenem Import kann Einheit seit 2024 als Hilfsempfänger registriert werden buhgalter911.com.Streitkräfte können gelieferte Drohnen beliebig nutzen – keine legale Nutzungsbeschränkung. Beim direkten Import (z. B. Speziallieferung) wird als militärische Versorgung und mit minimalem Zollaufwand abgefertigt. Hauptbeschränkung: Offiziell werden manche chinesische Drohnen aus Sicherheitsgründen gemieden voxukraine.org (DJI war für MoD-Ankäufe zunächst verboten, wurde aber angepasst).

Wesentliche Unterschiede: Privatpersonen und Unternehmen nutzen ein unkompliziertes Zollverfahren ohne Gebühren, wie beim regulären Import (ohne Steuern). NGOs profitieren von einem eigenen humanitären Korridor mit erhöhter Nachweispflicht, bekommen dafür aber bevorzugten Import buhgalter911.com. Staatliche und militärische Importe werden überwiegend intern abgewickelt und sind weitgehend vom Standardprozess abgekoppelt – praktisch ein eigener Kanal für Verteidigungsgüter. Alle profitieren von den seit 2022 eingeführten Steuerbefreiungen und Deregulierungen, die die Kostenangleichung schaffen. Die Hauptunterschiede bestehen in Dokumentation und Umfang: Freiwillige arbeiten über das humanitäre Hilfsportal, Unternehmen über Handelsrechnungen, der Staat über formale Verträge und oft in großen Kontingenten.

Quellen: BRDO-Zusammenfassung der regulatorischen Änderungen brdo.com.ua brdo.com.ua; Ukrinform zum humanitären System buhgalter911.com buhgalter911.com; Details zur Beschaffung über Prozorro armyrecognition.com.

Aktuelle Drohnenmarktpreise und Ursprünge

Die Nachfrage nach Drohnen in der Ukraine ist sprunghaft angestiegen, und beliebte Modelle (oft in China hergestellt) werden aus verschiedenen Regionen bezogen. Nachfolgend ein Überblick über die Marktpreise der meistimportierten Drohnenmodelle und den Preisvergleich je Herkunftsregion:

  • DJI Mavic 3 (Standard)Quadrokopter für den semiprofessionellen Bereich (China): In den USA und Europa liegt der Mavic 3 für das Basispaket etwa bei 1.800–2.000 US-Dollar. So listet der DJI-Store ihn etwa für 1.839 $ in den USA store.dji.com. Die Preise in Europa sind wegen der Mehrwertsteuer etwas höher (~1.800 €, rund 1.950 $). In China wäre der Preis eigentlich leicht niedriger (DJI verlangt im Heimatmarkt meist ca. 10 % weniger), aber der Direktverkauf in die Ukraine ist gestoppt kyivindependent.com. Ukrainische Importeure, die aus der EU kaufen, zahlen ca. 1.900 $. Freiwilligenorganisationen erhielten mitunter Mengenrabatte – beim Kauf größerer Stückzahlen Mavic 3 günstiger als im Einzelhandel voxukraine.org. (Tatsächlich kauften ukrainische Stiftungen laut Berichten Drohnen günstiger als EU-Handelspreise, vermutlich durch Großbestellungen voxukraine.org.)
  • DJI Mavic 3 Thermal (Mavic 3T)Industrie-Quadrokopter mit Wärmebildkamera (China): Dieses Modell ist stark nachgefragt für Nachteinsätze an der Front. Es ist durch den Wärmesensor deutlich teurer. In westlichen Märkten kostet ein Mavic 3T mit Zubehör etwa 5.000 US-Dollar. So lag ein Vertrag des ukrainischen Verteidigungsministeriums 2024 für Mavic 3T-Sets (mit 3 Zusatzakkus und Ladegerät) bei 194.200 UAH je Stück (≈4.888 $) armyrecognition.com. Das entspricht ungefähr den Einzelhandelspreisen in Europa (ca. 4.500–5.000 €). Die Mavic 3T werden zwar in China hergestellt, aber da die chinesischen Lieferwege zur Ukraine blockiert sind, erfolgt die Beschaffung über Drittländer. Trotz Aufschlag sind diese chinesischen Drohnen immer noch viel günstiger als westliche – ein ähnliches US-Modell mit Wärmebild kostet oft über 10.000 $.
  • DJI Mavic 3 Enterprise (3E)Industrie-Kartierungsdrohne (China): Die 3E (ohne Wärmebild) ist etwas günstiger. Im selben Beschaffungsvorgang 2024 kaufte das ukrainische Verteidigungsministerium das Mavic 3E-Set zu 126.900 UAH je Stück (≈3.194 $) armyrecognition.com. Das entspricht etwa 3.200 $ pro Gerät, inklusive Zubehör. Im Westen liegt der Mavic 3E Fly More Combo bei ca. 3.300 $. Das zeigt, dass offizielle Beschaffungen in der Ukraine zu globalen oder leicht besseren Preisen erfolgen konnten.
  • Autel EVO II Pro – *Hochwertige Kameradrohne (Autel Robotics, China/USA): Autel ist ein in China gegründetes Unternehmen mit US-Tochterfirmen und gilt als Alternative zu DJI. Die EVO II Pro (6K-Kamera) kostet in den USA rund 2.000 US-Dollar amazon.com. Die Preise in Europa sind ähnlich (~2.100 €). Autel hat keinen Exportstopp für die Ukraine angekündigt, daher importieren Freiwillige diese Drohnen teils direkt aus den USA. Das Modell Autel EVO II Dual (mit Wärmebild) ist mit 4.000–6.000 $ deutlich teurer dronenerds.com. Diese Preise entsprechen denen vergleichbarer DJI-Modelle. Kommen Autel-Drohnen über die USA oder EU in die Ukraine, fällt nur Porto an, aber keine weiteren Importsteuern. Einige Freiwilligengruppen setzten 2022 auf Autel, als DJI schwer lieferbar war.
  • Parrot ANAFI USARobuste Mini-Erkundungsdrohne (Parrot, Frankreich): Diese NATO-konforme Alternative bietet sichere Datenübertragung. Der Preis ist mit rund 7.000+ US-Dollar (USA-Modell mit Spezial-Sensorik) deutlich höher als bei chinesischen Drohnen. Parrot-Drohnen werden in Europa (Frankreich) oder den USA produziert und gelangen entsprechend in die Ukraine. Aufgrund des Preises werden sie seltener importiert, aber einige Geräte wurden für Spezialaufgaben gespendet. Das zeigt den Grundtrend: Westliche Drohnen sind meist 3–5 Mal teurer als chinesische mit ähnlicher Leistungsfähigkeit dronexl.co. Beispiel: chinesische Komponenten können unter 1.000 $ kosten, US-Alternativen eher 5.000 $ dronexl.co. Die ukrainische Armee ist daher auf chinesischstämmige Modelle aus Kostengründen angewiesen.
  • FPV/Kamikaze-Drohnen (Eigenbau)Verschiedene Marken (China/ukrainische Bausätze): Umfunktionierte FPV-Racing-Drohnen („First Person View“) kosten meist nur ein paar hundert Dollar bei Montage aus chinesischen Bauteilen. Ein einfaches FPV-Set mit Brille und Fernsteuerung liegt bei 400–800 $ forbes.com. Freiwillige Teams in der Ukraine bauen FPV-„Kamikaze“-Drohnen für etwa 500 $ Stückpreis – was extrem viel günstiger ist als westliche Modelle forbes.com. Die Bauteile (Motoren, Kameras, VR-Brillen) stammen meist aus China oder Südostasien. NGOs importieren sie häufig gesammelt und montieren lokal.

Zusammengefasst ist China weiterhin Hauptquelle günstiger Drohnen (allein DJI hält 70–80 % des globalen Zivildrohnenmarktes voxukraine.org). Ukrainische Importeure beschaffen chinesische Drohnen über Drittländer zu etwa westlichen Einzelhandelspreisen. Europäische und amerikanische Drohnen sind verfügbar, werden aber wegen des Preises seltener genutzt. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Richtpreise für 2024:

DrohnenmodellHerkunftCa.-Preis (USA)Ca.-Preis (EU)Bemerkungen
DJI Mavic 3 (Standard)China1.800 $ (Basis) store.dji.com~1.800 € (inkl. MwSt)Chinesisch; Direktverkauf an UA gesperrt kyivindependent.com.
DJI Mavic 3T (Thermal)China4.800–5.000 $~4.500–5.000 €Wärmebild; hohe Front-Nachfrage kyivindependent.com.
Autel EVO II Pro 6KChina/USA2.000 $ amazon.com~2.100 €Alternative zu DJI; kein Exportstopp.
Autel EVO II Dual (Thermal)China/USA4.500 $ (Rugged bundle) dronenerds.com~5.000 € +Hochwertige Wärmebilddrohne, westliches Preisniveau.
Parrot Anafi USAFrankreich/USA7.000 $ +~7.000 € +Sichere Mini-Erkundungsdrohne (Nischeinsatz).
Custom FPV „Kamikaze“China/UA-Teile500 $ (Bauteile) forbes.com~500 $ (Bauteile)Eigenbau aus meist chinesischen Komponenten.

(Preise sind grobe Einzelhandelspreise 2023–2024; tatsächliche Ukrainepreise variieren je nach Menge und Verfügbarkeit. Westpreise inkl. Steuern.)

Bemerkenswert ist, dass die freiwilligen und staatlichen Einkäufer der Ukraine geschickt darin waren, gute Angebote zu finden. Studien ergaben, dass ukrainische Wohltätigkeitsorganisationen Drohnen zu niedrigeren Preisen als im europäischen Einzelhandel kauften, indem sie Großhändler nutzten voxukraine.org. Unterdessen führte die Regierung durch die Prozorro-Auktionen Konkurrenz ein, die die Vertragskosten senkte armyrecognition.com. Zum Beispiel lag der Durchschnittspreis beim Großeinkauf von 4.000 DJI Mavic 3 Drohnen durch das Verteidigungsministerium im Jahr 2024 bei etwa 3.200 Dollar für eine 3E und 4.900 Dollar für eine 3T (mit Extras) armyrecognition.com, was sehr konkurrenzfähig ist. Das bedeutet, dass die Ukraine trotz Lieferengpässen Drohnen zu Weltmarktpreisen oder sogar günstiger bezieht.Was die Herkunft angeht: Der Großteil der importierten Drohnen stammt aus China (DJI, Autel), entweder direkt oder über Drittländer voxukraine.org. Ein kleinerer Anteil kommt aus der EU und den USA (spezialisierte Modelle oder Spenden). Seit Mitte 2022, als DJI den direkten Export nach Russland und in die Ukraine einstellte, mussten sich die Ukrainer beispielsweise in Polen mit DJI-Drohnen versorgen, was die Kosten etwas erhöhte voxukraine.org. Die ukrainische Regierung glich dies jedoch aus, indem sie im Februar 2023 die Einfuhrzölle abschaffte voxukraine.org – und so einen noch größeren Preisanstieg für Endnutzer verhinderte. Insgesamt dominiert chinesische Drohnentechnologie weiterhin den ukrainischen Luftraum, weil sie ein gutes Verhältnis von Kosten und Leistung bietet, auch wenn die Ukraine parallel ihre eigene Drohnenindustrie hochfährt (siehe unten).Quellen: VoxUkraine-Analyse der Drohnenpreise voxukraine.org; Army Recognition (Vertragskosten MoD) armyrecognition.com; DroneXL-Bericht (Kosten China vs. Westen) dronexl.co.

Einsatz von Drohnen durch zivile und militärische Akteure (seit 2022)

Drohnen auf dem Schlachtfeld: Drohnen sind seit der russischen Großinvasion 2022 für das ukrainische Militär wie auch für zivile Freiwillige unentbehrlich geworden. An der Front nutzen ukrainische Soldaten kleine kommerzielle Drohnen für Echtzeit-Aufklärung und zur Artilleriebeobachtung im großen Stil. Quadcopter-Drohnen wie DJI Mavic, ursprünglich für Luftaufnahmen konzipiert, hat das ukrainische Militär auf dem Schlachtfeld für Überwachung und Zielerfassung adaptiert und sogar zu gelegentlichen Bombenabwürfen umgebaut kyivindependent.com. Soldaten versehen diese Drohnen mit Granaten oder Sprengsätzen zum Abwurf auf feindliche Stellungen. So wird selbst aus „zivilen“ Drohnen ein effektives Schlachtfeldwerkzeug. Gleichzeitig übernehmen größere, militärische Drohnen (aus dem Ausland oder Eigenproduktion) hochrangige Aufklärungs- oder gelegentliche Angriffsmissionen gegen russische Ziele.

Rolle der zivilen Freiwilligen: Zivile Akteure – insbesondere freiwillige Drohnenteams und gemeinnützig finanzierte Betreiber – spielen eine entscheidende Rolle. Zahlreiche freiwillige Drohneneinheiten haben sich gegründet, bestehend aus Zivilisten mit technischem Hintergrund, Drohnen-Hobbyisten und IT-Experten. Ein Paradebeispiel ist Aerorozvidka, eine freiwillige Drohnen-Aufklärungseinheit von Tech-Enthusiasten. Aerorozvidka modifiziert handelsübliche Drohnen (DJI, Autel, Parrot), um Sprengladungen abzuwerfen und Nachteinsätze zu ermöglichen thedroningcompany.com thedroningcompany.com. Sie entwerfen auch eigene Drohnen: Aerorozvidka entwickelte den R18 Oktokopter, der eine 5 kg-Bombe (11 lb) abwerfen und bei Überleben erneut verwendet werden kann thedroningcompany.com. Er hat 40 Minuten Flugzeit und 4 km Reichweite und gibt ukrainischen Truppen eine präzise, aber günstige Schlagkraft (ca. 20.000 $ pro R18) thedroningcompany.com. Freiwilligenteams wie dieses führen Hunderte Aufklärungs- und Angriffsmissionen durch und operieren oft nachts mithilfe von Wärmebildkameras thedroningcompany.com. Sie nutzen sichere Kommunikation (Starlink-Satellitenverbindung), um Drohneneinsätze sogar in gestörten Bereichen zu koordinieren thedroningcompany.com.

Einsatzspektrum auf dem Schlachtfeld: Seit 2022 setzen die Verteidiger der Ukraine Drohnen auf vielfältige Weise ein:

  • Aufklärung, Überwachung und Spionage (ISR): Drohnen erkunden permanent gegnerische Positionen. Einheiten setzten kleine Quadcopter ein, um das Gelände zu überblicken und russische Truppen oder Fahrzeuge hinter den Linien zu entdecken. Diese Live-ISR-Informationen haben die Artillerie revolutioniert – Schützen erhalten Drohnenbilder, um ihr Ziel zu korrigieren und präzise zu treffen. Sowohl die Ukraine als auch Russland bezeichnen Drohnen als „Game-Changer“, die Taktiken des Krieges verändert haben dronexl.co dronexl.co. Selbst Konsumentendrohnen geben Live-Videostreams, die Infanterieeinsätze und Hinterhalte koordinieren helfen.
  • Korrektur von Artilleriefeuer: Ukrainische Truppen koppeln Drohnen mit Artillerie, um Einschläge zu beobachten und Schüsse zu korrigieren. Ein Drohnenpilot kann Koordinaten durchgeben und so die Genauigkeit der Schläge dramatisch erhöhen. Das ist besonders bei Gegenbatteriekämpfen und beim Angriff auf russische Befestigungen entscheidend. Drohnen wie Leleka-100 und Furia (ukrainische Aufklärungsdrohnen/UAVs) sind auf diese Aufgabe spezialisiert und fliegen in großer Höhe, um für schwere Geschütze auszukundschaften.
  • Direkte Angriffe: Die Ukrainer haben Drohnen zu Angriffsmitteln umgebaut. Neben dem Abwurf von Granaten von Quadcopter-Systemen setzen sie FPV-Kamikazedrohnen ein – schnelle, „First-Person-View“-Systeme, die direkt in Ziele (wie Panzer oder Gräben) gesteuert werden und einen Sprengsatz zur Detonation bringen. Diese FPV-Drohnen, meist von Freiwilligen gebaut, sind praktisch billige Lenkflugkörper für wenige Hundert Dollar, aber fähig, hochwertige Ziele zu zerstören. 2023 setzen sowohl die Ukraine als auch Russland Schwärme von FPV-Drohnen für Offensiv- und Defensivaktionen ein.
  • Elektronische Kriegführung (EW) und Gegenmaßnahmen: Drohnen werden eingesetzt, um gegnerische Luftabwehr zu provozieren oder zu lokalisieren. Ukrainische Kräfte schicken zum Beispiel manchmal Billigdrohnen los, um russisches Flugabwehrfeuer auszulösen oder elektronische Störsender zu entdecken. Umgekehrt verfügen die Russen über fortschrittliche EW-Technik, die GPS und Steuerungssignale stören kann; deshalb setzen ukrainische Drohnenpiloten z. T. auf niederfrequentere Bänder oder auf Lichtwellenleiter-gesteuerte Drohnen kyivindependent.com. Dieses Katz-und-Maus-Spiel ist ein neues Element der Drohnenkriegsführung.
  • Logistik und sonstige Einsätze: Es gibt Versuche, Drohnen für die Versorgung (Medikamente oder Munition) isolierter Frontstellungen einzusetzen, was großmaßstäblich aber schwierig ist. Größere Drohnen beziehungsweise UAVs bringen gelegentlich medizinische Güter oder Blut direkt in Kampfzonen. Außerdem setzen Rettungskräfte bei Raketenangriffen auf Städte Drohnen mit Wärmebildtechnik zur Suche nach Überlebenden oder zur Schadenserfassung in gefährlichen Zonen ein. Zwar sind diese zivilen Anwendungen weniger bekannt, zeigen aber, dass Drohnen weit mehr als nur reine Kampfmittel sind.

Zivile Verteidigung und Anti-Drohnen-Einsatz: Nicht nur fliegen Zivilisten Drohnen für die Ukraine, sie helfen auch aktiv, feindliche Drohnen abzuwehren. 2023 startete die Ukraine Programme, um zivile Freiwillige als „Drohnenjäger“ zu rekrutieren – Teams, die mit Gewehren oder Störsendern russische Shahed-Kamikazedrohnen abschießen kyivpost.com. Oft nutzen Freiwillige auch ihre eigenen Drohnen, um feindliche Drohnen zu entdecken oder gar im Flug abzufangen (versuchsweise sogar mit Fangnetzen oder Sprengladungen, um andere Drohnen zu zerstören). Mobile zivile Freiwilligeneinheiten bilden nun eine zusätzliche Luftabwehrschicht vor allem rund um kritische Infrastruktur und arbeiten mit dem Militär zusammen, um der Drohnenbedrohung zu begegnen france24.com.

Umfang des Drohneneinsatzes: Das Ausmaß des Drohneneinsatzes in der Ukraine seit 2022 ist beispiellos. Ukrainische Verteidigungsbeamte sagen, dass Hunderttausende von Drohnen benötigt werden, um Russlands größere Artillerie und Personalstärke auszugleichen kyivindependent.com. Sowohl kleine als auch große UAVs werden täglich entlang der über 1.000 km langen Front eingesetzt. In Anerkennung dessen hat die ukrainische Regierung die Initiative „Armee der Drohnen“ ins Leben gerufen – eine öffentliche Spenden- und Beschaffungskampagne, um Schwärme von Drohnen für das Militär zu beschaffen. Durch die „Armee der Drohnen“ und weitere Maßnahmen wurden Hunderte Aufklärungs-Quadcopter und Dutzende militärische UAVs an Einheiten geliefert kyivindependent.com. (Zum Beispiel zeigte eine Ausstellung der „Armee der Drohnen“ Ende 2023 Hunderte DJI Mavic 3T-Drohnen, die bereit waren, an Brennpunkte der Front geschickt zu werden kyivindependent.com.) Diese breite Nutzung bedeutet, dass in jedem Sektor der Front mehrere UAVs in der Luft sind – von winzigen FPV-Drohnen, die knapp über die Baumwipfel surren, bis hin zu großen türkischen Bayraktar TB2, die in großer Höhe kreisen.

Auch russische Streitkräfte setzen Drohnen in großem Umfang ein, was die Ukraine zu einem echten „Drohnenkrieg“ auf beiden Seiten gemacht hat. Ukrainische Zivilisten und Soldaten mussten lernen, Drohnen sowohl effektiv zu nutzen als auch sich gegen sie zu verteidigen. General Saluschnyj (Oberbefehlshaber der Ukraine) stellte fest, dass Drohnen eine „Transformation der gesamten Gefechtsarchitektur“ bewirkt haben, da praktisch jede Operation heute durch UAVs unterstützt wird dronexl.co. Vom zivilen Freiwilligen, der eine DJI Phantom aus seiner Fotoausrüstung spendet, bis zum Soldaten, der ein militärisches UAV steuert, sind Drohnen auf allen Ebenen integriert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass seit 2022 Drohnen vom ukrainischen Militär zur Aufklärung, Zielerfassung und zum Angriff eingesetzt werden, während zivile Akteure sie zur Unterstützung des Militärs, zum Schutz von Städten und zur Dokumentation des Krieges verwenden. Diese Symbiose zwischen militärischen und zivilen Drohnenbemühungen ist ein Markenzeichen der ukrainischen Verteidigung – ein durch die Masse unterstützter technologischer Vorsprung, der hilft, das Schlachtfeld gegenüber einem zahlenmäßig überlegenen Gegner auszugleichen.

Quellen: Kyiv Independent und Bloomberg (Selenskyjs Bemerkungen zur Drohnenanpassung) kyivindependent.com; Insider/Drone media via Aerorozvidka-Story thedroningcompany.com thedroningcompany.com; France24 (zivile Drohnenjäger) france24.com; Verteidigungsminister/offizielle Stellungnahmen kyivindependent.com.

Ukrainisch produzierte Militärdrohnen: Heimische Industrie und Export

Aufstieg heimischer Drohnenhersteller: Im Zuge der Invasion hat die Ukraine ihre heimische UAV-Industrie rasant ausgebaut. Tatsächlich ist die Ukraine in den drei Jahren seit Beginn des großflächigen Krieges wahrscheinlich zum größten Drohnenproduzenten der westlich orientierten Welt geworden kyivindependent.com. Zu Beginn des Krieges bauten provisorische Werkstätten und freiwillige Ingenieure Drohnen in kleinen Stückzahlen. Bis 2023/2024 entwickelte sich daraus eine aufblühende Industrie mit serienmäßiger Produktion verschiedenster Drohnenarten – von kleinen Kamikaze-FPV-Drohnen bis zu großen Langstrecken-Angriffsdrohnen kyivindependent.com. Ukrainische Offizielle erklärten 2024, dass inländische Hersteller bis zu 150.000 Drohnen pro Monat produzieren könnten und eine Jahreskapazität von 2 Millionen Einheiten (hauptsächlich kleine FPV-Drohnen) anstreben ukrinform.net. Auch wenn diese Zahlen ambitioniert sind, verdeutlichen sie doch den Aufschwung. Um dieses Wachstum zu koordinieren, hat die Regierung die Zertifizierung und staatliche Vergabe für lokale Drohnenunternehmen vereinfacht und Initiativen wie den Tech-Inkubator Brave1 für militärische Technik gestartet.

Wichtige einheimische Drohnenhersteller: Mehrere ukrainische Firmen (sowie einige staatliche Organisationen) sind führend in der UAV-Entwicklung. Hier sind einige der Schlüsselakteure und ihre wichtigsten Drohnen:

  • UkrSpecSystems: Ein privates Unternehmen, gegründet 2014, heute ein Vorreiter der UAV-Hersteller kyivindependent.com. Zu den Hauptprodukten gehören die PD-2 „Volksdrohne“ und das Shark-UAV. Die Shark ist eine Langstrecken-ISR (Aufklärung, Überwachung, Erkundung)-Drohne, die zum Standard für hochwertige ukrainische Aufklärungsdrohnen wurde kyivindependent.com. Die Shark kann tief hinter feindlichen Linien operieren. Die PD-2 ist ein kleineres, vielseitig einsetzbares UAV, das bis zu 8 kg Nutzlast tragen und eine Reichweite von bis zu 1.300 km erzielen kann kyivindependent.com – es könnte also theoretisch von Zentralukraine bis nach Moskau fliegen. PD-2 kann für Aufklärung oder leichte Frachteinsätze (etwa Abwurf von Sprengstoffen oder Transport anderer Nutzlasten) genutzt werden. UkrSpecSystems setzt auf wiederverwendbare UAVs mit fortschrittlicher Optik und hat dem ukrainischen Militär viele Systeme zur Artillerieaufklärung geliefert.
  • Athlon Avia: Weitere etablierte Firma (Gründung 2014), bekannt für die A1-S Furia-Drohne kyivindependent.com. Die Furia ist eine Langstrecken-Aufklärungsdrohne, die einem kleinen Starrflügelflugzeug (1,5–2 m Spannweite) ähnelt. Sie ist dafür ausgelegt, hoch über dem Schlachtfeld zu kreisen und Ziele für Artillerie aufzuklären. Vor 2022 exportierte Athlon Avia die Furia sogar ins Ausland, der Stückpreis betrug etwas über 100.000 US-Dollar kyivindependent.com. Seit der Invasion wird die Furia umfassend von ukrainischen Brigaden genutzt (einige Einheiten haben eigene „Furia“-Teams). Athlon Avia entwickelte auch eine „loitering munition“ namens Hrim („Donner“ oder „Stiller Donner“) kyivindependent.com. Hrim ist eine kleinere Kamikaze-Drohne – technisch komplexer als einfache FPVs –, die einen wiederverwendbaren Quadrokopter-Launcher nutzt und dann selbstständig zum Ziel fliegt. Dies zeigt, dass ukrainische Hersteller über die reine Aufklärung hinaus auch Angriffssysteme entwickeln.
  • Skyeton: Das Unternehmen steckt hinter der Raybird-Serie. Die Raybird-3 ist eine hochwertige Überwachungsdrohne mit außergewöhnlicher Ausdauer – neueste Versionen haben bis zu 28 Stunden Flugzeit kyivindependent.com. Sie wird per Katapult gestartet und ist für strategische Aufklärungsmissionen ausgelegt. Ein komplettes Raybird-System (mehrere Drohnen plus Bodenstation) kostet über 1 Million US-Dollar kyivindependent.com. Die Skyeton-Drohnen werden vom Militär genutzt (genaue Zahlen sind geheim); nachweislich hat aber der ukrainische Katastrophenschutz mindestens fünf Systeme für Such- und Rettungsmissionen sowie Aufklärung seit 2022 beschafft kyivindependent.com. Das zeigt: Heimische Drohnen dienen nicht nur den Streitkräften, sondern auch anderen Behörden.
  • UkrJet: Ein neuerer Akteur (Gründung 2021), der mit weitreichenden Angriffsdrhnen für Schlagzeilen sorgt. UkrJets Aushängeschild ist die UJ-22 Airborne, in der Ukraine als „Bober“ (Biber) bekannt kyivindependent.com. Die UJ-22 ist eine mittelgroße Propellerdrohne (ca. 3 m lang), die Sprengladungen transportiert. Sie wurde zur ersten bedeutenden Tiefschlag-Drohne der Ukraine, kann bis zu 1.000 km weit fliegen und Ziele innerhalb Russlands treffen kyivindependent.com. Tatsächlich werden mehrere rätselhafte Explosionen an russischen Öldepots 2023 „Biber“-Drohnen zugeschrieben. UkrJet entwickelte auch ein größeres Modell, die UJ-26, und verfolgt damit stetig größere Reichweiten. Erwähnenswert: Firmengründer Oleksandr Chenkov gilt als „Vater der ukrainischen Drohne“ kyivindependent.com – er war an mehreren UAV-Projekten beteiligt und steht für den engen Austausch innerhalb der Branche (u.a. Zusammenarbeit mit UkrSpecSystems und später Airlogix kyivindependent.com).
  • Terminal Autonomy: Ein eher unscheinbarer, aber produktiver Hersteller, der sich durch Holzdrohnen auszeichnet. Terminal Autonomy fertigt die Kamikaze-Drohnen AQ-100 „Bayonet“ und AQ-400 „Scythe“ in großen Stückzahlen kyivindependent.com. Die AQ-100 ist eine kleine Einweg-Angriffsdrone (Starrflügler), als Einwegwaffe preiswert und in Schwärmen nutzbar. Die AQ-400 Scythe ist ein größerer Langstrecken-Angriffsuav mit ca. 750 km Reichweite, kostet nur 30.000 US-Dollar pro Stück kyivindependent.com. Die niedrigen Kosten werden durch Sperrholzrahmen und einfache Motoren erreicht. Erstaunlicherweise liefert Terminal Autonomy rund 1.000 AQ-100 pro Monat aus (genaue Zahlen zur größeren Scythe unbekannt) kyivindependent.com. Diese Drohnen treffen ferngelegene russische Anlagen und sind die ukrainische Antwort auf iranische Shahed-Drohnen. Holz und marktübliche Komponenten erschweren die Radarerkennung und sorgen für niedrige Kosten.
  • Antonov: Der berühmte ukrainische Flugzeugbauer (Hersteller der An-Serie Transportflugzeuge) engagiert sich jetzt auch im Drohnenbereich. Antonov entwickelte die AN-196 „Lyuty“-Drohne kyivindependent.com. Die „Lyuty“ (bedeutet „wild“ oder der Monat „Februar“) ist eine Langstrecken-Angriffsdrohne, etwa vergleichbar mit der von Russland eingesetzten iranischen Shahed-136 kyivindependent.com. Es handelt sich um eine Deltaflügel-Loitering-Munition mit mehreren Hundert Kilometer Reichweite zur Bekämpfung strategischer Ziele. Russische Quellen meldeten „Lyuty“-Drohnen bei Angriffen auf Ölinfrastruktur, was deren Einsatz belegt kyivindependent.com. Jede Lyuty kostet unter 200.000 US-Dollar kyivindependent.com. Das Projekt wurde von Antonov zunächst aus Geheimhaltungsgründen wenig beworben, wohl auch wegen der engen Koordination mit UkrOboronProm (staatlicher Rüstungskonzern). Bemerkenswert: Im April 2024 wurde Antonov von einem Staatsbetrieb in eine private Holding umgewandelt kyivindependent.com, um die Flexibilität bei Drohnenentwicklung und Partnerschaften zu erhöhen.
  • Sonstige (Vyriy, Skyfall, Airlogix, etc.): Es gibt Dutzende kleinere Firmen und Start-ups. Vyriy fertigt die FPV-Drohne Molfar, die seit Anfang 2023 als eine der besten ukrainischen FPV-Modelle gilt kyivindependent.com. Skyfall stellt die schweren FPV-Drohnen Vampire und Shrike her; der Vampire (von Russen „Baba Jaga“ genannt) kann eine 15-kg-Nutzlast tragen – viel mehr als typische FPVs kyivindependent.com kyivindependent.com. Airlogix begann mit Fracht-Drohnen und wechselte nach der Invasion zu Militär-UAVs. Ihr Hauptmodell GOR ist eine große ISR-Drohne mit vier Stunden Flugzeit, Stückpreis etwa 200.000 US-Dollar; 2024 wurden 500 Stück ausgeliefert (etwa 100 Millionen US-Dollar Umsatz) kyivindependent.com. Airlogix entwickelt angeblich auch eine geheime Langstrecken-Angriffsdrohne kyivindependent.com. Das zeigt die Vielfalt: Von billigen Angriffsdrohnen bis zu High-End-Aufklärungssystemen decken ukrainische Hersteller sämtliche Bereiche ab.

Einsatz im Konflikt: Ukrainisch produzierte Drohnen sind auf dem Schlachtfeld inzwischen allgegenwärtig. Anfänglich war die Ukraine stark auf ausländische UAVs wie den türkischen Bayraktar TB2 für Angriffe und westliche Aufklärungsdrohnen angewiesen. Im Verlauf des Krieges übernahmen die heimischen Drohnen immer mehr Aufgaben:

  • Aufklärung: Drohnen wie Furia, Leleka-100 (von DeViro) und Shark werden für Aufklärung und Zielerfassung eingesetzt. Ukrainische Artillerieeinheiten bevorzugen mittlerweile oft diese inländisch produzierten UAVs, weil sie vor Ort gewartet werden können und nicht auf externe Lieferketten angewiesen sind. Die Shark-Drohne wurde berühmt, weil sie bei der Zielermittlung für HIMARS-Raketenangriffe tief hinter feindlichen Linien half (ihre große Reichweite und die sichere Datenverbindung sind von Vorteil). Die Leleka-100 (in manchen Analysen hervorgehoben) ist eine weitere zuverlässige, lokal entwickelte Aufklärungsdrohne, die seit 2014 weit verbreitet im Einsatz ist und bis 2022 modernisiert wurde.
  • Schlag- und Kamikazedrohnen: Die eigenen Loitering-Munition-Drohnen der Ukraine greifen inzwischen täglich russische Ziele an. Die Beaver (UJ-22)-Drohnen wurden beispielsweise dazu eingesetzt, Moskau zu treffen – eine stürzte 2023 kurz vor Moskau ab und sorgte in den Medien für Aufsehen als vermutlich ukrainisch gebaute Drohne, die etwa 700 km weit flog. Die aus Holz gebauten AQ-400 Scythe-Drohnen kamen Berichten zufolge in Schwärmen zum Einsatz, um russische Luftverteidigung bei bestimmten Angriffen zu überwältigen. Sogar die Punisher-Drohne (eine kleinere UCAV von UA Dynamics mit einer 2-kg-Bombe) wurde begrenzt eingesetzt, um Ziele hinter feindlichen Linien zu treffen. Durch die Eigenentwicklung solcher Systeme reduziert die Ukraine die Abhängigkeit von begrenzt verfügbaren, ausländischen Munitionslieferungen wie den US-amerikanischen Switchblade-Drohnen.
  • FPV- und taktische Drohnen: Viele Fronteinheiten sind inzwischen mit lokal hergestellten FPV-Drohnen ausgestattet (z. B. Molfar von Vyriy). Ukrainische Hersteller haben schnell nachgelegt und FPVs entwickelt, die schwerer zu stören oder zu orten sind, indem sie verschiedene Funkfrequenzen (z. B. Steuerung im Sub-1-GHz-Bereich) verwenden kyivindependent.com. Diese Anpassung entstand durch Front-Erfahrung im Einsatz gegen russische elektronische Kriegsführung. FPV-Drohneneinheiten (oft ehrenamtlich geführt, aber in Zusammenarbeit mit dem Militär) konnten erfolgreich Panzer, LKWs und sogar niedrig fliegende Hubschrauber zerstören.

Exportaktivitäten: Während des Krieges konzentrieren sich ukrainische Drohnenhersteller primär darauf, den heimischen Bedarf zu decken, und der Export von Kampfdrohnen ist durch die Regierung eingeschränkt. Da das Kriegsrecht gilt, erfordert der Export strategischer Güter wie Drohnen in der Regel eine Sondergenehmigung (die Ukraine möchte so viele Drohnen wie möglich für die Verteidigung behalten). Dennoch gab es vereinzelten oder geplanten Export im nicht-tödlichen Bereich:

  • Vor 2022 exportierten Unternehmen wie Athlon Avia bereits Drohnen. Die Furia wurde an ausländische Kunden verkauft (genaue Länder nicht öffentlich, vermutlich an Verbündete oder zu Evaluierungszwecken) kyivindependent.com. Ein weiteres Beispiel: UA Dynamics bot die Punisher-Drohne vor dem Krieg angeblich im Ausland an. Dies war jedoch nur in geringem Umfang.
  • Zukünftiges Exportpotenzial: Viele ukrainische Drohnenfirmen geben offen an, dass sie nach Kriegsende oder bei Lockerung der Exportkontrollen auf den Weltmarkt streben. Laut Kyiv Independent hoffen die Hersteller, nach dem Krieg oder bei gelockerten Exportauflagen ins Ausland zu verkaufen, insbesondere Aufklärungs- und Transport-UAVs, bei denen weniger juristische Hürden bestehen kyivindependent.com. Nicht-tödliche Modelle (ISR-Drohnen, zivile Transportdrohnen) könnten leichter exportiert werden als Kampfdrohnen, die die Zustimmung der Partnerländer erfordern. Ukrainische Drohnen stoßen auf Interesse, weil sie kampferprobt und oft kosteneffizient sind. Ein 30.000 $ teurer Langstrecken-Kamikaze (AQ-400) oder eine 200.000 $ teure High-End-ISR-Drohne (GOR oder Raybird) könnten auch international wettbewerbsfähig sein. Einzelne Hersteller haben vermutlich während des Krieges kleine Stückzahlen an befreundete Staaten zu Testzwecken und zur Bündnisstärkung geliefert, Details hierzu sind allerdings aus Sicherheitsgründen spärlich.
  • Mitte 2023 lockerte die ukrainische Regierung zudem die gesetzlichen Bestimmungen, um den Export bestimmter Drohnen zu erleichtern. Sie kündigte an, dass mit Erfüllung der Inlandsnachfrage Drohnenexporte als neues Hightech-Exportsegment für die Ukraine gefördert werden sollen kyivindependent.com. Nach dem Krieg könnten ukrainische Drohnen also neue Märkte in Asien und Afrika erobern oder an andere Staaten verkauft werden, die vor ähnlichen Sicherheitsbedrohungen stehen.

Stand 2025 ist die Drohnenindustrie der Ukraine eine Quelle nationalen Stolzes und Innovation kyivindependent.com. Überall entstehen neue Unternehmen, häufig gegründet von jungen Ingenieuren und Kriegsveteranen, die aus der Praxis wussten, was gebraucht wird. Trotz russischer Raketenangriffe auf Drohnenfabriken und sogar Attentaten auf CEOs von Drohnenfirmen kyivindependent.com wächst die Branche in geheimen Werkstätten stetig weiter. Drohnen sind inzwischen so zentral geworden, dass die Ukraine massiv in Autarkie investiert. Präsident Selenskyj kündigte im April 2023 an, „die Produktion unbemannter Systeme maximal auszuweiten,“ darunter Langstrecken- und elektronisch widerstandsfähige Drohnen kyivindependent.com.

Zusammengefasst verfügt die Ukraine nun über ein vielfältiges Arsenal einheimischer Militärdrohnen: Langstreckenaufklärer, mittlere Kampfdrohnen, günstige FPV-Loitering-Munition und mehr. Diese in der Ukraine gebauten UAVs werden im aktuellen Konflikt aktiv eingesetzt und ergänzen importierte Systeme. Während die Kriegsbedürfnisse den Export derzeit einschränken, könnten ukrainische Drohnenhersteller künftig besonders im Verteidigungssektor zu wichtigen internationalen Wettbewerbern werden. Bis auf Weiteres ist ihr vorrangiges „Exportziel“ jedoch – russische Stellungslinien via Schlachtfeldhimmel.

Quellen: Kyiv Independent-Reportage über Drohnenhersteller kyivindependent.com kyivindependent.com kyivindependent.com kyivindependent.com; Unternehmensinformationen laut KI und anderen Nachrichten kyivindependent.com kyivindependent.com; Mitteilungen des Verteidigungsministeriums der Ukraine.

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